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Parabeln kennst Du vielleicht schon aus dem Mathematikunterricht. Aber auch in der Literatur oder sind sie schon lange ein fester Bestandteil. Die Parabel hat ihre Ursprünge in der antiken Rhetorik, man findet sie auch im Alten und Neuen Testament in der Bibel. Besonders beliebt war die Parabel zur Zeit der Aufklärung. Neue Berühmtheit erlangte sie vorwiegend im 20. Jahrhundert durch…
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Jetzt kostenlos anmeldenParabeln kennst Du vielleicht schon aus dem Mathematikunterricht. Aber auch in der Literatur oder sind sie schon lange ein fester Bestandteil. Die Parabel hat ihre Ursprünge in der antiken Rhetorik, man findet sie auch im Alten und Neuen Testament in der Bibel. Besonders beliebt war die Parabel zur Zeit der Aufklärung. Neue Berühmtheit erlangte sie vorwiegend im 20. Jahrhundert durch Autoren wie Bertolt Brecht und Franz Kafka.
Doch wie lautet eigentlich die genaue Definition der Parabel? Welche Merkmale zeichnen die Parabel aus? Beispiele findest Du im Folgenden!
Nachfolgend findest Du die Definition der Parabel:
Eine Parabel ist eine kurze und lehrhafte Erzählung und gehört damit zu den epischen Kurzformen. Die Parabel besteht aus zwei Ebenen: Sie erzählt eine Geschichte im Vordergrund (Bildebene), aus der die Leser*innen die eigentliche Bedeutung auf der Metaebene (Sachebene) interpretieren sollen.
Als Metaebene wird oft eine übergeordnete Ebene bezeichnet, in der Diskurse, Strukturen oder tiefer liegende Bedeutungen dargestellt werden.
Der deutsche Begriff "Parabel" stammt ursprünglich von dem altgriechischen Wort parabole, was so viel wie "Vergleichung" oder "Gleichnis" bedeutet. Auch der Wortursprung verdeutlicht, was das Ziel einer Parabel ist: Das Erzählte im Vordergrund soll mit der eigentlichen, übertragenen Bedeutung auf der Metaebene gleichgesetzt werden.
Damit sollen die Leser*innen zum Nachdenken über ethische und moralische Fragen angeregt werden, die sie für ihr eigenes Leben nutzen können. Die Parabel ist mit dem Gleichnis und der Fabel verwandt.
Ein Gleichnis ist eine kurze, bildhafte Erzählungen mit einem lehrhaften Anspruch. Gleichnisse wurden bereits in antiken Schriften verwendet und sie sind auch häufig in religiösen Texten zu finden. Auch ein Gleichnis hat zwei Erzählebenen, jedoch ist die Deutung direkt von den Leser*innen zu erfassen.
Die Fabel ist eine kurze Geschichte, die eine moralische Lehre vermitteln soll. Sie soll anhand einer konkreten Beispielgeschichte veranschaulicht werden. Die Charaktere sind Tiere und sie verkörpern allgemeine., menschliche Charaktereigenschaften.
Übrigens: Das Adjektiv zu dem Begriff "Parabel" heißt "parabolisch"!
Du hast im Deutsch-Unterricht mit Parabeln zu tun und fragst Dich, welche Merkmale diese eigentlich haben und woran Du sie erkennst?
Parabeln stammen ursprünglich aus der Rhetorik der Antike. Damals sollte sie dabei helfen, die Argumentation der Redner zu unterstützen. Auch heute kannst Du an den Merkmalen einer Parabel ihre Herkunft noch erkennen. So zeichnet sie sich durch ihre kurze Textlänge und einen antithetischen Aufbau aus.
Eine Antithese bedeutet in der Literatur eine Gegenüberstellung von zwei inhaltlichen Gegensätzen. Das ist bei der Parabel der Fall, indem sich die Bildebene und die Sachebene gegenüberstehen. Mehr Informationen zu den beiden Ebenen und ihrer Beziehung zueinander findest Du in dem Abschnitt "Aufbau und Interpretation einer Parabel".
