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Hier kannst Du nachlesen, wie es zur Entstehung des Marshall Plans kam, was die Ziele und Folgen waren und wie der Plan genutzt wurde, um Europas Wirtschaft zu stärken. Der Marshall Plan war ein Plan des US-amerikanischen Außenministers George C. Marshall, um Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich wieder aufzubauen. Eigentlich hieß der Plan European Recovery Program (ERP) und wirkte zwischen 1948 und 1952. Der Marshall Plan muss…
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Jetzt kostenlos anmeldenHier kannst Du nachlesen, wie es zur Entstehung des Marshall Plans kam, was die Ziele und Folgen waren und wie der Plan genutzt wurde, um Europas Wirtschaft zu stärken.
Der Marshall Plan war ein Plan des US-amerikanischen Außenministers George C. Marshall, um Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich wieder aufzubauen. Eigentlich hieß der Plan European Recovery Program (ERP) und wirkte zwischen 1948 und 1952.
Der Marshall Plan muss im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg gesehen werden – genauer gesagt, dem Ende des Krieges. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg waren weite Teile Europas zerstört.
Besonders die Wirtschaft litt unter den Folgen des Krieges. Dazu zählten:
Nach dem Krieg ereigneten sich ebenfalls politische Veränderungen. Zum einen stand Deutschlands Zukunft noch nicht fest. Deutschland war in vier Besatzungszonen (französische, britische, US-amerikanische und sowjetische) eingeteilt. Zum anderen ergaben sich zunehmend Spannungen zwischen den Besatzungsmächten, sowohl in Bezug auf Deutschland als auch auf Europa. Während sich die westlichen Besatzungsmächte zusammenschlossen, entfremdete sich die Sowjetunion zunehmend von der ehemaligen Allianz.
Besonders die USA und die Sowjetunion entwickelten unterschiedliche Ideologien. Während die USA eine freie und kapitalistische Wirtschaft anstrebten, war die Sowjetunion überzeugt vom Kommunismus. Die gegenüberstehenden Ideologien passten nicht zueinander, sodass die beiden Staaten immer öfter aneinander gerieten. Beide strebten Einfluss in Europa an. In der Truman Doktrin schließlich, machten es sich die USA zur Aufgabe, den Kommunismus einzudämmen.
Zur Truman Doktrin sowie zum Kalten Krieg findest Du weitere Erklärungen auf StudySmarter.
Die Truman Doktrin beeinflusste letztlich auch den Marshall Plan, wie Du in den nächsten Absätzen erfährst.
Die Siegermächte waren sich dennoch einig, dass Europa wieder aufgebaut werden müsse. Mit Kriegsende legten die Alliierten fest, dass die Reparationszahlungen von Deutschland dafür verwendet werden sollten.
Reparationszahlungen sind finanzielle Entschädigungen, die ein Staat nach einer Niederlage im Krieg zahlen muss. Reparationen können auch in Form von Gütern und Arbeitsleistungen erfolgen.
Schnell wurde jedoch festgestellt, dass zum einen nicht genug Zahlungen auf der Stelle verfügbar waren und zum anderen, dass Deutschland wirtschaftlich stark sein müsse, um Europa nicht in den Ruin zu treiben. Denn Deutschland war sowohl ein wichtiger Handelspartner der USA als auch ein großer Absatzmarkt innerhalb Europas.
Deshalb musste ein neuer Plan her.
Am 05. Juni 1947 schlug der US-amerikanische Außenminister George C. Marshall erstmals ein Hilfsprogramm für Europa in einer Rede vor. Darin empfahl er "Hilfe zur Selbsthilfe". Marshall wollte also die Unterstützung der USA für europäische Länder anbieten, die den Wiederaufbau selbst vorantrieben.
Als Reaktion auf diese Rede trafen sich am 27. Juni 1947 die Außenminister der Alliierten in Paris, um dieses Hilfsprogramm zu planen. Obwohl der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Molotow zunächst anwesend war, zog sich die Sowjetunion bald aus den Verhandlungen zurück. Molotow fand, dass ein solches Hilfsprogramm in die Innenpolitik der betroffenen Staaten eingreifen würde und lehnte die kapitalistische Vorgehensweise ab.
Stattdessen entwickelte die Sowjetunion ihr eigenes Hilfsprogramm, den Molotow-Plan. Der Molotow-Plan war ein Hilfsprogramm für die osteuropäischen Staaten, aus dem der Kominform (Kommunistische Informationsbüro) hervorging.
Der Kominform war ein Bündnis kommunistischer Parteien in Osteuropa.
Am 12. Juli 1947 wurde dann eine Konferenz in Paris mit den Außenministern der betroffenen Staaten einberufen. Ohne die osteuropäischen Staaten kamen 16 europäische Teilnehmer zusammen.
Die teilnehmenden Staaten waren: Frankreich, Großbritannien, Belgien, Dänemark, Griechenland, Island, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Türkei, westliche Besatzungszonen Deutschlands (spätere BRD), Österreich.
Für die USA war klar, dass mit dem Hilfsprogramm der europäische Handel liberalisiert werden und die Währungen konvertibel, also miteinander tauschbar, sein müssten. Damit wollten die USA eine gemeinsame Wirtschaftsordnung innerhalb Europas schaffen. Diese Wirtschaftsordnung sollte wettbewerbsorientiert sein. Allerdings waren sich die europäischen Staaten nicht einig in ihren Vorstellungen. Besonders in Bezug auf Deutschland gab es Uneinigkeiten. Zudem forderten die Teilnehmer viel Geld von den USA. Die USA wiederum bestanden auf einen Eigenanteil. Erst am 22. September 1947 einigten sich die Staaten auf einen Vertrag.
