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Hast Du schon einmal von der Legende des "Heiligen Grals" gehört, jenem Gral, der die ewige Jugend bringen soll? Angeblich befand sich dieses wundersame Gefäß für lange Zeit in der Obhut des sogenannten Templerordens. Neben dieser gibt es noch viele weitere Geschichten und Legenden rund um die Tempelritter, doch wer waren die Templer überhaupt? Der "Templerorden" war ein religiöser Ritterorden. Er wurde um das Jahr 1120…
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Jetzt kostenlos anmeldenHast Du schon einmal von der Legende des "Heiligen Grals" gehört, jenem Gral, der die ewige Jugend bringen soll? Angeblich befand sich dieses wundersame Gefäß für lange Zeit in der Obhut des sogenannten Templerordens. Neben dieser gibt es noch viele weitere Geschichten und Legenden rund um die Tempelritter, doch wer waren die Templer überhaupt?
Der "Templerorden" war ein religiöser Ritterorden. Er wurde um das Jahr 1120 n. Chr. gegründet und bestand bis zum Jahr 1312 n. Chr. Die Mitglieder des "Templerordens" nannte man Tempelritter oder auch Templer.
Das Wappen des Templerordens (meist Templerkreuz oder Templer-Wappen) bestand aus einem roten Tatzenkreuz auf weißem oder seltener schwarzen Untergrund. Manchmal war das Tatzenkreuz auch selbst schwarz, dann war es allerdings auf einem weißen Untergrund zu sehen. Das Tatzenkreuz besteht aus vier gleich langen Seiten und sieht folgendermaßen aus:
Abbildung 1: Das Tatzenkreuz (auch: Templerkreuz) – das Wappen des Templerordens
Die Farbe Rot im Wappen der Templer steht symbolisch für das Blut Christi.
Die Gründung des Templerordens geht auf das Jahr 1120 n. Chr. zurück. Nach dem Ersten Kreuzzug 1099 n. Chr. hatten die Kreuzfahrer an der Küste des Heiligen Lands erfolgreich vier Kreuzfahrerstaaten errichtet (darunter das Königreich Jerusalem). Da die Seewege zwischen Europa und Jerusalem nun gesichert waren, begaben sich immer mehr Gläubige auf eine Pilgerreise dorthin.
Unter dem "Heiligen Land" verstanden die Christen die Gebiete um das Königreich Jerusalem herum.
Diese Gebiete werden in der Bibel als "gelobtes Land" bezeichnet und hatten daher eine besondere Bedeutung für die Gläubigen, sowohl aus dem Christentum als auch aus dem Judentum und dem Islam.
Viele der Kreuzritter, die im Ersten Kreuzzug gekämpft hatten, hatten nach dem Ende des Krieges keine Aufgabe mehr. So taten sich einige von ihnen zusammen und begründeten in Jerusalem die sogenannten "Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem" – kurz: den Templerorden.
Der Orden wurde ursprünglich gegründet, um Pilger und Pilgerinnen zu beschützten, die von der sicheren Küstenregion in die Stadt Jerusalem im Landesinneren reisen wollten. Auf dem Weg dorthin lauerten nämlich Räuber den Pilgern und Pilgerinnen auf und machten die Reise damit sehr riskant.
Genauer Informationen zu den Kreuzzügen ins Heilige Land gibt es in der Erklärung "Kreuzzüge" hier auf StudySmarter!
Der Templerorden war streng hierarchisch aufgebaut, die Mitglieder in mehrere Gruppen unterteilt. An der Spitze stand der sogenannte "Großmeister", der oberste Vertreter des Ordens. Unter ihm standen der Schatzmeister und der höchste Geistliche des Ordens.
Die nächsten in der Rangfolge waren dann die Provinzialmeister, die zusammen das "Großkapitel" bildeten, das für die Wahl des Großmeisters verantwortlich war. Die Provinzialmeister herrschten in bestimmten Regionen (Provinzen) über die dortigen Niederlassungen des Ordens.
Die normalen Mitglieder des Ordens teilten sich wiederum in drei Gruppen auf:
Die den Templern unterstellten Verwaltungsbezirke oder auch einzelne Ordenshäuser wurden übrigens "Komtureien" genannt. Den Komturein stand jeweils ein "Komtur" vor. Bedeutende Niederlassungen der Templerritter waren zum Beispiel in Berlin, Paris und auch in London.
Wie der Ursprungsname der Bruderschaft ("Arme Ritterschaft Christi") verrät, verstanden sich die Templer als ein christlich-religiöser Orden. Dementsprechend unterstanden sie keinem weltlichen Herrscher, sondern direkt dem Papst. Dennoch gab es gewisse Regeln, an die es sich zu halten galt.
Auch wenn sich die Tempelritter stark von anderen geistlichen Ordensgemeinschaften wie den Mönchsorden unterschieden, da sie nicht nur eine religiöse, sondern auch eine militärische Vereinigung waren, lebten sie nach denselben Prinzipien.
Jeder Templer gelobte Keuschheit, Armut und Gehorsam.
Und generell lebte der Orden nach strengen Regeln, die in einem 72 Kapitel langen Regelwerk festgehalten wurden.
Dass die Templer sich aber nicht immer an diese Grundsätze hielten, dazu erfährst Du gleich noch mehr!
Abbildung 3: Mitglieder des Templerordens in den für die drei Gruppen üblichen Ordenstrachten (v.l.n.r. Dienender Bruder, Ritter, Kaplan)
Wie Du bereits erfahren hast, begann die Geschichte des Templerordens im Jahr 1120 n. Chr. Die lässt sich bis in das Jahr 1312 verfolgen. Im Folgenden erfährst Du alles über den Aufstieg und den Niedergang des Templerordens.