Was sind die Merkmale einer Parabel? Parabeln gehören zur literarischen Gattung der Epik, was bedeutet, dass sie eine Erzählung beinhalten. Die Geschichte wird dabei in Prosaform erzählt. Anders als in der Lyrik wird der Text also nicht durch Reime, Verse oder ein Metrum ausgeschmückt.
Wenn Du mehr über das Reimschema, Versmaß oder Metrum erfahren möchtest, dann schau Dir gerne unsere Erklärungen zu diesen Themen an! Auch unsere Erklärung über die Lyrik kann Dir einen guten Einblick geben.
Weitere Merkmale der Parabel sind ihre Kürze und ihr Zweck: Meistens sind Parabeln nur wenige Seiten lang, weshalb sie auch als epische Kurzform bezeichnet werden. Trotz der kurzen Textlänge verfolgt eine Parabel aber immer einen bestimmten Zweck – sie soll eine Lehre erteilen. Um diese zu vermitteln, verzichten die Autor*innen auf sprachliche Ausgestaltungen, damit die Lehre zum Ausdruck kommt. Eine Parabel kann auch als eine Form der Lehrdichtung bezeichnet werden.
Die Lehrdichtung stammt ursprünglich aus der griechisch-lateinischen Literatur. Ein Lehrgedicht stellt einen Gegenstand aus der Kultur oder Wissenschaft in hochpoetischer Form dar. Es soll dadurch in künstlerischer Form Wissen vermitteln und die Leser*innen belehren.
Was sind weitere Merkmale der Parabel? Eine Parabel verfolgt den Zweck, eine Lehre zu erteilen. Diese kann sich mit moralischen Grundsätzen beschäftigen. Wichtig ist aber, dass die Lehre allgemeine Gültigkeit haben muss, damit die Leser*innen diese für ihr eigenes Leben anwenden können.
Auch wenn in der Parabel eine besondere Situation erzählt wird, steckt hinter dieser eine universelle Moral. Sie soll also für alle Leser*innen gültig sein und auch über die Erzählung hinaus anerkannt werden. Die Herausforderung ist dabei, dass Du als Leser*in diese Lehre selbst finden musst, indem Du das Erzählte interpretierst.
Als Moral bezeichnet man die Gesamtheit sittlicher Normen und Grundsätze, die das Verhalten der Menschen in einer Gesellschaft regeln. Sie gelten für die Mitglieder der Gesellschaft als verpflichtend und zeigen Handlungsrichtlinien auf, die von ihnen erwartet werden. Zu den moralischen Werten zählen zum Beispiel Ehrlichkeit, Höflichkeit oder Bescheidenheit.
Oft wird der Begriff der Moral mit der Ethik durcheinandergebracht. Im Alltag werden deshalb beide Begrifflichkeiten für das korrekte Verhalten verwendet.
Die Ethik ist aber eigentlich die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Moral. Von der Ethik wird gesprochen, wenn die Moral reflektiert und analysiert wird. Während die Ethik also die Wissenschaft vom menschlichen Handeln ist, kann die Moral als Teilgebiet von ihr betrachtet werden.
Weitere Merkmale einer Parabel, die Du im Fach Deutsch nennen kannst, sind die offenen Enden. Am Ende einer Parabel gibt es keine Auflösung der Situation. Stattdessen wird den Leser*innen die Aufgabe überlassen, weiter über die Geschichte nachzudenken, um die Lehre der Parabel zu erkennen.
Das Ende ist damit offen für eine eigene Interpretation. Da eine Parabel keinen eindeutigen Schluss hat, sind auch mehrere Varianten erlaubt und die Texte können mehrdeutig gelesen werden.
