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Karthago

Das antike Karthago: Blühende Handelsmetropole an der nordafrikanischen Küste, Zentrum des Karthagischen Reichs und dominierende Großmacht des Mittelmeerraums noch vor dem Imperium Romanum. Doch, wie wurde Karthago zu einem der mächtigsten Reiche im antiken Mittelmeerraum? Und, was geschah, dass das einst so starke Reich dennoch unterging? 

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Karthago

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Das antike Karthago: Blühende Handelsmetropole an der nordafrikanischen Küste, Zentrum des Karthagischen Reichs und dominierende Großmacht des Mittelmeerraums noch vor dem Imperium Romanum. Doch, wie wurde Karthago zu einem der mächtigsten Reiche im antiken Mittelmeerraum? Und, was geschah, dass das einst so starke Reich dennoch unterging?

Karthago – Stadt

"Karthago" war eine Stadt an der nordafrikanischen Küste im Küstengebiet des heutigen Tunesiens.

Gegründet wurde Karthago im 9./ 8. Jhd. v. Chr. und existierte bis zum Jahr 146 v. Chr., in welchem die Stadt durch das Imperium Romanum zerstört wurde.

Die Bewohner der Stadt "Karthago" wurden allgemein als "Karthager", von den Römern auch als "Punier" bezeichnet.

Karthago war eine der größten See- und Handelsmächte des antiken Mittelmeerraums und Herrschaftszentrum des nach der Stadt benannten "Karthagischen Reichs". Zum Karthagischen Reich gehörten weite Teile der nordafrikanischen Küste, der Süden der Iberischen Halbinsel (heute Spanien) sowie die Inseln Sizilien, Sardinien, Korsika und auch die Balearen.

Karthago – Geschichte

Im folgenden Abschnitt geht es um die Geschichte Karthagos – von der Stadtgründung bis zum Aufstieg des Karthagischen Reichs zur Großmacht.

Karthago – Phönizien

Die Stadt Karthago wurde im 9./ 8. Jhd. v. Chr. gegründet, ein genaues Gründungsdatum ist nicht überliefert. Sicher ist aber, dass Karthago ursprünglich eine phönizische Kolonie der Mutterstadt Tyros (Küstenstadt im heutigen Libanon) war.

"Phönizien" ist die antike Bezeichnung für ein Gebiet im östlichen Mittelmeerraum, das die Territorien des heutigen Libanons, Syriens und Israels umfasste.

Die Phönizier waren ein Seefahrer- und Handelsvolk und sicherten durch die Gründung einzelner Städte entlang der nordafrikanischen Küste ihre Handelsrouten ab.

Karthago – Gründung

Und genau deswegen entstand auch die Stadt Karthago. Durch ihre Lage, mittig zwischen Phönizien und der Meerenge von Gibraltar (Übergang vom Mittelmeer zum Atlantik), bildete sie einen optimalen Handelsposten. Als Kolonie war die Stadt Karthago lange Zeit politisch und wirtschaftlich abhängig von Tyros, musste Steuern und Abgaben an seine Mutterstadt leisten. Dies verhinderte aber nicht, dass sich Karthago aufgrund seiner vorteilhaften Lage im Laufe der Zeit zu einem blühenden Handelszentrum im Mittelmeerraum entwickelte.

Als "Mutterland", oder hier als "Mutterstadt", bezeichnet man das Land/ die Stadt, von der eine Kolonie abhängig ist. So war Großbritannien zum Beispiel das Mutterland der 13 Kolonien in Nordamerika.

Der Gründungsmythos von Karthago

Ähnlich wie um Rom rankt sich aber auch um die Entstehung Karthagos ein Mythos:

Im Jahr 814 v. Chr. soll die phönizische Königstochter Dido an der nordafrikanischen Küste, im Gebiet des heutigen Tunesiens, gelandet sein. Die dortigen Einheimischen gestatteten Dido Land zu kaufen, doch nur so viel, wie mit einer Kuhhaut bedeckt werden konnte.

Doch die Königstochter war listig und schnitt die Kuhhaut in dünne Streifen, mit der so entstandenen Schnur umspannte sie ein großes Stück Land – und genau auf diesem Land soll später die Stadt Karthago gegründet worden sein.

