StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
In der Antike verehrten die Menschen nicht bloß einen Gott, wie Du es vielleicht aus dem Christentum, Islam oder jüdischem Glauben kennst. Sie hatten viele Gottheiten, die jeweils für bestimmte Aufgaben und Bereiche zuständig waren. Vielleicht sind Dir ja einige ihrer Namen schon mal begegnet: Venus, die Göttin der Liebe und Schönheit, und Neptun, der Gott der Meere – aber…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Speicher die Erklärung jetzt ab und lies sie, wenn Du Zeit hast.
SpeichernLerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenIn der Antike verehrten die Menschen nicht bloß einen Gott, wie Du es vielleicht aus dem Christentum, Islam oder jüdischem Glauben kennst. Sie hatten viele Gottheiten, die jeweils für bestimmte Aufgaben und Bereiche zuständig waren. Vielleicht sind Dir ja einige ihrer Namen schon mal begegnet: Venus, die Göttin der Liebe und Schönheit, und Neptun, der Gott der Meere – aber Moment … war das nicht Poseidon?
Abbildung 1: Darstellung Neptuns (rechts, mit Dreizack) mit Amphritite, der Herrscherin der Meere, Pompeji 50 – 79 n. Chr.
Dass Dir zu manchen Gottheiten vielleicht zwei unterschiedliche Namen einfallen, liegt wahrscheinlich daran, dass die Römer und Römerinnen etwa im 5. Jahrhundert v. Chr. begannen, die Götterwelt der griechischen Mythologie zu übernehmen. Dabei gaben sie den verschiedenen Göttern und Göttinnen lediglich andere Namen.
Lies Dir gerne auch die Erklärungen "Griechische Götter" und "Griechische Mythologie" durch, wenn Du mehr zu dem Thema erfahren willst.
Diese Praxis, Teile fremder Religionen in die römische zu integrieren, war im Römischen Reich keine Seltenheit und wird als Interpretatio Romana ("römische Übersetzung") bezeichnet. Die ursprüngliche römische Religion, die sich von zahlreichen Gottheiten, etwa in Form von Naturphänomenen, umgeben sah, blieb dennoch weiter bestehen.
Dem damaligen Glauben zufolge war die Verbindung zwischen den römischen Göttern und Göttinnen und der Natur sehr eng. Jeder Bereich in der Natur, also unter anderem die Sonne, Felder, Tiere oder sogar Blitze, besaß seine eigene Gottheit. War jemand in Rom beispielsweise in Not, dann betete er oder sie zur jeweils passenden Gottheit.
Den römischen Gottheiten wurden – wie auch den griechischen – menschliche Eigenschaften zugeschrieben und sie wurden in Menschengestalt dargestellt. Dem römischen Glauben nach konnten sie sogar als Menschen die Erde besuchen. Sie konnten sich in Menschen verlieben und Familien gründen – so entstanden Halbgötter und -göttinnen.
Gegen Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. wurde die römische Religion als Staatskult Roms verboten, da zu dieser Zeit das Christentum an Einfluss gewann. Ab 380/393 n. Chr. galten alle nicht christlichen Religionen, abgesehen vom Judentum, als gesetzeswidrig.
Ein Staatskult ist ein vom Staat getragener Kult, also eine staatlich vorgeschriebene Verehrung einer bestimmten Sache/Person oder mehrerer Personen. Jeder Staatsbürger und jede Staatsbürgerin ist automatisch Teil des Staatskults und kann in der Regel nicht aus ihm austreten.
Während der römischen Kaiserzeit wurde von vielen geglaubt, dass der Kaiser, nach seinem Tod, in die Göttergemeinschaft aufgenommen wurde, um seine Anhänger von dort aus weiter unterstützen zu können. Dafür brachten die Menschen den verstorbenen Kaisern sogar Opfer dar und beteten sie an.
In jeder Provinz Roms wurde eine überlebensgroße Kaiserstatue in das Zentrum jedes Militärlagers gestellt. Grund dafür war, dass in den verschiedenen Provinzen unterschiedliche Völker mit ihren eigenen Kulturen und Religionen lebten – die Vergöttlichung und Verehrung des Kaisers sollte die Menschen einen.