In ihrem Ursprung, der Rhetorik, hatte die Parabel den Zweck, als Einschub die eigene Argumentation zu unterstützen. Dies kann als weiteres Merkmal gelten. Man kann sie deshalb auch als erklärende und illustrierende Beifügung verstehen, anstatt sie als eigenständige Form der Literatur zu betrachten.
So findet man Parabeln oft auch als Binnenerzählungen, wo sie in größere epische oder dramatische Texte eingebunden werden. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist die "Ringparabel" aus dem Drama "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing.
Die zuvor genannte "Ringparabel" ist die wohl bekannteste Szene in Lessings Drama "Nathan der Weise" aus dem Jahr 1779. Aber auch schon in der Novellensammlung "Decamerone" von Giovanni Boccaccio (1349-1353) kommt sie vor. Ihr Text kann als Beispiel für eine Parabel gelten.
In Lessings Drama gilt die Ringparabel als eine Art Gleichnis, bei dem die Ringe für die drei monotheistischen Weltreligionen stehen: das Judentum, das Christentum und der Islam. Es geht also um die Frage, welche Religion die richtige ist. Die Ringparabel möchte jedoch zeigen, dass alle Menschen für sich selbst entscheiden sollen, woran sie glauben und welche Religion die wahre ist, da auch Gott alle seine Anhänger*innen gleichermaßen liebt – egal, welchen Namen er trägt.
Diese Vorstellung der Toleranz macht damit Lessings Verarbeitung der Ringparabel zu einem Schlüsseltext der Aufklärung, bei der das rationale Denken und auch die religiöse Toleranz im Vordergrund standen.
Die Interpretation einer Parabel ist nicht immer einfach, da sie mit ihrem Aufbau bzw. ihrer Struktur verbunden ist. Während Dir auf der Bildebene eine Geschichte erzählt wird, sollst Du als Leser*in die Moral der Geschichte auf der Sachebene, die manchmal auch Deutungsebene genannt wird, selbst erkennen.
Weil eine Parabel sich aber oft mit schwierigen moralischen Themen wie Religion oder Philosophie beschäftigt, werden diese Inhalte also auf der Bildebene mit etwas verglichen, was leichter greifbar ist.
Um das eigentliche Thema auf der Sachebene zu erkennen, musst Du oft zwischen den Zeilen lesen und die Parabel interpretieren. Damit Du überhaupt eine Moral deuten kannst, hilft Dir das sogenannte Tertium comparationis.
Dieses Bindeglied ist die Schnittstelle zwischen den zwei Ebenen der Parabel und zeigt die Gemeinsamkeit oder ein ähnliches Merkmal zwischen der Bild- und der Sachebene.
Um den Aufbau einer Parabel besser zu verstehen, kannst Du Dir die Parabel aus der Mathematik zu Hilfe nehmen. Eine Parabel in der Mathematik ist eine Kurve, wobei man sich jeweils einen Ast für die Bildebene und die Sachebene vorstellen kann. In der Mitte liegt der Scheitelpunkt. Dieser stellt das Tertium comparationis dar und verbindet die beiden Ebenen miteinander.
Möchtest Du eine Parabel also verstehen, ist eine Interpretation notwendig:
Um eine Parabel also zu verstehen, musst Du sie interpretieren. Die Autor*innen von Parabeln erwarten nämlich von ihren Leser*innen, dass diese die Moral selbstständig erkennen, um sie ganz persönlich auf ihr eigenes Leben beziehen zu können.
Die nachfolgenden Parabeln stellen Beispiele für bekannte Parabeln in deutscher Sprache dar:
"Die Parabel vom Magen und den Gliedern" - Menenius Agrippa (5. Jhd. v. Chr.)
"Jüdische Parabeln" - Johann Gottfried Herder (1802)
"Die Stachelschweine" - Arthur Schopenhauer (1851)
"Vor dem Gesetz" - Franz Kafka (1915)
"Geschichten vom Herrn Keuner" - Bertolt Brecht (1926-1956)
"Das Eisenbahngleichnis" - Erich Kästner (1931)
Zwei der bekanntesten Beispiele von Parabeln sind die der deutschen Autoren Franz Kafka und Bertolt Brecht.