Karthago – Aufstieg zur Großmacht

Als Phönizien und damit auch die Stadt Tyros im Jahr 539 v. Chr. durch die Perser erobert wurde, löste sich Karthago von seiner Mutterstadt und wurde selbstständig. Karthago konnte sich dies erlauben, da es in den Jahrzehnten zuvor eine eigene Schiffsflotte aufgebaut hatte und es auch wirtschaftlich gut aufgestellt war.

Andere phönizische Kolonien hingegen waren auf den Schutz des Mutterlandes angewiesen und waren nun, da Phönizien in persischer Hand war, schutzlos.

Karthago machte sich diese Situation zu Nutze und bot den Städten nun seine Unterstützung an. So wurde Karthago zur neuen Führungs- und Schutzmacht der ehemaligen phönizischen Kolonien im westlichen Mittelmeerraum – das Karthagische Reich entstand.

Karthago als Handelsmacht

Die Wirtschaft des Karthagischen Reichs florierte: wichtigster Faktor dabei war der Seehandel – kein Wunder bei der sowohl gut ausgebauten Handels- als auch Kriegsflotte der Stadt.

Aufgrund seiner günstigen Lage wurde Karthago schnell zum zentralen Anlaufpunkt für den internationalen Handel. Vor allem Geschäfte mit Edelmetallen wie Silber, Gold, Kupfer und Eisen brachten der Stadt hohe Einnahmen und machten sie bald zur reichsten Handelsmetropole des Mittelmeerraums.

Während seiner Blütezeit hatte Karthago schätzungsweise 500.000 Einwohner.

Die "Kornkammer" Karthagos

Im Handelshafen von Karthago wurden aber nicht nur Edelmetalle umgeschlagen. Das Karthagische Reich, besonders die Teile an der nordafrikanischen Küste, hatten selbst auch einige gefragte Güter im Angebot:

Das Land dort galt als äußerst fruchtbar und die Ernten waren ertragreich. So konnte die Stadt Karthago sehr erfolgreich mit Lebensmitteln, wie Getreide, handeln.

Karthago Hafen StudySmarterAbb. 2 - Rekonstruktion des Hafens von Karthago.

Karthago als Militärmacht

Durch das phönizische Erbe war Karthago zu Beginn hauptsächlich eine Seemacht – die karthagische Flotte und der dazugehörige Hafen waren enorm. Doch auch die Landtruppen des Reichs waren nicht zu unterschätzen: Zuerst wurden die Soldaten nur aus den Stadtbürgern selbst rekrutiert, doch je größer das Reich wurde, desto mehr Truppen wurden auch von den unterworfenen Staaten und den Verbündeten gestellt.

Die militärische Macht Karthagos erlaubte es dem Reich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch territorial zu wachsen. Neben den übernommenen phönizischen Kolonien begründete Karthago nun auch eigene Siedlungen und Städte, so zum Beispiel auf den Inseln Sardinien und Korsika oder auch an der Südküste Spaniens.

Es wird geschätzt, dass die karthagische Flotte zu Hochzeiten rund 350 Kriegsschiffe besaß – dies entsprach einer Besatzung von rund 100.000 Soldaten.

Karthago – Verwaltung

An der Spitze Karthagos standen zwei sogenannte "Sufeten", die obersten Beamten des Reichs. Die Sufeten wurden jährlich von der karthagischen Volksversammlung gewählt, das Volk hatte also demokratisches Mitspracherecht. Die Sufeten standen dem karthagischen Rat vor (oft verglichen mit dem römischen Senat), der aus 30 Mann bestand und alle wichtigen politischen Entscheidungen des Landes traf.

Zusätzlich gab es noch ein "Reichstribunal", das sich aus 100 Mann zusammensetzte und als oberstes Gericht des Reichs fungierte.

Das Karthagische Reich selbst war in Verwaltungsbezirke aufgeteilt, die durch karthagische Beamte verwaltet und kontrolliert wurden.

Karthago – Krieg

Im 6. Jhd. v. Chr. kam mit dem Römischen Reich eine weitere aufstrebende Großmacht im Mittelmeerraum auf.

Zu Beginn bemühten sich sowohl Karthago als auch Rom um eine friedliche Koexistenz beider Reiche. So kam es um das Jahr 508 v. Chr. beispielsweise auch zum ersten karthagisch-römischen Friedensvertrag. Dieser regelte unter anderem die Einflussgebiete beider Mächte.

