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Fließgewässer

Gewässer lassen sich in verschiedene Gewässerarten unterscheiden. Eine Art davon sind die Fließgewässer. Besonders werden sie dadurch, dass ihr Wasser immer in Bewegung bleibt und oberirdisch verläuft. Dadurch kommt es unter anderem zu einer Selbstreinigung des Gewässers. Wusstest du das schon? 

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Gewässer lassen sich in verschiedene Gewässerarten unterscheiden. Eine Art davon sind die Fließgewässer. Besonders werden sie dadurch, dass ihr Wasser immer in Bewegung bleibt und oberirdisch verläuft. Dadurch kommt es unter anderem zu einer Selbstreinigung des Gewässers. Wusstest du das schon?

Fließgewässer Bach StudySmarterAbb. 1 - Bach

Ökosystem – Fließgewässer

Fließgewässer müssen immer ein gewisses Gefälle haben, damit das Wasser überhaupt an einen anderen Ort fließen kann. Meist verlaufen sie anfangs sehr steil und werden zum Ende hin immer flacher. Fließgewässer entstehen durch Gefälle und Niederschlag, sie können aber auch künstlich durch Menschen geschaffen werden.

Natürliche Fließgewässer entstehen durch Niederschlag, der auf den Boden trifft. Durch das Gefälle sucht sich Wasser einen Weg zum Ablaufen. Es entsteht ein Rinnsal, wo das Wasser hinab fließt. Mit der Zeit wird das Material vom Boden des Rinnsals, also Erde oder kleine Äste, hinab gespült. Das Rinnsal wird größer und das besondere Ökosystem der Fließgewässer entsteht.

Ein Ökosystem besteht aus dem Biotop und der Biozönose. Ein Biotop bezeichnet dabei den Lebensraum von Organismen und die Biozönose die Gemeinschaft der Tiere und Pflanzen, in der sie leben.

Fließgewässer sind Wasserbiotope und bilden einen Lebensraum, in dem verschiedene Tiere, Pflanzen und Pilze leben. Diese leben gemeinsam in einer Biozönose und unter ihnen kommt es zu einer Wechselwirkung, wie der Symbiose.

Wenn Du mehr zu dem Thema erfahren möchtest, dann lies gerne die Erklärung von StudySmarter zu den Ökosystemen.

In Fließgewässern gehen etwa der Bitterling und die Malermuschel eine Symbiose bei der Fortpflanzung ein. Ein weiblicher Bitterling legt die Eier auf einer Malermuschel ab. Ein Bitterling Männchen gibt Milch an die Malermuschel, welche diese dann auf den Eiern verteilt und sie somit befruchtet.

Droht der Standort der Malermuschel zu trocknen zu werden, wechselt sie ihren Standort mit den Eiern an einen sicheren Ort. An den kleinen Bitterlingen haften mit der Zeit die Larven der Malermuschel an und können sich entwickeln. Die Bitterlinge verteilen so die jungen Malermuscheln.

Fließgewässer – Deutschland

Eine Art der Fließgewässer in Deutschland sind Ströme, die in verschiedene Meere fließen.

Die Donau ist mit 2.850 Kilometer der längste Fluss Deutschlands und mündet ins Schwarze Meer. Der Rhein mit seinen 1.233 Kilometern ist der zweitlängste Strom und die Elbe folgt danach mit 1.094 Kilometern. Sie münden genauso wie die Ems, die Weser und die Elbe in der Nordsee. Die Oder hingegen fließt in die Ostsee.

Fließgewässer Einteilung

Die Einteilung der Fließgewässer ist in fünfundzwanzig verschiedene Kategorien möglich. Oft spricht man dann zum Beispiel nicht vom Fließgewässer als Ganzes, sondern bezieht sich auf einen bestimmten Abschnitt. Demzufolge kann man die Fließgewässer unter anderem in die verschiedenen Bereiche, aus denen es aufgebaut ist oder nach der Größe unterteilen.

Fließgewässer – Aufbau

Jedes Fließgewässer lässt sich in vier verschiedene Bereiche unterteilen.

