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Die Erde bebte, der Himmel verdunkelte sich, es regnete Steine und der Berg spuckte Feuer. Dieser Anblick bot sich im Jahr 79 v. Chr. den Bewohnerinnen und Bewohnern der antiken Stadt Pompeji in Italien. Nach rund 1800-jährigem Schlaf erwachte der Vulkan Vesuv, an dessen Fuß Pompeji lag, und vernichtete mit seinem Ausbruch die gesamte Stadt in weniger als einem Tag. Zu…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Erde bebte, der Himmel verdunkelte sich, es regnete Steine und der Berg spuckte Feuer. Dieser Anblick bot sich im Jahr 79 v. Chr. den Bewohnerinnen und Bewohnern der antiken Stadt Pompeji in Italien. Nach rund 1800-jährigem Schlaf erwachte der Vulkan Vesuv, an dessen Fuß Pompeji lag, und vernichtete mit seinem Ausbruch die gesamte Stadt in weniger als einem Tag.
Zu Beginn hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Fakten zur antiken Stadt Pompeji:
Antike Stadt Pompeji | |
Geografische Lage | in der italienischen Region Kampanien, südöstlich der Stadt Neapel |
Gründung | um das 7. Jhd. v. Chr. vermutlich vom altitalienischen Volk der Oskern |
Einwohnerzahl | zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs: ca. 20.000 |
Pompeji verschüttet | durch Vulkanausbruch, vermutlich am 24. August 79 n. Chr. |
Pompeji ausgegraben | 1863: erste systematische Ausgrabungen unter dem Archäologen Giuseppe Fiorelli |
Das antike Pompeji ist wohl eine der berühmtesten Städte Italiens und das, obwohl sie seit fast 2000 Jahren gar nicht mehr existiert. Doch was hat es mit der süditalienischen Stadt auf sich und weshalb erlangte sie so große Berühmtheit?
Die Geschichte der antiken Stadt Pompeji reicht zurück bis ins 7. Jhd. v. Chr. Damals siedelten sich vermutlich Mitglieder der Osker in der Nähe der Mündung des Flusses Sarno an und gründeten südöstlich von Neapel eine neue Siedlung – Pompeji. Die Lage am Fluss und in der Nähe des Golfs von Neapel (Mittelmeer) war vorteilhaft, zugleich aber lag die neu gegründete Stadt Pompeji auch in der Nähe des Vesuv, eines Vulkans.
Doch warum gründeten die Menschen gerade am Fuße des Vesuv eine Stadt? Nun, vermutlich wussten die Menschen einfach nicht, dass es sich bei dem Berg um einen Vulkan handelt.
Der letzte Ausbruch des Vesuv lag schon weit über 1000 Jahre zurück, als sich die Osker im 7. Jhd. v. Chr. vor Ort niederließen. Es ist also nicht verwunderlich, dass niemandem bekannt war, dass es sich bei dem Berg eigentlich um einen Vulkan handelte.
Zudem ist vulkanischer Boden sehr fruchtbar und dies dürften damals auch die Siedler bemerkt haben – gute landwirtschaftliche Erträge vor Ort versprachen ein gutes Leben in der Stadt Pompeji.
In der Mündung des Sarno entstand ein Hafen, der mit der Zeit Anlaufstelle und Umschlagplatz für Händler und Waren aus den unterschiedlichsten Regionen wurde. Die Stadt Pompeji wuchs schnell und entwickelte sich durch den wirtschaftlichen Erfolg zu einer wohlhabenden Handelsstadt.
Der Reichtum der antiken Stadt Pompeji spiegelte sich auch im Stadtbild wider. Besucherinnen und Besucher staunten über prächtigen Villen, ein Theater, zahlreiche Badehäuser und sogar eine Sporthalle. Zugleich umgab die Stadt eine hohe Mauer, die als Schutz gegen potenzielle Feinde und Angreifer diente.
Die Gebiete Süditaliens waren in der Antike stark umkämpft, entsprechend oft wechselte auch die Herrschaft über Pompeji: Griechen, Etrusker, Samniten – sie alle waren einmal Herrscher der Stadt.
Im Jahr 80 v. Chr. unterlag Pompeji im Kampf aber schließlich dem aufstrebenden Imperium Romanum und wurde in dessen Territorium eingegliedert. Fortan war Pompeji, bis zu seiner Zerstörung, eine römische Stadt und trug den amtlichen Namen "Colonia Cornelia Veneria Pompeianorum".
Weitere Informationen zu den "Etrusker" findest Du in der gleichnamigen Erklärung, hier auf StudySmarter!
