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      Zungenbeckensee – Bedeutung

      Sammelt sich viel Wasser an einer Stelle, bildet sich ein See.

      Ein See ist ein stilles Gewässer, das einen Zu- oder Abfluss haben kann

      Die Zungenbeckenseen sind während der Eiszeit entstanden, als die Eismassen anfingen zu schmelzen. Dabei hat sich das Schmelzwasser in Vertiefungen gesammelt.

      Beispiele für Zungenbeckenseen sind:

      • Ammersee

      • Pilsensee

      • Starnberger See

      • Parsteiner See

      Zungenbeckensee – Definition

      Der Zungenbeckensee ist eine spezielle Form des Gletscherrandsees.

      Ein Zungenbeckensee ist ein stehendes Gewässer, das in einer Grund- oder Endmoräne entstanden ist.

      Zungenbecken

      Ein Zungenbeckensee entsteht in einem sogenannten Zungenbecken.

      Ein Zungenbecken ist eine Hohlform, die durch die Eiszeit entstanden ist.

      Der Name leitet sich daher ab, dass die Gletscherzunge an der Stelle des jetzigen Sees lag. Eine Gletscherzunge ist ein schmales Ende eines Gletschers und hat den Boden ausgeschürft. Das Zungenbecken entsteht also durch Gletscher.

      Gletscher bestehen aus Schnee. Durch immer wieder neuen Schnee werden die unteren Schichten zusammengepresst und eine riesige Eismasse entsteht.

      Als die Erde sich wieder erwärmte, fingen die Gletscher an, zu schmelzen und sich fortzubewegen. Mit der Fortbewegung formten die Gletscher die Landschaft – das Erscheinungsbild einer Region. Typisch für diese Fortbewegung ist die sogenannte Glaziale Serie.

      Die Glaziale Serie beschreibt eine bestimmte Abfolge von Landschaftsformen durch Gletscher. Sie besteht aus:

      • Grundmoräne: eine aufgeschüttete Landschaft, die durch Eismassen entstanden ist
      • Endmoräne: eine wallartige Aufschüttung von Materialien am Ende einer Eismasse
      • Sander: kleine Aufschüttungen vom abgelagerten Material durch das Schmelzwasser eines Gletschers
      • Urstromtal: durch einen Gletscher gebildetes Tal, in dem sich Schmelzwasser gesammelt hat

      Das Zungenbecken entstand am meisten in der Grundmoräne und zum Teil auch in der Endmoräne. Wenn Gletscher sich bewegen, transportieren sie Gestein und Geröll mit sich. Dieses mitgebrachte Gestein lagert sich ab. Dadurch bildete sich die Grundmoränenlandschaft: eine leicht hügelige Landschaft. Die dabei entstehenden Senken beziehungsweise Becken werden als Zungenbecken bezeichnet.

      In diesen Abbildungen kannst Du sehen, dass sich das Zungenbecken vor dem transportierten Material gebildet hat.

      Zungenbeckensee Die Entstehung des Zungenbeckens StudySmarterAbb. 1 - Die Entstehung des Zungenbeckens Teil 1

      Zungenbeckensee Die Entstehung des Zungenbeckens StudySmarterAbb. 2 - Die Entstehung des Zungenbeckens Teil 2

      Entstehung – Zungenbeckensee

      Das Schmelzwasser der tauenden Gletscher kann in den Zungenbecken nicht abfließen und sammelt sich dort. Es bildet sich schrittweise ein Zungenbeckensee.

      In der Abbildung 3 kannst Du sehen, wie sich in dem Zungenbecken später ein Zungenbeckensee bildet.

      Zungenbecken Der Zungenbeckensee StudySmarterAbb. 3 - Der Zungenbeckensee

      Zungenbeckensee – Beispiele

      In Bayern, dem Alpenvorland und in Österreich gibt es einige Beispiele für Zungenbeckenseen.

      Zungenbeckensee – Alpenvorland

      Im Alpenvorland kannst Du Zungenbeckenseen finden. Das Alpenvorland ist sowohl bei uns in Deutschland in Bayern als auch in Österreich zu finden. Das Alpenvorland befindet sich um die Alpen herum – ein Gebirge im Süden von Deutschland.

      Wenn Du Dich genauer für das Alpenvorland und die Alpen interessierst, dann klicke auf „Alpen“ oder „Großlandschaften Deutschlands“.

      In Bayern spricht man vom bayrischen Alpenvorland und in Österreich vom niederösterreichischen Alpenvorland.

      Zungenbeckensee – Bayern

      Im bayrischen Alpenvorland findet man unter anderem den Starnberger See. Der Starnberger See befindet sich 25 Kilometer südlich von München. Er ist der fünft-größten See in Deutschland. Das Becken des Sees wurde durch den Isar-Loisach-Gletscher ausgeschürft.