Diese nennt man:

  • Quelle
  • Oberlauf
  • Mittellauf
  • Unterlauf und
  • Mündung

Flüsse entspringen an einer Quelle. Daran schließt der Oberlauf an. Charakteristisch für diesen sind die hohen Fließgeschwindigkeiten des Wassers durch das steile Gefälle. Dadurch entsteht ein V-förmiges Tal.

Der im Anschluss folgende Mittellauf besteht aus vielen Flussschleifen, die man auch Mäander nennen kann, wodurch das Wasser sich herunter schlängelt. Das Wasser fließt langsamer als im Oberlauf, da auch das Gefälle niedriger ist.

Die Mäander beschreiben ein Flussbett, das bogenförmig geschlungen ist. Diese Form hat es durch das träge Wasser, dass eher die äußere Kurve des Ufers abträgt.

Nach dem Mittellauf folgt der Unterlauf. Dort hat das Wasser kaum noch Strömung und auch das Gefälle ist sehr seicht. Der Fluss ist an dieser Stelle sehr breit und bietet dadurch auch einen guten Lebensraum für Pflanzen.

Am Ende folgt die Flussmündung, die in einem See oder einem Meer endet. In der Flussmündung sammeln sich die Ablagerungen wie feiner Sand oder Steine aus dem Fluss an, durch die er quasi verstopft und das Wasser einen neuen Flusslauf zum Fließen benötigt. Das Wasser sucht sich also einen neuen Weg rechts oder links daran vorbei, um in den See oder das Meer zu gelangen. Es entsteht mit der Zeit ein Flussdelta, weil sich der Prozess immer wieder wiederholt.

Ein Flussdelta ist ein Stück Land, auf welchem sich ein Fluss in mehrere Arme teilt.

Die Ablagerungen sammeln sich immer in dem Bereich des Unterlaufes, da dort das Wasser besonders langsam fließt. Im Ober- und im Mittellauf ist die Strömung durch das Gefälle noch relativ stark, weshalb alles mit gespült wird.

Der Name des Flussdeltas entstand dadurch, dass der griechische Buchstabe „Delta“ wie ein Dreieck aussieht und ein Flussdelta aus der Luft auch dreieckig aussieht.

Fließgewässer – Einteilung nach Größe

Bei den Fließgewässern gibt es aber auch noch eine Unterscheidung je nach Größe.

Am größten ist der Strom, dann folgt der Fluss, der Bach und zuletzt das Rinnsal. Außerdem gibt es noch die künstlich erschaffenen Kanäle.

Eingeordnet werden diese Kategorien in Abhängigkeit von der Wassermenge, der Breite, der Länge und des Einzugsgebietes und der Entstehung. Auch Aspekte wie die Schiffbarkeit und die Historik spielen eine Rolle.

Ein natürliches Fließgewässer ist unter anderem das Rinnsal. Meist bleibt es aufgrund seiner Größe unerwähnt. Es ist maximal einen Meter breit und verläuft oft durch Wälder.

Etwas größer sind die Bäche. Sie sind unter 3 Meter breit.

Bei dem Fluss unterscheidet man noch einmal zwischen einem kleinen und einem großen Fluss. Der kleine Fluss ist 3 bis 10 Meter breit. Typisch für den großen Fluss ist, dass dieser in den Strom mündet. Ein Strom hingegen mündet in ein Meer und ist meist über 10 Meter breit.

Fließgewässer – Tiere

Eine Vielzahl kleiner Organismen, die man auch Makrozoobenthos nennen kann, leben in den verschiedenen Fließgewässern.

Makrozoobenthos sind Tiere, die man mit dem bloßen Auge sehen kann und die auf dem Boden leben.

Die Organismen treten in den vielen verschiedenen Arten auf. Käfer, kleine Krebse, Schnecken und viele Insekten können dort leben. Diese Tierarten leben meistens im Wasser. Andere Insekten wiederum existieren nur als Larven dort und verlassen das Wasser, wenn sie erwachsen sind. Dazu zählen viele Arten an Fliegen, Mücken und auch Libellen.

Die tierischen Bewohner benötigen fast alle sehr sauberes Wasser und viel Sauerstoff. Zudem haben sie sich auch an den Lebensraum angepasst. Die Fließgewässer bestehen aus Kies und Steinen, die auf dem Boden liegen.

