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Die Etrusker waren ein altes Volk, das im Zentralitalien lebte, bevor die Römer die Region beherrschten. Sie entstanden vermutlich im 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. und ihre Kultur erreichte ihren Höhepunkt in der frühen Eisenzeit. Die Etrusker hatten eine reiche Kultur, die sich in ihrer Architektur, Kunst, Religion und Sprache…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Etrusker waren ein altes Volk, das im Zentralitalien lebte, bevor die Römer die Region beherrschten. Sie entstanden vermutlich im 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. und ihre Kultur erreichte ihren Höhepunkt in der frühen Eisenzeit. Die Etrusker hatten eine reiche Kultur, die sich in ihrer Architektur, Kunst, Religion und Sprache widerspiegelt. Sie waren auch erfolgreiche Händler und Seeleute und hatten Beziehungen zu anderen Kulturen wie den Griechen und den Phöniziern. Aus ihren Reihen stammten auch die ersten Könige Roms. Aber wer war dieses Volk, das sich selbst "Rasenna" nannte?
Bis heute gibt es zahlreiche offene Fragen rund um das Volk der Etrusker und ihre Geschichte. Besonders bekannt sind sie für ihre Fähigkeiten in der Metallgewinnung und -bearbeitung sowie ihre sogenannten Nekropolen. Durch ihre Vermischung mit den Römern und dem Aufstieg des Römischen Reiches ging viel Wissen über die etruskische Lebenswelt verloren.
Die Spuren der Etrusker lassen sich bis etwa 800 v. Chr. zurückverfolgen und bis ins erste Jahrhundert vor Christus immer wieder finden. Es gibt allerdings auch Schriftstücke, die von Etruskern im 6. Jahrhundert nach Christus berichten. Es ist daher nicht eindeutig feststellbar, wie lange das Antike Volk existierte.Um 600 v Chr. standen die Etrusker auf dem Höhepunkt ihrer Macht, sollten in den kommenden Jahrhunderten aber von den Römern assimiliert werden.
Assimilieren bedeutet so viel wie "anpassen" / "angleichen" / "eingliedern" etc.
Zur Geschichte der Herkunft der Etrusker gibt es zwei prominente Theorien: zum einen die Einwanderungstheorie und zum anderen die sogenannte autochthone Theorie.
Das Wort "autochthon" bedeutet in der Völkerkunde so viel wie (von Stämmen oder Völkern) eingeboren, indigen, einheimisch.
Heute vertreten viele Forschende der Etruskologie (wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Etruskern beschäftigt) eine Synthese, also eine Mischung der beiden Herkunftsthesen. Sie gehen davon aus, dass es eine einheimische Bauernkultur gab. In diese drangen dann mit der Zeit fremde Seefahrer aus Phönizien (heute Libanon, Syrien, Israel) sowie indogermanische Stämme der Italiker ein – so bildete sich die Villanovakultur. Mit der Zeit mischten sich Einwanderer aus Kleinasien in die Bevölkerung, wodurch schließlich die Kultur der Etrusker hervorging.
Die Villanovakultur wird oft als eine Frühphase der etruskischen Kultur gesehen, da sie sich im gleichen Raum Mittelitaliens ausbreitete. Sie existierte für etwa 500 Jahre, von 100 v. Chr. bis 500 v. Chr., also zeitgleich mit den Etruskern. Deswegen gehen auch einige Forschende davon aus, dass sich die etruskische Kultur aus der Villanovakultur entwickelte und nicht aus dem Nahen Osten einwanderte.Die Villanovakultur ist besonders bekannt für ihre Urnenfeldkultur, mit aufwendig verzierten Urnen, in denen sie die Asche ihrer Angehörigen beisetzten. Teilweise gestalteten sie auch sogenannte Hausurnen, die die Wohnhäuser der Verstorbenen kopierten.