      In der Abbildung 4 kannst du den Starnberger See sehen.

      Zungenbeckensee Der Starnberger See StudySmarterAbb. 4 - Der Starnberger See

      Ein weiterer See im deutschen Alpenvorland ist der Chiemsee. Der Chiemsee wird auch als „Bayrisches Meer“ bezeichnet, weil er mit einer Fläche von 79,9 km2 der größte See Bayerns ist. Zusätzlich ist dieser See auch der dritt-größte bei uns in Deutschland. Der Chiemsee hat vier Inseln: die Herreninsel, die Fraueninsel, die Krautinsel und die Insel Schalch. Dieser See entstand vor 10 000 Jahren am Ende der Würm-Kaltzeit durch die Ausschürfung einer Gletscherzunge.

      Es gab vier verschiedene Eiszeiten:

      1. Weichsel-Kaltzeit oder Würm-Kaltzeit (vor 115 000 bis 10 000 Jahren)
      2. Saale-Eiszeit oder Riß-Kaltzeit (vor 300 000 bis 126 000 Jahren)
      3. Elster-Kaltzeit oder Mindel-Kaltzeit (vor 460 000 bis 320 000 Jahren)
      4. Elbe-Kaltzeit oder Günz-Kaltzeit (vor 600 000 bis 800 000 Jahren)

      Der Rosenheimer See war einst ein Zungenbeckensee, der jetzt allerdings ausgetrocknet ist. Der See war auch in der Würm-Kaltzeit entstanden und war mit einer Fläche von 420 km² fast so groß wie der Bodensee. Im heutigen Rosenheimer Becken befindet sich die Stadt Rosenheim.

      In der Abbildung 5 kannst Du erkennen, welche Ausdehnung der Rosenheimer See einst hatte.

      Zungenbeckensee Der Rosenheimer See StudySmarterAbb. 5 - Der Rosenheimer See

      Das Becken des Bodensees wurde während der Würm-Eiszeit durch den Rheingletscher geschürft. In diesem Zungenbecken liegt der heutige Bodensee. Deshalb kann der Bodensee als Zungenbeckensee bezeichnet werden.

      Zungenbeckensee – Österreich

      Im Niederösterreichischen Alpenvorland findest Du den Attersee, der auch als Kammersee bezeichnet wird. Der Attersee wurde durch den Traungletscher gebildet. Der See ist durchschnittlich 85 Meter tief und hat eine Fläche von 46,2 Kilometer.

      Der Traunsee ist mit einer Tiefe von 191 Metern der tiefste See Österreichs. Der Traungletscher schürfte in der Günz-Kaltzeit das Becken des Sees aus.

      Auch der Mondsee wurde durch den Traungletscher geformt. Der Gletscher schürfte diesen See in der Riß-Eiszeit aus.

      In der Abbildung 6 siehst Du die drei Zungenbeckenseen in Österreich.

      Zungenbeckensee Zungenbeckenseen in Österreich StudySmarterAbb. 6 - Zungenbeckenseen in Österreich

      Zungenbeckensee - Das Wichtigste

      • Ein Zungenbeckensee ist ein stehendes Gewässer, das in einer Grund- oder Endmoräne entstanden ist.
      • Ein Zungenbecken ist eine Hohlform, die durch die Eiszeit entstanden ist.
      • Gletscher bestehen aus Schnee, der zu einer Eismasse zusammen gepresst wurde.
      • Zungenbeckensee in Bayern: Starnberger See, Chiemsee, Rosenheimer See
      • Zungenbeckensee in Österreich: Attersee, Traunsee, Mondsee

      Nachweise

      1. satgeo.zum.de: Kleines Glossar zur Glazialmorphologie. (07.06.2022)
      2. spektrum.de: Zungenbeckensee. (07.06.2022)
      Häufig gestellte Fragen zum Thema Zungenbeckensee

      Wie entsteht ein Zungenbeckensee?

      Ein Zungenbecken wurde durch eine Gletscherzunge ausgeschürft. Als die Gletscher geschmolzen sind, hat sich das Wasser in diesen Zungenbecken als Zungenbeckensee gesammelt.

      Ist der Bodensee ein Zungenbeckensee?

      Der Bodensee ist ein Zungenbeckensee. Das Becken des Bodensees wurde während der Würm-Eiszeit durch den Rheingletscher geschürft. In diesem Zungenbecken liegt der heutige Bodensee. Deshalb kann der Bodensee als Zungenbeckensee bezeichnet werden.

      Wie heißen die oberösterreichischen Zungenbeckenseen?

      Die oberösterreichischen Zungenbeckenseen heißen Attersee, Traunsee und Mondsee.

      Ist der Starnberger See ein Zungenbeckensee?

      Der Starnberger See ist ein Zungenbeckensee.

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