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Vielleicht hast Du schon einmal den Begriff „man made deserts“ — also vom Menschen gemachte Wüsten — gehört? So werden meist die durch Desertifikation entstandenen Gebiete bezeichnet. Aber was bedeutet Desertifikation einfach erklärt? Wieso hat der Mensch einen Einfluss auf ihre Entstehung? Was sind Gegenmaßnahmen für die Desertifikation? Und was sind die Folgen der Desertifikation? Der Begriff Desertifikation (lat: desertus facere = "wüst machen") beschreibt die Ausbreitung der Wüsten, auch "Wüstenbildung" oder…
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Jetzt kostenlos anmeldenVielleicht hast Du schon einmal den Begriff „man made deserts“ — also vom Menschen gemachte Wüsten — gehört? So werden meist die durch Desertifikation entstandenen Gebiete bezeichnet. Aber was bedeutet Desertifikation einfach erklärt? Wieso hat der Mensch einen Einfluss auf ihre Entstehung? Was sind Gegenmaßnahmen für die Desertifikation? Und was sind die Folgen der Desertifikation?
Der Begriff Desertifikation (lat: desertus facere = "wüst machen") beschreibt die Ausbreitung der Wüsten, auch "Wüstenbildung" oder "Verwüstung" genannt. Dabei kann es sich um die Bildung neuer Wüstengebiete handeln oder um die Ausbreitung bereits bestehender Wüsten. Das Merkmal von Wüstengebieten ist, dass das Land unfruchtbar wird und keine Landwirtschaft möglich ist.
Was ist nun aber die genaue Definition der Desertifikation?
Desertifikation bezeichnet die Entstehung neuer Wüsten oder die Ausbreitung bereits bestehender Wüsten.
Bei der Desertifikation gehen also fruchtbare Flächen verloren. Die Verwüstung ist daher eine Form der Bodendegradation, also der Bodenverschlechterung. Man definiert die Desertifikation auch als die Verringerung oder den Verlust der biologischen oder wirtschaftlichen Produktivität und Komplexität. 2
Von einer Bodendegradation spricht man, wenn Böden so geschädigt werden, dass sie nicht mehr für den Anbau und für die Landwirtschaft genutzt werden können. In von Desertifikation betroffenen Gebieten werden Boden, Wasser und Vegetation beeinträchtigt oder zerstört. Deshalb ist die Desertifikation eine Form der Bodendegradation.
So wie auch die Desertifikation wird die Bodendegradation hauptsächlich vom Menschen verursacht. Natürliche Phänomene und klimatische Bedingungen können die Auswirkungen zusätzlich verstärken.
Besonders die Trockengebiete der Erde sind von der Desertifikation betroffen. In 70 % aller Trockengebiete auf der Erde sind bereits Desertifikationserscheinungen sichtbar. 4
Ein Trockengebiet ist eine naturräumlich-geographische Region mit geringen Wassermengen im Boden. In solchen Gebieten gibt es wenige, saisonale Regenfälle und extrem warme Lufttemperaturen.
40 % der Erdoberfläche sind von Desertifikation betroffen. Das entspricht 36 Millionen km². Jährlich kommen etwa 70.000 km² dazu.1
Die Desertifikation entsteht hauptsächlich durch menschengemachte (anthropogene) Ursachen. Aber auch natürliche Prozesse, wie die Schwankungen der Niederschlagsmenge haben einen Einfluss auf die Wüstenbildung.
Dürreperioden können einen Desertifikationsprozess auslösen oder verstärken.
Grundsätzlich entsteht Desertifikation dadurch, dass der Boden zu stark beansprucht wird. Das bedeutet, dass Böden für die Landwirtschaft genutzt werden, obwohl sie sich eigentlich nicht dafür eignen. Die meisten Auslöser für Desertifikation verursachen oder begünstigen die Bodenerosion. Das bedeutet, dass die obersten Schichten des Bodens von Wind und Wasser abgetragen werden.
Eine Übersicht über die Ursachen für Desertifikation findest Du hier:
Zunahme der Bevölkerung
Die Weltbevölkerung wächst jährlich und somit wird mehr Nahrung benötigt. Um der Nachfrage nach Nahrungsmitteln nachzukommen, werden auch Flächen genutzt, die sich nicht für die landwirtschaftliche Nutzung eignen.
