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Die Leidener Flasche ist ein historisches elektrisches Gerät, das zur Speicherung von elektrischer Ladung verwendet wurde. Sie wurde 1745 von dem niederländischen Wissenschaftler Pieter van Musschenbroek erfunden und nach der niederländischen Stadt Leiden benannt, wo er lehrte.Die Leidener Flasche besteht aus einer Glasflasche, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Innen und außen sind jeweils Metallfolien angebracht, die durch eine…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Leidener Flasche ist ein historisches elektrisches Gerät, das zur Speicherung von elektrischer Ladung verwendet wurde. Sie wurde 1745 von dem niederländischen Wissenschaftler Pieter van Musschenbroek erfunden und nach der niederländischen Stadt Leiden benannt, wo er lehrte.
Die Leidener Flasche besteht aus einer Glasflasche, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Innen und außen sind jeweils Metallfolien angebracht, die durch eine isolierende Schicht voneinander getrennt sind. Durch eine Metallstange, die durch einen Korken in der Mitte der Flasche geführt wird, kann die Flasche aufgeladen werden.
Bei einer Leidender Flasche handelt es sich um die älteste Form eines Kondensators. Während heutige Kondensatoren geometrisch einfache Formen besitzen, zum Beispiel rechteckige oder runde Platten, besteht die Leidender Flasche aus einem Glasgefäß, an dem innen und außen Metallbeläge angebracht sind.
Das Prinzip der Leidener Flasche wurde unabhängig voneinander von zwei Physikern innerhalb eines Jahres erfunden. Sowohl Ewald Jürgen Georg von Kleist als auch Pieter van Musschenbroek erfanden in den Jahren 1745 und 1746 das Prinzip der Leidener Flasche, als sie bei Versuchen im Labor bei der Anordnung von Gläsern und Metallen elektrische Stromschläge erzeugten.
In Abbildung 1 siehst Du den Aufbau der Leidener Flasche:
Die Leidener Flasche besteht aus einem Glasgefäß, zum Beispiel einer Glasflasche, deren Flaschenwände von Innen und Außen mit einer Zinnfolie, sogenanntem Stanniol, ausgekleidet sind. Im Inneren des Glasgefäßes befindet sich eine Metallstange, die am unteren Ende mit einem Metallteller verbunden ist.
Die Leidener Flasche besteht aus einem Glasgefäß, an deren Innen- und Außenseite leitende Metallbeläge angebracht sind. Das Glas zwischen den beiden Metallschichten dient als Isolator.
Obwohl die Leidener Flasche zur Zeit der Erfindung zum Verständnis von Elektrizität relevant war, wird sie heutzutage von Platten-, Kugel- oder Zylinderkondensatoren abgelöst.
Die grundlegende Funktion der Leidener Flasche stimmt verständlicherweise mit der eines herkömmlichen Kondensators überein.
Die mit Zinnfolie ausgekleidete Glasflasche bildet bei der Leidener Flasche die Kondensatorplatten, wie von Platten- oder Kugelkondensatoren. Die Flasche wird mit Hilfe einer Metallstange angeschlossen und aufgeladen. Diese endet unten in einem Metallteller, der sich im Inneren der Flasche auf dem Boden befindet. Wird die Flasche über die Metallstange positiv aufgeladen, so entsteht durch Influenz am äußeren Belag der Zinnfolie eine negative Ladung. Es baut sich zwischen den Belägen ein elektrisches Feld auf, in dem Ladungen und elektrische Energie gespeichert wird.
Um die Kapazität einer Leidener Flasche zu berechnen, wird sie in guter Näherung wie ein Zylinderkondensator behandelt.
Der Aufbau eines Zylinderkondensators ist in Abbildung 2 dargestellt. Du kannst aufgrund der Form der Leidener Flasche die Flächen als zylinderförmig annehmen.
Die Platten dieses Kondensators sind in diesem Fall Zylindermäntel mit den Radien R1 und R2. Zwischen diesen beiden Platten befindet sich ein Dielektrikum .
Der Kondensator besteht aus zwei elektrisch leitenden Zylindermänteln, zwischen denen sich ein Dielektrikum befindet. Die beiden zylindrischen Flächen sind koaxial gelagert und haben die gleiche Länge l. Der innere Zylindermantel hat den Radius R1 und der äußere den Radius R2. Der Vorteil eines Zylinderkondensators ist, dass die Symmetrie ausgenutzt werden kann.
Die Kapazität C eines Zylinderkondensators hängt von der Länge l, den beiden Radien und
, der relativen Permittivität
des Dielektrikums und der elektrischen Feldkonstante
ab:
Die elektrische Feldkonstante hat einen Wert von
Mit der folgenden Übungsaufgabe kannst Du nun die Formel anwenden:
Um die Kapazität C einer Leidener Flasche zu berechnen, nutzt Du aufgrund der Bauform die Formel für den Zylinderkondensator.
Aufgabe
Ein Zylinderkondensator hat einen Innenraum von und einen Außenradius von
. Die Länge beträgt
. Der Raum zwischen den beiden Zylinderflächen ist mit Acrylglas
gefüllt.
Berechne die Kapazität C des Kondensators.
Lösung
Um die Kapazität C zu berechnen, nutzt Du die Formel
Als Nächstes setzt Du lediglich die aus der Aufgabe bekannten Werte in die Formel ein
Der Kondensator hat also eine Kapazität von .
