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Welcher Name kommt Dir als Erstes in den Sinn, wenn Du an römische Kaiser denkst? Ist es vielleicht Cäsar oder Augustus? Oder sogar Nero? Die Liste der römischen Kaiser ist nicht gerade kurz, aber natürlich sind nicht alle von ihnen gleich bekannt. In dieser Erklärung lernst Du das Wichtigste, das es über die römische Kaiserzeit zu wissen gibt und erhältst eine Übersicht über die bedeutendsten Kaiser der römischen Antike.
Wenn Du Dich schon ein wenig mit der Geschichte des antiken Roms auseinandergesetzt hast, weißt Du sicherlich bereits, dass Rom nicht immer von Kaisern regiert wurde. Die längste Zeit war Rom nämlich eine demokratische Republik (res publica) und in seinen Anfangsjahren sogar eine Monarchie mit etruskischen Königen an ihrer Spitze. Bevor Du also mehr zu den Kaisern des imperium romanum lernst, soll hier noch einmal ein kurzer Überblick über die Herrschaftsstruktur der Römischen Republik stehen.
Die Etrusker (lat. Etrusci) waren ein Volk im nördlichen Mittelitalien. Sie lebten in Gebieten, die wir heute als Toskana, Latium und Umbrien kennen. Erste Nachweise über die etruskische Kultur stammen aus dem 9. Jh. v. Chr. – also aus der Zeit, in der die Hügel Roms das erste Mal besiedelt wurden.
In der Republik des antiken Roms gab es verschiedene politische Ämter, die Politiker bekleiden konnten und der Reihe nach durchlaufen mussten, um in der Politik aufzusteigen – diese Ämterlaufbahn wird auch cursus honorum genannt.
Die Ämter wurden Magistraturen genannt und die Personen, die sie bekleideten, Magistrate.
Doch bevor ein Eintritt in die Ämterlaufbahn möglich war, musste zuerst ein zehnjähriger Militärdienst abgeleistet werden (in der späten Republik genügte eine kürzere Zeit). Dann war es möglich Militärtribun (höherer Offizier) zu werden oder sich im Kollegium der vigintisexviri (unterste Magistraturen, die für Aufgaben im öffentlichen Bereich zuständig waren) mit Verwaltungsaufgaben einzubringen.
Danach folgten diese Ämter in folgender Reihenfolge:
Die Konsuln bekleideten also das höchste militärische und zivile Amt und hatten somit eine recht hohe Entscheidungsgewalt. Es gab insgesamt zwei Konsuln, die jährlich von einer comitia centuriata, einer römischen Volksversammlung, gewählt wurden.
Wie kam es nun aber dazu, dass eine Gesellschaft, die so abgeneigt von Alleinherrschern war, zu einem Kaiserreich wurde?
Die Epoche der römischen Kaiserzeit wird von 27. v. Chr. bis 284 n. Chr. datiert. Auch danach, bis zum Ende der Spätantike (ca. 700 n. Chr.) wurde Rom noch von Kaisern regiert – für Dich reicht es aber über die wichtigsten Punkte der Kaiserzeit Bescheid zu wissen.
Augustus bemühte sich, nicht die gleichen Fehler, wie sein Großonkel zu machen und gab sich daher formal mit dem Amt des Konsuls zufrieden. Das Besondere: Er bekleidete die Magistratur jährlich bis 23 v. Chr. und erhielt ein imperium proconsulare (außerordentliches Kommando) für die römischen Grenzprovinzen. Des Weiteren wurden ihm 23 v. Chr. die tribunicia potestas (Kompetenzen des Volkstribunen) verliehen, die es ihm ermöglichten, Gesetzte einzubringen und mit dem Senat zu verhandeln, ohne Konsul oder Volkstribun zu sein.
Es muss allerdings beachtet werden, dass der Kaiser wesentlichen Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen konnte. Dem Kaiser war es möglich, bestimmte Regelungen durch Edikte (Verordnung/Erlass) festzulegen oder durch Reskripte in Einzelfällen Entscheidungen zu treffen. Seit dem 2. Jhd. n. Chr. wurden Erlasse des Kaisers als Gesetze betrachtet.
Bei einem Reskript handelt es sich um ein kaiserliches Rückschreiben auf Anfragen, die das Recht betreffen. Dabei geht es zumeist um umstrittene Einzelfälle, in denen der Kaiser die Entscheidungsgewalt innehat – seine Entscheidung gilt auch zukünftig rechtsverbindlich.
Jemanden zu delegitimieren bedeutet dieser Person ihre Berechtigung für etwas abzusprechen.
Augustus war von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. Kaiser und kann eigentlich als wichtigster gesehen werden, da er derjenige war, der das Prinzipat aufbaute. Doch über ihn hast Du bereits genug gelernt, er soll hier nur vollständigkeitshalber Erwähnung finden.
