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Schiff fahren über Meere, Flüsse und Seen. Oft ist dieser Weg allerdings sehr zeit- und kostenaufwendig. Deshalb wurden Abkürzungen zwischen den Gewässern errichtet, die verschiedene Gewässer miteinander verbinden – die Kanäle. Vielleicht hast Du schon mal von einem Kanal gehört, als ein Schiff im Jahr 2021 im Suezkanal in Ägypten stecken geblieben ist.
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Jetzt kostenlos anmeldenSchiff fahren über Meere, Flüsse und Seen. Oft ist dieser Weg allerdings sehr zeit- und kostenaufwendig. Deshalb wurden Abkürzungen zwischen den Gewässern errichtet, die verschiedene Gewässer miteinander verbinden – die Kanäle. Vielleicht hast Du schon mal von einem Kanal gehört, als ein Schiff im Jahr 2021 im Suezkanal in Ägypten stecken geblieben ist.
Vielleicht hast Du schon mal das Wort Kanal gehört. Der Begriff kann verschiedene Bedeutungen haben, wie beispielsweise der Funkkanal im Fernsehen. Gemeint ist in der Geographie allerdings der Kanal, der durch den Wasserbau entstanden ist.
Unter einem Kanal versteht man einen künstlich angelegten und schiffbaren Wasserlauf, der eine Verbindung zwischen Meeren, Flüssen und Seen herstellt.
Abb 1 - Ein Kanal in der Stadt.
Kanäle können in zwei Kategorien eingeteilt werden:
Kanäle werden nicht nur als Wasserstraßen für die Schifffahrt genutzt, sondern auch als Aquädukte für die menschliche Nutzung für die Trinkwasserversorgung, die Nutzung der Wasserkraft und zur Umleitung von Gewässer in ein anderes Gewässer.
Die Umleitung von Gewässern in ein andere Gewässer wird häufig genutzt, um Regionen vor Hochwasser zu schützen. So wird durch den Dahme-Umflutkanal das Hochwasser von der Spree in die Dahme umgeleitet. Damit kann der Unterspreewald vor Hochwasser geschützt werden.
Auch wenn manche Kanäle vor Hochwasser schützen sollen, kann es bei Starkregen vorkommen, dass selbst ein Kanal überläuft. Allerdings ist das eher selten der Fall.8
Manche Kanäle heißen Kanal, obwohl sie eigentlich keiner sind. Der Ärmelkanal befindet sich zwischen Frankreich und Großbritannien. Dabei handelt es sich nicht um ein künstlich angelegtes Gewässer, sondern um eine natürliche Meerenge.
Es gibt verschiedene Kanalarten, die Du unterscheiden kannst:
Wenn ein Fluss viele Schlingen – Kurven – hat, dann verlängert dies den Schifffahrtsweg. Des Weiteren dauert die Durchfahrt länger, weil mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren wird. Zwischen einzelnen oder mehreren Schlingen wird deshalb dann ein Abkürzungskanal errichtet, damit der Schifffahrtsweg verkürzt wird.
Im Main bei Volkach in Unterfranken wurde als Abkürzung der Mainkanal errichtet.
Läuft ein Kanal in der Nähe einer Stadt entlang, kann die Stadt an diesem Kanal durch einen Stichkanal – auch Zweigkanal – angebunden werden. Das kannst Du Dir wie eine Sackgasse vorstellen.
Durch den Stichkanal hat die Stadt dann einerseits die Möglichkeit, den Kanal mit Schiffen zu benutzen und schafft damit Raum für Tourismus. Andererseits können Güter über den Wasserweg in die Stadt gelangen.
Mehr darüber kannst Du in der Erklärung zur Binnenschifffahrt nachlesen.
Der Mittellandkanal hat Stichkanäle nach Osnabrück, Hildesheim und Salzgitter.
Ein Seitenkanal kürzt den Weg für Schiff ab. Wenn ein Schiff beispielsweise von der Nordsee über die Elbe kommt und zum Mittellandkanal möchte, müsste es die ganze Elbe entlang fahren. Bei Artlenburg beginnt allerdings der Elbe-Seitenkanal. Dieser Kanal kürzt den Weg zum Mittellandkanal ab.
