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Charakterisierung

Der Charakter ist das, was uns Menschen ausmacht. Er bestimmt, wie wir uns verhalten, was wir mögen und wer wir sind. Unser Charakter unterscheidet uns voneinander, er kann uns aber auch miteinander verbinden.

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Der Charakter ist das, was uns Menschen ausmacht. Er bestimmt, wie wir uns verhalten, was wir mögen und wer wir sind. Unser Charakter unterscheidet uns voneinander, er kann uns aber auch miteinander verbinden.

Wie sich die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt, ist abhängig von äußeren Faktoren, wie dem sozialen Umfeld und der Erziehung. Der Charakter ist nicht statisch, sondern verändert sich immer wieder ein klein wenig, zum Beispiel durch den Einfluss neuer Freunde oder besonders prägender Ereignisse. Was eine Person ausmacht und wie sie sich verändert, beschreibst Du in einer Charakterisierung.

Das Wort "Charakter" kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet "Prägestempel" oder auch "Eigenart“. In einer Charakterisierung geht es also darum, die Eigenarten einer bestimmten Person möglichst genau darzustellen. Es kann sich dabei um eine reale Person oder zum Beispiel um eine fiktive Figur aus einem Buch handeln.

Der Unterschied zwischen Charakterisierung und Personenbeschreibung

Eine Charakterisierung ist nicht einfach eine Personenbeschreibung, die sich nur auf äußere Merkmale konzentriert und etwa das Aussehen einer Person oder ihr sichtbares Verhalten beschreibt.

Der Mann trägt schwarze Schuhe, eine braune Hose und ein blaues Jackett. Er pfeift eine fröhliche Melodie und wirkt sehr entspannt, während er die Straße entlang spaziert.

Die Charakterisierung befasst sich tiefergehend mit dem Charakter dieser Person. Sie beschreibt nicht nur das Sichtbare, sondern analysiert auch Gefühle und Emotionen. Aus diesen sogenannten inneren Merkmalen lässt sich das Wesen einer Figur erschließen.

Die teure Kleidung des Mannes lässt auf einen gehobenen Lebensstandard schließen. Seine gute Laune ist wohl seiner Beförderung zuzuschreiben. Sicherlich spielt jedoch auch der Heiratsantrag seiner Zukünftigen eine Rolle.

Außerdem beschäftigt sich eine Charakterisierung auch mit der Entwicklung einer Person. Die Persönlichkeit der Figur kann sich verändern. Genau diese Veränderungen sollst Du in der Charakterisierung aufdecken und näher untersuchen.

Nachdem er in der Vergangenheit so viel Leid ertragen musste, befindet sich der Mann endlich auf dem Weg der Besserung. Nicht nur seine körperlichen Verletzungen heilen, auch mental macht er eine Veränderung durch. Der zynische und schlecht gelaunte Herr hat sich mithilfe seiner Verlobten zu einem lebensfrohen Charmeur entwickelt.

Charakterisierung schreiben Baukasten StudySmarter

Abbildung 1: Baukasten Charakterisierung schreiben

Charakterisierung schreiben

Am besten beginnst Du, indem Du die Aufgabenstellung gründlich durchliest und Dir dazu Notizen machst. Wenn die Figur Deiner Charakterisierung nicht real ist, solltest Du mit dem Text, aus dem sie stammt, vertraut sein. Achte beim Lesen auf Auffälligkeiten wie Sprachfehler (z. B. Stottern) oder die Mimik der Figur, was auf eine besondere Emotion schließen lässt.

Wie eine Person spricht, kann sehr viel über ihre Herkunft und ihren Charakter aussagen. Achte hierbei nicht nur auf Dialekte, sondern auch auf die Qualität der Sprache. Spricht die Figur sehr einfach oder eher komplex und gehoben? Nutzt sie besondere Begriffe, Wortfelder oder Fremdwörter?

