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Braunerde

Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, auf was für einem Boden Du täglich gehst? Es gibt in Deutschland viele verschiedene Bodenprofile und Bodenarten. Einer davon ist die Braunerde. Das Vorkommen von Braunerde ist besonders Mitteleuropa und Norddeutschland hoch. Doch wie ist Braunerde überhaupt entstanden und was für Eigenschaften hat Braunerde eigentlich? Wie sieht das Bodenprofil der Braunerde aus?

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Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, auf was für einem Boden Du täglich gehst? Es gibt in Deutschland viele verschiedene Bodenprofile und Bodenarten. Einer davon ist die Braunerde. Das Vorkommen von Braunerde ist besonders Mitteleuropa und Norddeutschland hoch. Doch wie ist Braunerde überhaupt entstanden und was für Eigenschaften hat Braunerde eigentlich? Wie sieht das Bodenprofil der Braunerde aus?

Braunerde – Bodentypen

Die Erde, auf der Du täglich gehst und lebst, besteht aus verschiedenen Bodenschichten, hierbei können sich die Typen der Böden je nach geographischer Lage unterscheiden. Die Aufschichtung der Böden können Experten und Expertinnen durch einen senkrechten Schnitt in den Boden feststellen. Dieser Schnitt zeigt das Bodenprofil eines Bodens.

Die unterschiedlichen Bodentypen können durch das Bodenprofil nach einem bestimmten System klassifiziert werden. Experten und Expertinnen werden folgende Bodentypen unterschieden:

Wenn Du wie die Experten und Expertinnen die unterschiedlichen Böden unterscheiden möchtest, dann schau doch mal bei der passenden Erklärung zu den Bodentypen vorbei.

Braunerde – Definition

Braunerde ist ein Bodentyp mit einer braunen Färbung, der aus Quarz- und Silikatgestein entsteht.

Zu Braunerde wird zusätzlich noch die Parabraunerde und Fahlerde gezählt. Alle drei Bodentypen teilen die typische Braunfärbung des Bodens und einen geringmächtigen Oberboden. Der Oberboden ist die erste Bodenschicht der Braunerde – der A-Horizont.

Die Mächtigkeit eines Bodens bezeichnet die Dicke der jeweiligen Bodenschicht. Dementsprechend ist die Dicke des Oberbodens der Braunerde ziemlich gering.

Ihren Namen trägt die Braunerde wegen des typisch brauen Farbtons. Die Farbnuance kann von hellbraun über braun bis zu rotbraun schwanken. Die Farbausprägung ist abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Bodens.

Damit Braunerde entstehen kann, muss ein humides Klima – sprich ein niederschlagsreiches Wetter – vorherrschen. Durch das feuchte Klima können die löslichen Bodenbestandteile nach unten ausgewaschen werden, was für die Entstehung der Braunerde essenziell ist.

Weiter unten in der Erklärung kannst Du mehr über die Entstehung der Braunerde und ihre Bodenhorizonte lernen.

Braunerde – Steckbrief

Hier kannst Du Dir einen Überblick über die wichtigsten Fakten zur Braunerde verschaffen. Weitere Informationen zu den einzelnen Punkten erhältst Du im Weiteren.

Eigenschaften
  • Eigenschaften abhängig von Basengehalt, Ausgangsgestein, klimatischen Bedingungen und der Vegetation
  • Basengehalt entscheidend, welche Humusart entsteht
HorizonteA-Horizont
  • besteht aus Humus und geht gleitend in den B-Horizont über
B-Horizont
  • hat durch den Prozess der Verbraunung eine braune Farbe
  • Mächtigkeit von 60 bis 150 cm
C-Horizont
  • Ausgangsgestein
  • Tiefen von 25 bis 150 cm
Entstehung
  • Verbraunung
  • Verlehmung
Vorkommen
  • in Mitteleuropa vorwiegend in Mittelgebirgslagen
  • in Norddeutschland auf eiszeitlichen Sanden

Tabelle 1 – Steckbrief Braunerde

Braunerde – Eigenschaften

Die Eigenschaften von Braunerde sind von dem Ausgangsgestein, der Vegetation und den klimatischen Bedingungen abhängig und sehr unterschiedlich. Je nachdem, wo sich die Braunerde befindet, kann ihr ph-Wert stark schwanken und dementsprechend auch ihre ökologischen Eigenschaften.

Braunerde lässt sich nach ihren Eigenschaften in drei Arten aufteilen:

  • die basenreiche Braunerde
  • die basenarme Braunerde
  • Braunerde mit mittlerer Basenversorgung

Basen sind chemische Stoffe, die den ph-Wert einer Lösung erhöhen können. Das können sie, indem sie Stoffe in den Lösungen an Wassermoleküle binden. Dementsprechend sind Basen das Gegenstück zu Säure und können sie neutralisieren.

