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Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, begannen Bauern auch auf weniger ertragreichen Böden Getreide anzubauen. Diese Böden warfen auch in guten Erntejahren nur gerade genug Ernte ab und waren schon nach wenigen Jahren unbrauchbar. Zwischen 1315 und 1317 kam es zu einer großen Hungersnot in ganz Europa, über die Du weiter unten mehr erfährst.
Darauf folgte eine Landflucht, da die Bauern in der Hoffnung auf Essen und Arbeit in die Städte flohen und ihre Höfe leer zurückließen. Auch wenn zuerst die schlechten Böden aufgegeben wurden, sank das Angebot an Getreide drastisch und der Preis schnellte in die Höhe. Man schätzt, dass die Getreideernte um bis zu 50 % einbrach und die Preise um circa 500 % stiegen.
Um Dir das Ausmaß dieser Landflucht zu verdeutlichen: Bis ungefähr Anfang des 16. Jahrhunderts wurden ca. 44 % der ländlichen Siedlungen in Hessen und ca. 80 % der Siedlungen in der Nähe Magdeburgs komplett verlassen und verwahrlosten.
Etwa zeitgleich, in der Mitte des 14. Jahrhunderts, begann die Pest in Europa zu wüten. Da durch diese Krankheit viele Menschen starben, sank die Nachfrage nach Getreide und es gab einen erneuten Preisverfall.
Mehr über die Pest kannst Du in unserem Artikel “Die Pest” erfahren!
Insgesamt sorgten diese ganzen Veränderungen für regelmäßige wirtschaftliche Depressionen, die sich bis in die Zeit der Renaissance, ungefähr 150 Jahre später, zogen.
Von einer wirtschaftlichen Depression spricht man, wenn ein Wirtschaftssystem sich für längere Zeit in einem Tiefstand befindet.
Im Frühkapitalismus zeigt sich die wirtschaftliche Depression dadurch, dass die Arbeiter weniger Geld verdienten und weniger Produkte kaufen konnten/wollten. Dadurch kam das kapitalistische System zum Erliegen.
Während und nach der Hungersnot entstanden zwischen den Ständen große gesellschaftliche Probleme und Konflikte.
Die Ritter und der Landadel, welche hauptsächlich von den Abgaben ihrer Leibeigenen lebten, litten ebenfalls unter der Nahrungsmittelknappheit. Um dies zu kompensieren, erhöhten sie die Abgabenlast der Bauern. Da dies aber nur teilweise half, wurden viele Ritter zu Raubrittern und überfielen andere Städte und Länder.
Wie oben bereits angeschnitten, ereigneten sich zwischen 1315 und 1317 mehrere Ernteausfälle, die einen sehr großen Einfluss auf die Menschen hatten. Die Hungersnot von 1315–1317 wird auch als der Große Hunger bezeichnet. Der gesamte europäische Kontinent, von Schottland bis Italien, war von den Klimaveränderungen betroffen, die zu dieser Hungersnot führten.
Im Mittelalter gab es mehrere verschiedene Krisen, zu den bekannteren gehören die Pest, die Hungersnot von 1315-1317 und gesellschaftliche Umschwünge im Zusammenhang mit dem Übergang zum Frühkapitalismus.
Als Agrarkrise wird eine Zeit im Spätmittelalter bezeichnet, in der die Bevölkerung stark anwuchs und mit Nahrungsproblemen zu kämpfen hatte, besonders während der Hungersnot von 1315-1317.
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