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Oasen

Oasen sind Dir vielleicht aus Filmen bekannt, in denen sich Schauspieler*innen in der Wüste verirren. Kurz bevor die Schauspielenden verdursten, erscheint ihnen eine Oase. Sie lockt mit Wasser und üppigen Obstbäume. Doch wie entstehen Oasen in einer Wüste? Gibt es Pflanzen und Tiere in Oasen?

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Oasen sind Dir vielleicht aus Filmen bekannt, in denen sich Schauspieler*innen in der Wüste verirren. Kurz bevor die Schauspielenden verdursten, erscheint ihnen eine Oase. Sie lockt mit Wasser und üppigen Obstbäume. Doch wie entstehen Oasen in einer Wüste? Gibt es Pflanzen und Tiere in Oasen?

Oasen – Definition

Die Bezeichnung Oase stammt vom griechischen Wort "oasis", das bedeutet so viel wie bewohnter Ort.

Eine Oase ist eine Wasserstelle mitten in der Wüste. Sie ist umwachsen von Pflanzen und kann von Menschen bewohnt sein.

Man findet Oasen in Afrika, Australien, Amerika und Asien. Geografisch lässt sie sich als eine Siedlungsinsel in ansonsten unbesiedelten Räumen in der Wüste darstellen. Dazu verfügt sie über einen Wasserzugang. Dieser Wasserzugang bietet Wirtschafts- und Besiedlungsmöglichkeiten, wodurch Oasen nutzbar gemacht werden können.

Durch die Verbindung zum Wasser kann sich im Bereich der Oase – trotz der Lage in der Wüste – Vegetation ausbreiten. Das Umland von Oasen ist durch Trockenheit und geringer Besiedlungsdichte geprägt.

Falls Dich das Thema Vegetation interessiert, schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei.

Oase – Wüste

Oasen in einer Wüste können von ihrer Größer her stark variieren. Eine der weltweit größten Oasen ist der Nil mit dem Nildelta. Zusammen erstrecken sie sich über 22000 Quadratkilometer und nehmen circa 2 % der Fläche von Ägypten ein.

Oase Wüste Nildelta StudySmarterAbbildung 1: Oase Wüste Nildelta

Auf diesem Bild kannst du das Nildelta erkennen. Aus der hier abgebildeten Vogelperspektive kann man die grüne Vegetation von der Oase von der Wüste deutlich unterscheiden.

Oasentypen

Oasen in der Wüste werden je nach Herkunft des Wassers in unterschiedliche Oasentypen eingeteilt. Man unterscheidet die Oasentypen in:

  • Grundwasseroasen
  • Flussoasen
  • Quellwasseroasen

Oasentypen – Grundwasseroase

Die Grundwasseroasen beziehen ihr Wasser – wie der Name schon sagt – aus dem Grundwasser. Dabei wird mithilfe einer Pumpe oder eines Brunnens Wasser aus der nächstliegenden wasserführenden Schicht an die Erdoberfläche gepumpt.

Dieses Wasser ist bei früheren Niederschlägen versickert und hat sich über einer wasserundurchlässigen Schicht angesammelt. Je nach Größe des Wasservorkommens kann die Größe der Oase stark variieren. Denn je mehr Wasser zur Verfügung steht, desto mehr Landwirtschaft kann betrieben werden.

Oasentypen – Quellwasseroase

Die Quellwasseroase beruht auf demselben Grundprinzip wie die Grundwasseroase. Auch hierbei hat sich der versickerte Niederschlag über einer wasserundurchlässigen Schicht gesammelt.

Allerdings wird das Wasser nicht wie bei der Grundwasseroase mit Hilfsmitteln an die Erdoberfläche gebracht. Sondern tritt ganz natürlich an die Erdoberfläche und bildet somit den Wasserzufluss für die Quellwasseroase.

Oasentypen – Flussoase

Die Flussoase trägt ihren Ursprung in einem Fluss, der sie durchströmt und ihr den Wasserzugang bietet. Daher trägt sie auch den Namen Flussoase. Der Fluss durchströmt ein sonst sehr trockenes Gebiet und ermöglicht dadurch Besiedlung und Bepflanzung dieser Flächen. Die bekannteste Flussoase ist das Tal des Nils.

Die Bepflanzung dieser Oasen ist möglich, weil sich das Wasser durch Hochwasserereignisse an den Flussufern staut und dadurch fruchtbarer Boden in der Wüste entsteht. Dieser bietet die Grundlage für die Vegetation der Oase.

Eine besondere Oasenart ist die Foggara Oase. Bei dieser gibt es keinen natürlichen Fluss oder Quelle, die als Wasservorkommen dienen. Stattdessen stammt das Wasser aus künstlichen Wasserläufen, die Menschen gebaut haben. Dieses Wasser ist der Niederschlag aus naheliegenden Bergen. Das Wasser dieser Niederschläge tritt am Fuß des Gebirges aus und wird von dort über die errichteten Wasserläufe zu den Oasen umgeleitet.