Um genug Ertrag aus diesen Flächen zu erhalten, wird übermäßig gedüngt und permanent angebaut. Der Boden bekommt keine Zeit, um sich zu regenerieren, was zu einem jährlichen Verlust an Nährstoffen führt.
Überweidung von Flächen
Überweidung bedeutet, dass zu viel Vieh auf zu kleiner Fläche gehalten wird und die Pflanzendecke schneller und stärker beansprucht wird, als diese sich regenerieren kann. Ohne die schützende Pflanzenschicht heizen sich Böden wesentlich schneller auf und verlieren so an Feuchtigkeit, sie werden also schneller trocken.
Bodenmisswirtschaft
Wenn der Boden falsch bewirtschaftet wird, kann das zur Desertifikation führen. Zum Beispiel verlieren Böden Nährstoffe, wenn sie durchgehend bearbeitet werden und keine Regenerationszeit haben, falsche Bewässerungsmethoden angewendet werden, zu viel gedüngt wird oder zunehmend Monokulturen angebaut werden.
Man spricht von einer Monokultur, wenn auf einer bestimmten Fläche nur die gleiche Pflanzenart über Jahre hinweg angebaut wird.
Entwaldung
Die Entwaldung meint die Verringerung des Baumbestandes, um Flächen für Industrie, Landwirtschaft oder Wohnflächen zu schaffen und um genügend Brenn- und Baumaterial aus Holz zu gewinnen. Ohne den natürlichen Schutz der Baumkronen und Wurzelwerke kommt es schneller zur Abtragung der Bodenschichten durch Wind oder Niederschlag.
Wasserverbrauch
Wasserressourcen werden zur Versorgung der wachsenden Bevölkerung und der Viehbestände, zur landwirtschaftlichen Bewässerung und für den Ausbau und die Aufrechterhaltung des Tourismus benötigt und aufgebraucht. Dadurch sinkt in betroffenen Gebieten der Grundwasserspiegel und umliegende Böden trocknen aus.
Derzeit wird das Klima auf der Erde immer wärmer. Es kommt vermehrt zu Dürreperioden und ausbleibendem Niederschlag in bereits trockenen Gebieten, die von Desertifikation betroffen sind. Durch die Erderwärmung werden also die ohnehin extremen klimatischen Bedingungen vor Ort noch verstärkt und Desertifikation wird begünstigt.
Mehr zum Klimawandel kannst Du in einer separaten Erklärung nachlesen.
Auch liegen Folgen der Desertifikation vor. Zum einen trocknen die Böden aus. Das begünstigt die Bodenerosion. Daraus folgt, dass auf dem Boden nichts mehr angebaut werden kann, was schwerwiegende Auswirkungen mit sich bringt.
Tabelle 1 zeigt Dir die wichtigsten Folgen der Desertifikation auf:
Folgen der Desertifikation | Erklärung |
Zerstörung von Lebensraum | Um die Bevölkerung weiter mit Nahrung versorgen zu können, werden weitere Flächen gerodet und Lebensraum von Pflanzen, Tieren oder Menschen wird zerstört. |
Verlust von Vegetation | Überweidung und Abholzung führen zur Zerstörung der Vegetation. Ohne Vegetation kommt es zu Dünenbildung, Bodenerosion und Austrocknungen des Bodens. Auch geht die Bodenfruchtbarkeit verloren und der Grundwasserspiegel sinkt ab. Die Biodiversität nimmt ab, es kann zum Aussterben verschiedener Pflanzen- und Tierarten kommen. |
Gefährdung menschlicher Existenzgrundlagen | Desertifikation macht den Boden unfruchtbar und die Anzahl an Ackerflächen schrumpft. Für Menschen, die von der Landwirtschaft leben, bedeutet das wirtschaftliche Verluste und die Gefährdung ihrer Lebensgrundlage. Es kommt zu Hungersnöten und Armut und infolgedessen zu Umsiedlungen und Auswanderung. |
Konflikte und soziale Probleme | Mit wachsender Armut kommt es auch vermehrt zu sozialen Konflikten. Der Kampf um Ressourcen weitet die Ungleichheit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und -schichten aus. Die Arbeitslosigkeit steigt, da keine Fachkräfte in der Landwirtschaft mehr gebraucht werden. Abwanderung in die Städte ist die Folge, in denen bezahlbarer Wohnraum und freie Arbeitsplätze knapp werden und sich Slums bilden können. |
Aktuell sind bis zu zwei Milliarden Menschen von den Auswirkungen der Desertifikation betroffen.4
30 bis 40 % der Bevölkerung von Afrika, Asien und Südamerika leben jeweils in von Desertifikation bedrohten Ländern.3 Durch das steigende Bevölkerungswachstum in den betroffenen Regionen verstärkt sich die Desertifikation zusätzlich, da mehr Nahrung benötigt wird und Böden übernutzt werden.