Ein ph-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Werte von < 7 gelten als sauer und Werte > 7 gelten als basisch. Falls Du mehr über Säuren und Basen erfahren möchtest, schau Dir doch mal die passenden Erklärungen im Fach Chemie an!

Je nachdem welche Pflanzen auf welcher Art von Braunerde wachsen, kann sich der entstehende Oberboden verändern. Dabei handelt es sich bei Braunerde um Humus. Unter Humus versteht man alle abgestorbenen Substanzen pflanzlicher und tierischer Herkunft im Boden. Experten und Expertinnen unterscheiden verschiedene Humusarten:

  • Mull
  • Moder
  • Rohhumus

Wenn basenreiche Braunerde von Laub- und Mischwäldern bewachsen ist, entwickelt sich als Humusform Mull. Mull garantiert eine wirksame Phosphor - und Stickstoffversorgung. Die beiden chemischen Stoffe sind wichtige Pflanzennährstoffe, weshalb die Laubbäume ausreichende Nährstoffe aus der Braunerde ziehen können.

Wie Du bereits gelernt hast, kann sich die Eigenschaft der Braunerde je nach Vegetation ändern. Wenn nun nämlich statt der Laub- und Mischwälder Nadelwälder auf der basenreicher Braunerde wachsen, entsteht kein Mull, sondern Moder. Dabei handelt es sich um eine andere Humusart, die eine längere Zersetzungszeit in Anspruch nimmt.

Bei einer basenarmen Braunerde entsteht hingegen schon unter Laub- und Mischwälder Moder und unter Nadelwäldern sogar Rohhumus. Rohhumus ist die Humusart mit der längsten Zersetzungszeit und entsteht insbesondere auf sauren Böden unter Bewuchs von Nadelwäldern.

Braunerde – Fruchtbarkeit

Die Fruchtbarkeit der Braunerde hängt von der Kombination folgender Faktoren ab:

  • dem Porenvolumen – die Größe der Poren
  • der Porenverteilung
  • Durchlüftung des Bodens
  • die Wasserleitfähigkeit
  • das Wasserrückhaltevermögen

Poren sind kleine Löcher im Boden, durch die Stoffe im Boden transportiert werden.

Je nachdem wie die jeweiligen Eigenschaften ausgeprägt sind, kann die Fruchtbarkeit der Braunerde stark schwanken. So kann tiefgründige und lehmige Braunerde viel Wasser speichern und dadurch wachsende Pflanzen gut versorgen. Im Gegensatz dazu kann flache und sandige Braunerde kaum Wasser speichern und sorgt dementsprechend für einen wasserarmen Boden.

Deshalb ist es wichtig, dass die Nutzenden der Braunerde überprüfen, welche Eigenschaften die vorliegende Braunerde hat, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten. Zusätzlich können die Erträge durch eine entsprechende Düngung gesteigert werden.

So können flachgründige und steinreiche Böden eher nur für die Forstwirtschaft genutzt werden.

Braunerde – Horizonte

Wie Du bereits gelernt hast, ist ein Bodenprofil ein senkrechter Schnitt in den Boden. Bei diesem Schnitt können die einzelnen Schichten erkannt werden. Experten und Expertinnen sprechen von Bodenhorizonten.

Jeder Boden hat drei Bodenhorizonte, von oben sind das:

  1. Oberboden (A-Horizont)
  2. Unterboden (B-Horizont)
  3. Ausgangsgestein (C-Horizont)

A-Horizont

Der A-Horizont – dementsprechend der Oberboden – besteht bei der Braunerde aus Humus und geht gleitend in den B-Horizont über. Je nachdem wie stark der Humusanteil ist intensiviert sich die Braunfärbung.

B-Horizont

Der B-Horizont zeigt durch den Prozess der Verbraunung eine stark braune Farbe auf. Je nach Entwicklungsstadium kann der B-Horizont eine Mächtigkeit von 60 bis 150 Zentimeter besitzen.

C-Horizont

Der C-Horizont symbolisiert das Ausgangsgestein. Die Tiefe, in der das Gestein liegt, hängt von der Mächtigkeit des B-Horizonts ab. Die Färbung des Ausgangsgesteins kann je nach geologischer Voraussetzung variieren.

Wenn Du mehr über die unterschiedlichen Bodentypen und die einzelnen Horizonte erfahren möchtest, dann schau doch mal bei Erklärung zu den Bodentypen vorbei!

Bodenprofil – Braunerde

Das Bodenprofil der Braunerde mit den einzelnen Horizonten kannst Du auf der Abbildung 1 sehen.

Der A-Horizont besteht aus einer Humusschicht und weist eine starke braune Farbe auf, was darauf schließen lässt, dass der Humos Anteil hoch ist. Denn je höher der Humusanteil ist, desto intensiver auch die Braunfärbung des A-Horizonts.