Seitenkanäle kannst Du in zwei Varianten finden:
Der Rheinseitenkanal verläuft westlich des Rheins zwischen Vogelsheim im Norden und Village-Neuf im Süden. Dieser Kanal beginnt im Rhein und mündet in diesen wieder.
Der Elbe-Seitenkanal verbindet die Elbe mit dem Mittellandkanal. Der Kanal verläuft parallel zur Elbe.
Ein Verbindungskanal verbindet zwei verschiedene Gewässer miteinander. Dadurch kann ein Gewässer mit dem Schiff von einem anderen Gewässer aus erreicht werden, was ohne den Kanal nicht möglich wäre.
Bei Verbindungskanälen gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
Auf der Mecklenburgischen Seenplatte sind viele Seen durch kleine Kanäle miteinander verbunden.
Der Rothenseer Verbindungskanal verbindet die Elbe mit dem Mittellandkanal bei Magdeburg.
Der Unterschied zwischen dem Seitenkanal und dem Verbindungskanal der Elbe liegt im Verlauf. Während der Elbe-Seitenkanal parallel verläuft, verläuft der Rothenseer Verbindungskanal nur als kleines Verbindungsstück von 5,34 Kilometern zwischen Elbe und Mittellandkanal in Magdeburg.
Verbindet ein Kanal einen Punkt mit dem Meer, sprichst Du von einem Meereskanal. Der Meereskanal kann eine Stadt am Meer mit ihrem Hafen oder aber zwei verschiedene Meere verbinden.
Beispiele für Meereskanäle, die zwei Meere verbinden, sind der Kanal von Korinth, der Nord-Ostsee-Kanal, der Panamakanal und der Suezkanal.
Näheres über die einzelnen Kanäle erfährst Du unter dem Punkt "Kanal – Beispiele".
Durch einen Wasserscheidenkanal versucht man einen Höhenunterschied auszugleichen. Stell Dir vor, dass zwei Flüsse in der Nähe verlaufen. Ihre Wasserscheide – das ist der Grenzverlauf zwischen zwei benachbarten Flusssystemen – liegt auf verschiedenen Höhen.
Ein Fluss hat ein Einzugsgebiet, also das Gebiet, in dem der Fluss fließt. So ein Einzugsgebiet kann durch Gebirge und Berge begrenzt werden, weil ein Fluss nur bergab im Tal entlang fließt. Dadurch kann es beispielsweise vorkommen, dass die Wassertropfen von einem Niederschlag nur wenige Zentimeter nebeneinander auf den Boden treffen, aber jeweils in eine andere Richtung geschwemmt werden.
Das ist die Grenze von einem Einzugsgebiet. Sie wird auch als Wasserscheide bezeichnet. So eine Wasserscheide kannst Du zwischen dem Rhein und der Donau finden.
Es wird dann ein Kanal errichtet, in dem sich eine Schleuse oder ein Schiffshebewerk befindet, damit die unterschiedliche Höhe ausgeglichen werden kann.
Beispiele für Wasserscheidenkanäle sind der Ludwig-Donau-Main-Kanal oder der Mittellandkanal.
In der Abbildung 4 kannst Du die zwei Schiffshebewerke in Niederfinow sehen. Das hintere Schiffshebewerk ist das älteste, noch arbeitende Schiffshebewerk in Deutschland. Die beiden Schiffshebewerke verbinden die Alte Oder mit dem Oder-Havel-Kanal, der dann in die Havel mündet.
Abb. 4 - Schiffshebewerke in Niederfinow
Kanäle sehen aus wie Flüsse. Gibt es denn Unterschiede zwischen einem Fluss und einem Kanal?
Ein Fluss ist ein natürliches, fließendes Gewässer. Der Fluss entspringt aus einer Quelle und mündet in einem See, Fluss oder Meer.
Flüsse sind natürlich durch Quellen entstanden und haben sich ihren Weg durch die Landschaft gesucht. Die Flüsse fließen alle von einem höheren Punkt bergab in ein anderes Gewässer.
Die Donau entspringt im Schwarzwald und mündet im Schwarzen Meer.
Die Isar entspringt in den österreichischen Alpen und mündet in der Donau.