Auch besondere Angewohnheiten sind zu analysieren. Dabei kann es sich um Gestiken handeln (z. B. Der Wikingerjunge Wickie, der sich an der Nase kratzt, wenn ihm eine Idee kommt) oder auch die Art und Weise, wie eine Figur etwa regelmäßig ihren Tee trinkt (z. B. mit viel Milch, aber ohne Zucker).

Es ist sinnvoll, wichtige Stellen mit Informationen über die Person im Text farbig zu markieren. Das hilft Dir später nicht nur beim Aufbau, sondern auch beim Schreiben Deiner Charakterisierung.

Du kannst innere und äußere Merkmale bereits vor dem Verfassen Deiner Charakterisierung sortieren. Markiere die dazugehörigen Passagen im Text einfach in zwei unterschiedlichen Farben. Zusätzlich kannst Du auch Stellen unterstreichen, die sich gut für ein Zitat eignen. Am besten gelingt Deine Charakterisierung, wenn Du immer wieder einen Bezug zum Ausgangstext herstellst.

Charakterisierung – Zeitform

Anhand der aufgeführten Beispiele hast Du bereits erahnen können, in welcher Zeitform die Charakterisierung verfasst ist: dem Präsens. Du schilderst die Beschreibungen der Charakterisierung also immer mithilfe der Gegenwartsform.

Charakterisierungen beschreiben Personen immer anhand eines aktuellen Standes. Das heißt, dass die Person neben einer möglichen Entwicklung, die aus vergangenen Ereignissen rührt, aus heutiger Sicht beschrieben wird. Daher ist die Zeitform des Präsens zu verwenden.

Charakterisierung – Aufbau

Wie bei jedem Aufsatz ist der richtige Aufbau auch bei einer Charakterisierung bedeutend. Dabei untergliedert er sich immer in Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Die Einleitung einer Charakterisierung

Die Einleitung vermittelt kurz und knapp die wichtigsten Informationen. Im Einleitungssatz beantwortest Du zunächst einige textbezogene Fragen. Das bedeutet, Du nennst:

  • den Titel,
  • den/die Autor*in,
  • die Textsorte,
  • das Erscheinungsdatum und die Epoche (falls bekannt) und
  • das zentrale Thema.

Anschließend führst Du die Figur auf, die im Folgenden charakterisiert werden soll und stellst sie erstmals vor.

Versuche, das Kernthema des Textes in einem einzigen Satz grob zusammenzufassen und in wenigen Sätzen eine kurze Inhaltsangabe zu schreiben. Vergiss aber nicht, dass Du eine Charakterisierung verfasst. Halte die Einleitung daher kurz. Deine Figur sollte nicht darin untergehen. Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie Du in etwa vorgehen kannst:

Der Gelehrte Heinrich Faust ist der Hauptcharakter aus Johann Wolfgang von Goethes Drama "Faust, der Tragödie erster Teil", die 1808 erstmals erschien. Das Werk spielt in der Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit und handelt von dem Gelehrten Heinrich Faust, der, tief gequält durch seinen unersättlichen Drang nach Wissen und trotz seines Strebens nach göttlicher Weisheit, einen Pakt mit Mephisto, dem Teufel höchstpersönlich, eingeht.

Im Folgenden soll der Protagonist Heinrich Faust auf äußere sowie innere Merkmal untersucht werden, die den Fortschritt seiner Entwicklung unterstreichen und seinen Charakter im Laufe der Geschichte scheinbar verändern.

Der Hauptteil einer Charakterisierung

Auch im Hauptteil Deiner Charakterisierung solltest Du einen schlüssigen Aufbau beibehalten. Beginne am besten mit äußeren Erscheinungsmerkmalen oder personenbezogenen Fakten.

Daten zur Person und äußere Merkmale

  • Name

  • Alter

  • Beruf

  • Herkunft

  • persönliche Geschichte

  • gesellschaftliche Stellung

  • Körperbau, Augen- und Haarfarbe

  • soziale Kontakte und Beziehungen

  • Besonderheiten in Verhalten, Gestik, Mimik und Sprache

Anschließend analysierst Du die inneren Merkmale und interpretierst auffällige oder häufige Verhaltensweisen der Person. Du kannst auch Aussagen über die Figur sammeln und sie als Zitat in die Charakterisierung einbauen.