Oasen in Afrika

Afrika verfügt über die meisten Oasen auf der Welt. Die Oase rund um den Nil ist eine der größten auf der Welt. Insbesondere in der Sahara sind viele Oasen angesiedelt.

Die Sahara ist die weltweit größte Trockenwüste und nimmt eine Fläche von 9 Millionen Quadratkilometern ein.

Viele Städte haben sich um Oasen in Wüsten entwickelt, da sie den einzigen Wasserzugang in der Wüste bieten. Dadurch war es den Oasenbewohner*innen möglich, selbst Lebensmitteln anzubauen und sesshaft zu werden.

Ghadamès in Libyen ist eine Oasenstadt, die in der Wüste Sahara liegt. Sie wurde circa 3000 vor Christus besiedelt. Ihr Mittelpunkt bildet die Oasenwirtschaft, die hauptsächlich zur Selbstversorgung dient. Lediglich die Datteln der Dattelpalmen werden exportiert. Weitere Oasenstädte sind zum Beispiel in Marokko zu finden.

Neben Ghadamès und dem Nil gibt es noch weitere Oasen in Afrika. Diese sind in den unterschiedlichsten Regionen zu finden. So gibt es auch Oasen in den Bergen, wie die Oase Timia in Niger. Die Lage in den Bergen ist allerdings eine Seltenheit.

Die meisten Oasen findet man in der Nähe von Waldis. Darunter versteht man ausgetrocknete Flussbetten in der Wüste. Unter diesen liegt häufig ein unterirdischer Wasserspeicher, der als Wasserquelle der Oase dient.

Hier kannst du die Oasenstadt Ghadamès sehen und im Vergleich dazu eine kleine unbewohnte Oase in der Wüste.

Oase Wüste Oasen in Afrika StudySmarterAbbildung 3: Oase Wüste Oasenstadt

Oase Wüste Oasen in Afrika StudySmarterAbbildung 4: Oase in Wüste

Oasenwirtschaft

Für die Oasenwirtschaft ist die Bewässerung der angebauten Nutzpflanzen Grundvoraussetzung. Durch die kaum vorhandenen Niederschläge in der Wüste muss diese künstlich stattfinden. Häufig passiert das über kleine Kanäle, die punktuell, linienhaft oder flächenförmig die bewirtschafteten Flächen bewässern, dadurch fließt nur die benötigte Wassermenge aus den Kanälen.

Durch diese Bewässerung ist der Anbau von Nutzpflanzen und somit die Oasenwirtschaft möglich. Der die Lebensgrundlage der Oasenbewohnenden bildet.

Die Oasenwirtschaft wurde wegen ihrer schwer erreichbaren Lage lange als Subsistenzwirtschaft eingestuft. Mittlerweile sind einzelne große Oasen in der Wüste besser von der Infrastruktur erschlossen und es wird der Großteil der angebauten Datteln exportiert. Somit trifft die Bezeichnung der Subsistenzwirtschaft nicht mehr auf allen Oasen zu.

Eine Subsistenzwirtschaft produziert die Ware nur für den Eigenverbrauch und nicht für den Export.

Damit die geringe Fläche an fruchtbarem Boden an den Oasen optimal genutzt wird, werden die Nutzpflanzen im Stockwerkbau angebaut. Auf der untersten Ebene wird Getreide und Gemüse angebaut. Auf der mittleren Ebene wachsen niedrige Baumkulturen wie Granatäpfel und Feigen und auf der obersten Ebene Dattelpalmen.

Oasen – Tiere

In den Oasen werden auch Tiere, neben dem Anbau von Erntegut, gehalten. Die Oasenbewohnenden halten diese Tiere allerdings hauptsächlich zum Eigennutzen. Vorwiegend werden in Oasen Tiere wie Kamele, Kleinvieh, Ziegen und Esel gehalten. Diese dienen entweder wie Kamele zum Transport von Waren oder Personen oder als Nutztiere wie Esel oder Ziegen.

Du möchtest mehr über die Subsistenzwirtschaft erfahren? Dann schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei.

Bewässerungssystem Oase

Die Wasserspeicherung und die Wasserversorgung in der Wüste ist eine Herausforderung. Das begrenzt vorhandene Wasser muss effizient genutzt werden. Dafür gibt es in den Oasen spezielle Bewässerungssysteme, die schon seit dem 13. Jahrhundert bestehen.

Dafür wird das Wasser aus der jeweiligen Wasserquelle über Kanäle zu den Nutzpflanzen geleitet. Dort hat es die Möglichkeit, über kleine Öffnungen zu entweichen und die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. An einer Verteilerstation kann über Regler der gesamte Wasserfluss im Bewässerungssystem reguliert werden.

