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"Der größte Feind Roms" und einer der bedeutendsten und geschicktesten Feldherrn der Antike: Hannibal Barkas. Ende des 3. Jhd. v. Chr. gelang es Hannibal mit seinen Streitkräften tief in das Herz des Römischen Reichs, nach Italien, vorzudringen. Dort gewann er eine Schlacht nach der anderen und trieb das Imperium Romanum so an den Rand der Vernichtung. Doch wer war die Person…
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Ende des 3. Jhd. v. Chr. gelang es Hannibal mit seinen Streitkräften tief in das Herz des Römischen Reichs, nach Italien, vorzudringen. Dort gewann er eine Schlacht nach der anderen und trieb das Imperium Romanum so an den Rand der Vernichtung. Doch wer war die Person Hannibal überhaupt und weshalb kämpfte er gegen Rom? Das erfährst Du jetzt.
Hannibal Barkas, auch Hannibal der Große genannt, gilt auch heute noch als einer der größten Strategen und Feldherrn der Antike. Dank seiner geschickten Kriegführung trieb er das Römische Reich im Jahr 216 v. Chr. an den Rand der Vernichtung. Schlussendlich erlitt Hannibal 202 v. Chr. aber eine schwere Niederlage gegen die Römer und infolgedessen verlor seine Heimat Karthago den Zweiten Punischen Krieg gegen das Imperium Romanum.
Name: | Hannibal Barkas |
Geboren: | um 247 v. Chr. in Karthago |
Gestorben: | 183 v. Chr. in Bithynien |
Profession: | Karthagischer Feldherr und Stratege,Oberbefehlshaber der karthagischen Streitkräfte (221 v. Chr. bis 202 v. Chr.),Karthagischer Politiker |
Abb. 1 - Angebliche Büste Hannibals. Forschende sind sich bis heute uneinig, ob es sich dabei um ein authentisches Abbild Hannibals handelt.
Der Beiname "Barkas"
Der Name "Barkas" war kein Nachname im heutigen Sinne. Vielmehr handelte es sich um einen Beinamen, den sich Hannibals Vater Hamilkar aufgrund seiner schnellen und heftigen Kriegsangriffe verdient hatte. Übersetz bedeutet "Barkas" so viel wie "Blitz".
Auch Hamilkars Söhne durften den Beinamen des Vaters übernehmen.
Hannibal wurde um das Jahr 247 v. Chr. in der nordafrikanischen Handelsmetropole Karthago geboren. Die Stadt Karthago war das Zentrum des nach ihr benannten Karthagischen Reichs, einer der beiden größten See- und Handelsmächte des damaligen Mittelmeerraums.
Die Menschen Karthagos wurden von den Römern übrigens als "Punier" bezeichnet und das Karthagisches Reich dementsprechend als "Punisches Reich".
Genauere Informationen rund um die Stadt Karthago und das Karthagische Reich findest Du im Übrigen in den Erklärungen "Karthago" und "Punische Kriege" hier im Unterset.
Hannibals Vater Hamilkar Barkas war Feldherr der karthagischen Landstreitkräfte und hatte es sich ab 237 v. Chr. zur Aufgabe gemacht, die iberischen Territorien (heute Spanien) für Karthago zu erobern.
Im jungen Alter von nur rund neun Jahren begleitete Hannibal seinen Vater nach Iberien und wuchs gewissermaßen in der Armee auf. Dort lernte er das Kämpfen und Reiten und bewies früh sein Geschick in militärischen Angelegenheiten.
Hamilkar gelang es, sich militärisch und diplomatisch gegen viele der iberischen Stämme durchzusetzen und eroberte so große Territorien im Südosten Iberiens für Karthago. Auch nach Hamilkars Tod ging die punische Expansion unter seinem Schwiegersohn Hasdrubal "dem Schönen" weiter.
Hasdrubal gründete auch die Stadt "Neu-Karthago", die zur Hauptstadt des karthagisch-iberischen Gebiets wurde.
Durch die Expansion Karthagos in Richtung des nördlichen Spaniens kamen die karthagischen Truppen immer näher an den Einflussbereich des Römischen Reichs heran. Rom sandte Diplomaten aus, um die Angelegenheit präventiv zu regeln, und schlussendlich schlossen Hasdrubal und das Römische Reich zwischen 227 und 225 v. Chr. den sogenannten "Ebro-Vertrag".