Innere Merkmale

  • Absichten und Ziele

  • Gedanken und Emotionen

  • Fähigkeiten und Talente

  • Vorlieben und Abneigungen

  • Probleme und Ängste

  • Prinzipien und Wert

  • Charakterschwächen

Wenn eine Figur in einem Gespräch plötzlich zu stottern beginnt, kannst Du beispielsweise auf Nervosität oder sogar Angst schließen. Ein Stirnrunzeln kann Ärgernis, aber auch Misstrauen oder Ernsthaftigkeit bedeuten. Versuche, Dir das Verhalten der Figur bildlich vorzustellen. Nun überlegst Du, worauf dieses Verhalten hindeuten könnte und was in diesem Moment in der Figur wohl vorgeht.

Entwicklung

Zum Schluss betrachtest Du alle Merkmale in ihrer Gesamtheit. Lassen sich Veränderungen feststellen? Hat die Figur sich im Laufe der Geschichte gewandelt oder weiterentwickelt?

Wenn Du die Entwicklung Deiner Figur untersuchst, versuche immer, eine Ursache für Veränderungen zu finden. Stelle Vermutungen auf, weshalb sich die Ansichten der Person wohl gewandelt haben:

  • veränderte Verhaltensweisen

  • veränderte Gewohnheiten

  • veränderte Werte und Ansichten

  • entstehende Gewissenskonflikte

Der Schluss einer Charakterisierung

Im Schlussteil betrachtest Du die Figur Deiner Charakterisierung als Ganzes. Somit zeichnest Du ein Gesamtbild, indem Du beschreibst, wie sie zu Anfang, in der Mitte und am Ende des Textes auf den/die Leser*innen wirkt. Hier kannst Du die Entwicklung der Figur auch erstmals bewerten und Dich kritisch mit fragwürdigen Verhaltensweisen auseinandersetzen.

Manchmal ist auch ein Ausblick in die Zukunft möglich. Du kannst hier beschreiben, in welcher Form sich die Handlungen der Figur auswirken könnten oder inwiefern sich ihr anfängliches Leben von dem zukünftigen unterscheiden könnte.

Charakterisierung Aufbau StudySmarter

Abbildung 2: Aufbau einer Charakterisierung

Du musst nicht alle oben genannten Informationen in Deine Charakterisierung mit einfließen lassen. Konzentriere Dich auf die wichtigsten und offensichtlichsten Dinge, die Deine Figur ausmachen. Beschreibe nur die Tatsachen, die für die Aufgabenstellung oder den Verlauf der Geschichte wirklich relevant sind.

Achte darauf, dass Du alle Aussagen in Deiner Charakterisierung mit einer passenden Textstelle belegst. Du musst nicht jedes Mal ein passendes Zitat verwenden. Manchmal reicht es, indirekt zu zitieren und mit einem Verweis in Klammern auf die Stelle im Originaltext hinzuweisen. Vergiss nicht, auch Vermutungen mit Textstellen zu untermauern. Lesenden muss verständlich sein, weshalb Du diese Meinung vertrittst.

Charakterisierung Formulierungshilfen

Hier findest Du die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Charakterisierung im Überblick:

  • Verfasse Deine Charakterisierung im Präsens. Auch bei der Inhaltsangabe solltest Du die Gegenwartsform beibehalten.

  • Bleibe sachlich und objektiv. Vermeide eine Bewertung im Hauptteil oder in Deiner Einleitung. Deine eigene Meinung über die Person gehört nur in den Schluss.

  • Überlege Dir gut, woher Deine Informationen stammen und wie sie zu gewichten sind. Gibst Du ein Fremd- oder ein Selbstbild wider? Stammt das Gesagte von einem auktorialen Erzähler oder von den Menschen im Umfeld der Figur?

Ein auktorialer Erzähler ist allwissend. Er nimmt nicht direkt am Geschehen teil, sondern berichtet darüber. Da er alles sieht, kommt es vor, dass er Dinge weiß, die der Figur selbst noch unbekannt sind.

