StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Europa war vor 10.000 Jahren unter einer großen Eisschicht begraben. Die Eismassen reichten von Skandinavien über die Ostsee bis hinter Berlin. In Süddeutschland haben sich die Eismassen von den Alpen aus ausgedehnt. Als die Erde sich wieder erwärmte, zogen sich die Eismassen zurück und formten dabei die Oberflächenform der Erde – eine Glaziallandschaft war entstanden.Die Glaziallandschaft entsteht durch die Kraft…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Speicher die Erklärung jetzt ab und lies sie, wenn Du Zeit hast.
SpeichernLerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenEuropa war vor 10.000 Jahren unter einer großen Eisschicht begraben. Die Eismassen reichten von Skandinavien über die Ostsee bis hinter Berlin. In Süddeutschland haben sich die Eismassen von den Alpen aus ausgedehnt. Als die Erde sich wieder erwärmte, zogen sich die Eismassen zurück und formten dabei die Oberflächenform der Erde – eine Glaziallandschaft war entstanden.
Die Glaziallandschaft entsteht durch die Kraft großer Eismassen – auch als Gletscher bezeichnet.
Gletscher sind große Eismassen mit Schnee und Firn – eine Zwischenform von Eis und Schnee – die ganzjährig bestehen.
Ein Gletscher kann sich nur bilden, wenn mehr Schnee fällt, als abschmelzen kann.
Mehr über Gletscher kannst Du in einer eigenen Erklärung erfahren.
Die Kräfte der Gletscher werden auch als glaziale Prozesse bezeichnet. Die glazialen Prozesse beschreiben also die abtragende Wirkung der Gletscher von Gesteinen – die Formung einer Glaziallandschaft.
Eine Glaziallandschaft ist eine Region, deren Oberfläche durch Gletscher und Inlandeis geformt wurde.
Europa ist ein Beispiel, für eine Glaziallandschaft. Dabei werden vier verschiedene Landschaftsformen unterschieden: die Grundmoräne, die Endmoräne, der Sander und das Urstromtal.
Näheres dazu erfährst Du weiter unten in der Erklärung unter dem Punkt "Glaziale Serie".
Gletscher formen überall die Landschaft, wenn sie sich fortbewegen. So gibt es heute noch Gletscher, die gerade dabei sind, die Landschaft zu formen. Das passiert vor allem in Hochgebirgen, also Gebirge mit einem Höhenunterschied von mindestens 1.000 Metern. Die Auswirkungen sind allerdings nicht so groß, weil die Gletscher vergleichsmäßig kleiner sind, als die der Eiszeit vor 10.000 Jahren.
Näheres über die Landschaftsformung erfährst Du weiter unten in der Erklärung.
Mehr über Hochgebirge kannst Du in einer eigenen Erklärung erfahren.
Doch wie genau entstehen jetzt Glaziallandschaften? Zuerst müssen Gletscher entstehen und dann müssen diese auch wieder schmelzen, um die Landschaft zu formen.
Die Gletscher entstanden in Kaltzeiten, auch Glazial genannt.
Glazial beschreibt die Vergletscherung in einer Kaltzeit.
Die Kaltzeit beschreibt einen Zeitraum, in dem das Klima tiefe Durchschnittstemperaturen aufwies. Nach einer Kaltzeit folgte immer ein Warmzeit mit höheren Durchschnittstemperaturen. Dadurch konnte zwischen Kalt- und Warmzeit unterschieden werden.
Die Glaziologie, also die Wissenschaft von den Gletschern, beschäftigt sich mit der Entstehung von Gletschern. Es kommt zur Vergletscherung, wenn langjährig niedrigen Temperaturen herrschen und mehr Schnee fällt, als abtauen kann. Das heißt, wenn es nur kalt ist, aber kaum Niederschlag vorhanden ist, kann kein Gletscher entstehen.
Für die Vergletscherung ist viel Schnee und eine Kaltzeit notwendig. Wenn sich auf den oberen Schichten genug Schneemasse befindet, werden die tiefer liegenden Schichten zusammengepresst. Durch den dabei entstehenden Druck wird die im Schnee befindliche Luft herausgepresst. Der Schnee wird also zu Gletschereis verdichtet. Den Übergang vom Schnee zum Eis bezeichnest Du auch als Metamorphose.
Nach einer Kaltzeit folgt, wie bereits erwähnt, eine Warmzeit. In dieser Zeit schmelzen die Gletscher wieder und durchgehen die Glaziale Serie.
Die Glaziale Serie ist eine typische Abfolge von eiszeitlichen Landformen.
