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Bodenarten

Boden ist nicht gleich Boden. Böden lassen sich in verschiedene Arten unterteilen, die sich durch ihr Mischungsverhältnis von mineralischen Bestandteilen und der Korngröße unterscheiden. Es gibt Sande, Tone, Schluffe und Lehme. Welche Bodenarten gibt es und wie heißen sie?

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Boden ist nicht gleich Boden. Böden lassen sich in verschiedene Arten unterteilen, die sich durch ihr Mischungsverhältnis von mineralischen Bestandteilen und der Korngröße unterscheiden. Es gibt Sande, Tone, Schluffe und Lehme. Welche Bodenarten gibt es und wie heißen sie?

Bodenarten – Einfach erklärt

Der Boden ist der obere Bereich der Erdkruste, der Pedosphäre, in der unterschiedlichste chemische, physikalische und biologische Prozesse ablaufen.

Die Pedosphäre ist eine der Geosphären der Erde. Sie ist der Bereich der Erdoberfläche, der von Böden eingenommen ist.

Mehr zu den Geosphären der Erde und Genaueres zur „Pedosphäre“ erfährst Du in separaten Erklärungen. Schau dort gerne mal vorbei!

Der Boden besteht aus mineralischen Bestandteilen, also abgestorbenem organischen Material, wie Humus, Luft und Wasser.

Humus ist der organische Bestandteil des Bodens, der durch die Zersetzung von Pflanzenmaterial entsteht.

Je nach Region können die Bestandteile unterschiedlich vorhanden sein. Der Boden wird in unterschiedliche Bodenarten eingeteilt, um besser klassifiziert werden zu können.

Bodenarten beschreiben die Einteilung von Böden nach ihrem Mischungsverhältnis der mineralischen Bestandteile und ihren unterschiedlichen Korngrößen.

Der Begriff Korngrößen bezeichnet dabei die Größe der einzelnen Partikel des Bodens. Die Verteilung der Größe der einzelnen Partikel beziehungsweise Körner hat einen großen Einfluss auf die Stoffeigenschaften. Aus diesem Grund werden auch die Arten der Boden hinsichtlich ihrer Korngröße unterschieden.

Bodenarten bestimmen – Korngröße

Die Bodenarten können anhand der Korngrößen bestimmt werden. Der Boden kann eine verschiedene Zusammensetzung aus Sand, Schluff, Ton und Lehm haben. Daraus lässt sich dann eine spezielle Bodenart bestimmen. Die Bodenart kann durch die Fingerprobe geschätzt werden.

Die Fingerprobe ist eine Möglichkeit, um grob die Bodenart zu bestimmen. Dabei nimmt man eine etwa walnussgroße Bodenprobe in feuchtem Zustand zwischen die Finger und knetet, formt und reibt sie. Es gibt einige Beobachtungskriterien, anhand derer sich dann näherungsweise die Bodenart bestimmen lässt.

Die genauen Korngrößen und die Zusammensetzung des Bodens wird im Labor durch sogenannte kombinierte Sieb- und Schlämmanalysen oder Laserbeugung ermittelt.

Die Hauptbodenarten

Bei den Hauptbodenarten wird nach der Korngröße unterschieden. Es gibt vier Hauptbodenarten (Abbildung 1):

  • Tone (Korngröße kleiner als 0,002 mm)
  • Schluffe (Korngröße zwischen 0,002 und 0,063 mm)
  • Sande (Korngröße zwischen 0,063 und 2 mm)
  • Lehme (Gemisch aus Ton, Schluff und Sand)

Bodenarten – Bodentypen

Es kann zwischen Bodenarten und Bodentypen unterschieden werden. Bodenarten lassen sich durch Korngrößen bestimmen. Je nachdem, welche Zusammensetzung im Boden vorherrscht, liegt eine andere Bodenart vor.

Bodentypen sind die Erscheinungsform eines Bodens. Sie werden nach der Bodenfarbe oder dem Vorkommen in einer Landschaft benannt.

Der Boden entwickelt sich durch viele verschiedene Faktoren, wie das Klima, Pflanzen und das Wasserangebot. Die Böden weisen durch die Bodenbildung, auch Prozess der Pedogenese genannt, verschiedene Merkmale auf. Durch den Bodentyp werden gleiche Merkmale von verschiedenen Böden überprüft, um damit festzustellen, ob sie den gleichen Entwicklungsstand haben. Der Entwicklungsstand wird anhand eines Bodenprofils ermittelt.

Ein Bodenprofil ist ein senkrechter Schnitt durch den Boden, um den Aufbau des Bodens ablesen und den Bodentyp bestimmen zu können.