Allerdings wurde stets eine Unterscheidung zwischen einem deus (Gott) und divus (Vergöttlichten) gemacht.
Die Vergöttlichung eines Menschen nennt man auch Apotheose.
Um ihre vielen Gottheiten angemessen verehren und zu ihnen beten zu können, errichteten die Menschen im antiken Rom zahlreiche Tempel und Altäre. Diese waren nicht nur in der Hauptstadt zu finden, sie prägten auch das Stadtbild kleinerer Orte. Die Tempel in Rom selbst waren allerdings etwas Besonderes und lockten schon zur damaligen Zeit Touristen an – einige ihrer Dächer wurden mit Blattgold überzogen und daher "templa aurea" (goldene Tempel) genannt.
Zur römischen Götterverehrung gehörten jedoch nicht bloß Tempel, sondern auch Riten, wie Feste und Opfergaben. Vor den Tempeln wurden von den Priesterinnen und Priestern Opfertiere (hostia) auf dem Altar getötet, um sie den Gottheiten als Opfer (sacrificia) darzubieten. Man erhoffte sich dadurch die Wohlstimmung der Götter und Göttinnen.
Es gab im antiken Rom – wie bei den Griechen – insgesamt zwölf Hauptgottheiten, die eine besonders wichtige Rolle einnahmen. Diese wurden bei der römischen Bevölkerung Dei Consentes genannt. "Dei" bedeutet, aus dem Lateinischen übersetzt, "Götter" und "Consentes" stammt aus dem Etruskischen, was als "übereinstimmen" übersetzt werden kann – es handelte sich also um so etwas wie eine Ratsversammlung der Götter und Göttinnen.
Die Etrusker waren ein Volk in Mittelitalien und ihre Könige herrschten anfangs über Rom. Auch bei den Etruskern gab es einen Pantheon (Götterwelt mit Rangordnung) von zwölf Gottheiten, zu denen sie beteten.
Die Dei Consentes bestanden aus sechs Göttern und sechs Göttinnen, die zwar keiner bestimmten Rangordnung folgten (außer, dass Jupiter der höchste Gott und Juno die höchste Göttin war), vom römischen Geschichtsschreiber Livius aber in den unten stehenden Paaren angeführt wurden.2
Der Glaube an mehrere Gottheiten wird als "Polytheismus" bezeichnet, während beim Glaube an bloß eine Gottheit von "Monotheismus" gesprochen wird.
Römischer Name | Griechischer Name | Aufgabe/Funktion |
Jupiter | Zeus | Göttervater, mächtigster Gott, beeinflusst Blitz, Donner und Luft |
Juno | Hera | Familien-Göttin, zuständig für Ehe, Mutterschaft, Hochzeit und Geburt |
Neptun | Poseidon | Bruder Jupiters, Gott des Meeres und der Erdbeben |
Minerva | Athene | Göttin der Weisheit, Schutzherrin der Helden, Städte, des Ackerbaus, der Künste und Wissenschaft, des (strategischen) Kriegs und Friedens sowie des Handwerks |
Mars | Ares | Gott des zerstörerischen Kriegs und der Schlachten |
Venus | Aphrodite | Göttin der Liebe und Schönheit |
Apollo | Apollon | Gott der Poesie, der Mäuse, Pest und des Prophetentums |
Diana | Artemis | Göttin der Jagd und des Mondes |
Vulcanus | Hephaistos | Gott der Vulkane, des Feuers sowie der Schmiedekunst |
Vesta | Hestia | Göttin des Herdfeuers und der Familieneintracht |
Merkur | Hermes | Götterbote, Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden |
Ceres | Demeter | Fruchtbarkeitsgöttin, Erdgöttin |
Hier in der Tabelle siehst Du die römischen und griechischen Götternamen nebeneinander, so fällt der Vergleich leicht!
