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In der erstaunlichen Welt der Geographie gibt es zahlreiche Phänomene zu untersuchen und Tidenhub ist eines der beeindruckendsten. Dieser Begriff beschreibt das Phänomen der Veränderung des Wasserstands durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne. Hier wird eine umfassende Definition des Tidenhubs gegeben, seine Auswirkungen auf die Gezeiten beleuchtet und…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn der erstaunlichen Welt der Geographie gibt es zahlreiche Phänomene zu untersuchen und Tidenhub ist eines der beeindruckendsten. Dieser Begriff beschreibt das Phänomen der Veränderung des Wasserstands durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne. Hier wird eine umfassende Definition des Tidenhubs gegeben, seine Auswirkungen auf die Gezeiten beleuchtet und darüber diskutiert, welche Faktoren seine Stärke beeinflussen. Anschauliche Beispiele, wie der auffällige Tidenhub in Hamburg und der geringe Einfluss in der Ostsee, liefern tiefergehende Einblicke, während auch der weltweit größte Tidenhub in der Bay of Fundy vorgestellt wird. Schließlich wird der Tidenhub in Deutschland und dem Mittelmeer untersucht, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszustellen.
Tidenhub ist der vertikale Unterschied zwischen der höchsten (Hochwasser) und der niedrigsten Wasseroberfläche (Niedrigwasser) während einer Gezeitenperiode.
Hoher Tidenhub: | Diese Bedingung tritt auf, wenn es einen ausgeprägten Unterschied zwischen Ebbe und Flut gibt. Die Wassertiefe verändert sich in Küstenbereichen erheblich. |
Niedriger Tidenhub: | Hierbei handelt es sich um eine Situation, in der der Unterschied zwischen Ebbe und Flut minimal ist. |
Stelle dir das Meer vor, das ständig in Bewegung ist – die Oberfläche steigt und fällt im Laufe des Tages. Das ist das sichtbare Resultat des Tidenhubs.
Gezeiten sind periodische Schwankungen des Meeresspiegels, die durch die Massenanziehung von Mond und Sonne verursacht werden.
In Regionen mit hohem Tidenhub, etwa wie der Bay of Fundy in Kanada, kann das Wasser zweimal täglich um bis zu 16 Meter steigen und fallen.
Angenommen, du befindest dich in der Nordsee. Hier ist der Tidenhub sehr ausgeprägt, da die Nordsee relativ flach ist und die Form der Küste den Tidenhub verstärkt.
Der Tidenhub in Hamburg ist besonders gut im Hamburger Hafen zu beobachten, der durch die Elbe mit der Nordsee verbunden ist. Die Nordsee ist dafür bekannt, starke Gezeitenschwankungen aufzuweisen. Diese werden im Wesentlichen durch die Gravitationskräfte von Mond und Sonne hervorgerufen. In Hamburg beträgt der mittlere Tidenhub etwa 3,66 Meter. Diese Messung variiert allerdings je nach Mondphase und Jahreszeit. Während des Frühjahrs- und Herbstäquinoktiums beispielsweise können deutlich größere Tidenhübe beobachtet werden (sogenannte Springtiden), während sie zu Zeitpunkten des Ersten und Letzten Viertels reduziert sind (sogenannte Nipptiden). Zusätzlich üben andere Faktoren wie Wind und Luftdruck einen erheblichen Einfluss auf den Tidenhub aus. Bei südwestlichen Winden zum Beispiel, die das Wasser der Nordsee in die Elbe drücken, kann der Tidenhub in Hamburg noch größer ausfallen.
Besonders offensichtlich wird der Einfluss des Tidenhubs in der Natur, wenn bei Ebbe große Flächen des Wattenmeers freigelegt werden, die bei Flut wieder unter Wasser stehen. Diese dynamischen Lebensräume sind ein Paradies für viele Tierarten wie Wattwürmer, Austernfischer und Seehunde.
Die Speicherstadt, heute UNESCO-Weltkulturerbe, wurde auf Millionen von Eichenpfählen erbaut, die tief in den Untergrund getrieben wurden, um durch den Einfluss des Tidenhubs nicht weggespült zu werden.
Bei starkem Ostwind kann der Wasserspiegel der Ostsee stark ansteigen und Sturmfluten verursachen. Umgekehrt kann bei starkem Westwind das Wasser aus Teilen der Ostsee regelrecht herausgedrückt werden. Die Folge sind dann ortsspezifisch sehr niedrige Wasserstände, die mit mitunter erheblichen Schwierigkeiten für die Schifffahrt verbunden sein können.
Trotz des geringen Tidenhubs ist die Ostsee jedoch nicht vollständig frei von Gezeiten. Messungen zeigen Schwankungen von etwa 10 bis 30 Zentimetern zwischen Hoch- und Niedrigwasser. Allerdings sind diese Schwankungen im Vergleich zu den täglichen Wasserstandsschwankungen durch Wind und Wetter so gering, dass sie kaum ins Auge fallen.
Stell dir die Gezeitenwelle des Atlantiks als einen kräftigen Fluss vor, der durch ein schmales und flaches Bachbett in einen kleinen Teich mündet. Im Teich wird die Kraft des "Flusses" stark gedämpft und es entstehen nur sehr kleine Wellen. So ähnlich lässt sich das Phänomen des geringen Tidenhubs in der Ostsee erklären.