Die Zwischenräume bieten einen optimalen Lebensraum für Organismen. Je nach Art sind sie flach und haften sich an den Steinen, haben Saugnäpfe oder eben Hakenkränze. So werden sie von der Strömung nicht mitgerissen.

Die Köcherfliegenlarve baut mittels kleinen Steinen und kleine Holzstücken, winzige Häuser.

In Fließgewässern leben aber auch Fische. Für diese sind die kleinen Organismen allerdings Futter. In Bächen leben zum Beispiel sehr viele Bachforellen und die Groppen. Die Insektenlarven und kleine Krebstierchen stehen auch auf dem Speiseplan der Wasseramsel und der Gebirgsstelze. Das ist eine Vogelart, die von den Bächen gelockt wird.

Um mehr dazu findest Du auch in der Erklärung von uns zum Thema Wasser.

Selbstreinigung – Fließgewässer

Fließgewässer betreiben eine Selbstreinigung. Das erklärt, warum Fließgewässer häufig relativ sauber aussehen.

Klein- und Mikroorganismen, welche in dem Gewässer leben, betreiben die Selbstreinigung des Wassers. Kleine Tiere, Bakterien und Pilze arbeiten zusammen und ermöglichen die Selbstreinigung in Fließgewässern.

Durch sie werden organische Substanzen, also unter anderem abgestorbene Teilchen, abgebaut. Mithilfe der Zersetzung plus dem Sauerstoff aus dem Wasser können sie dann Energie gewinnen. Die Selbstreinigung sorgt also für ein scheinbar sauberes Wasser. Zusätzliche Verunreinigungen und Schadstoffbelastungen, die zum Beispiel durch Schwermetalle und Pestizide kommen, können nicht abgebaut werden. Abgebaut werden können also nur organische Bestandteile.

Der Selbstreinigungsprozess funktioniert nur, wenn das Fließgewässer natürlich bleiben kann. Der Sauerstoffgehalt des Wassers spielt dabei eine große Rolle. Ufer- und Wasserpflanzen können diesen mittels Fotosynthese erhöhen.

Bei der Fotosynthese stellen Pflanzen aus Licht, Wasser und Kohlendioxid die Produkte Glucose und Sauerstoff her.

Wenn das Gewässer aber zum Beispiel umgelenkt oder das Wasser angestaut wird, hat dies negative Auswirkungen auf das Wasser. Es kann sich schlechter selbst reinigen.

Fließgewässer – Abiotische Faktoren

Die abiotischen Faktoren sind Einflüsse von den unbelebten Organismen. Dazu zählt das Klima, das Wetter, das Licht und vieles mehr.

Die abiotischen Faktoren sind unbelebte Umweltfaktoren, die sich auf ein Ökosystem auswirken.

Die Auswirkungen sind für alle Lebewesen spürbar. In Fließgewässern sind die wesentlichen abiotischen Faktoren die Lichteinstrahlung, der Austausch der Wärme zwischen Luft und Wasser oder äußere Einflüsse, wie Baumaßnahmen in der direkten Umgebung.

Fließgewässer – Biotische Faktoren

Es gibt auch biotische Faktoren in Bezug auf Fließgewässer. Das sind unter anderem die Tiere, die Pflanzen und Pilze.

Biotische Faktoren sind Wechselwirkung zwischen den lebenden Organismen.

Ein Beispiel von den biotischen Faktoren ist die Konkurrenz. Die biotischen Faktoren können innerhalb einer Tier- oder Pflanzenart stattfinden, aber auch innerhalb verschiedener Arten. Das kann dann entweder zu positiven oder negativen Auswirkungen auf die Lebewesen führen.

In den Fließgewässern entstehen die biotischen Prozesse durch die Algen und Wasserpflanzen. Durch Fotosynthese produzieren sie Lichtenergie, welche die biotischen Faktoren wiederum als Biomassen und Sauerstoff konsumieren und neuen Kohlenstoffdioxid produzieren.