Caligula, mit vollem Namen Gaius Caesar Augustus Germanicus, war von 37 bis 41 n. Chr. römischer Kaiser und kam nach nur vier Jahren Amtszeit bei einem Attentat ums Leben. Er ist vor allem als "verrückter Kaiser" bekannt geworden. Dies geht nicht nur auf die äußerst grausamen und kostspieligen Gladiatorenkämpfe zurück, sondern auch auf die Tatsache, dass er sein Lieblingspferd Incitatus zum Konsul ernannte.
Nero (Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus) gehört ebenfalls zu den bekannteren römischen Kaisern und regierte von 54 bis 68 n. Chr. Auch er ging in die Geschichte als einer der "verrückten Kaiser" ein. Nero wurde besonders bekannt für den Wiederaufbau Roms, nachdem mehrere Stadtteile beim Großen Brand Roms im Juli 64 n. Chr. zerstört wurden. Doch bereits in zeitgenössischen Schriften wurde vermutet, dass Nero selbst das Feuer legen ließ, um den Bau einer neuen Prachtvilla zu rechtfertigen. Ob dies der Wahrheit entspricht, lässt sich heute nicht mehr sagen.
Die Flavische Dynastie bestand aus bloß drei Kaisern und dauerte von 69 bis 96 n. Chr. Trotz der vergleichsweise kurzen Herrschaftszeit nahm die Familie der Flavier starken Einfluss auf die Geschichte Roms, indem sie einen wesentlichen Grundstein für die weitere Ausdehnung des Römischen Reiches legten. Daher sollen die drei flavischen Kaiser hier kurz aufgezählt werden.
Die Flavische Dynastie endete, als Domitian ermordet und sich von seinem Nachfolger Nerva (Marcus Cocceius Nerva) dafür entschieden wurde, von nun an "die Besten" als Nachfolger auszuwählen und dafür diese "Besten" zu adoptieren. Dass niemand von ihnen eigene Söhne hatte, war dabei sicherlich ausschlaggebend für die Etablierung des Adoptivkaisertums.
Titus Flavius Vespasianus, genannt Vespasian war der erste Flavier, der Kaiser wurde und regierte von 69 bis 79 n. Chr.
Um Verwechslungen zu vermeiden, wird Titus Flavius Vespasianus, der von 79 bis 81 n. Chr. regierte, bloß Titus genannt. Er führte die Politik seines Vaters Vespasians fort und ging in die Geschichte als idealer Herrscher ein.
Domitian (Titus Flavius Domitianus) war der jüngere Sohn Vespasians und der dritte und letzte Kaiser aus der Dynastie der Flavier und regierte von 81 bis 96 n. Chr. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger und älteren Bruder, wurde Domitian als Tyrann und schlechter princeps beschrieben.
Von 98 bis 180 v. Chr. wurde die Herrschaftsabfolge des Kaisertums ausschließlich durch Adoption bestimmt. Die Herrschaftsjahre der Adoptivkaiser endeten, als sich Mark Aurel dafür entschied, seinen leiblichen Sohn, Commodus (Lucius Aurelius Commodus), als sein Nachfolger zu erklären.
Marcus Ulpius Traianus (Trajan) regierte von 98 bis 117 n. Chr. als erster Adoptivkaiser und gleichzeitig erster Kaiser, der nicht aus Rom direkt, sondern einer Provinz stammte. Er wurde in der senatorischen Geschichtsschreibung als bester princeps geehrt.
Der letzte Kaiser des Adoptivkaisertums war Mark Aurel (Marcus Aurelius Antonius Augustus), der von
161 bis 180 n. Chr. regierte. Mark Aurel ist zum einen bekannt für sein philosophisches Werk "Selbstbetrachtungen", aber auch für seine gesellschaftlichen Taten wurde er schon zu Lebzeiten gelobt. Er setzte sich in seiner Rolle des obersten Richters besonders für Waisen, Sklaven und Frauen ein.
Die letzte Dynastie der römischen Kaiserzeit war die der Severer. Sie bestand aus insgesamt fünf Kaisern und dauerte von 193 bis 235 n. Chr. Severus Alexander war der letzte Kaiser der Severer. Die severischen Kaiser hoben besonders die Rolle des Militärs hervor, was die nachfolgenden Jahre der sogenannten Soldatenkaiser begünstigte.
Es gab zahlreiche römische Kaiser, zu den wichtigsten gehören:
Der letzte römische Kaiser überhaupt war Romulus Augustulus, er wurde 476 n. Chr. abgesetzt. Der letzte Kaiser der römischen Kaiserzeit war Severus Alexander, welcher 235 n. Chr. ermordet wurde.
Der erste römische Kaiser war Augustus, von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. Er war Adoptivsohn und Großneffe Cäsars und hieß eigentlich Gaius Octavius.
In der römischen Kaiserzeit (27 v. Chr. bis 284 n. Chr.) gab es insgesamt 21 Kaiser. Bis zum Ende des Römischen Reiches gab es 171 römische Kaiser.
Es gibt viele römische Kaiser, von denen einige ermordet wurden und andere nicht. Ein Beispiel für einen Kaiser, der nicht ermordet wurde, ist Kaiser Augustus, der erste römische Kaiser. Er starb im Alter von 75 Jahren an natürlichen Todesursachen.
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