Dieser Vertrag setzte den Fluss "Iber" (heute vermutet man hinter dem Namen den Fluss Ebro) als Grenze zwischen dem punischen und dem römischen Interessenbereich. Hasdrubal verpflichtete sich, den Ebro nicht mit seinen Truppen zu überschreiten, im Gegenzug erkannte Rom die punische Herrschaft in den iberischen Gebieten bis zum Fluss Ebro an.
Der Ebro-Vertrag wird im Folgen noch wichtig, wenn es um Hannibals Rolle während des Zweiten Punischen Krieges geht. Übrigens: Weitere Informationen rund um die drei großen Kriege zwischen Karthago und Rom findest Du in der Erklärung "Punische Kriege" hier im Studyset.
Nach Hasdrubals Ermordung durch einen iberischen Sklaven im Jahr 221 v. Chr. übernahm schließlich Hannibal die Heeresführung über die karthagischen Truppen in Iberien.
Schnell erzielte Hannibal militärische Erfolge gegen einzelne iberische Stämme. Im Jahr 219 v. Chr. kam es dann zum Kampf um die unabhängige Stadt Sagunt, die südlich des Ebro lag und damit im Einflussgebiet der Karthager.
Als Hannibals Truppen der Stadt immer näher kamen, bat Sagunt das verbündete Rom um Hilfe. Abgesandte Roms versuchten zwar Hannibal die Eroberung der Stadt zu verbieten, doch als Hannibal die Stadt acht Monate belagerte und schließlich einnahm, schritt Rom trotzdem nicht weiter ein.
Die Eroberung Sagunts bestätigte Hannibal in seiner militärischen Strategie, und so beschloss der junge Feldherr, die Expansionen noch weiter voranzutreiben, diesmal nach Norden.
Im Jahr 218 v. Chr. überschritt Hannibal mit seinen Truppen den Fluss Ebro und machte sich an die Eroberung der Gebiete in Richtung der Pyrenäen. Die Überschreitung des Flusses durch die Karthager stellte laut Rom eine eindeutige Verletzung des Ebro-Vertrags dar.
Als Reaktion forderte das Römische Reich die sofortige Auslieferung Hannibals, sonst würde Rom Karthago den Krieg erklären. Die Karthager waren aber davon überzeugt, dass rechtlich gesehen nur Hasdrubal an den Ebro-Vertrag gebunden war, nicht jedoch sein Nachfolger. Außerdem vertraute Karthago seinem fähigen Feldherrn Hannibal und stellte sich hinter ihn. Hannibals Auslieferung wurde verweigert und der Zweite Punische Krieg begann.
Im Zuge des Zweiten Punischen Krieges kam es dann auch zur berühmten Überquerung der Alpen durch Hannibal. Es stellt sich nur die Frage, warum er die gefährliche Route über die Berge überhaupt einschlug.
Nach dem Ersten Punischen Krieg hatte Karthago seine Vormachtstellung auf dem Meer verloren – nun hatte das Römische Reich eine größere Kriegsschiffsflotte als die karthagische Handelsmetropole. Ein römischer Seeangriff auf die afrikanische oder die spanische Mittelmeerküste wäre verheerend für Karthago gewesen.
So blieb Hannibal nur eine Möglichkeit: Er musste die Aufmerksamkeit der Römer weg vom Meer und seiner Heimat Karthago auf eine andere Front lenken. Deshalb beschloss Hannibal, mit seinen Truppen die Alpen zu überqueren, um das Römische Reich mit einem Landangriff aus dem Norden zu überraschen.
Doch wieso wählte er den gefährlichen Weg über die Alpen und nicht den Weg entlang der Küste? Durch den Umweg über die Alpen konnte Hannibal
Die Gebiete der Kelten (auch Gallier genannt) wurden damals von den Expansionsbestrebungen Roms bedroht. Daher hoffe Hannibal dort Verbündete für seinen Kampf gegen das Römische Reich zu gewinnen.
Es wird geschätzt, dass Hannibal zusammen mit 50.000 Fußsoldaten und 9000 Reitern den Fuß der Alpen im Spätherbst des Jahres 218 v. Chr. erreichte.
