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Wenn Du nachts am Strand entlang läufst, kann es sein, dass Du das sogenannte Meeresleuchten sehen kannst. Je nachdem wie stark dieses Phänomen ausgeprägt ist, erinnert es an einen Sternenhimmel oder sogar an die Polarlichter im hohen Norden. Nur mit dem großen Unterschied, dass Du das Meeresleuchten auch in Deutschland sehen kannst. Aber was ist das Meeresleuchten überhaupt? Und wieso kann…
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Jetzt kostenlos anmeldenWenn Du nachts am Strand entlang läufst, kann es sein, dass Du das sogenannte Meeresleuchten sehen kannst. Je nachdem wie stark dieses Phänomen ausgeprägt ist, erinnert es an einen Sternenhimmel oder sogar an die Polarlichter im hohen Norden. Nur mit dem großen Unterschied, dass Du das Meeresleuchten auch in Deutschland sehen kannst.
Aber was ist das Meeresleuchten überhaupt? Und wieso kann es auch gefährlich sein?
Das Meeresleuchten in Form von kleinen aufblitzenden Punkten kann in vielen Meeren in verschiedenen Regionen auftreten.
Als Meeresleuchten wird ein nachts auftretendes Leuchten im Meer bezeichnet, das durch bestimmte Lebewesen entsteht, die Biolumineszenz betreiben.
Bei der Biolumineszenz erzeugen die Lebewesen Licht. Eigentlich leuchtet also gar nicht das Wasser selbst, sondern bestimmte Lebewesen im Wasser.
Welche Lebewesen das Meeresleuchten und was Biolumineszenz ist, erfährst Du später in der Erklärung.
Wenn diese Lebewesen nur vereinzelt vorkommen, ist maximal ein kurzes Aufblitzen vom Licht im Wasser zu erkennen. Befinden sich viele dieser winzigen Organismen an einer Stelle, dann erscheint ein blaues bis grünes Licht im Wasser.
Du kannst dir das stark ausgeprägte Meeresleuchten wie die Polarlichter im Norden Skandinaviens vorstellen. Bei wenigen leuchtenden Organismen erinnert es jedoch mehr an einen Sternenhimmel oder vereinzelt auftretende Glühwürmchen.
Auf der folgenden Abbildung siehst Du eine Welle, in der eine große Menge dieser Lebewesen schwimmt. Dadurch leuchtet die Welle in einem kräftigen Blau.
Abb. 1 - Meeresleuchten
Es gibt verschiedenen Tiere und Pflanzen im Meer, die das Meeresleuchten erzeugen, wie kleine Quallen und Fische. Allerdings gib es zwei einzellige Arten, die am bekanntesten dafür sind, das typische Meeresleuchten zu erzeugen:
Die Noctiluca miliaris und die Pyrocystis noctiluca gehören zu der Gruppe der Dinoflagellaten und sind Lebewesen, die nicht eindeutig den Tieren, Pflanzen oder Bakterien zugeordnet werden können.
Das Meeresleuchten ist besonders stark, wenn sehr viele dieser Meeresleuchttierchen an einem Ort auftreten. Bei optimalen Bedingungen vermehren sie sich sehr schnell. Am wohlsten fühlen sich Dinoflagellaten bei hohen Temperaturen und wenn sie viel Nahrung bekommen können. Sie ernähren sich unter anderem von Bakterien und Kieselalgen.
Andere Lebewesen der Meere, die aufgrund der Biolumineszenz leuchten können, leben hauptsächlich im tiefen Wasser. Dazu zählen unter anderem der Vampirtintenfisch, der Anglerfisch, die Seezunge, der Plattkopf und die Wunderlampe,
Die Ursache für das Meeresleuchten ist die Biolumineszenz der Dinoflagellaten und den anderen Lebewesen. Diese macht es möglich, dass die Lebewesen Lichtblitze abgeben können.
Biolumineszenz ist die Fähigkeit von Lebewesen selbst Licht zu erzeugen.
Bei den Dinoflagellaten ist die Biolumineszenz durch einen chemischen Prozess möglich. An diesem Prozess sind die zwei Substrate Luciferin und Luciferase beteiligt. Reagiert Luciferin mit dem Enzym Luciferase, nimmt es dabei Sauerstoff auf und produziert Energie.
Diese entstandene Energie des chemischen Prozesses wird dann bei Dunkelheit durch Lichtblitze abgegeben.
Die Lichtblitze geben die Meeresleuchttierchen zudem hauptsächlich ab, wenn sie Bewegungen durch Wasserströmung spüren. Das Leuchten dient dabei dem Schutz vor Feinden. Die Dinoflagellaten beleuchten ihre Feinde. Dies stellt eine Gefahr für die Feinde dar, da die Feinde so von ihren eigenen Feinden schneller gesehen werden.
Am Tag leuchten die Organismen nicht, denn sie können Tag von Nacht unterscheiden und geben so nur nachts das Licht ab, um sich zu schützen. Tagsüber sind ihre Lichtblitze nämlich kaum sichtbar und haben so auch keine Schutzwirkung.