Trotz ihres geringen Tidenhubs ist die Ostsee dennoch ein hoch interessantes Gewässer. Ihre biologische Produktivität ist sehr hoch und sie beherbergt eine Vielzahl einzigartiger Lebensräume und Arten. Außerdem bietet sie ein ideales Forschungsgebiet zur Untersuchung von Klimaveränderungen und menschlichen Einflüssen auf Meeresökosysteme.
Die enormen Tidenhübe in der Bay of Fundy sind das Ergebnis einer Kombination aus geographischer Beschaffenheit und Resonanzphänomenen.
Stellen Sie sich vor, wie bei Flut täglich 100 Milliarden Tonnen Wasser in die Bucht strömen - das entspricht der Wassermenge aller Flüsse der Erde zusammen. Die ungeheure Kraft dieses ein- und ausströmenden Wassers wird genutzt, um Turbinen anzutreiben und so saubere erneuerbare Energie zu erzeugen.
Der Tidenhub an den deutschen Küsten, insbesondere in der Nordsee, beträgt je nach Ort durchschnittlich etwa 2 bis 4 Meter. Im Mittelmeer hingegen schwanken die Gezeiten nur um wenige Zentimeter.
Im Atlantik etwa, der sowohl sehr tief als auch sehr breit ist, baut sich eine Gezeitenwelle auf, die eine sehr hohe Amplitude erreichen kann. Das Mittelmeer hingegen ist in Relation dazu sehr klein und flach und eignet sich daher nicht für die Bildung solcher Wellen.
Die Wattenmeerregionen entlang der Nordsee gehören zu den wichtigsten Feuchtgebieten weltweit und sind von enormer Bedeutung für die globale Biodiversität. Sie bilden zudem eine einzigartige Landschaft, die sich ständig unter dem Einfluss der Gezeiten verändert.
Aber nicht nur das: Die Gezeiten tragen auch zur Formung der Küstenlinie bei. Mit jeder Flut werden Sand und Sedimente aufgeschwemmt, die bei Ebbe wieder abgelagert werden. Diese ständigen Anlagerungs- und Erosionsprozesse formen die Küstenlandschaft neu und sind unter anderem für die Entstehung von Sandbänken, Dünen und Inseln verantwortlich. Schließlich hat der Tidenhub auch praktische Auswirkungen auf die Schifffahrt. Häfen müssen so konstruiert sein, dass sie auch bei Niedrigwasser noch genug Tiefe für die Schiffe bieten, oder sie müssen Alternativen wie Schleusen einsetzen. Daher sind genaue Kenntnisse über den Tidenhub für die Schifffahrt von großer Bedeutung.
Karteikarten in Tidenhub10
Lerne jetztWas ist der Tidenhub?
Tidenhub ist der vertikale Unterschied zwischen der höchsten (Hochwasser) und der niedrigsten Wasseroberfläche (Niedrigwasser) während einer Gezeitenperiode.
Welche Faktoren beeinflussen die Größe des Tidenhubs?
Die Größe des Tidenhubs wird beeinflusst durch die geographische Lage, die Ozeantiefe, die Küstenform und die Position von Mond und Sonne.
Was ist die Ursache für den Tidenhub in Hamburg und welche Größe erreicht er im Durchschnitt?
Der Tidenhub in Hamburg ist auf die Gezeitenrückwirkungen der Nordsee zurückzuführen, hervorgerufen durch die Gravitationskräfte von Mond und Sonne. Der mittlere Tidenhub in Hamburg beträgt etwa 3,66 Meter, kann aber je nach Mondphase, Jahreszeit und anderen Faktoren wie Wind und Luftdruck variieren.
Welchen Einfluss hat der Tidenhub auf das Leben und die Ökologie in Hamburg?
Der Tidenhub bestimmt in Hamburg unter anderem die Zeitfenster für das Ein- und Auslaufen der großen Containerschiffe im Hafen und beeinflusst die Ökosysteme. So dienen beispielsweise Salzwiesen, die in der Tidezone liegen, als wichtige Lebensräume und Hochwasserschutz.
Warum ist der Tidenhub in der Ostsee geringer als in den offenen Ozeanen?
Die Hauptursachen sind die geographische Lage und die begrenzte Verbindung der Ostsee zum offenen Meer durch die schmalen Beltmeere. Die Gezeitenwelle des Atlantiks wird beim Eintritt in die Ostsee stark gedämpft, und durch ihre geringe Tiefe und Ausbreitung kann die Ostsee kein eigenständiges Gezeitenmuster ausbilden.
Welche natürlichen Phänomene beeinflussen den Wasserstand in der Ostsee stärker als die Gezeiten?
Andere Naturphänomene wie Stürme und Luftdruckunterschiede prägen das Wasserstandsgeschehen in der Ostsee deutlicher als die Gezeiten. Bei starkem Ostwind kann der Wasserspiegel der Ostsee stark ansteigen, umgekehrt kann starkem Westwind das Wasser aus Teilen der Ostsee herausdrücken, was zu sehr niedrigen Wasserständen führen kann.
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