Durch die Glaziale Serie kannst Du die Bildung der Glaziallandschaft besser nachvollziehen. Die Glaziale Serie besteht aus:
Als Erstes kommt in der Glazialen Serie die Grundmoräne. Eine Grundmoräne ist eine aufgeschüttete Landschaft, die durch Ablagerungen der Gletscher entstanden ist. Die Gletscher transportieren Material, wie Kies, Sand, Ton und Schluff – das ist lehmiger Sand – mit sich. Als die Gletscher geschmolzen waren, hat sich dieses Material in der Grundmoräne abgelagert und die Landschaft aufgeschüttet. Das kannst Du gut in der Abbildung 2 erkennen. Dort ist eine Grundmoräne am Thompson Gletscher in der Ostarktis zu erkennen.
Die Landschaft in einer Grundmoräne ist deshalb hügelig. Die Mulden der Hügel werden als Zungenbecken bezeichnet. Der Name kommt von der Gletscherzunge, die in den Mulden lag. In einigen dieser Zungenbecken hat sich das Schmelzwasser der Gletscher angesammelt und einen See gebildet. Diese Seen nennst Du Zungenbeckenseen.
Grundmoränen findest Du in Norddeutschland und im Alpenvorland.
Die Glaziallandschaft der Grundmoräne ist also durch Hügel und Zungenbeckenseen geprägt worden.
Abbildung 2: Grundmoräne am Thompson Gletscher
Die Endmoräne folgt nach der Grundmoräne. Eine Endmoräne ist eine wallartige Aufschüttung von Materialien am Ende einer Eismasse. Diese Aufschüttung entsteht, wenn der Gletscher sich fortbewegt und an seiner Front Gestein mit sich schiebt und dabei einen Wall bildet. Schmilzt der Gletscher bleibt der Wall übrig. Der Wall kann eine Höhe von bis zu 100 Meter und eine Länge von über 100 Kilometer haben. 3
Eine Endmoräne findest Du in Mecklenburg-Vorpommern in Schwiggerow bei Hoppenrade (Abbildung 3).
Die Glaziallandschaft der Endmoräne wurde durch die Aufschüttungen geprägt.
Abbildung 3: Endmoräne in Schwiggerow
Nach der Endmoräne folgt dann der Sander. Der Sander ist eine kleine Aufschüttung vom abgelagerten Material eines Gletschers. Sander sind nicht durch die direkte Einwirkung der Eismassen entstanden. Als die Gletscher immer mehr geschmolzen sind, haben sich viele kleine Schmelzwasserströme gebildet.
Das Schmelzwasser hat dabei das Material in den Sander transportiert. Durch den Transport hat sich das Gestein abgenutzt. Je weiter die Endmoräne entfernt ist, desto feiner ist das Material. Kies ist das gröbste, Sand und Ton das feinste.
Ein Beispiel für Sander ist die Zauche, südwestlich von Berlin.
Die Glaziallandschaft der Sander ist durch das abgelagerte Material des Gletschers erkennbar, das durch das Schmelzwasser angespült wurde.
Abbildung 4: Ein Sander auf Island
Das Ende der Glazialen Serie bildet das Urstromtal. Das Urstromtal ist ein durch Gletscher gebildetes Tal, in dem sich Schmelzwasser gesammelt hat. Das Schmelzwasser fließt vom Sander in das Urstromtal. Das entstehende Wasser spült dann große und breite Täler aus.
Urstromtäler findest Du in Eberswalde (Abbildung 5), Luckenwalde, Fürstenwalde und Vorsfelde.
Die Glaziallandschaft des Urstromtals ist anhand der Täler bis heute zu sehen.
Abbildung 5: Das Eberswalder-Urstromtal
Du interessierst Dich genauer für die Glaziale Serie? Dann lies Dir die passende Erklärung dazu durch.
Durch das Schmelzen der Gletscher und der Glazialen Serie kommt es also zur Landschaftsformung der Glaziallandschaft, auch glaziale Abtragung genannt.
Die Glaziale Abtragung, auch als Glaziale Erosion bezeichnet, ist ein exogener geodynamischer Prozess.
Exogene geodynamische Prozesse sind natürliche Bewegungsvorgänge auf der Erdoberfläche, die von außen auf die Gestalt des Erdkörpers wirken. Das heißt, dass die Gletscherabtragung die Erdoberfläche, also die Landschaft verformt und dadurch die typischen Glaziallandschaften gebildet.