Bisher hast Du viel Theoretisches zur Leidener Flasche gelernt. Du kannst Dir jedoch Deine eigene Leidener Flasche bauen. Was genau Du dafür benötigst und welcher Anleitung Du folgen solltest, erfährst Du im Folgenden.
Du weißt jetzt bereits, wie eine Leidener Flasche aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Zunächst folgt ein Do-it-yourself Experiment, welches Du Zuhause nachmachen kannst.
Um Dir selbst eine Leidener Flasche zu bauen, folgt hier eine kurze Liste an Dingen, die Du dafür benötigst:
Bei diesem Experiment kann es passieren, dass Du einen Stromschlag bekommst, wenn Du nicht aufpasst. Um das zu verhindern, solltest Du die Aluminiumfolie nicht mit bloßen Händen anfassen.
Zu Beginn umwickelst Du das Trinkglas mit Aluminiumfolie. Achte dabei darauf, dass der Abstand der Folie zum oberen Rand des Trinkglases etwa einen Zentimeter groß sein sollte. Anschließend kleidest Du die Innenseite des Glases mit der Folie aus, wobei hier die Folie etwa einen Zentimeter über den Rand herausstehen sollte. Sobald das geschafft ist, nimmst Du Dir das Kabel und entfernst an beiden Enden etwa einen Zentimeter der Plastikisolierung. Das schaffst Du am besten, indem Du mit der Schere mit einer drehenden Bewegung nach und nach durch die Isolierung schneidest, bis Du diese abziehen kannst. Ein Ende des Kabels klebst Du anschließend mit Klebeband an die sich außen befindende Alufolie, etwa im oberen Viertel des Trinkglases.
Dein Trinkglas sollte in etwa so aussehen, wie in Abbildung 3 dargestellt.
Geschafft! Du hast Dir eine eigene Leidener Falsche gebaut. Um die Flasche aufzuladen, schaltest Du den Röhrenbildschirm ein und wischt mit der über dem Glasrand herausstehenden Alufolie über den Bildschirm. Diesen Vorgang musst Du mehrere Male wiederholen. Anschließend nimmst Du das Kabel, welches Du an die äußere Folie geklebt hast, und hältst es an die Folie im Inneren des Trinkglases. Schau genau hin und Du siehst einen Blitz.
Um klären zu können, wie ein mit Alufolie umwickelndes Trinkglas Blitze entstehen lässt, muss geklärt werden, wie genau sich die selbstgebaute Leidener Flasche auflädt.
In alten Röhrenbildschirmen wird eine Hochspannung genutzt, um Elektronen einer negativ geladenen Kathode an einer positiv geladenen Anode vorbei auf den Bildschirm zu schießen. Sobald der Elektronenstrahl den Bildschirm trifft, erzeugt er dort das Bild.
Der Beschuss durch Elektronen führt dazu, dass sich das Glas des Bildschirms im Inneren negativ und infolgedessen von außen positiv auflädt. Dies führt dazu, dass negative Ladungen, die sich vor dem Fernseher befinden, angezogen werden.
Streichst Du nun mit deiner selbstgebauten Flasche über den Bildschirm, so findet ein Ladungsaustausch statt. Die innere Folie wird dabei positiv geladen. Berührst Du nun mit dem Kabel die Folie, so kommt es zu einer Entladung in Form eines Blitzes, da die innere Folie für eine kurze Zeit eine große Anzahl Elektronen von der äußeren Folie erhält.
Wenn Du genaueres zum Thema Elektronenstrahlen, Kathoden und Anoden erfahren möchtest, schau in dem Artikel zur Braunschen Röhre vorbei!
Dieses Phänomen kommt vor allem bei alten Fernseh- und Computerbildschirmen vor. Die Bildschirme neigen dazu, schnell zu verstauben. Das liegt daran, dass einige Staubpartikel negativ geladen sind und deswegen von dem äußerlich positiv geladenen Bildschirm angezogen werden.
Bei einer entsprechenden Kapazität kann die Ladung, die sich auf den Folien der Leidener Flasche befindet, sehr groß werden. Deshalb ist es wichtig, die Flasche nicht über den eigenen Körper, sondern mit einem isolierten Griff, zum Beispiel aus Plastik, zu entladen. Verbindest Du die Stange, die aus der Flasche ragt, mit der äußeren Metallschicht, werden diese kurzgeschlossen, Funken entstehen und die Flasche ist entladen.
.
Das skurrile an der Entdeckung der Leidener Flasche ist die Tatsache, dass sie innerhalb kürzester Zeit von mehreren Personen unabhängig voneinander erfunden wurde.
Sowohl Ewald Jürgen Georg von Kleist als auch Pieter van Musschenbroek haben eine Art Leidener Flasche erfunden.
Im Prinzip funktioniert die Leidener Flasche wie ein herkömmlicher Kondensator. Die Metallbeschichtung dienen als Kondensatorplatten und das Glasgefäß als Isolator. Mithilfe einer Metallstange, die in das innere des Gefäßes ragt, kann eine Spannung angelegt werden und eine gewisse Energie gespeichert werden.
Das Prinzip der Leidener Flasche wurde erstmals in den Jahren 1745 und 1746 von Ewald Jürgen Georg von Kleist und Pieter van Musschenbroek erfunden.
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