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Mit dem Begriff Mauerfall ist der Fall der Berliner Mauer gemeint, welches eines der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse der Deutschen Geschichte ist. Sie fiel am 9. November 1989 nachdem die gesellschaftspolitische Wende in der DDR eingeleitet wurde. In diesem Artikel erklären wir dir nochmal, wieso die Mauer überhaupt gebaut wurde und was schließlich zu ihrem Fall geführt hat.
Dieses Thema ist in das Fach „Geschichte“ einzuordnen und ist ein Unterthema des Themenbereichs Nachkriegszeit.
ZUM AUSWENDIGLERNEN: Am Ende dieser Zusammenfassung findest du "Das Wichtigste auf einen Blick!" zum Thema Mauerfall. Alles, was du dazu wissen musst, auf einem Sheet!
Der Bau der Berliner Mauer war eine Folge der Differenzen zwischen den Besatzungsmächten in Deutschland. Im Folgenden erklären wir dir mehr über die politische Entwicklung in Deutschland und wie sie im Bau der Mauer gipfelte.
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Potsdamer Konferenz wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Diese wurden jeweils von den Besatzungsmächten Frankreich, USA, Großbritannien und der Sowjetunion verwaltet. Auch Berlin wurde in vier Sektoren aufgeteilt. Während Frankreich, Großbritannien und die USA die westlichen Zonen und Sektoren besetzten, war die Sowjetunion für Ostdeutschland und Ost-Berlin zuständig. Die Unterschiede zwischen den Ideologien der ehemals Verbündeten wurden jedoch mit der Zeit immer deutlicher und sorgten immer häufiger für Konflikte.
Während die westlichen Mächte in ihren Zonen mit der Zeit eine föderalistische Demokratie mit einer Marktwirtschaft einführten, entwickelte sich die sowjetische Besatzungszone in die andere Richtung. Hier wurde ein autoritäres, zentralisiertes Regierungskonstrukt mit Planwirtschaft nach Vorbild der Sowjetunion gebildet. Nach der Währungsreform im Jahr 1948 in den westlichen Zonen kam es zur ersten Eskalation. Westberlin wurde blockiert und konnte für ein Jahr nur per Luftbrücke versorgt werden. Stalin wollte so Druck auf die westlichen Besatzungsmächte ausüben.
Sein Plan schlug aber fehl, und im Jahr 1949 wurde trotzdem in den westlichen Zonen die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Daraufhin wurde im gleichen Jahr in der sowjetischen Besatzungszone die DDR ausgerufen. Deutschland war nun geteilt. Schnell machten sich aber in der DDR Unzufriedenheit breit. Fehlende Chancen und eine schlechtere Wirtschaft brachten viele DDR-Bürger dazu, in die Bundesrepublik auszuwandern. Deshalb wurden bereits ab 1952 die Grenzen zur Bundesrepublik verstärkt überwacht.
Berliner Luftbrücke - "Rosinenbomber über Berlin, 1948;
Trotzdem wanderten weiterhin immer mehr Menschen aus. Nach 1952 war dies am einfachsten durch Berlin, wo die westlichen Sektoren noch immer von Frankreich, Großbritannien und USA besetzt waren. Dadurch kam es auch innerhalb Berlins zu Ungleichheiten in der Bevölkerung, da einige DDR-Bürger in Westberlin arbeiteten, wo sie mehr Gehalt als in Ostberlin verdienten. Um Unzufriedenheiten zu unterbinden und die Massenauswanderung zu stoppen musste die DDR-Regierung etwas unternehmen.
Und das tat die DDR-Regierung auch. In der Nacht vom 12. August 1961 auf den 13. August 1961 begannen die Nationale Volksarmee der DDR sowie Polizeibereitschaften und andere paramilitärische Gruppen damit, Gleise und Straßen nach Westberlin abzuriegeln.
Tagsüber und in den folgenden Tagen wurden zur Grenzsicherheit Mauer, Zäune und Stacheldrähte an manchen Orten aufgestellt. Innerhalb weniger Tage war Westberlin hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen.
Die Menschen im Osten litten immer mehr unter der DDR-Regierung. Es folgten die Montagsdemonstrationen, die Regierung war gezwungen zu handeln und öffnete schließlich die Grenze. Im Folgenden erklären wir dir noch mal detailliert wie es zum Fall der Mauer kam und was für eine Rolle ein Missverständnis in der Regierung dabei hat.
Für die nächsten 28 Jahre würde diese Mauer weiter bestehen bleiben. Immer wieder kam es zu Fluchtversuchen aus der DDR, von denen viele fehlschlugen oder mit dem Tod bestraft wurden. Jedoch änderte sich die gesellschaftliche und politische Lage Mitte der 1980er-Jahre.
Die sowjetische Regierung begann ihre Politik der Öffnung und erlaubte es den Warschauer-Pakt-Ländern, freie Wahlen abzuhalten und die Grenzen zu öffnen. Die DDR-Regierung weigerte sich aber lange, trotz einer stagnierenden Wirtschaft, ihren Bürgern mehr Freiheiten zu geben.
Die DDR-Bevölkerung ließ sich das aber nicht mehr gefallen und es kam immer öfters zu den sogenannten Montagsdemonstrationen und friedlichen Protesten. Die Proteste weiteten sich schließlich zu Massenbewegungen aus.