Das Gebiet, auf dem die Etrusker lebten, wird Etrurien genannt. Heute liegen auf diesem Gebiet die Regionen Toskana, Latium und Umbrien. Im Verlauf der Geschichte weiteten die Etrusker ihr Einflussgebiet noch weiter aus, wie Du unten auf der Karte erkennen kannst.
Um 750 v. Chr. entwickelten sich die Etrusker zur Seemacht über das Thyrrenische Meer und erreichten gegen 600 v. Chr. ihren Machthöhepunkt. Sie verbündeten sich mit den Karthagern (Hauptstadt: Karthago, im heutigen Tunesien) und herrschten gemeinsam mit ihnen über das westliche Mittelmeer.
Die Etrusker hatten keinen Zentralstaat, doch zwölf ihrer Städte, schlossen sich 600 v. Chr. zu einem losen Bund zusammen – dem Zwölfstädtebund. In jeder dieser Städte herrschte ein König, sie waren also monarchisch geordnet. Der Zwölfstädtebund hatte allerdings mehr eine religiöse Funktion als eine politische und wirkte somit kaum nach außen.
Viele Teile der etruskischen Kultur wurden von den Römern übernommen. So etwa der purpurfarbene Königsmantel sowie die Purpurtunika, die Fasces und das Vorzeichenlesen aus Tiereingeweiden.
Die Fasces war ein hölzernes Rutenbündel, in dem ein Beil steckte. Es galt in der etruskischen und später römischen Kultur als Zeichen der höchsten Amtsträger.
Bei der Entwicklung der etruskischen Kultur selbst gibt es zahlreiche Hinweise, die auf einen engen Kontakt zwischen den Etruskern und Kulturen des Mittelmeerraums schließen lassen. Eine gegenseitige Beeinflussung ist daher sehr leicht vorstellbar. Zu Beginn sind besonders karthagische Einflüsse erkennbar, ab 500 v. Chr. dann zunehmend griechische.
Die Etrusker hatten ihre eigene Sprache, die auch Etruskisch genannt wird. Sie wurde etwa vom 9. Jahrhundert vor Christus bis ins erste Jahrhundert nach Christus gesprochen. Primär ist sie in Form von Inschriften überliefert. Bis heute sind jedoch bloß ungefähr 200 Worte entschlüsselt, wobei die gedeuteten Übersetzungen der Forschenden noch deutlich voneinander abweichen. Bei 300 bis 400 Wörtern ist die Bedeutung noch komplett unklar.
Die ältesten überlieferten Schriftstücke der Etrusker stammen aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Bei der etruskischen Schrift handelt es sich um eine Ausführung des altitalischen Alphabets, die sich aus dem westgriechischen Alphabet entwickelt hat. Die Buchstaben wurden also spiegelverkehrt von rechts nach links geschrieben.
Besonders in der Welt der Götter lassen sich deutliche Beeinflussungen aus der griechischen Mythologie erkennen. An oberster Stelle stand Voltumna, dessen genaue Funktion jedoch bis heute als unklar gilt. Du kannst Dir allerdings merken, dass die Etrusker, wie die Griechen und Römer, eine polytheistische Religion besaßen, das bedeutet, es gab nicht bloß einen einzelnen Gott, sondern viele verschiedene Gottheiten.
So teilten sie etwa die Himmelsrichtung 16 verschiedenen Göttinnen und Göttern zu:
Mithilfe dieser Zuordnung konnte ein etruskischer Priester Blitze beobachten und deuten. Die sogenannte Blitzlehre war ein wichtiger Bestandteil der religiösen Weissagung der Etrusker. Die Etrusker sind allgemein für ihre Deutung göttlicher Vorzeichen bekannt. Dies taten sie, neben der Blitzlehre, etwa durch das Deuten des Vogelflugs (Flugrouten und Gesang der Vögel) oder die Leberschau.
Bei der Leberschau wurde die Leber eines Opfertieres zur Orakel-/Omendeutung betrachtet.