Möchtest Du mehr über den Schwarzwald und die Alpen erfahren? Dann lies Dir die entsprechende Erklärung dazu durch.
Es kann allerdings auch vorkommen, dass einige Flüsse nicht in vorhandenen Gewässern münden, sondern vorher austrocknen oder in den Boden fließen.
Kanäle haben keine Quelle – der Entstehungsort eines Flusses – und keine Mündung. Das Wasser fließt also meistens nicht. Deswegen wird ein Kanal auch als stehendes Gewässer bezeichnet.
Der Unterschied liegt also darin, dass Flüsse eine Quelle und eine Mündung haben und dadurch fließen. Der Flusslauf hat sich auf natürliche Art und Weise gebildet und fließt deshalb nicht immer gerade. Kanäle hingegen werden von Menschen errichtet. Dadurch kann bestimmt werden, wo der Kanal fließt. Kanäle sind also meist gerade und haben ein künstliches "Flussbett".
Ein Gewässer ist künstlich, wenn es an einer Stelle angelegt wird, an der sich auf natürliche Weise vorher kein Gewässer befunden hat.
Mehr über den Fluss kannst Du in einer separaten Erklärung erfahren.
Überall auf der Welt kannst Du Kanäle finden. Beispiele dafür sind der Istanbul-Kanal in der Türkei oder der Finowkanal in Deutschland.
Von den weltweiten Kanälen erfährst Du hier genaueres über Meereskanäle in Istanbul, Ägypten und in Griechenland. Alle verbinden Meere miteinander, weshalb sie Meereskanäle sind.
Der Istanbul Kanal soll das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbinden. Es handelt sich hierbei also im einen Meereskanal. Der Kanal verläuft parallel zum Fluss Bosporus. Der Bau von dem Istanbul Kanal begann im Juni 2021 und soll im Jahr 2023 fertiggestellt werden. Die Kosten werden auf über 14 Milliarden Euro geschätzt.4
Der Bau dieses Kanals sorgt außerdem für Kritik. Politiker und Politikerinnen befürchten eine zu starke Kontrolle der Schifffahrt durch die Türkei. Umweltschützende Personen warnen davor, dass das Ökosystem und die Wasserversorgung durch den Kanal gefährdet werden.
Der Suezkanal ist Dir vielleicht durch das steckengebliebene Schiff Ever Given im März 2021 bekannt. Der 193,3 Kilometer lange Kanal 5 verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. Der Kanal verbindet zwei Meere, ist also ein Meereskanal.
Im Suezkanal passieren circa 12 % des weltweiten Seehandels. Im Jahr 1869 wurde der Kanal eröffnet und seitdem immer wieder erweitert. Seit 2010 hat der Suezkanal eine Wassertiefe von 24 Metern, die ursprünglich mal bei acht Metern lag.
Die Ever Given blieb am 23. März 2021 stecken. Der Kanal wurde deshalb sechs Tage lang gesperrt, bis das Schiff geborgen war und weiter fahren konnte. Das Schiff erreichte dann mit 4 Monaten Verspätung den Hafen Rotterdam. 6
Der Kanal von Korinth verbindet den Golf von Korinth mit dem Saronischen Golf. Damit trennt der Kanal die Halbinsel Peloponnes von dem griechischen Festland ab. Auch hierbei handelt es sich um einen Meereskanal.
Der Kanal wurde in den Jahren 1881 bis 1893 erbaut. Im Jahr 1944 sprengte die deutsche Wehrmacht Teile und Brücken des Kanals. In den Jahren 1946 bis 1948 wurde der Kanal von Korinth wieder aufgebaut. Der Kanal ist seit 15. Januar 2021 wegen eines Erdrutsches gesperrt. Eine erneute Öffnung ist im Oktober 2022 geplant.
Auch in Deutschland kannst Du viele Kanäle finden.
