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Eiswüste

Die meisten denken bei Wüsten an weite, sandige, wasserarme Landschaften, auf denen Kamele entlang wandern, der prallenden Sonne entgegen. Dabei gibt es ganz verschiedene Wüstenarten, die sich in ihren Temperaturen gänzlich unterscheiden. Neben den heißen Wüsten Afrikas und des Orients gibt es auch Wüsten, die nur aus Eis bestehen – Eiswüsten. Wie entstehen Eiswüsten? Und sind in einer Eiswüste Tiere und Pflanzen zu finden?

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Die meisten denken bei Wüsten an weite, sandige, wasserarme Landschaften, auf denen Kamele entlang wandern, der prallenden Sonne entgegen. Dabei gibt es ganz verschiedene Wüstenarten, die sich in ihren Temperaturen gänzlich unterscheiden. Neben den heißen Wüsten Afrikas und des Orients gibt es auch Wüsten, die nur aus Eis bestehen – Eiswüsten. Wie entstehen Eiswüsten? Und sind in einer Eiswüste Tiere und Pflanzen zu finden?

Eiswüste – Definition

Im Allgemeinen sind Wüsten Gebiete der Erde, in denen sich kaum oder keine Vegetation vorfindet. Das liegt daran, dass es dort sehr wenig regnet und extrem heiße oder kalte Temperaturen herrschen. Sind die Temperaturen ganzjährig so kalt, dass sowohl Wasser- und Bodenflächen dauerhaft gefroren sind, werden solche Gebiete als Eiswüste bezeichnet.

Als Eiswüste werden vegetationslose Land- oder Wasserflächen bezeichnet, auf denen sich dauerhaft nur Eis und Schnee befindet.

Solche Gebiete erstrecken sich über die polaren Klimazonen der Erde sowie in Hochgebirgen. Mit einer Durchschnittstemperatur von -40 °C bis -20 °C zählen diese Landschaftsgebiete zu den kältesten der Welt. Sie bedecken 9 % der Erdoberfläche. Die bekanntesten Eiswüsten sind die Arktis und Antarktis.

Auf der Abbildung 1 siehst Du eine solche Eiswüste mit den von schnee- und eisbedeckten Landflächen.

Entstehung einer Eiswüste

Die Entstehung von Eiswüsten und Kältewüsten begründet sich durch klimatische Extrembedingungen. Die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und die geringen Niederschlagsmengen in Verbindung mit sehr trockenen Winden beeinflussen die Eis- und Kältewüsten das ganze Jahr über. Ähnlich wie in heißen Sandwüsten sind Eiswüsten und Kältewüsten sehr trockene Gebiete.

In den polaren Gebieten ist der hohe Luftdruck entscheidend für die Entstehung von Eiswüsten. Kalte Luft zieht sich zusammen und lagert sich durch die erhöhte Dichte ab. Dieser Vorgang wiederum verhindert, dass sich Regenwolken bilden. Zudem wärmen sich die polaren Gebiete durch den flachen Einfallswinkel des Sonnenlichts und der Entfernung zur Sonne nicht auf.

Mehr Informationen zum Thema Klima findest Du in der entsprechenden Erklärung!

Polare Eiswüste

Die größten Eiswüsten der Erde befinden sich um den Nord- und Südpol herum und sind ein Teil des polaren Raums. Die polaren Eiswüsten sind nahezu vegetationslos.

Polare Eiswüsten sind dauerhaft gefrorene und von Eis bedeckte Land- oder Wasserflächen, die sich über die Pole der Erde erstrecken.

Die polaren Eiswüsten sind zudem auch die bekanntesten der Erde. Die am Nordpol liegende polare Eiswüste ist die Arktis. Am Südpol befindet sich die antarktische Eiswüste, die größte Eiswüste des Planeten.

Mehr über die polaren Gebiete erfährst Du in der Erklärung "Subpolarer und polarer Raum"!

Eiswüste – Antarktis

Antarktikos ist altgriechisch und bedeutet "der Arktis gegenüber". Die Antarktis umfasst den gesamten Südpol. Somit zählt sie zu den polaren Eiswüsten. Dazu gehört die Landfläche sowie das Südpolarmeer.

Die Antarktis ist der 7. Kontinent der Erde und ist der kälteste, trockenste und stürmischste aller Kontinente. 99 % der Fläche sind mit dicken Eisschichten bedeckt, weshalb er auch der einzige Erdteil ohne Bevölkerung ist. Typisch sind die riesigen Tafeleisberge, welche durch das regelmäßige Abbrechen von Schleifeis oder Gletschern entstehen. An manchen Stellen ist das Eis über 4500 Meter dick.

Das Abbrechen von Eis von Gletschern oder Schleifeis wird auch abkalben genannt.