Am 4. November 1989 waren schätzungsweise bis zu 500.000 Menschen am Alexanderplatz in Ostberlin versammelt, um für ihre Freiheit zu demonstrieren. Alle Versuche der DDR-Regierung, die Demonstranten einzuschüchtern und den Status Quo beizubehalten, scheiterten.
Als schließlich Ungarn und die Tschechoslowakei ihre Grenzen nach Österreich öffneten und es wieder vermehrt zu Auswanderungen in die Bundesrepublik über Österreich kam, war die Regierung gezwungen zu handeln.
Die SED-Führung um Erich Honecker wurde abgesetzt. Die neue Regierung war bereit, Ausreisen zu erlauben. Hierbei gab es aber ein Missverständnis bei der Verkündung. Günter Schabowski, Sekretär für Informationswesen in der SED, sagte fälschlicherweise, dass alle Bürger ab sofort in die Bundesrepublik ausreisen dürfen.
So ein Beschluss war aber offiziell noch nicht bestätigt worden. Daraufhin stürmten tausende Menschen an die Grenzübergänge der Berliner Mauer, um nach Westberlin ausreisen zu können.
Grenzöffnung in Berlin 1989;
Die Grenzüberwachung hatte hiervon aber noch gar nichts erfahren, sodass diese von den großen Menschenmassen überrumpelt wurden. Vor allem an der Bornholmer Straße trafen viele Menschen ein.
Harald Jäger war an diesem Tag Kommandant der Grenzkontrolle an der Bornholmer Straße und versuchte immer wieder von seinen Vorgesetzten Befehle zu erhalten. Diese meldeten sich aber nicht, sodass er schließlich entschied, gegen seine Vorgaben zu verstoßen und den Grenzübergang am 9. November 1989 um 23:30 zu öffnen.
Die Berliner Mauer war endlich gefallen, Bürger konnten sich wieder frei zwischen Westen und Osten bewegen.
Quelle: Wikipedia; RIA Novosti archive, image #475738 / Yuriy Somov / CC-BY-SA 3.0
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
Als Folge des Mauerfalls konnten die Bürger der DDR wieder frei reisen. Sie erlangten Meinungs-, Versammlungs-, und Pressefreiheit in der DDR und konnten von nun an auch alle Waren kaufen. Am 18.3.1990 gab es die die ersten freien Wahlen zur Volkskammer, dem Parlament in der DDR.
Am 1. Juli 1990 kam es zur Wirtschafts-, Währungs-, und Sozialunion zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland und am 3. Oktober 1990 folgte schließlich die Wiedervereinigung und eine Umstellung in der DDR von sozialistischer Planwirtschaft auf die „Soziale Marktwirtschaft”
Am 9.11.2019 war der 30. Jahrestag das Mauerfalls. Dieses Jubiläum wurde sehr groß gefeiert. Es gab viele Veranstaltungen, Konzerte und eine besondere Prägung auf der 2 Euro Münze.
Die Berliner Mauer fiel am 9.11.1989 um 23:30 Uhr am Grenzübergang Bornholmer Straße. Die anderen Grenzen folgten schnell.
Um die Ausreisewelle zu stoppen, setzt die DDR-Führung am 3.10.1989 den pass- und visafreien Verkehr zwischen der DDR und der Tschechoslowakei mit sofortiger Wirkung aus.
Am 9.11.1989 sagte Günter Schabowski fälschlicherweise, dass alle Bürger ab sofort in die Bundesrepublik ausreisen dürfen. Um 23:30 öffnete Harald Jäger schließlich den heraneilenden Menschenmassen den Grenzübergang an der Bornholmer Straße.
Die Berliner Mauer war 155 km lang und die innerdeutsche Grenze fasste eine Länge von 1400 Kilometern.
Die Mauer war ein Grenzbefestigungssystem entlang der Grenze zwischen West- und Ost-Berlin sowie der umgebenden DDR. Die Berliner Mauer war 155 km lang und verlief mitten durch die Stadt.
Die innerdeutsche Grenze fasste eine Länge von 1400 Kilometern und verlief im Norden startend zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weiter Richtung Süden zwischen Niedersachsen und Sachsenanhalt und schließlich an der Grenze von Thüringen zu Hessen und Bayern entlang.
Günter Schabowski, er war Sekretär für Informationswesen in der SED. Er ist seither bekannt für seine Worte
„das gilt ab sofort”
Der genauer Wortlaut war allerdings „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“
Nachdem Günter Schabowski das Ende der Reisebeschränkungen verkündet hatte, strömten in Berlin große Menschenmassen zu den Grenzen.
Harald Jäger, Kommandant der Grenzkontrolle an der Bornholmer Straße, konnte seine Vorgesetzten nicht erreichen, um das weitere Vorgehen abzuklären. Er entschied sich schließlich gegen seine Vorgaben zu verstoßen und so kam es am 9. November 1989 um 23:30 zu Grenzöffnung.
Mauerfall - Extra Fact
Während die Mauer zwar gefallen war, wurden zu Beginn noch immer unkontrollierte Grenzübergänge verhindert. Auch wurden Löcher, die in die Mauer geschlagen wurden, zu Beginn noch repariert. Schnell wurden aber neue Grenzübergänge in Berlin geöffnet, damit die Menschen einfacher nach West-Berlin reisen konnten.
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