Der Frieden währte fast 250 Jahre lang, bis zum Jahr 246 v. Chr. Dann brach Krieg zwischen Karthago und Rom aus – Streitpunkt war die Herrschaft über die Insel Sizilien. Dies war der "Erste Punische Krieg", einer von drei großen Kriegen zwischen dem Karthagischen und dem Römischen Reich.

Die "Punischen Kriege" hießen übrigens so, da die Karthager von den Römern als "Punier" bezeichnet wurden. Ausführlichere Informationen zu den Punischen Kriegen, ihren genauen Hintergründen und Verläufen findest Du in der Erklärung "Punische Kriege" hier im Studyset.

Am Ende des Ersten Punischen Krieges musste Karthago Sizilien an Rom abtreten und ein erneuter Friedensvertrag wurde geschlossen. Doch auch dieser wurde gebrochen – nämlich vom karthagischen Feldherrn Hannibal Barkas im Jahr 218 v. Chr.

Nach dem Ersten Punischen Krieg kehrten sich die militärischen Machtverhältnisse zwischen Karthago und Rom um. Nach der karthagischen Niederlage baute Rom seine Schiffsflotte erheblich aus und wurde so zur dominierenden Seemacht im Mittelmeer.

Karthago – Hannibal

Hannibal war einer der fähigsten Feldherrn Karthagos und die Schlüsselfigur des "Zweiten Punischen Krieges".

Mit dem Ziel, neue Gebiete für Karthago zu erobern, überquerte Hannibal im Jahr 218 v. Chr. mit seinen Truppen den im Norden Spaniens gelegenen Fluss Ebro.

Das Problem: In einem Vertrag zwischen Rom und dem karthagischen Feldherrn Hasdrubal (Hannibals Schwager) war der Fluss Ebro als Grenze zwischen dem karthagischen und dem römischen Einflussgebiet festgelegt worden. Folglich war es den karthagischen Truppen nicht erlaubt, den Ebro zu überqueren. Hannibal, der Hasdrubal als militärischem Oberbefehlshaber nachfolgte, ignorierte diesen Vertrag aber und überschritt den Ebro. Rom sah darin eine Kriegserklärung und es kam zum Zweiten Punischen Krieg.

Im Zuge dieses Krieges kam es zu Hannibals berühmter Alpenüberquerung und zur vernichtenden Niederlage Roms bei der Schlacht von Cannae. Doch obwohl es so schien, als hätten Hannibal und die Karthager die Oberhand in diesem Konflikt, wurden sie im Jahr 202 v. Chr. in Nordafrika bei der Schlacht von Zama vom Römischen Reich besiegt.

Genaueres zur Person "Hannibal" und seinen militärischen Aktionen für Karthago erfährst Du in der gleichnamigen Erklärung hier im Unterset zu den Punischen Kriegen!

Die Karthager verloren den Zweiten Punischen Krieg und die Macht Karthagos wurde im Friedensvertrag mit Rom aus dem Jahr 201 v. Chr. enorm eingeschränkt:

  • Karthago verlor all seine Besitzungen außerhalb Afrikas,
  • musste einen Großteil seiner verbliebenen Kriegsflotte an das Römische Reich abtreten
  • und durfte nur noch mit der Zustimmung Roms Kriegshandlungen tätigen.

Die einst so große See- und Handelsmacht Karthago hatte erheblich an Boden und politischem Einfluss verloren und musste nun seine Vormachtstellung über das Mittelmeer an das Imperium Romanum abtreten.

Karthago – Zerstörung

Gut ein halbes Jahrhundert herrschte Frieden zwischen Rom und Karthago. In dieser Zeit gewann Karthago seine einstige wirtschaftliche Macht zurück und wurde erneut zu einer Bedrohung für Rom. Im römischen Senat kamen immer mehr kritische Stimmen auf, die die endgültige Vernichtung des Karthagischen Reichs forderten, so auch die von Marcus Porcius Cato Censorius (Kurz: Cato dem Älteren). Bereits vor dem Ausbruch des Dritten Punischen Krieges forderte er im Senat die Zerstörung Karthagos und beendete jede einzelne seiner Reden mit folgendem Satz:

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

(Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss).

Und bald schon lieferte Karthago Rom auch einen Grund für die von Cato geforderte Zerstörung.