Danach musste das Hilfsprogramm noch durch den US-Kongress gebracht werden. Das geschah am 03. April 1948. Der US-Präsident Harry S. Truman setzte das Gesetz, als European Recovery Programm, am selben Tag in Kraft.
Geplant war eine Laufzeit von vier Jahren, von 1948 bis 1952 und 17 Milliarden Dollar an Hilfen. Der Kongress musste allerdings jährlich seine erneute Zustimmung geben.
Das generelle Ziel der USA für den Plan war die Ankurbelung der europäischen Wirtschaft
und den Kommunismus vor einer weiteren Ausbreitung zu hindern.
Konkret hatte der Plan drei Ziele:
Wie sahen die Hilfen aus? Ein Großteil davon waren Subventionen (finanzielle Zuschüsse), durch die Waren und Investitionsgüter importiert werden konnten. Diese Subventionen mussten nicht zurückgezahlt werden, sondern der Gegenwert nur in einen Sonderfonds für den nationalen Wiederaufbau eingezahlt werden. So wollten die USA die Eigenbeteiligung der europäischen Staaten garantieren. Aber auch Waren, Rohstoffe, Lebensmittel und Kredite wurden vergeben.
Schätzungen zufolge wurden von den 17 Milliarden eingeplanten Dollar etwa 12–14 Milliarden Dollar ausgegeben, das entsprach über 5 % des BIP (Bruttoinlandsprodukt) der USA.
Der Wert von 14 Milliarden Dollar damals entspräche heute etwa 142 Milliarden Dollar. Das BIP wird aus der Summe aller Güter und Dienstleistungen eines Landes bestimmt.
Um die Verteilung der Gelder zu organisieren, wurde die ECA (Economic Cooperation Administration) gegründet. Eine weitere Bedingung war die Gründung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa (Organisation for Economic European Co-operation, kurz OEEC). Dieser mussten die teilnehmenden europäischen Staaten verpflichtend beitreten. Dadurch sollte eine Liberalisierung des europäischen Marktes erreicht werden.
Aus der OEEC wurde später die OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development).
Die Gründung der North Atlantic Treaty Organization (NATO) wird ebenfalls mit dem Marshall Plan in Verbindung gebracht. Zumindest habe der Marshall Plan die Schaffung des Verteidigungsbündnisses vorangetrieben.
Letztlich hatte der Marshall Plan Erfolg. Die europäische Wirtschaft wurde angekurbelt. Eine weitere Auswirkung war die langfristige Bindung der westeuropäischen Staaten an die USA. Die westeuropäische Wirtschaft wurde somit durch und durch kapitalistisch.
Es lässt sich aber darüber streiten, inwiefern der Marshallplan wirklich dazu beigetragen hat. Manche Berechnungen besagen, dass circa 3 % des damaligen Wirtschaftswachstums in Europa vom Marshallplan kam.
George Marshall hat für die Idee des European Recovery Programs 1953 den Friedensnobelpreis erhalten.
Die Verteilung der Gelder des Marshall Plans erfolgte nicht für alle Staaten gleich. Zum einen erhielten größere Länder, mit mehr wirtschaftlichem Potenzial, mehr Hilfen. Zum anderen gab es mehr Unterstützung für die Nationen, die während des Zweiten Weltkriegs aufseiten der USA und der Alliierten standen. Italien, als Achsenmacht, und die Schweiz als neutrales Land erhielten prozentual weniger als die alliierten und großen Wirtschaftsmächte Frankreich und Großbritannien.
Etwa 1,5 Milliarden Dollar erhielt die westdeutsche Zone, beziehungsweise die Bundesrepublik Deutschland.
Der Marshall Plan wurde auch mit der Währungsreform in der westdeutschen Besatzungszone verknüpft, die 1948 stattfand. Diese war nötig, um die Währungskonvertibilität zu erreichen. Außerdem konnte Deutschland nur durch eine neue Währung wirtschaftlich wieder aufgebaut werden. Die Einführung der D-Mark erfolgte am 21. Juni 1948. Gleichzeitig waren Preise durch die Währungsreform nicht mehr gebunden, sodass die freie Marktwirtschaft durchgesetzt wurde.
Am 23. Juni 1948 fand ebenfalls eine Währungsreform in der sowjetischen Besatzungszone statt.
Die Währungsreformen in den beiden deutschen Gebieten sowie die unterschiedlichen wirtschaftlichen Hilfen (der Marshall Plan einerseits und der Molotow Plan andererseits) trennten Deutschland endgültig in zwei unterschiedliche Wirtschaftsräume. Dadurch wurde die ideologische Trennung während des Kalten Krieges beschleunigt.
Der Marshall Plan war ein Hilfsprogramm, mit dem die USA Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen wollten. Benannt wurde der Plan nach dem US-amerikanischen Außenminister George C. Marshall. Der Marshall Plan trat am 03. April 1948 in Kraft.
Der Marshall Plan hatte das Ziel, Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich wieder aufzubauen. Gleichzeitig wollten die USA ihren Einfluss in Europa festigen und eine Ausbreitung des Kommunismus verhindern.
Die Sowjetunion reagierte mit einem Gegenplan auf den Marshall Plan. Im Juli 1947 errichtete sie den Molotow-Plan, der die Länder Osteuropas wirtschaftlich an die Sowjetunion binden sollte. Dadurch wollte die Sowjetunion das Einflussgebiet der USA einschränken.
Die USA hatten mit dem Marshall Plan die Ziele, Europa als Wirtschaftskraft wieder aufzubauen und eine Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern.
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