Wenn du dich dafür interessierst, wie sich die Wasserversorgung über die Zeit entwickelt hat, dann schau mal bei der passenden Erklärung vorbei.

Oasen im Wandel früher und heute

Zudem fand in Oasen ein Wandel von früher zu heute statt. Zu früheren Zeiten dienten die Oasen den Nomaden/Nomadinnen als Versorgungs- und Handlungsort in der Wüste. Die Kolonialzeit und die Nachkriegszeit veränderte die Oasenwirtschaft stark. Die Nutzung wurde immer weniger traditionell. Grund dafür ist auch die Förderung von Erdgas und Erdöl.

Nomaden/Nomadinnen wohnen nicht an einem festen Ort, die wandern in unterschiedlichen Zeitspannen zu neuen Orten, an denen sie für eine kurze Zeit leben. Dementsprechend sind sie nicht sesshaft.

Dieser Wandel in der Oasennutzung wurde von weiteren Prozessen verstärkt. Die nomadischen Völker wurden größtenteils sesshaft, wodurch die Oasen nicht mehr als Versammlungsort dienten.

Durch technischen Fortschritt ist es möglich, tiefer liegendes Wasser an die Erdoberfläche zu fördern. Dadurch können neue Oasen erschlossen werden und bereits bestehende über mehr Wasser verfügen. Durch diese Entwicklung und zunehmender Technisierung kann die Landwirtschaft an den Oasen ausgeweitet und intensiviert werden.

Von nun an richtet sich der Anbau der Produkte stärker nach dem Markt und weniger nach der Selbstversorgung. Zusätzlich dazu werden die Oasen dem Tourismus immer weiter geöffnet. Dieser wirkt sich sowohl negativ als auch positiv auf die Oasen aus. Einerseits dient der Tourismus als neue Einnahmequelle. Allerdings führen die Touristen/Touristinnen auch zu einer erhöhten Nachfrage nach dem ohnehin schon knappen Wasser.

Interessierst du dich für Tourismus? Dann schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei!

Oasen – Pflanzen

Trotz der erschwerten Bedingungen in der Wüste Landwirtschaft zu betreiben, gibt es genügend Bewohner*innen, die genau das tun. Was genau angebaut wird, entscheidet die verfügbare Wassermenge und die vorherrschenden Temperaturen. Typische Nutzpflanzen, die angebaut werden, sind:

  • Getreide
  • Dattelpalmen
  • Aprikosen, Feigen und Granatäpfel
  • Zitronen und Orangen

Der Stockwerkbau der Nutzpflanzen dient dazu, dass die Pflanzen auf der obersten Etage – in der Regel sind das die Dattelpalmen – die tieferliegenden Pflanzen und die Menschen vor direkter Sonneneinstrahlungen schützen.

Oasen – Das Wichtigste

  • Oasen sind eine umwachsene Wasserstelle mitten in der Wüste.
  • Es gibt unterschiedliche Oasentypen, die je nach Wasserherkunft unterteilt werden in: Flussoasen, Grundwasseroasen und Quellwasseroasen.
  • Die Oasenwirtschaft hat sich von einer Subsistenzwirtschaft, die den Eigenbedarf der Bewohnenden deckt, zu einer Einnahmequelle entwickelt, sodass viele angebauten Produkte exportiert werden.
  • Tiere in Oasen werden von Oasenbewohnenden meistens zum Eigennutzen gehalten. Beispiele für Tiere in Oasen sind etwa: Kamele, Kleinvieh, Ziegen und Esel.
  • Das Bewässerungssystem besteht aus kleinen Kanälen, die die Pflanzen der Oasen bewässern, sodass das Wasser am effizientesten genutzt werden kann.
  • Die Pflanzen in Oasen werden im Stockwerkbau angebaut, sodass die höchsten Pflanzen die anderen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.

Nachweise

  1. Klett: Infoblatt Oasen. (25.05.2022)
  2. BR Wissen: Gründe Inseln im Sandmeer. (25.05.2022)
  3. Abb. 3 - "Ghadames Old city from the air" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8f/Ghadames_Old_city_from_the_air.jpg) von Mohamed alazrak unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
  4. Abb. 1 - "Egypt" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a5/Egypt_%285635018418%29.jpg/1280px-Egypt_%285635018418%29.jpg) von NASA Goddard Space Flight Center unter der Lizenz CC BY 2.0.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Oasen

Eine Oase entsteht, indem ein trockenes Gebiet in der Wüste einen Wasserzugang bekommt. Dieser kann natürlich sein oder durch den Menschen gemacht. 

In der Oase wachsen Pflanzen wie Getreide, Obstbäume mit Granatäpfeln, Aprikosen, Feigen und Dattelpalmen. 

Eine Oase ist einfach erklärt eine Wasserstelle mitten in der Wüste. Sie ist umwachsen von Pflanzen und kann von Menschen bewohnt sein.

Oasen gibt es in Afrika, Amerika, Australien und Asien. 

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