Doch Desertifikation entwickelt sich zu einem globalen Problem und betrifft mittlerweile auch europäische Gebiete wie den Süden Spaniens.
Die Sahelzone ist ein Übergangsraum in Afrika, der 400 Kilometer breit und 7.000 Kilometer lang ist. Die Zone erstreckt sich einmal über ganz Afrika und reicht vom Roten Meer bis zum Atlantik. Im Norden der Sahelzone befindet sich die Sahara und im Süden die Zone der afrikanischen Feuchtsavanne.
Die Sahara breitet sich immer weiter in die umliegende Sahelzone aus. Das liegt daran, dass das Klima in der Sahelzone die Desertifikation begünstigt. Es herrschen Dürre und schwankende Niederschlagsmengen. Der Boden in der Sahelzone ist zum großen Teil unfruchtbar und die Erschließung weiterer Ackerflächen für die Landwirtschaft und die Abholzung von Bäumen verstärken die Wüstenausbreitung.
Um die Desertifikation in der Sahelzone aufzuhalten, wurde das Projekt "The Green Great Wall" ins Leben gerufen. Was genau das ist, erfährst Du weiter unten in der Erklärung.
Die Atacama Wüste befindet sich in Südamerika entlang der Pazifikküste und grenzt an den Norden Chiles und den Süden Perus. Sie ist eine der trockensten Regionen der Welt. An einigen Stellen gab es seit Jahren keinen Regen.
Um das Kerngebiet der Atacama Wüste herum verbreiten sich von starker Desertifikation betroffene Regionen. Das extrem trockene Klima unterstützt die Ausbreitung der Atacama Wüste und so sind auch große Gebiete, die weiter entfernt von der Atacama Wüste sind, von Desertifikation betroffen.
Die Desertifikation wird bereits als schwerwiegendes Problem angesehen, weshalb Ansätze zur Bekämpfung aufgestellt wurden. Die UN (Vereinten Nationen) unterzeichneten zum Beispiel im Jahr 1994 die Wüstenkonvention. Das ist eine Vereinbarung zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den betroffenen Ländern.2 Das Ziel des Abkommens ist es, eine nachhaltigere Bodennutzung zu etablieren, um die Ausbreitung der Wüsten zu verhindern.
Es gibt weitere Zusammenschlüsse, die gegen die Desertifikation kämpfen. Diese sind zum Beispiel:
Ziel des Projekts "The Green Great Wall" ist es, bis zum Jahr 2030 einen 8.000 km langen Baumstreifen in der Sahelzone, vom Senegal bis zum Horn von Afrika zu pflanzen. Dadurch sollen Arbeitsplätze geschaffen werden, Nahrung gesichert werden, die Menschen am Aussiedeln gehindert werden und vor allem die Ausbreitung der Wüste in Afrika verhindert werden. Wenn die "Green Wall" fertiggestellt ist, wird sie dreimal so groß sein, wie das Great Barrier Reef.
Die oben genannten Verbände haben das Ziel, die Desertifikation aufzuhalten. Aber welche Maßnahmen kann man ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen?
Bei der Desertifikation entstehen neue Wüsten oder bereits bestehende Wüsten werden größer.
Die wichtigsten Gründe für die Desertifikation sind:
Besonders die Trockengebiete der Erde sind von der Desertifikation betroffen. Grenzregionen von Wüsten sind betroffen, aber auch Gebiete mit trockenem Klima wie der Süden Spaniens.
Mögliche Maßnahmen gegen Desertifikation sind:
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