Wie so ein Bodenprofil aussieht, kannst Du in Abbildung 2 sehen.

Bodenarten Bodenprofil StudySmarter

Abbildung 2: Ein Bodenprofil

Die Bodenarten und ihre Eigenschaften

Welche Bodenarten gibt es? Es werden vier Bodenarten-Hauptgruppen unterschieden: Sande, Lehme, Schluffe und Tone. Diese Bodenarten weisen unterschiedliche Eigenschaften auf, die Du auf der Abbildung 3 sehen kannst.

Bodenarten Eigenschaften StudySmarterAbbildung 3: Eigenschaften von Bodenarten

Bodenarten – Sand

Sandböden sind leicht zu bearbeiten und verfügen über eine gute Durchlüftung. Daher wird der Boden auch als leichter Boden bezeichnet. Der Sandboden hat die größten Hohlräume und dadurch zwar eine gute Wasserführung, allerdings ist die Wasserspeicherung und der Nährstoffgehalt aufgrund der Korngröße nur gering. Die Nährstoffe können nicht gehalten werden und werden weggespült. Das wird auch als Auswaschung des Bodens bezeichnet. Zusätzlich trocknet der Sandboden schnell ab.

Sandböden kann man bei uns in Deutschland zum Beispiel in der Lüneburger Heide finden.

Bodenarten – Schluff

Bei Schluffböden kann das Wasser aufgrund der Korngröße gut gespeichert werden, ist pflanzenverfügbar und macht den Boden fruchtbar. Die Fruchtbarkeit von Schluffböden ist abhängig vom Humus-, Sand- und Stickstoffgehalt. Der Schluffboden hat eine kleinere Korngröße als Sand, aber eine größere als Ton. Daher können Wasser und Nährstoffe besser gespeichert und abgegeben werden.

In Deutschland sind Schluffböden im Alpenvorland in Bayern zu finden.

Bodenarten Schluff StudySmarter

Abbildung 5: Schluff

Bodenarten – Ton

Tonböden bestehen zum größten Anteil aus Tonmineralen. Aufgrund des großen Tonmineralienanteils neigen die schweren Böden zu einer schlechten Wasserführung und zu einer schlechten Durchlüftung. Durch die geringe Wasserdurchlässigkeit kann das Wasser nicht absickern, wodurch es zu einer Anreicherung von Nährstoffen kommt.

Diese Nährstoffe im Boden können nur wenig genutzt werden, weil die Bodenbearbeitung erst bei einem bestimmten Austrocknungsgrad durchgeführt werden kann. Um die Eigenschaften des Bodens landwirtschaftlich zu nutzen, wird er durch Entwässerung, Lockerung, Kalkung und Humuszufuhr verbessert und dadurch nutzbarer gemacht.

Tonböden findet man in Deutschland entlang der Elbe von Hamburg bis zur Nordsee.

Bodenarten Ton StudySmarterAbbildung 6: Ton

Bodenarten – Lehm

Lehmböden bestehen aus Sand, Schluff und Ton. Lehmböden eignen sich am besten für die landwirtschaftliche Nutzung. Sie sind die fruchtbarsten Böden. Der Sand sorgt für eine gute Durchlüftung und Bearbeitbarkeit. Der Ton sorgt für eine gute Nährstoffversorgung und der Schluff sorgt für die richtige Wasserversorgung.

In Deutschland gibt es Lehmböden in der Endmoränenlandschaft (Aufschüttung von Gestein am Ende eines Gletschers) in Bayern um München.

Bodenarten Lehm StudySmarter

Abbildung 7: Lehm

Bodenarten – weltweit

Die vier Hauptbodenarten gibt es sowohl in Deutschland, als auch überall auf der Welt, nur in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Wenn die Bodenart in einer Region ähnlich ist, spricht man auch von einem gleichartigen Bodengürtel. Diese Bodengürtel auf der Erde werden als Bodenzonen zusammengefasst. Die Bodenzonen entsprechen auch ungefähr den Klima- und Vegetationszonen. Der Name der Böden richtet sich dann nach den vorherrschenden Leitböden der Region. Diese sind:

  • Podosol
  • Schwarzerde
  • kastanienfarbiger Boden
  • Kalksteinrotlehmboden
  • Braunerde
  • Schwarzerde
  • Tundrenboden
  • Steppen- und Savannenboden in Trockengebieten
  • Salzboden
  • Moore
  • Gesteinsrohboden im Gebirge

Afrika zum Beispiel besteht zu 60 % aus Wüsten und Trockengebieten, also Sand. Andere Bodenarten sind durch Erosion und den starken Nährstoffverbrauch beschädigt oder sogar ausgetrocknet. Dem Kontinent fehlt schwarzer und humusreicher fruchtbarer Boden, wie zum Beispiel Lehm.