Die Route von Hannibals Heer kann heute nicht mehr genau rekonstruiert werden, doch Forschende vermuten, dass er in den Westalpen über den Pass "Col de la Traversette" von Frankreich nach Italien zog. Die Überquerung dauerte vermutlich zwischen 15 und 16 Tage. Bei dem Gang über die Alpen erlitt das punische Heer aber hohe Verluste:
Hannibals Streitkraft bestand aber nicht nur aus den 50.000 Soldaten und den 9.000 Reitern plus Pferden, sondern auch aus circa 40 Kriegselefanten. Obwohl Hannibals Elefanten für die Route über die Alpen ungeeignet waren, schafften es die Karthager tatsächlich, alle Dickhäuter wohlbehalten nach Norditalien zu führen.
In den ersten beiden Schlachten gegen das Imperium Romanum im Jahr 218 v. Chr., vor allem bei der Schlacht am Fluss Trebia, stellten die Elefanten einen furchteinflößenden Gegner für die römischen Legionäre dar. Doch in den darauffolgenden Wintermonaten verstarben alle Elefanten bis auf einen – so spielten sie im weiteren Kriegsverlauf in Italien keine Rolle mehr.
Der einzige überlebende Elefant war übrigens Hannibals eigenes Tier. Es trug den Namen "Surus".
Hannibals Alpenüberquerung hatte einen hohen Preis gefordert – er hatte einen großen Teil seiner Armee verloren.
Und dennoch war seine militärische Taktik aufgegangen: Der Einmarsch der Karthager aus dem Norden hatte die Römer überrascht und sie dazu gezwungen, den geplanten Seeangriff auf Afrika vorerst abzusagen.
In Oberitalien gelang es Hannibal, sich mit einigen keltischen Stämmen zu verbünden und so seine Truppenstärke wieder aufzustocken. Nun begann sein Feldzug gegen Rom und Hannibal errang einen Sieg nach dem anderen.
Bei den meisten Schlachten war die Truppenstärke der römischen Legionen höher als die der karthagischen Streitmacht und doch siegte Hannibal dank seiner hervorragenden militärischen Strategien immer wieder.
Durch die anhaltende Siegesserie Hannibals erklärten sich immer mehr Kelten bereit, sich seinen Truppen anzuschließen – schlussendlich hatte der junge Barkas schätzungsweise zwischen 40.000 und 60.000 Mann unter seinem Kommando und die Gebiete Norditaliens abgesichert.
Ab dem Jahr 217 v. Chr. zog Hannibal mit seinen Truppen in Richtung Süditalien.
Am 02. August 216 v. Chr. kam es dann zur berühmten Schlacht von Cannae, bei der Hannibal die zahlenmäßig weit überlegen Römer durch eine Einkesselungstaktik besiegte. Hannibal gelang es durch geschickte Positionierung seiner Streitkräfte, die römischen Legionen einzukesseln und an einem Ort zusammenzutreiben. Von den rund 80.000 römischen Soldaten überlebten nur knapp 10.000 die Schlacht – bis dato war das die verheerendste Niederlage Roms.
Nach diesem großen Verlust stand Rom vor dem Abgrund.
Die Schlacht von Cannae gilt noch heute als ein Paradebeispiel strategischer Kriegführung und wird noch immer an Militärschulen unterrichtet.
In den folgenden Jahren setzte Hannibal seinen Feldzug quer durch Italien fort. Er schlug kleinere Schlachten oder belagerte Städte unter römischem Einfluss. Er versuchte Süditalien vollständig für sich zu sichern, scheiterte aber aufgrund des Widerstandes großer Städte wie Neapel, die Rom treu ergeben waren.
Um das Jahr 208 v. Chr. überquerte übrigens noch ein weiteres karthagisches Heer die Alpen, nämlich das von Hannibals Bruder Hasdrubal. Diese Truppe sollte als Unterstützung in Italien dienen.
Warum griff Hannibal die Stadt Rom nicht an?
Wenn Hannibal aber scheinbar so im Vorteil gegenüber der römischen Streitmacht war, weshalb griff er dann nie die Stadt Rom, das Herz des Imperium Romanum, direkt an?
Eine erneute offensive Konfrontation mit Hannibal in Italien war die größte Bedrohung für die römischen Streitkräfte, deshalb vermied Rom eine solche, so gut es ging. Stattdessen konzentrierte das Römische Reich seine Angriffe auf eine Front, an der Hannibal nicht mitkämpfen konnte – die Rede ist von Iberien.