Die Parabeln von Franz Kafka gelten als nahezu einzigartig, da sie oftmals so vielfältig oder auch gar nicht interpretiert werden können, dass sie für die Leser*innen häufig unergründlich bleiben.
Wie die Figuren in den Erzählungen, die oft als machtlose Individuen in einer übermächtigen Gesellschaft dargestellt werden, bleiben auch die Leser*innen mitunter völlig ratlos zurück. Die offene Deutung der Parabeln Kafkas geben seinen Texten eine außerordentliche Wirkung und Universalität. Franz Kafka präsentiert eine Welt, in der das Individuum oft allein ist oder verlassen wird und droht, unterzugehen.
Während er den Leser*innen also bewusst ein Gefühl der Ohnmacht vermittelt, versucht Bertolt Brecht dagegen mit seinen Parabeln, seine eigene Meinung auszudrücken und den/die Leser*in aufzuklären. Wo Kafka Themen wie Macht, Schuld, Strafe und Einsamkeit in den Vordergrund rückt, kehren bei Brecht immer wieder typische Motive wie Marxismus, die Tugenden des Menschen oder die Natur zurück
Was ist der Unterschied zwischen der Textsorte einer Parabel und einer Kurzgeschichte? Gibt es Unterschiede zwischen einer Parabel und einer Fabel? Parabeln haben oft einige Ähnlichkeiten zu anderen Textarten oder Stilmitteln. Deswegen kann es schwierig sein, diese voneinander abzugrenzen.
Besonders der Unterschied zwischen einer Parabel und einer Kurzgeschichte oder anderen epischen Texten ist nicht immer klar erkennbar. Trotzdem gibt es einige Merkmale, die Dir dabei helfen können:
Name | Art | Erklärung | Unterschiede zur Parabel |
Vergleich | sprachliches Mittel |
|
|
Gleichnis | Textsorte (Epik) |
|
|
Fabel | Textsorte (Epik) |
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Kurzgeschichte | Textsorte (Epik) |
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"Vor dem Gesetz" - Franz Kafka (1915)
"Geschichten vom Herrn Keuner" - Bertolt Brecht (1926-1956)
Eine Parabel in Deutsch ist eine kurze und lehrhafte Erzählung und gehört zu den epischen Kurzformen. Sie besteht einerseits aus der Bildebene, auf der eine Geschichte erzählt wird und andererseits aus der Sachebene. Diese muss der/die Lesende durch Interpretation entschlüsseln, um die allgemeine Moral der Parabel zu erkennen.
Die Merkmale von Parabeln sind, dass sie kurz und zweckgerichtet, sowie in Prosaform verfasst sind. Außerdem enthalten sie eine Lehre, die allgemeine Gültigkeit haben soll. Dadurch haben Parabeln einen erziehenden Charakter und wollen die Lesenden zum Nachdenken anregen. Oft haben Parabeln auch ein offenes Ende und sie sind teilweise als Binnenerzählung in größere Texte aus der Epik oder Dramatik eingebunden.
Wer genau die Parabel erfunden hat, kann heute nicht mehr gesagt werden. Man weiß aber, dass sie bereits in der Antike als Mittel der Rhetorik verwendet wurde. Auch im Alten und Neuen Testament der Bibel kann man Parabeln finden.
Eine Parabel von Kafka ist etwa "Vor dem Gesetzt" von 1915. Kafkas Parabeln gelten als sehr besonders und beinahe einzigartig, da sie oftmals gar nicht oder so vielfältig interpretiert werden können, dass die Leser*innen ahnungslos zurückbleiben. Anders als in herkömmlichen Parabeln macht Kafka es bewusst unmöglich, die Lehre seiner Texte zu ergründen.
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