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Regenwälder werden auch die "grüne Lunge" der Erde genannt. Sie beheimaten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind. Wo auf der Erde es Regenwälder gibt und was du sonst noch über dieses Thema wissen solltest, erklären wir dir in diesem Artikel. Das Thema Regenwälder gehört zum Überbegriff Geozonen und ist Teil des Faches Geographie.
Tropische Regenwälder können nur existieren, wo es warm und feucht ist. Dieses Klima ist entlang des Äquators vorherrschend. Hier sind die Temperaturen relativ gleichbleibend, die Luftfeuchtigkeit hoch und es gibt wenig jahreszeitliche Schwankungen.
Die großen tropischen Regenwaldgebiete liegen im Amazonasbecken in Südamerika, im Kongobecken in Zentralafrika und in Südostasien, vor allem in Indonesien. Der Amazonas-Regenwald ist der größte zusammenhängende tropische Regenwald der Erde.
Die Vielfalt der Regenwälder ist faszinierend, dort wachsen bis zu 250 verschiedene Baumarten auf 1000m2. Die Bäume bilden auch die Lebensgrundlage für viele andere Pflanzen und Tiere.
Die größten Bäume können bis zu 70 Meter hoch werden und werden auch als Urwaldriesen bezeichnet. Sie sind höher als die anderen Bäume. Ihre so genannte Brettwurzeln verleihen ihnen die nötige Standfestigkeit. Die Brettwurzeln sind rippenartige, bis zu 10 Meter lange Wurzeln. Es folgt die obere Baumschicht, gefolgt von der Unteren. Am Boden in dann noch die Strauch- und Krautschicht zu finden. Auch, wenn der tropische Regenwald zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde gehört, ist der Boden, auf dem er wächst, ziemlich unfruchtbar. Grund dafür ist der ständige Regen. Er spült die Nährstoffe weg.
Um zu überleben, mussten sich die Pflanzen einen Kreislauf erschaffen, damit keine Nährstoffe verloren gehen. Fast der gesamte Vorrat an Nährstoffen steckt oberhalb des Bodens in den lebenden und abgestorbenen Pflanzen.
Die vielen verschiedenen Insekten, Würmer, Bakterien sowie Pilze zersetzen die abgestorbenen Pflanzenteile zu Humus. Humus bezeichnet die Gesamtheit der fein zersetzten organischen Substanz eines Bodens.
Es werden die Nährstoffe freigesetzt, welche die abgestorbenen Pflanzenteile gespeichert haben. Die Wurzeln der Pflanzen nehmen die Nährstoffe wieder auf, der Kreislauf beginnt von vorn. Auch von Pilzen werden die herabfallenden Blätter und sonstiges Pflanzenmaterial zersetzt. Pilze vernetzen sich im Boden mit den Wurzeln der Bäume.
Bewundernswerte Pflanzen, die im Regenwald wachsen, sind beispielsweise Orchideen. Diese werden auch „Aufsitzerpflanzen“ genannt, weil sie auf den Ästen und Zweigen von Bäumen wachsen. Sie benutzen die Bäume im Kronendach nur, um näher an der Sonne zu sein. Die zum Wachstum zusätzlich benötigten Nährstoffe und Wasser nehmen auf ganz unterschiedliche Weise auf. Die einen bilden Luftwurzeln, die das Wasser und damit die Nährstoffe aufsaugen. Die anderen bilden aus ihren steifen Blättern kleine trichterförmige Becken, in denen sich das Regenwasser sammelt.
Auch Lianen leben von anderen Pflanzen. Sie benutzen die Bäume, um an ihnen hochzuklettern. Sie bilden keinen eigenen stützenden Stamm, sondern ranken an Bäumen hoch, um ans Licht zu kommen. Lianen bedecken die Bäume oft so vollständig, dass seine Rinde kaum noch zu sehen ist.