Die Grabstätten der Etrusker faszinieren Forschende und Geschichtsinteressierte bis heute. Denn das etruskische Volk zeichnete sich durch seine aufwendeige Grabstätten aus, die auch Nekropolen genannt werden. Doch was für eine Bedeutung steckt hinter dem Wort "Nekropole"? Dass es sehr dem Begriff "Metropole" ähnelt, hat einen Grund: Während eine Metropole eine Großstadt bezeichnet, bezeichnet eine Nekropole eine Totenstadt.
Polis ist Griechisch und bedeutet "Stadt". Mētropolis kann als "Mutterstadt" übersetzt werden. Nēkros bedeutet "Toter" und nēkropolis somit "Totenstadt".
Abb. 2 - Terrakottafigur einer Etruskerin auf dem Deckel eines Sarkophages, 150 – 120 v. Chr.
Die Etrusker errichteten ab dem 7. Jahrhundert vor Christus, neben Grabhügeln, diese Totenstädte, um ihre verstorbenen Angehörigen beizusetzen. Die Gebäude wurden außerhalb der Siedlungen errichtet und wurden häufig den Wohnhäusern der Familien nachempfunden, die darin beigesetzt wurden.
Doch was wurde aus dem antiken Volk der Etrusker? Wie kam es zum Aussterben ihrer Sprache und Kultur?
Daran sind in erster Linie die Römer schuld. In Rom wurden die Etrusker, die mit Königen über die Stadt herrschten, Etrusci oder Tusci genannt. Um 500 v. Chr. wurde jedoch der etruskische König Lucius Tarquinius Superbus in Rom gestürzt, womit die Königsherrschaft in Rom endete und die Römische Republik eingeführt wurde.
Wenn Du wissen willst, was in Rom nach dem Sturz der etruskischen Königsherrschaft geschah, dann lies Dir gerne die Erklärung "Ausdehnung des Römischen Reiches" hier auf StudySmarter durch!
Einige Jahre später, 482 v. Chr., kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Rom und der etruskischen Stadt Veji, die bloß 18 km auseinander lagen. Beinahe ein Jahrhundert hielten die Konflikte zwischen den beiden Städten an, bis Veji 396 v. Chr. von Rom zerstört wurde. Im selben Jahr fielen zudem die Kelten aus dem Norden in die Poebene (Norditalien) ein. 260 v. Chr. wurden die Etrusker dort schließlich von den Galliern unterworfen.
Es kam zu immer weiteren Auseinandersetzungen, bei denen die Etrusker zahlreiche Niederlagen verzeichnen mussten. Die Römer gründeten Kolonien in Etrurien, sodass den Etruskern ab 90 v. Chr. römisches Bürgerrecht zugesprochen wurde. Ab dem Jahr 40 v. Chr. wird von der endgültigen Romanisierung Etruriens gesprochen.
Die Etrusker waren ein Volk, das während der Antike im nördlichen Mittelitalien gelebt hat.
Die Römer nannten die Etrusker "Etrusci" oder "Tusci".
Zur Frage, wo die Etrusker herkommen, gibt es zwei Theorien. Eine Theorie besagt, dass sie aus Kleinasien nach Italien eingewandert sind (Einwanderungstheorie), die andere, dass sie aus der sogenannten Villanovakultur hervorgegangen sind (autochthone Theorie).
Die Etrusker lebten in monarchisch regierten Städten, die wiederum im Zwölfstädtebund vereint waren.
Karteikarten in Etrusker10
Lerne jetztWann lebten die Etrusker?
8. Jhd. v. Chr. bis 1. Jhd. v. Chr.
Um ___ standen die Etrusker auf dem Höhepunkt ihrer Macht,.
600 v Chr.
Wie hießen die berühmtesten Theorien zur Herkunft der Etrusker?
autochthone Theorie
Einwanderungstheorie
Wie nannten die Römer die Etrusker?
Etrusci
Die Etrusker hatten keinen Zentralstaat, doch um ___ gründeten sie den ___.
600 v. Chr.
Zwölfstädtebund
Von wem wurden die Etrusker schließlich assimiliert?
Den Römern
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