Der B-Horizont zeigt eine deutlich stärkere Mächtigkeit als der A-Horizont. Außerdem ist auch der B-Horizont durch die Verbraunung braun gefärbt. Der C-Horizont ist das Ausgangsgestein.

Braunerde Bodenprofil Horizonte StudySmarterAbbildung 1: Bodenprofil Braunerde

Braunerde – Entstehung

Die Entstehung von Braunerde wird immer durch folgende Aspekte beeinflusst:

  • Ausgangsgestein
  • klimatische Verhältnisse
  • Entwicklungszeit

Brauerde entsteht überwiegend aus Quarz- und Silikatgesteinen. Für die Entstehung sollten gemäßigte Klimabedingungen vorherrschen. Sie geht aus verschiedenen Rohböden hervor, wie dem Ranker. Ein Ranker ist ein schwach entwickelter und flachgründiger Boden.

Die physikalische Verwitterung zerkleinert das jeweils vorliegende Ausgangsgestein grob. Dabei wird das Gestein durch Kräfte zerkleinert, ganz ohne chemische Prozesse.

Das bildet die Voraussetzung für chemische Verwitterung und weitere bodenbildende Prozesse. Zwei der bodenbildende Prozesse sind:

  • Verbraunung
  • Verlehmung

Wenn Du mehr zum Thema Verwitterung lernen möchtest, schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei.

Braunerde – Verbraunung

Die Verbraunung ist ein entscheidender Prozess bei der Entstehung der Braunerde. Hierbei wird Eisen freigesetzt, indem verschiedene Minerale verwittern und durch den Sauerstoff in der Luft oxidieren. Die Oxidation ist eine chemische Reaktion, bei der Stoffe mit Sauerstoff reagieren und Elektroden abgespaltet werden.

Die Luft, die Du täglich atmest, besteht nicht nur aus Sauerstoff. Sie besteht aus 78 % Stickstoff, 20,94 % Sauerstoff, 0,93 % Edelgase und 0,04 % Kohlenstoffdioxid.2

Die bei der Oxidation entstehenden Eisenoxide bilden kleine Krusten, die für die Braunfärbung der Braunerde verantwortlich ist. Das ist der gleiche Prozess, den Du bei rostenden Metallen beobachten kannst.

Braunerde – Verlehmung

Ein weiterer Prozess zur Entstehung von Braunerde ist die Verlehmung. Hierbei greifen die ablaufenden physikalischen und chemischen Verwitterungsprozesse das Ausgangsgestein an und zerkleinern es. Dabei entstehen Tonmineralen, die die Konsistenz der des Bodens von sandig zu lehmig verschieben.

Braunerde – Vorkommen

Braunerde ist überwiegend in Mitteleuropa verbreitet, vorwiegend in Mittelgebirgslagen auf Granit, Tonschiefer oder Sandstein. In Norddeutschland kannst Du Braunerde auf eiszeitlichen Sanden finden.

In Deutschland sind folgende Bodenarten am verbreitetsten:

Braunerde – Das Wichtigste

  • Braunerde ist ein Bodentyp mit einer braunen Färbung, der aus Quarz- und Silikatgestein entsteht.
  • Die Eigenschaften der Braunerde hängen von den klimatischen Bedingungen, der Vegetation, dem Ausgangsgestein und dem ph-Wert ab.
  • Das Bodenprofil der Braunerde ist gekennzeichnet von einer Horizontabfolge. Der A-Horizont besteht aus Humus und geht gleitend in den B-Horizont über. Der B-Horizont hat durch den Prozess der Verbraunung eine braune Farbe. Der C-Horizont bildet das Ausgangsgestein.
  • Zur Entstehung der Brauerde sollte Quarz- und Silikatgesteinen sowie ein humides Klima vorherrschen.
  • Braunerde ist überwiegend in Mitteleuropa verbreitet. In Norddeutschland kannst Du Braunerde auf eiszeitlichen Sanden finden.

Nachweise

  1. wald.de: Bodentypen. (21.09.22)
  2. hlnug.de: Grundlagen Zusammensetzung der Luft. (24.09.22)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Braunerde

Braunerde findet man überwiegend in Mitteleuropa, vorwiegend in Mittelgebirgslagen und in Norddeutschland.

Braunerde entsteht durch den Prozess der Verbraunung und der Verlehmung. 

  • Verbraunung: Oxidation des im Boden erhaltenden Eisen. 
  • Verlehmung: Durch Verwitterungsprozesse wird das Ausgangsgestein angegriffen und es entsteht eine lehmige Bodenkonsistenz.

Die Fruchtbarkeit der Braunerde ist je nach Konstellation der Eigenschaften unterschiedlich.

Typischerweise wachsen auf Braunerde Laub- und Mischwälder.

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