Du möchtest mehr über die "Inhaltsangabe" erfahren? Dann sieh Dir die entsprechende Erklärung dazu an.

Menschen nehmen den Charakter einer Person auf unterschiedliche Arten wahr. Der beste Freund einer Romanfigur hat ein anderes Bild von ihr als die Mutter oder der Erzfeind. Fremd- und Selbstbild sind manchmal verschieden oder sogar widersprüchlich. Wenn Dir solche Differenzen auffallen, arbeite sie unbedingt heraus! Meist spielen sie eine bedeutende Rolle für die Entwicklung der Person oder den weiteren Verlauf der Geschichte.

Das Selbstbild bezeichnet die Art, wie sich Deine Figur selbst wahrnimmt. Fremdbild beschreibt, wie andere, fremde Menschen, den Charakter Deiner Figur wahrnehmen. Bei beiden Charakterbildern handelt es sich um eine sogenannte direkte Charakterisierung. Das heißt, dass diese Informationen direkt im Text wiedergegeben werden.

Das Gegenteil einer direkten Charakterisierung ist die indirekte Charakterisierung. Hier musst Du etwas zwischen den Zeilen lesen, also die Gestik und Mimik der Figur interpretieren. Rollt sie zum Beispiel mit den Augen? Sind ihre Worte ernst oder ironisch zu verstehen?

Charakterisierung - Das Wichtigste

  • Eine Charakterisierung ist eine detaillierte Beschreibung einer realen oder fiktiven Person.
  • Im Gegensatz zur Personenbeschreibung legt die Charakterisierung mehr Wert auf innere Merkmale und die charakterliche Entwicklung der Figur.
  • Eine Charakterisierung wird im Präsens geschrieben und gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
  • Alle Aussagen in einer Charakterisierung sollten mit passenden Textstellen belegt werden.
  • Es werden zuerst äußere, dann innere Merkmale untersucht. Im Schlussteil wird das Gesamtbild und die Entwicklung der Figur bewertet und, falls angebracht, auch kritisch hinterfragt.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Charakterisierung

Eine Charakterisierung einer Person schreibst Du, indem Du zuerst alle wichtigen Informationen über die Person sammelst. Du kannst sie grob in äußere und innere Merkmale unterteilen. Äußere Merkmale beziehen sich zum Beispiel auf das Erscheinungsbild, innere auf den Charakter. Schreibe eine kurze Einleitung und arbeite dich dann im Hauptteil von den äußeren Merkmalen nach innen vor. Im Schlussteil bewertest Du dann, ob und wie sich die Person entwickelt hat.

Eine gute Charakterisierung ist in drei Teile aufgebaut: die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss. In der Einleitung klärst Du zunächst, um wen es geht, dann untersuchst Du im Hauptteil auffällige Merkmale und Handlungsweisen deiner Figur. Im Schlussteil kannst Du die Entwicklung der Figur bewerten und dich kritisch mit ihr auseinandersetzen.

Eine Charakterisierung beginnst Du mit einer kurzen Einleitung. Stelle deine Figur vor. Handelt es sich dabei um eine fiktive Person, erläutere auch, aus welchem Originaltext sie entstammt, wer ihn geschrieben hat und worum es darin geht.

Merkmale einer Person sind zum Beispiel Alter, Name, Herkunft oder Augenfarbe. Diese sogenannten äußeren Merkmale beziehen sich auf wichtige Personendaten oder das Erscheinungsbild. Innere Merkmale beziehen sich auf den Charakter. Dazu gehören zum Beispiel Emotionen, Prinzipien und persönliche Vorlieben.

Wie lang deine Charakterisierung ist, hängt davon ab, was dein/e Lehrer*in von Dir verlangt und welche Figur Du charakterisierst. Achte darauf, dass Du deine Aussagen möglichst genau formulierst und überlege Dir gut, was wirklich wichtig ist.

Die Charakterisierung wird im Präsens (Gegenwartsform) verfasst.

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