Der Vulkanausbruch des Vesuv fand vermutlich am 24. August 79 n. Chr. statt. Um die Mittags-/Nachmittagszeit kam es zu heftigen Erdbeben, gefolgt von einer Asche-/Gassäule, die aus dem Schlund des rund 10 Kilometer entfernten Vulkans aufstieg. Diese formierte sich zu einer dichten Aschewolke, die den Himmel zunehmend verdunkelte.
Obwohl es bereits mehrere Wochen/Tage vor dem eigentlichen Ausbruch des Vesuv Anzeichen für die bevorstehende Katastrophe (etwa leichte Erdbeben) gegebene hatte, traf der Ausbruch viele der Bewohnerinnen und Bewohner Pompejis unvorbereitet. Sie konnten die Anzeichen der drohenden Gefahr nicht richtig deuten, da sie vermutlich nicht wussten, dass der Vesuv ein aktiver Vulkan war. Einige der Stadtbewohner*innen durften wohl aus Sorge bereits vor dem Ausbruch geflohen sein, doch die Mehrzahl der Menschen war zum Zeitpunkt des Ausbruchs vermutlich noch immer in der antiken Stadt.
Abb. 2 - Die Ausbreitung der Aschewolke (inkl. Gesteinshagel) während des Ausbruchs des Vesuv 79 n. Chr.
Als die Aschewolke die Stadt Pompeji erreicht hatte und es anfing, Asche und Gesteinsbrocken zu regnen, begannen die Menschen zu flüchten oder Schutz in ihren Häusern zu suchen. Durch die vulkanischen Beben und den Gesteinshagel wurden viele der Häuser zerstört. Zahlreiche Menschen starben, da sie entweder von Steinen erschlagen wurden oder aber die heiße Asche und die giftigen Gase des Vulkans einatmeten. Nur wenige Stunden nach dem Beginn lagen Pompeji und andere umliegende Städte wie Herculaneum bereits unter einer halben Meter dicken Ascheschicht begraben.
Gegen Mitternacht erreichte der Ausbruch schließlich seinen Höhepunkt, ein erneutes heftiges Erbeben erschütterte die Umgebung und brachte auch die letzten Häuser im antiken Pompeji zum Einsturz. Viele Schutz suchende Menschen wurden unter den Trümmern begraben.
In den frühen Morgenstunden entstanden immer wieder pyroklastische Ströme. Diese Wolken aus Asche, Gasen und Glut bewegten sich mit enormen Temperaturen und einer sehr hohen Geschwindigkeit vom Vesuv in Richtung Pompeji. Die wenigen Menschen in der antiken Stadt, die jetzt noch am Leben waren, starben spätestens als der heiße Strom die Stadt überrollte.
Am Morgen des 25. August 79 n. Chr. endete der Ausbruch und der Vulkan beruhigte sich allmählich wieder. Doch während seines gut 18-stündigen Ausbruchs hatte er die vier Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis vollkommen zerstört und unter einer meterdicken Schicht aus Asche und Geröll verschüttet. Schätzungsweise 5.000 Menschen verloren bei dem Vulkanausbruch ihr Leben.
Die antike Stadt Pompeji hatte um 79 n. Chr. etwa 20.000 Einwohner*innen, davon sind ca. 2.000 beim Vulkanausbruch in der Stadt gestorben. Der Rest konnte sich vermutlich früh genug in Sicherheit bringen.
Die Angaben über den Vulkanausbruch bei der Stadt Pompeji sind recht detailliert und das ist dem römischen Schriftsteller Plinius dem Jüngeren zu verdanken.
Plinius der Jüngere verweilte zum Zeitpunkt des Ausbruchs zusammen mit seiner Mutter und seinem Onkel Plinius dem Älteren in der Stadt Misenum, nahe Neapel. Plinius der Ältere, ein Naturforscher, machte sich auf den Weg, um den Ausbruch aus der Nähe zu betrachten und den Menschen vor Ort zu helfen. Währenddessen blieben Plinius der Jüngere und seine Mutter in Misenum zurück und konnten die Katastrophe, die sich beim Vesuv ereignet, aus der Ferne beobachten.
Nach dem Ereignis, bei dem auch sein Onkel ums Leben gekommen war, schilderte Plinius der Jüngere seine Beobachtungen und Eindrücke in zwei Briefen, die an den Geschichtsschreiber Tacitus adressiert waren.
In den angeblichen Original-Briefen ist das Datum des 24. August 79 n. Chr. als Zeitpunkt des Vulkanausbruchs festgehalten. Später tauchten aber Kopien der Briefe auf, die unterschiedliche Daten beinhalteten, so etwa den 24. Oktober oder den 24. November. Bis heute sind sich Historiker und Historikerinnen deshalb nicht einig, wann der Ausbruch nun genau stattgefunden hat.
