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Es gibt sie seit Millionen von Jahren und noch immer sind sie nicht vollständig erforscht – Karsthöhlen. Mit ihrem mystischen Dasein und den eindrucksvollen Tropfsteinen zählen Karsthöhlen zu den faszinierendsten Landschaften unserer Erde. Karsthöhlen gehören zu den Oberflächenformen der Karstlandschaft und sind somit Teil der Pedosphäre. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie solche Höhlen überhaupt entstanden sind?In der Erklärung…
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Jetzt kostenlos anmeldenEs gibt sie seit Millionen von Jahren und noch immer sind sie nicht vollständig erforscht – Karsthöhlen. Mit ihrem mystischen Dasein und den eindrucksvollen Tropfsteinen zählen Karsthöhlen zu den faszinierendsten Landschaften unserer Erde. Karsthöhlen gehören zu den Oberflächenformen der Karstlandschaft und sind somit Teil der Pedosphäre. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie solche Höhlen überhaupt entstanden sind?
In der Erklärung Karstlandschaft erfährst Du mehr zum Thema!
Karsthöhlen sind Hohlräume unter der Erde und bestehen überwiegend aus Kalkstein. In den Höhlen befinden sich kleine Seen und Tropfsteine, die entweder als Stalaktiten von der Decke hängen oder als Stalagmiten aus dem Boden herausragen.
Stalaktiten sind Tropfsteine, die von der Höhlendecke herunter ragen, während Stalagmiten vom Boden in Richtung Decke wachsen. Mehr zum Thema Tropfsteine erfährst Du in der entsprechenden Erklärung!
Die Karsthöhlen entstehen durch absickerndes, kohlenstoffreiches Regenwasser. Das Regenwasser fließt durch Spalten und Klüfte in den Untergrund. Der Untergrund besteht aus wasserlöslichen Gesteinen wie Kalkstein oder Gips. Das Wasser spült den Boden so lange aus, bis große Hohlräume – Karsthöhlen – im Untergrund entstehen.
Wie eine solche Karsthöhle aussehen kann, siehst Du in der folgenden Abbildung.
Abb. 1 - Karsthöhle
Der Begriff der Karsthöhle bildet sich aus den Wörtern Karst und Höhle.
Karst ist eine oberirdische und unterirdische Geländeform aus Karbonatgestein.
Karst beschreibt demnach keine wirkliche Gesteinsart, sondern einen abgrenzbaren Raum, der aus Karbonatgestein, also Kalkstein besteht. Es wird deshalb Karbonatgestein genannt, da es sich aus dem chemischen Stoff Calciumcarbonat bildet. Entstehen Hohlräume im Untergrund, spricht man von Höhlen.
Die unterirdische Form von Karst beschreibt also eine Karsthöhle.
Eine Karsthöhle ist ein unterirdischer Hohlraum, der aus überwiegend aus Karbonatgestein besteht.
Karsthöhlen befinden sich im oberen Teil der Erdkruste, dem äußersten Mantel der Erde. Durch die unterirdische Lage kann kein Licht in die Höhlen vordringen. Häufig sind diese Höhlen mit einem oder mehreren Eingängen mit der Oberfläche verbunden. Markant für Karsthöhlen sind die vom Boden und von der Decken ragenden Tropfsteine.
Die Erde besteht aus mehreren Schichten, den sogenannten Erdschalen. Mehr zum Thema findest Du in der Erklärung Schalenaufbau!
In Karsthöhlen befinden sich zudem unterirdische Seen, die durch ansteigendes Grundwasser und absickerndes Regenwasser entstanden sind.
Karsthöhlen entstehen durch exogene naturräumliche Prozesse – äußere Kräfte, die auf die Erdoberfläche einwirken. In Karsthöhlen ist das die Auflösung von Gesteinen durch Wasser.
Alles zu naturräumliche Prozesse, findest Du in der entsprechenden Erklärung!