Abbildung 2: Das Gemälde Sandro Botticellis "Die Geburt der Venus", ca. 1485, zeigt die Ankunft der Göttin Venus an der Küste von Paphos (Zypern)
Neben diesen Hauptgöttern und Hauptgöttinnen gab es auch noch viele weitere Gottheiten sowie einige Halbgötter und -göttinnen. In Rom gab es auch Hausgötter und Hausgöttinnen, diese sollten die Familien vor Bedrohungen und Unheil beschützen. Die Menschen stellten den Gottheiten unter anderem Essensgaben, für einen besseren Schutz, vor das Haus.
Weitere Gottheiten, von denen Du vielleicht bereits gehört hast, waren zum Beispiel:
Neben den bekannten Gottheiten gab es auch noch sogenannte Geisterwesen und Personifikationen, die für göttliche Wesen gehalten wurden.
Eine Personifikation ist die "Vermenschlichung" eines Gegenstandes oder abstrakten Begriffes.
So waren die Geisterwesen etwa
Zu den Personifikationen zählten unter anderem
Vielleicht ist Dir eine Darstellung von Justitia schon einmal begegnet – sie wird zumeist mit verbundenen Augen, einer Waage in der einen und einem Schwert in der anderen Hand dargestellt. Dabei handelt es sich um eine "modernere" Art der Visualisierung, die während der römischen Kaiserzeit aufkam. Darin wurde Justitia neben der Verkörperung der bestehenden göttlichen Ordnung (Waage) auch die Verkörperung der rächenden und strafenden Gerechtigkeit (Schwert) zugeschrieben.
In der alten römischen Mythologie wurden ihr die Waage, mit dem sie "jedem das Seine" abmaß sowie das Füllhorn, das Reichtum spendete, zugeschrieben.
Achtung! Die Redewendung "Jedem das Seine" wurde später von den Nationalsozialisten im NS-Jargon missbraucht und sollte daher heute gemieden werden.
Abbildung 3: Interpretation der Justitia aus der Epoche der Renaissance vom niederländischen Künstler Maerten van Heemskerck, 1556
In diesem Stammbaum kannst Du Dir noch einmal einen Überblick über die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Götter verschaffen:
Abbildung 4: Stammbaum römischer Gottheiten (griechischer Mythologie nachempfunden)
Die verschiedenen römischen Gottheiten verfügten zudem noch über bestimmte Attribute, also Kennzeichen. So wurden dem Kriegsgott Mars Schwert, Schild und Lanze zugeordnet, dem Götterboten Merkur der bekannte Flügelhelm beziehungsweise die Flügelschuhe oder dem Meeresgott Neptun der Dreizack und Streitwagen. Vielleicht sind Dir diese wiederkehrenden Attribute schon einmal aufgefallen, wenn Du Darstellungen der Götter und Göttinnen auf Bildern oder im Fernsehen gesehen hast.
Dianas Attribute, als Göttin der Jagd, waren: Pfeil und Bogen, Köcher und die Hirschkuh. Sie alle lassen sich auf diesem antiken Mosaik klar erkennen.
Abbildung 5: Diana bei der Jagd, römisches Mosaik, 2. Jhd.
Die Römer verehrten zahlreiche Gottheiten. Die zwölf wichtigsten waren:
Jupiter, Juno,
Neptun, Minerva,
Mars, Venus,
Apollo, Diana,
Vulcanus, Vesta,
Mercurius , Ceres.
Der oberste Gott der Römer hieß Jupiter.
Die Götter wurden in Tempeln verehrt.
Die zwölf römischen Hauptgötter und -göttinnen heißen:
Jupiter, Juno,
Neptun, Minerva,
Mars, Venus,
Apollo, Diana,
Vulcanus, Vesta,
Mercurius , Ceres.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser geschichte Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.
Speichere Erklärungen in deinem persönlichen Bereich und greife jederzeit und überall auf sie zu!
Mit E-Mail registrieren Mit Apple registrierenDurch deine Registrierung stimmst du den AGBs und der Datenschutzerklärung von StudySmarter zu.
Du hast schon einen Account? Anmelden