Die Antarktis ist ein staatsfreies Gebiet und untersteht einem besonderen völkerrechtlichen Vertragssystem. Der sogenannte Antarktisvertrag von 1959 regelt die internationalen Beziehungen und die Nutzung des Kontinents. Er lässt die Nutzung der Antarktis nur für friedliche Zwecke zu und verbietet jegliche militärische Nutzung. Zudem gewährleistet er die Nutzung für wissenschaftliche Forschungszwecke und unterstützt dabei die internationale Zusammenarbeit. Die Lagerung von Atommüll wird ebenfalls untersagt.

Antarktis – die weltweit größte Eiswüste

Die größte Eiswüste der Erde ist die Antarktis. Die Eismasse der Antarktis ist die größte zusammenhängende Eismasse des Planeten und umfasst ca. 14 Millionen Quadratkilometer. Deutschland hat im Vergleich nur Fläche von ungefähr 360 000 Quadratkilometer. Die Antarktis ist damit 40-mal größer als Deutschland und somit zurecht ein eigener Kontinent.

Eiswüste – Arktis

Die Arktis ist die Erdregion um den Nordpol und besitzt neben der Antarktis eine der zwei bekanntesten Eiswüsten. Zu ihr zählen die nördliche Polkappe und das Nordpolarmeer, welches größtenteils von Eis bedeckt ist.

Der Begriff Arktis stammt aus dem altgriechischen arktos "Bär", da sich in der Antike das Sternbild des Großen Bären direkt darüber befand.

Anders als in der Antarktis liegt im Zentrum der Arktis kein Kontinent, sondern ein permanent gefrorenes Meer – der Arktische Ozean. Das Eis ist am nördlichsten Punkt 4 Meter dick. Geografisch grenzt die Arktis, wie Du in der Abbildung 3 sehen kannst, an den Kontinenten Europa, Nordamerika und Asien.

Mehr Informationen zu den Kontinenten der Erde findest Du in der entsprechenden Erklärung!

Der nördlichste Teil der Arktis – auch Hocharktis genannt – zählt aufgrund des eisigen Klimas zu den lebensfeindlichsten Gebieten der Erde. In den südlicheren Regionen schmilzt das Eis zum Großteil im Sommer, weshalb hier die Lebensbedingungen freundlicher sind. Baumlose Tundra, große Flüsse, Feuchtgebiete und Gebirge, die im Winter von Eis und Schnee bedeckt sind, prägen insgesamt den Lebensraum der Arktis.

Die Tundra (Kältesteppe) ist eine Vegetationszone zwischen den eisigen Gebieten (Eis- und Kältewüste) und dem nördlichen Nadelwald (Taiga). Das Klima in der Tundra ist niederschlagsarm und klar, mit Temperaturen von -50 Grad Celsius bis 15 Grad Celsius.

Mehr zu den einzelnen Vegetationszonen findest Du in den Erklärungen Tundra und borealer Nadelwald.

Eiswüste vs. Kältewüste

Im Unterschied zu Eiswüsten sind Kältewüsten nicht dauerhaft mit Eis oder Schnee bedeckt. Dennoch ist es in Kältewüsten so kalt, dass das Überleben für alle Lebewesen nur sehr schwer ist.

Kältewüsten oder Frostschuttwüsten sind vegetationsarme Landflächen, die nicht dauerhaft von Schnee oder Eis bedeckt sind.

Charakteristisch für Kältewüsten sind eine offene, steinige oder sandige Landschaft mit Permafrostböden. Rund 2 % der Landoberfläche der Erde sind Kältewüsten. Sie bilden den Übergang zwischen Tundra und Eiswüste, weshalb Kältewüsten meistens zusammen mit Eiswüsten auftreten.

Permafrostböden sind Untergründe, deren Temperatur dauerhaft (permanent) unter 0 °C liegt und somit gefroren sind.

Eiswüste im Hochgebirge

Neben den polaren Eiswüsten gibt es auch Eiswüsten in Hochgebirgen. Solche werden auch als alpine Eiswüsten bezeichnet. Die Gipfel sind ganzjährig von Eis und Schnee bedeckt und mit großen Gletschern durchzogen.

Im Gegensatz zu den polaren Eiswüsten gibt es in alpinen Eiswüsten eine geringe Vegetation. Dazu gehören Flechten und wenige Moose. Für eine großartige Pflanzenbildung ist es auch hier zu kalt. Starke Winde lassen die Oberflächen zudem schnell austrocknen.

Eiswüste – Vegetation

In Eiswüsten existieren an der Landfläche gar keine Pflanzen. Die stürmische, trockene und eisige Luft schafft keinen Lebensraum für Pflanzen. Niederschläge gehen bereits oft an den Küsten nieder und erreichen die zentralen Gebiete nicht mehr.