Das Besondere an Dinoflagellaten ist, dass sie fast die gesamte Energie, die bei einem solchen Prozess entsteht, in Licht umwandeln können. Im Gegensatz zu Glühlampen verlieren die Dinoflagellaten nämlich kaum Energie durch das Erzeugen von Wärme. Glühlampen hingegen können nur aus rund 5 %1 der Energie Licht erzeugen.
Natürlich kann Biolumineszenz nicht nur im Meer auftreten. Glühwürmchen leuchten zum Beispiel auch durch Biolumineszenz.
Rote Tide wird das Phänomen genannt, wenn viele der Dinoflagellaten tagsüber an der Wasseroberfläche schwimmen und durch deren eigene Farbe das Wasser so wirkt, als wäre es lachsrosa. Da die lachsrosa Verfärbung auf viele Dinoflagellaten deutet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass an diesen Stellen nachts Meeresleuchten auftritt.
Allerdings ist die rote Tide giftig – auch für den Menschen. Die Rote Tide tritt bei einer schnellen und starken Vermehrung der Dinoflagellaten auf. Diese schnelle Vermehrung kann in die drei folgenden Schritte unterteilt werden:
Das Gefährliche an der roten Tide ist, dass die Dinoflagellaten ein Nervengift produzieren und auch ausstoßen. Über dem Meer schwebt deshalb eine Giftgaswolke.
Das hat zur Folge, dass Tiere, die in die rote Tide geraten, durch das Nervengift gelähmt werden und sterben.
Bei den Menschen sorgt das giftige Gas etwa für Reizungen der Schleimhäute, Atemproblemen, Lähmungen und Gedächtnisstörungen.
Verhindert werden kann die rote Tide, indem weniger Dünger in die Meere gelangt und somit die Ausbreitung der Cyanobakterien gehemmt wird.
Das Leuchten der Meere kommt meist in Brandungen, Flussmündungen und an den Küsten vor. Das liegt hauptsächlich an der Strömung im Meer, die die Dinoflagellaten in Richtung Küste treiben lässt.
Am bekanntesten für das Meeresleuchten ist die Mosquito Bay in Puerto Rico.
Ein der Ozeane, in denen stellenweise viele Dinoflagellaten leben, ist der Atlantische Ozean. Vor allem die Mosquito Bay in Puerto Rico ist der optimale Ort, um das Meeresleuchten zu beobachten und lockt daher jährliche viele Touristen und Touristinnen an.
Mehr über die verschiedenen Ozeane kannst Du in der Erklärung „Ozeane“ erfahren!
Die Mosquito Bay ist eine Bucht in Puerto Rico – dabei handelt es sich um einen der besten Orte, um das Meeresleuchten zu bewundern. Das Meeresleuchten in der Mosquito Bay ist am stärksten ausgeprägt.
2006 bekam die Mosquito Bay einen Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde. Der Grund dafür ist, dass in der Mosquito Bay die meisten Dinoflagellaten leben. In 4,5 Litern Wasser können bei guten Bedingungen bis zu 700.000 Dinoflagellaten leben2. Das liegt unter anderem an dem Nahrungsangebot.
Vor allem eine Kanutour in der Nacht eignet sich besonders, um das Meeresleuchten der Mosquito Bay zu beobachten. Die Lebewesen spüren die Wasserbewegungen, die das Kanu erzeugt und reagieren darauf mit dem Leuchten.
Auch im Indischen Ozean leben viele Meeresleuchttierchen. Besonders stark treten sie an bestimmten Orten der Malediven auf.
Die Malediven bestehen aus mehreren Inseln und liegen im Indischen Ozean. Auf drei dieser Inseln kann man das Meeresleuchten häufig beobachten. Das sind die Inseln Mudhdhoo, Vaadhoo und Rangali. Von Juli bis Februar kommt es hier zum Meeresleuchten.
In dieser Zeit reisen viele Touristen und Touristinnen nur wegen des Phänomens auf die drei Inseln. Für die Reisenden werden unter anderem geführte Bootstouren und Kanutouren angeboten. Das Schwimmen im Meer ist jedoch aufgrund der Dinoflagellaten nachts nicht gestattet.
In Deutschland kommt das Meeresleuchten hauptsächlich bei der Insel Sylt in der Nordsee vor.
Auch auf der deutschen Insel Sylt kann das Meeresleuchten ebenfalls bestaunt werden. Die Möglichkeit, das Meeresleuchten zu beobachten, hast Du von Mai bis Oktober. Wenn tagsüber die roten Tide an der Küste zu erkennen ist, ist die Wahrscheinlichkeit für Meeresleuchten in der Nacht hoch.
Das Meeresleuchten sieht je nach Stärke wie ein Sternenhimmel oder wie die Polarlichter aus.
Das Meeresleuchten an sich ist nicht gefährlich. Die Dinoflagellaten, welche das Meeresleuchten verursachen, stoßen jedoch ein giftiges Gas aus und sind für Menschen und Tiere daher gefährlich. Tier können daran sterben, beim Menschen kommt es meist nur zu Reizungen der Schleimhaut oder leichten Atemproblemen.
Das Meeresleuchten kann unter anderem in der Mosquito Bay, auf Sylt oder auf den Malediven gesehen werden.
Das Meeresleuchten entsteht durch winzige Lebewesen, die Biolumineszenz betreiben können. Biolumineszenz ist die Fähigkeit von Lebewesen selbst Licht zu erzeugen.
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