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) verbindet, wie der Name schon vermuten lässt, die Ostsee mit der Nordsee. Es handelt sich hierbei also um einen Meereskanal. Bis 1948 wurde dieser Kanal als Kaiser-Wilhelm-Kanal bezeichnet. Der Kanal beginnt an der Mündung der Elbe in der Nordsee und endet in den Kieler Förden in der Ostsee. Der Nord-Ostsee-Kanal wurde 1887 erbaut. Ausbauten erfolgten im Jahr 1907 und 1965. Jährlich passieren circa 30.000 Schiffe den Kanal. 7
In Brunsbüttel gibt es zwei Doppelschleusen, die 1895 und 1914 errichtet wurden. Da die Schleusen so alt sind, werden sie reparaturanfälliger. Die Schleusen von 1985 sind außer Betrieb und sollen erneuert werden. Aus diesen Gründen soll bis 2026 eine neue fünfte Schleusenkammer errichtet werden.
Die erste Verbindung zwischen Nord- und Ostsee war der 1784 erbaute Eiderkanal, auch als Schleswig-Holsteinisch Canal bekannt.
Der Elbe-Havel-Kanal (EHK) verbindet die Elbe mit der Havel. Das ist also ein Verbindungskanal, weil der Kanal zwei verschiedene Flüsse miteinander verbinden. Der 55 Kilometer lange Kanal beginnt am Mittellandkanal bei Magdeburg und endet in der unteren Havel-Wasserstraße.
Den Ursprung hat der Kanal mit dem Plauer Kanal. Der Plauer Kanal wurde bis 1745 erbaut und hat die Havel bei Plaue mit der Ihle und der Stremme verbunden. An den Plauer Kanal wurde bis 1872 der Ihlekanal als Erweiterung gebaut. In der Zeit zwischen dem ersten und Zweiten Weltkrieg wurde der Kanal dann bis in den 1990er-Jahren zum Elbe-Havel-Kanal ausgebaut.
Der Finowkanal (FiK) ist die älteste, künstlich gebaute Wasserstraße in Deutschland, die noch betrieben wird. Der Kanal befindet sich im Bundesland Brandenburg und verbindet die Alte Oder mit dem Oder-Havel-Kanal. Auch hierbei handelt es sich um einen Verbindungskanal, weil ein Fluss mit einem Kanal verbunden wird.
Der erste Finowkanal wurde im Jahr 1605 bis 1620 erbaut. Dieser Kanal war damit die erste künstliche Verbindung zwischen zwei deutschen Flüssen: der Havel und der Finow. Dieser Finowkanal war aufgrund des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) so heruntergekommen, dass er an einigen Stellen zusammenfiel. Angesichts dessen ließ Friedrich der Große den Kanal als zweiten Finowkanal im Jahr 1743 wieder errichten.
Als 1914 der Oder-Havel-Kanal mit dem Schiffshebewerk Niederfinow in Betrieb genommen wurde, verlor der Finowkanal an Bedeutung, weil der Oder-Havel-Kanal mehr Platz für größere Schiffe und weniger Schleusen hat.
Näheres über Friedrich den Großen und die Alte Oder kannst Du in der Erklärung zum Oderbruch erfahren.
Ein Kanal einfach erklärt ist ein künstlich angelegter und schiffbarer Wasserlauf, der eine Verbindung zwischen Meeren, Flüssen und Seen herstellt.
Der Unterschied liegt darin, dass Flüsse eine Quelle und eine Mündung haben und dadurch fließen. Der Flusslauf hat sich auf natürliche Art und Weise gebildet und fließen deshalb nicht immer gerade. Kanäle hingegen werden durch Menschen errichtet. Dadurch kann bestimmt werden, wo der Kanal langführt. Kanäle sind gerade und haben ein künstliches "Flussbett".
Kanäle, die Meere miteinander verbinden, sind unter anderem der Kanal von Korinth, der Nord-Ostsee-Kanal, der Panamakanal und der Suezkanal.
Kanäle können bei Starkregen manchmal überlaufen. Allerdings ist das eher selten der Fall.
Karteikarten in Kanal15
Lerne jetztWas ist ein Kanal?
Was ist der Unterschied zwischen einem Fluss und einem Kanal?
Fluss:
Kanal:
Können Kanäle überlaufen?
Ja
Welche Kanäle verbinden Meere miteinander? Nenne 3 Beispiele!
Mögliche Antworten:
Welche Kanalarten gibt es? Nenne 4!
Mögliche Antworten:
Als was werden Kanäle noch bezeichnet?
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