Die Vegetation in Kältewüsten ist karg, da durch die trockene und kalte Luft kaum Pflanzen wachsen können. Zu dem ist durch den Permafrostboden ein tiefer Wurzelschlag für Pflanzen nicht möglich. Dennoch sind in Kältewüsten zwischen 10 % und 1 % mit einer Pflanzendecke versehen. Besonders im Hochgebirge entwickeln sich Flechten und Moose hervorragend, da durch vorbeiziehende Nebel Feuchtigkeit absorbiert werden kann.

Das Klima ist unter anderem entscheidend für die Pflanzenentstehung und deren Entwicklung. Erfahre in der Erklärung zu Vegetation mehr!

Eiswüste – Tiere

Es sind in der Eiswüste Tiere vorzufinden. Jedoch ist die Tierwelt in Eiswüsten ebenso spärlich wie die Vegetation. Allerdings haben sich trotz der Bedingungen einige Arten an die lebensfeindliche Umwelt angepasst.

Das Leben der Tiere ist von der kurzen Periode des Überflusses, der Frühlings- und Sommermonate abhängig. In denen können sie ausreichend Energie für die langen Wintermonate sammeln. Dabei wandern viele Tierarten etliche Meilen über die Polargebiete. Die Tiere der Eiswüsten ernähren sich überwiegend von Fleisch, Fisch oder anderen Meerestieren. Zu den bekanntesten Bewohnern von Eiswüsten gehören Eisbären und Pinguine.

Die in der Arktis lebende Küstenseeschwalbe legt zwischen ihrem Brutplatz und ihrem Winterquartier ca. 18 000 km zurück. Das ist sehr beachtlich für so einen kleinen Vogel.

Das bekannteste Tier der Arktis ist der Eisbär, der in Abbildung 4 zu erkennen ist. Andere Tierarten sind Walrosse, Robben, Moschusochsen und Vögel wie die Dickschnabellummen. Unter dem Eis leben Wale, aber auch Fische, Krill, Plankton und andere kleine Meeresbewohner. Für viele Tiere vom eisbedeckten Festland sind die kleinen Meeresbewohner lebensnotwendig.

Außerhalb der Eiswüsten in der Tundra leben noch weitere Tiere wie der Polarfuchs, Rentiere und mehr. Schau Dir unsere Erklärung zur Tundra an, falls Du noch mehr darüber erfahren möchtest!

Die einzigen in der Antarktis lebenden Säugetiere sind Wale und Robben. Sie leben in dem nährstoffreichen Wasser, welches auch von Fischen und Krill belebt wird. Krill ist einer der wichtigsten Teile des Nahrungsnetzes der Antarktis, da es als Nahrungsquelle vieler anderer Säugetiere gilt.

In der Eiswüste der Antarktis leben überwiegend Pinguine. Vor allem Kaiserpinguine sind die wohl bekanntesten Bewohner der Antarktis. Allerdings sind sie nicht die einzigen Vögel der antarktischen Eiswüste. Millionen Vögel aus 46 Arten trotzen dem eisigen Klima. Darunter befinden sich Wanderalbatrossen, Sturmtauchern, Riesensturmvögeln, Sturmschwalben, Blauaugenscharben, Tauchsturmvögeln, Kormoranen, Scheidenschnäbeln, Raubmöwen, Möwen und Seeschwalben.

Auch Insekten leben in der Eiswüste der Antarktis. Sie fallen über den Winter in eine vollkommene Starre, bei der nur ihre Blutzirkulation die Tierchen vor dem Erfrieren schützt. In diesen Zustand verweilen sie bis in den Sommer. In der Sommerzeit ernähren sie sich dann von kleineren Insekten. Sie alle haben sich mit einzigartigen Überlebensstrategien an die lebensfeindlichen Bedingungen der Eiswüsten angepasst.

Eisbären leben am Nordpol der Erde und Pinguine am Südpol, weshalb sie sich niemals über den Weg laufen werden.

Eiswüste – Das Wichtigste

  • Eiswüste = Land- oder Wasserfläche, die dauerhaft von Eis und Schnee bedeckt ist
  • Die weltweit größte Eiswüste ist die Antarktis
  • Kältewüsten sind im Gegensatz zu Eiswüsten nicht permanent mit Eis und Schnee bedeckt
  • In Eiswüsten wachsen durch das Eis keine Pflanzen, in Kältewüsten vereinzelt
  • In der Eiswüste leben Tiere wie Eisbären, Pinguine, Moschusochsen, Robben, Walrosse, Vögel und Insekten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Eiswüste

Als Eiswüste werden Land- oder Wasserflächen bezeichnet, auf denen sich dauerhaft nur Eis und Schnee befindet.

In Eiswüsten wachsen wegen des extremen Klimas keine Pflanzen.

Eiswüsten entstehen durch die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Zusammenhang mit wenig Niederschlag und stürmisch trockenen Winden.

In der Arktis leben Eisbären, Walrosse, Robben, Moschusochsen und etliche Vogelarten. Im Wasser leben Wale, Fische und kleine Meeresbewohner.

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Die Antarktis ...

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