Bis zum Jahr 206 v. Chr. gelang es den Römern tatsächlich, Iberien vom punischen Einfluss zu befreien – die Verluste dort schwächten Karthago stark.
204 v. Chr. segelten dann rund 40 römische Kriegsschiffe unter der Führung des berühmten römischen Feldherrn Publius Cornelius Scipio nach Afrika. Vor Ort verbündeten sich die römischen Truppen mit den dort ansässigen Numidiern (zuvor Verbündete Karthagos) und gewannen Schlacht um Schlacht.
Karthago stand mit dem Rücken zur Wand und so wurde Hannibal aus Italien zurück in seine Heimat beordert.
Am 19. Oktober 202 v. Chr. kam es schließlich bei der Stadt Zama zur entscheidenden Schlacht zwischen Hannibals und Scipios Truppen.
Zwar verfügte Hannibal über mehr Fußsoldaten, doch die fehlende numidische Kavallerie, die zu Rom übergelaufen war, schwächte sein Heer entscheidend. Das karthagische Heer wurde vernichtend geschlagen und so beendete die Schlacht von Zama den Zweiten Punischen Krieg – der Sieger war Rom.
Übrigens setzte Hannibal bei Zama erneut Elefanten ein – bis zu 80 Tiere sollen dort gekämpft haben. Doch auch die Elefanten konnten die Niederlage Karthagos nicht verhindern.
Aufgrund seines Versagens im Krieg musste Hannibal sich vor dem karthagischen Reichstribunal (oberstes Gericht) verantworten, wurde allerdings aufgrund seiner großen Beliebtheit beim Volk freigesprochen.
In den Jahren danach engagierte sich Hannibal als Politiker in Karthago und verhalf der Stadt nach der Niederlage im Zweiten Punischen Krieg wieder zu einem wirtschaftlichen und militärischen Aufschwung. Im Jahr 196 v. Chr. wurde er sogar zum "Sufeten" (einer von zwei obersten Beamten in Karthago) gewählt. Dieses Amt nutzte er für innenpolitische Reformen und den Kampf gegen die Korruption.
Politischen Neidern hatte es Hannibal dann zu verdanken, dass er 195 v. Chr. aus dem Einflussbereich Roms fliehen musste – man hatte ihn einer Verschwörung beschuldigt und nun wurde er von Rom verfolgt. Die nächsten 12 Jahre verbrachte Hannibal damit, verschiedensten Herrschern (oft Gegner Roms) als politischer und/oder militärischer Berater zu dienen.
Die Todesursache Hannibals war schließlich der Selbstmord, denn im Jahr 183 v. Chr. kamen ihm die römischen Truppen, die schon lange hinter ihm her waren, im Königreich Bithynien (südlich des Schwarzen Meeres gelegen) auf die Spur. Aus Angst vor einer Gefangennahme beendete Hannibal sein Leben selbst. Er starb im Alter von circa 64 Jahren.
Vermutlich zog Hannibal in den Westalpen über den Pass "Col de la Traversette" von Frankreich nach Italien. Die genaue Route von Hannibals Alpenüberquerung kann heute aber nicht mehr rekonstruiert werden.
Hannibal, genauer gesagt die karthagischen Streitkräfte, wurden 202 v. Chr. von den Truppen des römischen Feldherrn Publius Cornelius Scipio bei der Schlacht von Zama besiegt.
Im asiatischen und afrikanischen Raum war es zur Zeit Hannibals nicht unüblich, Elefanten als Kriegswaffen zu nutzen. Da das karthagische Reich sein Machtzentrum in Nordafrika hatte, ist es wenig verwunderlich, dass auch Hannibals Truppen über Kriegselefanten verfügten.
Hannibal starb 183 v. Chr. im Königreich Bithynien (südlich des Schwarzen Meeres gelegen). Aus Angst vor einer römischen Gefangennahme vergiftete sich Hannibal selbst.
Hannibal Barca war ein karthagischer Feldherr und Staatsmann, der im Zweiten Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) gegen die Römer kämpfte. Er ist am meisten bekannt für seine überraschenden Feldzüge und seine Siege gegen die Römer, insbesondere für seine berühmte Überquerung der Alpen mit seiner Armee, um die Römer in Italien anzugreifen.
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