Die Glaziale Erosion beschreibt also die Abtragung von Gestein und Boden durch Gletscher. Die Gletscher schleifen an Felswänden und am Boden das Gestein ab. Das kannst Du Dir wie eine Nagelfeile vorstellen, wenn die Fingernägel abgefeilt werden. Durch diesen Vorgang entstehen Täler, also große Vertiefungen im Gestein.
Das Schmelzwasser sucht sich seinen Weg durch die Landschaft und wäscht dadurch Felsen und Boden aus. Ein Fluss entsteht und verändert das Aussehen der Landschaft.
Ein Beispiel für die Kraft der Gletscher ist der Columbia-Gletscher in Kanada, den Du in Abbildung 6 sehen kannst. Aus dem Schmelzwasser des Gletschers entspringt der Columbia River. Der Gletscher ist dabei durch seine Bewegungen ein Tal zu formen und auch das Schmelzwasser formt die Landschaft. Das Wasser spült Gestein aus und prägt damit auch die Landschaft.
Abbildung 6: Der schmelzende Columbia-Gletscher in Kanada
Wie Du bereits gelernt hast, gibt es Glaziallandschaften der Glazialen Serie vor allem bei uns in Europa und Deutschland. Ein Beispiel für eine Glaziallandschaft im Hochgebirge sind die Alpen in Süddeutschland, die 1200 Meter lang und 150 bis 250 km breit sind.
Bis heute gibt es Gletscher in den Alpen. Die größte Ausdehnung der Vergletscherung war allerdings zur Würm-Kaltzeit. Die Gletscher reichten hier bis ins Alpenvorland hinein.
Es gab folgende Kaltzeiten in der Erdgeschichte:
Dort, wo sich die Gletscherzunge, also Ende des Gletschers, befand, entstanden Zungenbeckenseen, wie der Starnberger See, der Ammersee, der Chiemsee oder der Staffelsee. Innerhalb der Zungenbecken im Alpenvorland gibt es typische Formen – die sogenannten Drumlins.
Das sind Hügel, die die Stoßrichtung des Gletschers anzeigen. Die Gletscher haben die Oberflächenform und damit das Aussehen der Glaziallandschaft geprägt, wie Du in der Abbildung 7 erkennen kannst.
Abbildung 7: Drumlins
Möchtest Du mehr über die Alpen erfahren? Dann klicke auf "Alpen", um zur Erklärung zu gelangen.
Die Gletscher entstanden aber auch außerhalb der Alpen und haben die Glaziallandschaft geprägt. Ein Beispiel dafür ist der Schwarzwald. Der Schwarzwald befindet sich in Baden-Württemberg, also im Südwesten von Deutschland. Die Landschaft des Schwarzwalds ist durch den Feldberg-Gletscher entstanden. Der Gletscher existierte in der Würm-Kaltzeit, aber auch in der Riß-Kaltzeit.
Der Feldberg-Gletscher hatte eine Fläche von circa 1.000 km2. Vor circa 12.000 Jahren erfolgte die letzte Abschmelzphase des Gletschers. Dabei entsprang die Wutach aus dem Schmelzwasser. Der Flussteil floss dann durch die Wutachschlucht, die durch die Eiszeit entstanden war.
Die Wutach bildete die Feldberg-Donau – die Ur-Donau, also das frühere Flusssystem der heutigen Donau. Durch weitere Erosionsprozesse konnte die Feldberg-Donau den Hochrrhein umlenken. Der Grenzverlauf der Flüsse Rhein und Donau wurden dadurch verändert.
Durch das Abschmelzen des Feldberg-Geltschers sind im Schwarzwald Mulden entstanden, in denen sich heute folgende Seen befinden:
Hinter der Grundmoräne hat sich ein Zungenbeckensee gebildet – der Titisee.
Interessierst Du Dich genauer für den Schwarzwald? Dann kannst Du Dir die Erklärung dazu durchlesen.
Glazial beschreibt die Vergletscherung in einer Kaltzeit.
Die Glaziale Serie besteht aus:
Eine Glaziallandschaft ist eine Region, deren Oberfläche durch Gletscher und Inlandeis geformt wurde.
Glaziallandschaften gibt es überall dort, wo es Gletscher gibt und gab. Bekannt sind vor allem die Alpen mit dem Alpenvorland oder der Schwarzwald.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser geographie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.
Speichere Erklärungen in deinem persönlichen Bereich und greife jederzeit und überall auf sie zu!
Mit E-Mail registrieren Mit Apple registrierenDurch deine Registrierung stimmst du den AGBs und der Datenschutzerklärung von StudySmarter zu.
Du hast schon einen Account? Anmelden