Bodenarten – Bodenartendreieck

Das Bodenartendreieck veranschaulicht alle Bodenarten mit ihren Untergruppen in einem Dreieck (Abbildung 8). Die obere Spitze des Dreiecks steht für die Korngröße Schluff, die Spitze unten rechts für Ton und die Spitze unten links für Sand. Da Lehm eine Mischung aus Schluff, Ton und Sand ist, ist diese Bodenart in der Mitte des Dreiecks zu finden.

Bodenarten Bodenartendreieck StudySmarterAbbildung 8: Bodenartendreieck

Bodenarten – Abkürzungen Tabelle

Für die Bodenarten gibt es Abkürzungen, die Du in der folgenden Tabelle sehen kannst. Die Anteile und Mischung von Sand, Schluff und Ton bestimmen die jeweilige Bodenart. Je nach Mischverhältnis entstehen Bodenarten, die durch Buchstabenkombinationen mit Zahlen gekennzeichnet werden. Diese Kombinationen setzen sich aus folgenden Buchstaben zusammen:

BuchstabeBedeutung
SSand
ssandig
USchluff
uschluffig
LLehm
llehmig
TTon
ttonig

Nach diesen Buchstaben unterscheidet man zum Beispiel die folgenden Buchstabenkombinationen:

BuchstabenkombinationBedeutung
Sttoniger Sand
Tssandiger Ton
Suschluffiger Sand
Sllehmiger Sand
Lssandiger Lehm
Lttoniger Lehm
Tllehmiger Ton
Ussandiger Schluff
Luschluffiger Lehm
Ullehmiger Schluff

Zusätzlich kommen zu den Buchstabenkombinationen noch Zahlen hinzu. Die Zahlen hinter den Buchstaben geben an, wie viel Anteil an Sand, Lehm, Ton oder Schluff zu finden ist. Die Zahl bezieht sich dabei auf den kleinen Buchstaben. Es gibt drei Zahlen:

  • 2 = schwach
  • 3 = mäßig
  • 4 = stark

Die Kombination Ls4 bedeutet stark sandiger Lehm.

Die Kombination Su3 bedeutet mäßig schluffiger Sand.

Die Kombination Ut2 bedeutet schwach toniger Schluff.

Bodenarten - Das Wichtigste

  • Boden = der obere Bereich der Erdkruste, in der unterschiedlichste chemische, physikalische und biologische Prozesse ablaufen
  • Bodenarten = die Einteilung von Böden nach ihrem Mischungsverhältnis der mineralischen Bestandteile und ihren unterschiedlichen Korngrößen
  • Bodentypen = die Erscheinungsform eines Bodens (Farbe, Vorkommen)
  • Hauptbodenarten: Sande, Lehme, Schluffe und Tone
  • Sandböden: sind leichte Böden, haben große Hohlräume und eine schlechte Wasser- und Nährstoffspeicherung
  • Schluffböden: speichern Wasser und Nährstoffe gut, sind fruchtbare Böden
  • Tonböden: sind schwere Böden, haben eine geringe Wasserdurchlässigkeit
  • Lehmböden: bestehen aus Sand, Schluff und Ton, sind die fruchtbarsten Böden
  • das Bodenartendreieck gibt mit Buchstaben und Zahlen den Anteil und die Kombination im Boden von Sand, Ton, Schluff und Lehm an

Nachweise

  1. Abbildung 2: Ein Bodenprofil (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Antigo_(soil).jpg) by U.S. Federal Government licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).
  2. Abbildung 5: Schluff (https://commons.wikimedia.ot&redrg/wiki/File:Schluffstecke_in_der_Wolfsschluchth%C3%B6hle.JPG) by Zybukin (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Zybukin&action=edilink=1) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en).
  3. Abbildung 6: Ton (https://www.flickr.com/photos/149561324@N03/30286579178) by Marco Verch (https://www.flickr.com/photos/149561324@N03/) licensed by CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).
  4. Abbildung 7: Lehm (https://pxhere.com/de/photo/561076) licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Bodenarten

Es gibt die Bodenarten Sand, Lehm, Schluff und Ton.

Es gibt in Deutschland die Bodenarten Sand, Lehm, Schluff und Ton.

Welche Bodenart die beste ist, kann nicht so einfach beantwortet werden, da es darauf ankommt, wofür der Boden benötigt wird.

Man bestimmt die Bodenart mittels der Fingerprobe oder in einem Labor mittels einer Sieb- und Schlämmanalyse oder Laserbeugung bestimmt werden.

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