Die Artenvielfalt des Regenwalds ist dank seiner perfekten Lebensbedingungen möglich. Durch den Wegfall der Jahreszeiten und einer konstanten Temperatur zwischen 20 und 28 Grad fühlen sich hier verschiedenste Tierarten wohl. Das feuchte Klima gewährleistet außerdem den Zugang zu Trinkwasser. Viele dieser Tiere haben Spezialisierungen wie etwa Tag- oder Nachtaktivität gebildet und sich an die verschiedenen Nahrungsquellen angepasst. So leben einige Tiere nur in einem bestimmten Baum, während andere sich durch Gift vor natürlichen Feinden schützen.
Den größten Anteil der Tiere im Regenwald bilden Insekten, Spinnen und Krebstiere. In Regenwäldern sind ungefähr 40 verschiedene Arten der Blattschneiderameise zu finden.
In Regenwäldern leben auch unterschiedliche Reptilienarten. Im südamerikanischen Regenwald beispielsweise lebt die Anakonda, die mit bis zu 10 Metern Länge als größte Schlange der Welt gilt. Und im zentralafrikanischen Regenwald ist die Nashornviper verbreitet. Sie ist eine der giftigsten Schlangen der Welt.
Auch sind zahlreiche Vogelarten in Regenwäldern zu Hause. Dazu zählen Papageien, Paradiesvögel, Kolibris und der Tukan. Obwohl die Säugetiere nur einen kleinen Teil der unzähligen Tierarten im Regenwald ausmachen, leben hier einige der ungewöhnlichsten und exotischsten Tiere. Darunter der Tapir oder das Okapi. Auch leben verschiedene Affenarten in den Regenwäldern. Dazu zählen Bonobos, Schimpansen, Orang-Utans und Gorillas .
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann die massive Zerstörung der Regenwälder, direkt oder indirekt verursacht durch die Menschen.
Es gibt zahlreiche Ursachen, weshalb tropische Regenwälder zerstört werden. Hauptursache für die Zerstörung der Regenwälder ist der Mensch. Die Zerstörung ist vor allem auf die Landwirtschaft zurückzuführen. 80% gehen auf die Weidelandnutzung für die Rindfleischerzeugung und Ackerlandnutzung für Palmöl und Sojabohnen zurück. Für tierische Produkte wird der Lebensraum von Wildtieren auf diese Weise zerstört.
Ein weiteres Problem ist stellt der Ausbau der Infrastruktur dar. Straßen verdrängen einen Großteil der noch vorhandenen Lebensräume und verhindern ein Ausbreiten der Arten. Dünger und Pestizide verschmutzen Luft, Boden und Gewässer.
Nicht zuletzt sind die Tiere im Regenwald durch Jagd und den Tierhandel stark bedroht. Einige Tierarten werden wegen ihres Fleisches, ihres Fells oder als Trophäe so sehr bejagt, dass sich die Bestände kaum von allein erholen können. Für den Reptilienhandel werden Wildtiere wie Bartagamen, Schlangen und Schildkröten oftmals gewaltsam aus ihren Lebensräumen gerissen verkauft. Vor allem Menschenaffen, Elefanten und Fische werden häufig gefangen und an Zoos verkauft.
Die Zerstörung tropischer Regenwälder bringt zahlreiche Folgen mit sich. So verlieren viele Menschen ihren Lebensraum und viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sterben aus. Es geht Artenvielfalt verloren. Durch die immer geringer werdende Vegetation fällt der Regen direkt auf den Boden. Dieser kann jedoch die Mengen an Wasser nicht so schnell aufnehmen und die obersten Erdschichten mit den darin befindlichen Nährstoffen werden fortgespült. Des Weiteren wird der Wasserkreislauf gestört. Der Grundwasserspiegel sinkt durch die fehlende Vegetation. Dies führt zu einer zunehmenden Vertrocknung der Böden und verhindert ein Wachsen der Vegetation.
Insider Tipp!
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