In den Jahren 151/ 150 v. Chr. musste sich Karthago gegen anhaltende Angriffe der benachbarten Numidier verteidigen. Als sich die Karthager dazu entschlossen, offensiv gegen ihre Feinde vorzugehen, spielten sie dem Römischen Reich damit ungewollt in die Hände. Denn die Offensive Karthagos wurde von Rom als eine unerlaubte Kriegshandlung gewertet, die gegen den karthagisch-römischen Friedensvertrag verstieß.

Das Imperium Romanum sah nun seine Chance gekommen, Karthago endgültig zu vernichten und erklärte im Jahr 149 v. Chr. den Dritten Punischen Krieg.

Karthago – Belagerung

Karthago wollte einen erneuten Konflikt mit Rom verhindern und kam den Forderungen der Großmacht nach, doch als Rom die Karthager schlussendlich dazu aufforderte, ihre Stadt zu räumen, weigerten diese sich. Daraufhin kam es zu einer dreijährigen Belagerung Karthagos.

In dieser Zeit erlitt Rom einige Niederlagen gegen die Karthager und die Belagerung der Stadt verlief nur sehr schleppend. Karthago konnte den Hafen der Stadt mit seiner Seeflotte freihalten und sicherte so die Lebensmittelversorgung der Stadt. Zudem verstärkten die Karthager auch ihre Landstreitkräfte, was es für die Römer fast unmöglich machte, die Stadt vollkommen einzukesseln.

Römischer Erfolg unter Scipio dem Jüngeren

Im Jahr 147 v. Chr. jedoch wandte sich das Blatt für Rom, als die römische Heeresleitung auf den fähigen Feldherrn P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus (kurz: Scipio der Jüngere) überging. Unter Scipios Führung und unter Einsatz von Dämmen und Seeblockaden gelang es den Römern einen Großteil der karthagischen Flotte zu zerstören und schlussendlich den Hafen zu besetzen.

Nach diesem Erfolg richtete Scipio seine Aufmerksamkeit auf die Landstreitkräfte Karthagos und konnte auch diese besiegen. Bis auf die Stadt selbst hatte Karthago nun all seine Stellungen und Außenposten an Rom verloren.

Im Jahr 146 v. Chr. gelang es Scipio und seinen Streitkräften schließlich in die Stadt Karthago einzufallen. Die Straßenkämpfe zwischen den römischen Legionären und den Karthagern dauerten ganze sechs Tage, dabei wurde ein Großteil der Stadt zerstört. Am 05. Februar 146 v. Chr. ergaben sich die letzten überlebenden Karthager.

Die rund 50.000 überlebenden karthagischen Menschen wurden nach dem Ende des Krieges von den Römern in die Sklaverei verkauft.

Nach der Eroberung wurde die Stadt vollkommen geplündert und ihre Verteidigungsanlagen eingerissen – Karthago lag in Trümmern und mit dem Ende der Stadt war auch das Ende des Karthagischen Reichs besiegelt.

Die Territorien des Karthagischen Reichs ging nun weitestgehend in den Besitz Roms über und das Gebiet rund um Karthago selbst wurde zur römischen Provinz "Africa proconsularis". Damit wurde das Imperium Romanum 146 v. Chr. endgültig das mächtigste Reich im Mittelmeerraum.

Karthago unter den Römern und in der Zeit danach

Unter Rom sollte Karthago eine zweite Blütezeit erleben. Nachdem die Stadt 29 v. Chr. erneut besiedelt und wiederaufgebaut wurde, erlebte sie einen rapiden wirtschaftlichen Aufschwung. Karthago wurde zum Stammsitz der römischen Statthalter von Africa proconsularis und erneut zu einem der größten Handelszentren im Mittelmeerraum. Im 2. Jhd. n. Chr. war Karthago dann die viertgrößte Stadt des Imperium Romanum.

Im Zuge der germanischen Völkerwanderung im 5. Jhd. n. Chr. wurde Karthago vom germanischen Stammesverband der Vandalen erobert. Da das Weströmische Reich nur wenig später unterging, konnte es Karthago nicht zurückerobern. Dem Oströmischen Reich (später: Byzantinisches Reich) gelang dies aber 533/534 n. Chr. – so gelangte die Handelsmetropole wieder in römische oder genau gesagt in byzantinische Hand.

Mitte des 7. Jhd. n. Chr. stießen die Araber im Zuge der islamischen Expansion nach Nordafrika vor und belagerten die Gebiete des heutigen Tunesiens. Im Jahr 698 n. Chr. fiel auch das byzantinische Karthago an die Araber und wurde erneut vollständig zerstört.