Fließgewässer – Anthropologische Einflüsse

Der Mensch hat große Auswirkungen auf die Fließgewässer. Der anthropologische Einfluss ist problematisch, da die Fließgewässer einen vielseitigen Lebensraum für alle möglichen Tierarten bieten und sehr sensibel auf Veränderungen der Umwelt reagieren.

Unter anthropologischen Einflüssen versteht man die Veränderung der Umwelt in Verbindung mit den Menschen.

Auch die Schifffahrt sorgt dafür, dass das Ökosystem mehr und mehr zerstört wird. Es werden Baumaßnahmen betrieben und die Wasserstraßen werden enger und dafür tiefer umfunktioniert. So können auch Schiffe durch die Gewässer fahren, welche mehr Tiefe benötigen. Außerdem werden die Gewässer begradigt.

Hinzu kommt, dass zur Verbesserung der Fließgewässer für die Schifffahrt und die Energiegewinnung das natürliche Gefälle durch Schleusen verändert wird. Für Fische, die wandern, sind die Schleusen ein riesiges Problem. Sie können diese nicht überwinden. Staustufen flussaufwärts wurden zwar oftmals ergänzt, aber flussabwärts kommen sie meist in die Turbinen der Kraftwerke und werden schwer verletzt.

Durch das angestaute Wasser steigt auch die Wassertemperatur. Gleichzeitig sinkt dabei dann der Sauerstoffgehalt im Wasser, auf den die Bewohner der Fließgewässer aber angewiesen sind. Das sind nur ein paar Aspekte, welche das komplette Ökosystem verändern und zerstören. Viele Tierarten sind dadurch vom Aussterben bedroht oder müssen sich einen neuen Lebensraum suchen.

Fließgewässer – Schutzmaßnahmen

Die Gefahren zeigen, dass die Nachhaltigkeit von Fließgewässern wieder hergestellt werden muss. Als Schutzmaßnahmen werden immer mehr Fließgewässer renaturiert.

Bei der Renaturierung wird versucht, die Natur wieder möglichst in ihren naturnahen Zustand zurückzubringen.

Das bedeutet, dass die Flüsse wieder natürlicher werden und ihre Funktion wieder erstellt wird. Zudem werden nur noch die großen Wasserstraßen genutzt. Um die Renaturierung kümmert sich das "Blaue Band Deutschland".

"Blaues Band Deutschland" ist eine Initiative des Bundesverkehrsministeriums und des Bundesumweltministeriums, welche sich mit der Renaturierung der Flüsse und deren Ufer befasst.

Fließgewässer – Das Wichtigste

  • ein Fließgewässer ist ein Ökosystem
  • es lässt sich in die Quelle, den Oberlauf, den Mittellauf sowie den Unterlauf und der Mündung gliedern
  • der Größe nach sortiert nennt man Fließgewässer auch Strom, Fluss, Bach oder Rinnsal
  • durch Klein- und Mikroorganismen, welche organisches Material beseitigen können Fließgewässer sich selbst reinigen
  • Bei Fließgewässern unterscheidet man zwischen biotischen und abiotischen Faktoren

Nachweise

  1. scinexx.de: Verlust der Artenvielfalt durch Landnutzung (24.05.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Fließgewässer

Ein Fluss ist eine Art der Fließgewässer.

Fließgewässer entstehen durch Niederschlag. Das Gefälle sorgt dafür, dass das Wasser abfließt und mit der Zeit spült das Rinnsal immer mehr des Untergrundes weg.

Fließgewässer sind Wasserbiotope und bilden einen Lebensraum, in welchem verschiedene Tiere, Pflanzen und Pilze leben. Diese leben gemeinsam in einer Biozönose und es kommt unter ihnen zur Wechselwirkung. 

Die Selbstreinigung eines Fließgewässers funktioniert durch Klein- und Mikroorganismen, welche in dem Gewässer leben. Kleine Tiere, Bakterien und Pilze arbeiten zusammen und ermöglichen die Selbstreinigung. 

Durch sie werden organische Substanzen, also unter anderem abgestorbene Teilchen, abgebaut. Durch die Zersetzung plus dem Sauerstoff aus dem Wasser können sie dann Energie gewinnen.  

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