Zusammengefasst benötigt es für die Entstehung von Karsthöhlen:
Ist der Boden mit viel Vegetation – Pflanzen – bedeckt, enthält er große Mengen an Kohlendioxid (CO₂). Das CO₂ entsteht durch die Zersetzung von organischem Material. Je mehr Pflanzen vorhanden sind, desto mehr CO₂ entsteht.
Pflanzen nehmen CO₂ aus der Atmosphäre auf und wandeln es mithilfe der Fotosynthese – Licht und Wasser – in Sauerstoff um. Teilweise wird das CO₂ wieder an die Atmosphäre abgegeben. Ein anderer Teil wird in der Pflanze gespeichert. Fallen Blätter oder Zweige auf den Boden, verrottet es nach einiger Zeit. Dadurch wird das gespeicherte CO₂ in den Boden freigesetzt.
Fällt Niederschlag auf den Boden, nimmt das Regenwasser das CO₂ aus dem Boden auf. Dadurch wird das Regenwasser zu kohlensäurehaltigem Wasser.
Mehr zum Thema Vegetation und Böden findest Du in den gleichnamigen Erklärungen!
Das kohlensäurehaltige Wasser ist sehr aggressiv. Es sickert in die Gesteinsspalten und beginnt Teile des umgebenen Kalksteins aufzulösen. Das Wasser sickert weiter in den Boden und fließt durch wasserdurchlässige Schichten in der Erde. Im Boden entstehen unterirdische Labyrinthe durch die Abtragung von Gestein durch das Wasser.
Nach einigen Jahren werden die Klüfte im Gestein durch die Abtragung größer, wodurch auch mehr Wasser hineinfließen kann. Werden die Klüfte größer, entstehen Verwirbelungen im Wasser. Die Verwirbelungen beschleunigen den Abbau des Kalkgesteins.
Erosion spielt bei der Entstehung von Karsthöhlen ebenso eine große Rolle.
Eingeschwemmte Sedimente, also Sand oder andere Gesteinspartikel, schleifen die Wände immer weiter ab – unterirdische Hohlräume entstehen.
Die Hohlräume sind noch komplett mit Wasser gefüllt. Die Kalkwände erodieren und korrodieren durch den Druck des Wassers weiter, bis allmählich elliptische Gänge geformt werden. Korrosion beschreibt hier die chemische Zersetzung von Gestein. In den Karsthöhlen führt beispielsweise das kohlensäurehaltige Wasser zur Zersetzung des Kalkgesteins.
Über die Zeit stürzen instabile Decken ein. Das kohlensäurehaltige Wasser zersetzt weiterhin Gestein. Dadurch werden die Gänge nach und nach größer und sind auch nicht mehr vollständig mit Wasser gefüllt. Die Karsthöhlen werden dadurch stetig größer. Einige von ihnen können deshalb Millionen von Jahren alt sein.
Ohne Wasser, kein Leben. Mehr zum Thema erfährst Du in der Erklärung zu Wasser!
Eines der bekanntesten und markantesten Merkmale der Karsthöhle sind die Tropfsteine.
Tropfsteine sind meist in Höhlen gebildete Kalkablagerungen, die anhand von tropfendem Wasser entstehen.
Die Tropfsteine werden auch als Stalaktiten und Stalagmiten bezeichnet. Tropfsteine entstehen durch den chemischen Prozess der Ausfällung, bei dem ein gelöster Stoff aus einer Lösung ausgeschieden wird.
Tropfsteine entstehen durch das kohlenstoffhaltige Wasser. Versickert das Niederschlags- oder Oberflächenwasser in den Bodenschichten, nimmt es CO₂ auf. Durch den CO₂-Anteil löst das Wasser den Kalk im Gestein ab – Kalziumkarbonat (CaCO3).
Trifft die versickerte Wasserlösung auf eine Höhle, tropft das Wasser von der Decke. Bei der Tropfenbildung entweicht das CO₂. Übrig bleibt nur noch kristallines CaCO3. Nach und nach wächst durch diesen Vorgang ein Tropfstein von der Decke – ein Stalaktit.