Danach wurde die Stadt Karthago nicht wieder aufgebaut. Stattdessen bezog man Baumaterial für andere Städte aus Karthago, was die Zerstörung nur noch verschlimmerte.

Karthago – Heute

Nach Karthagos zweiter Zerstörung durch die Araber verlagerte sich die Verwaltung des Gebietes in die rund 15 km entfernte Stadt Tunis (heutige Hauptstadt Tunesiens). Offiziell gehören auch die Überreste Karthagos heute zur Stadt Tunis.

Ruinen von Karthago

Die Ausgrabungen und Ruinen der Stadt Karthago zählen seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zu den Ruinen zählen unter anderem auch die Überreste der Antonius-Pius-Therme, des größten Badehauses der afrikanischen Provinzen zur Zeit des Imperium Romanum.

Karthago Antonius-Pius-Therme StudySmarterAbb. 4 - Die Ruinen der Antonius-Pius-Thermen in Karthago.

Karthago - Das Wichtigste

  • Die Stadt Karthago wurde im 9. /8. Jhd. v. Chr. als Kolonie der phönizischen Stadt Tyros gegründet. Der Standort an der nordafrikanischen Küste im Gebiet des heutigen Tunesiens wurde wegen der zentralen Lage zwischen Phönizien und der Meerenge von Gibraltar gewählt – so sollten die phönizischen Seehandelsrouten geschützt werden.
  • Im Jahr 539 v. Chr. wurde Phönizien von den Persern erobert. Dies nutzte die Stadt Karthago, die mittlerweile eine eigene Seeflotte besaß und wirtschaftlich gut aufgestellt war, um sich von seiner Mutterstadt Tyros loszusagen.
  • Nach der Übernahme Phöniziens durch die Perser übernahm Karthago die Rolle der Führungs- und Schutzmacht der ehemaligen phönizischen Kolonien im westlichen Mittelmeerraum – so entstand das Karthagische Reich.
  • Karthago wurde zum größten Handelszentrum des Mittelmeers und entwickelte sich zu einer blühenden Metropole. Und nicht nur wirtschaftlich erging es Karthago sehr gut, die Stadt nutzte ihre große Seeflotte, um auch territorial zu expandieren: zum Beispiel nach Sardinien, Korsika oder an die Südküste Spaniens.
  • Seinen größten Konkurrenten um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum fand Karthago im aufstrebenden Römischen Reich. Es kam zu drei großen Kriegen zwischen den Großmächten, zu den sogenannten Punischen Kriegen. Im Zuge dieser Kriege verlor Karthago immer mehr Macht. Schließlich wurde die Stadt selbst im Jahr 146 v. Chr. durch römische Truppen erobert und zerstört. Das bedeutete das Ende des Karthagischen Reichs.

Nachweise

  1. Zimmermann, Klaus (2010). Karthago: Aufstieg und Fall einer Großmacht. Theiss Verlag.
  2. Abb. 2 - Rekonstruktion des Hafens von Karthago (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karthago_Hafen_Rekonstruktion_2009-04-11_15.20.32.jpg) von Alexander Hoernigk unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Karthago

Es war für Rom wichtig, Karthago endgültig zu zerstören, da Karthago nach dem Zweiten Punischen Krieg seine wirtschaftliche Stärke zurückerlangt hatte. Rom musste daher fürchten, dass Karthago vor allem in militärischer Hinsicht erneut zu einer großen Bedrohung für das Imperium Romanum geworden wäre. 

Vermutlich sprachen sich viele der römischen Senatoren für eine Zerstörung Karthagos aus, doch besonders Marcus Porcius Cato Censorius (kurz: Cato der Älteren) pochte auf eine Vernichtung der Stadt. Zur damaligen Zeit beendete er jede seiner Senatsreden mit dem Satz: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.

Der wohl berühmteste Feldherr Karthagos war Hannibal Barkas, der zusammen mit seinen Truppen und Kriegselefanten die Alpen überquerte, um in Italien einzufallen. 

Im Jahr 146 v. Chr. fielen die Römer in Karthago ein und zerstörten die Stadt. Mit dem Ende Karthagos war auch das Ende des Karthagischen Reichs besiegelt. 

Karthago lag an der Meerenge namens Straße von Sizilien an der afrikanischen Mittelmeerküste rund zehn Kilometer östlich des modernen Tunis im Norden des Staates Tunesien

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