Im Laufe der Zeit geriet die einst blühende Handelsstadt Pompeji, nun da sie unter einer dicken Schicht Asche begraben und verschwunden war, zunehmend in Vergessenheit. Viele Jahrhunderte zeigten die Menschen kein Interesse mehr an der Stadt Pompeji, ihrer Geschichte und ihrer Kultur.
Dies änderte sich erst Mitte des 18. Jahrhunderts, als zufällig antike Fundstücke nahe dem Vulkan auftauchten. Erste Ausgrabungen wurden von Laien durchgeführt, die sich an den Fundstücken bereichern wollten. So verschwanden viele der antiken Gegenstände und die, die in der Ausgrabungsstätte zurückblieben, konnten nicht mehr ihrem originalen Fundort zugeordnet werden.
Erst 1863 beauftrage der damalige italienische König, Viktor Emanuel II., den Archäologen Giuseppe Fiorelli mit der professionellen und systematischen Ausgrabung der Stadt Pompeji.
Übrigens sind die Ausgrabungen der antiken Stadt Pompeji bis heute noch nicht vollständig abgeschlossen.
Abb. 3 - Rekonstruierter Stadtplan Pompejis. Eingezeichnet: die Besiedlungsphasen der Stadt. Rot: Kerngebiet, Blau: Erste Stadterweiterung, Grün: Zweite Stadterweiterung, Gelb: Dritte Stadterweiterung.
Nach dem Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. erkaltete das vulkanische Material, das Pompeji sowie seine Bewohnerinnen und Bewohner verschüttet hatte, zügig. Dadurch blieben die Formen und Umrisse von Gegenständen und Menschen als Hohlräume im ausgehärteten Gestein zurück.
Als Fiorelli nun bei den Ausgrabungen auf solche Hohlräume im Boden stieß, veranlasste er, dass diese mit einer Gipsmasse ausgefüllt werden sollten. Durch dieses Verfahren erhielten die Archäologen zum Beispiel auch Gipsabdrücke von den verstorbenen Menschen Pompejis. Diese Gipsfiguren stellen die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt in den Körperhaltungen dar, die sie zum Zeitpunkt ihres Todes während des Vulkanausbruchs 79 n. Chr. innehatten.
Ebenso berühmt wie die Gipsfiguren sind die zahlreichen zeitgenössischen Wandmalereien Pompejis, die sich an den Hauswänden vieler Ruinen finden.
Abb. 4 - Gipsabdruck eines Mannes und eines Hundes, zusammen mit anderen Fundstücken aus der antiken Stadt Pompeji.
Der Vulkanausbruch des Vesuv hat die Stadt zwar zerstört und verschüttet, aber das vulkanische Gestein hat die Überreste Pompejis auch sehr gut konserviert.
Die Ruinen der Häuser sind gut erhalten geblieben, so konnten viele der Gebäude bei den Ausgrabungen rekonstruiert werden. Auch zahlreiche (Gebrauchs-)Gegenstände, die Informationen über die Kultur der antiken Stadt preisgeben, wurden entdeckt. Durch diese konnten Forschende auch umfassende Rückschlüsse auf den damaligen Alltag und den Lebensstil der Bewohnerinnen und Bewohner Pompejis ziehen.
Pompeji ist also aufgrund seiner gut erhaltenen Ruinen, mithilfe derer das antike Leben und die Kultur nachempfunden werden konnten, eine wertvolle Quelle für Archäologinnen und Archäologen sowie auch für Historikerinnen und Historiker.
Im Jahr 1997 wurde die Ausgrabungsstätte Pompeji übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
In der Nähe von Pompeji ist ein Vulkan ausgebrochen und hat im Jahr 79 n. Chr. die Stadt vollständig zerstört. Bei dem Vulkanausbruch starben etwa 2.000 Menschen in Pompeji.
Der Vesuv ist vermutlich am 24. August 79 n. Chr. ausgebrochen.
Die Menschen in Pompeji starben, weil sie entweder an der Asche und den giftigen Gasen erstickt sind, von herabfallenden Steinen oder Haustrümmern erschlagen wurden, oder aber weil sie von einem pyroklastischen Strom (extrem heiße Gas- und Glutwolke) erfasst wurden.
Pompeji wurde 1863 wieder ausgegraben. Unter dem Archäologen Giuseppe Fiorelli fanden zu dieser Zeit die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen in Pompeji statt.
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