Fällt ein Tropfen von der Decke auf den Boden, entweicht ebenso das CO₂ und es entsteht ein Tropfstein vom Boden – ein Stalagmit.
Wie so ein Tropfstein aussehen kann, siehst Du in der folgenden Abbildung.
Abb. 2 - Tropfsteine
Wie Du in der Abbildung sehen kannst, wachsen die Tropfsteine von der Decke herunter (Stalaktiten) und vom Boden senkrecht hinauf (Stalagmiten). Nach einer gewissen Zeit können Stalagmit und Stalaktit zu einer Tropfsteinsäule zusammenwachsen.
Damit Du Stalaktiten nicht mit Stalagmiten verwechselst, gibt es eine kleine Eselsbrücke.
Merken kannst Du Dir den Unterschied anhand des T in der Mitte beider Wörter: Der obere Strich des T steht für die Höhlendecke und der untere für den Tropfstein. Also T für Stalaktit.
Mehr zur Entstehung von Tropfsteine erfährst Du in der entsprechenden Erklärung!
Karsthöhlen sind fast überall auf der Welt zu finden: sowohl in Europa, Amerika, Asien, Australien, Ozeanien als auch in Afrika, Slowenien und in Deutschland.
Welche die größte Karsthöhle der Welt ist, lässt sich nur schwer erschließen, denn immer wieder werden in den Höhlen neue Gänge entdeckt und freigelegt. Zu den bisher größten Höhlen Deutschlands zählen unter anderem die Atta-Höhle im bayerischen Attendorn, mit einer Länge von 6670 Meter und die etwa 3000 Meter Teufelshöhle in Pottenstein3.
Der Harz ist eines der bekanntesten Mittelgebirge Deutschlands und zieht sich durch die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Mittelgebirge Harz erstreckt sich über 2.226 km2 und ist das höchste Mittelgebirge in Norddeutschland.
Was ein Mittelgebirge ist und wie es entsteht, findest Du in der gleichnamigen Erklärung!
Neben den Bergen und Wäldern lassen sich auch Karsthöhlen im Harz finden. Zu den Harzer Karsthöhlen gehören zum Beispiel:
Mehr Informationen zum Harz findest Du in der entsprechenden Erklärung!
In Slowenien befindet sich die meistbesuchte und gleichzeitig größte Karsthöhle Europas – die Grotte von Postojna.
Das Höhlensystem der Grotte von Postojna umfasst eine Länge von 24 km, wovon 5 km für Besucher zugänglich sind. Der größte Tropfstein ist mit 16 Meter der „Nebotičnik“ (deutsch: Wolkenkratzer)4.
Das Wahrzeichen der Grotte ist der Grottenolm. Der 30 cm große Schwanzlurch ist das einzige unterirdisch lebende Wirbeltier Europas und kann bis zu 100 Jahre alt werden.
In der Abbildung 3 kannst Du einen solchen Grottenolm sehen.
Abb. 3 - Grottenolm
2016 konnte in der Grotte von Postojna das erste Mal die Entwicklung eines Grottenolms von der Eiablage bis zum Schlüpfen beobachtet werden. Früher glaubten die Menschen, dass die Grottenolme die Jungen eines dort hausenden Drachens wären.
Eine Karsthöhle ist ein unterirdischer Hohlraum, der aus überwiegend aus Karbonatgestein (Kalkstein) besteht.
Eine Karsthöhle entsteht durch absickerndes, kohlenstoffreiches Wasser, das durch Klüfte und Spalten im Gestein in den Untergrund fließt und den Boden so lange ausspült, bis es Hohlraum entsteht.
Karst ist eine oberirdische und unterirdische Geländeform aus Karbonatgestein.
Karsthöhlen befinden sich auf fast allen Kontinenten. In Deutschland gibt es Karsthöhlen, unter anderem im Harz.
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