In Friedenszeiten sahen die Tempelritter ihre Aufgabe darin, Pilgernde auf ihren Reisen durch das Heilige Land zu beschützten – sie arbeiteten also als Geleitschutz.
In den drei weiteren Kreuzzügen, die zwischen 1174 und 1204 im Heiligen Land stattfanden, machten sich die Tempelritter schnell einen Namen als ritterlicher Elitetrupp. Durch ihre erfolgreichen Schlachten häuften sie ein enormes Vermögen an.
Durch diesen Reichtum war der Templerorden in der Lage, Kredite an verschiedene europäische Herrscher zu vergeben. Die Könige und Fürsten standen dann wiederum in der Schuld der Templer und waren von ihnen und ihrem Geld abhängig. Durch geschickte "Bankgeschäfte" erlangte der Orden großen politischen Einfluss.
Binnen kürzester Zeit verbreiteten sich die Templer in ganz Europa und weiteten ihre Macht zunehmend aus – ganz zum Unmut der weltlichen Herrscher.
Verstoß gegen die drei Prinzipien
Wie Dir vielleicht aufgefallen ist, steht der Reichtum der Templer entgegen ihrem Grundsatz der "Armut". Und das war nicht der einzige Verstoß der Templer gegen ihre Prinzipien und die christliche Lehre.
Bei ihrer Tätigkeit als Geleitschutz oder als Ritter im Krieg mussten die Tempelritter oft (tödliche) Gewalt anwenden – Mord war und ist im Christentum aber eine Sünde.
Doch die Templer konnten ihr Handeln mit der Schrift eines religiösen Gelehrten rechtfertigen, der einen klaren Unterschied zwischen Mord und der "Vernichtung des Bösen" festgestellt hatte. So mordeten die Templer, nach ihrer Auffassung nicht, sie vernichteten das Böse, das die Christen bedrohte.
Ende des 13. Jahrhunderts geriet der Templerorden in das Visier der weltlichen Herrscher – dafür gab es drei Hauptgründe:
Die Templer waren sowohl in politischer als auch in finanzieller und militärischer Hinsicht so mächtig geworden, dass die Herrscher den Orden nicht mehr länger ignorieren konnten. Besonders Philipp IV. wollte den Templerorden vernichtet sehen.
Der französische König musste Papst Clemens V. auf seine Seite bringen, da der Templerorden ihm unterstand. So drohte Philipp IV. dem Papst damit, ihn öffentlich als Ketzer zu beschuldigen, sollte dieser seinen Forderungen bezüglich der Templer nicht nachkommen.
Im Jahr 1307 klagte der Papst die Templer schließlich wegen Ketzerei, Homosexualität (in den Augen der Katholischen Kirche damals eine schwere Sünde) und weiteren Verbrechen an.
Die öffentliche Erklärung des Papstes ermöglichte Philipp IV. nun endlich zu handeln. Am 13. Oktober 1307 erließ er in Frankreich einen landesweiten Haftbefehl gegen die Mitglieder des Templerordens. Es begann eine systematische Verfolgung und Verhaftung der Tempelritter, und auch der letzte Großmeister Jacques de Molay geriet in die Fänge der französischen Justiz.
Die Gerichtsverfahren der inhaftierten Templer (die sogenannten "Templerprozesse") durch die Inquisition zogen sich jahrelang hin.
Die "Inquisition" war ein spezielles Prozessverfahren der römisch-katholischen Kirche im Umgang mit Häretikern (auch: Ketzer, Gotteslästerer).
Wenn Du wissen möchtest, was es genau mit der Inquisition auf sich hat und wie die Gerichtsverfahren im Mittelalter abliefen, dann schau gern bei der Erklärung "Inquisition" hier auf StudySmarter vorbei!
Abbildung 5: Das Siegel des Templerordens
Die Inschrift des Siegels bedeutete so viel wie "Siegel der Soldaten Christi". Das Siegel zeigt zwei Männer auf einem Pferd – allein aufgrund dieser Darstellung wurden die Tempelritter damals der Homosexualität beschuldigt.
Im Jahr 1312 berief Papst Clemens V. schließlich das Konzil von Vienne ein. Auf dem Konzil (Versammlung von Kirchenvertretern) sollte über die Zukunft des Templerordens beratschlagt werden.
Die Vertreter kamen zu dem Schluss, dass der Templerprozess sein Ziel verfehlt hatte. Den Templern konnten die ihnen vorgeworfenen Verbrechen nicht nachgewiesen werden.
Doch eben aufgrund der Anschuldigungen und der Gerichtsverfahren hatte das Ansehen des Ordens stark gelitten, sodass sich der Papst und die weiteren Vertreter darauf einigten, den Orden am 23. März 1312 offiziell aufzulösen.
Die meisten Besitzungen der Templer gingen an den Mönchsorden der Johanniter über und verblieben so in der Hand der Kirche.
Auch wenn der Orden aufgelöst wurde, so wurden doch in den folgenden Jahren immer noch einzelne Ordensmitglieder verurteilt und sogar hingerichtet – so auch Jacques de Molay, der am 18. März 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Die Templerverfolgung hatte in Frankreich am schlimmsten gewütet und laut damaligen Quellen wurden auch nur dort Templer zum Tode verurteilt. In anderen Teilen Europas wurde dem Orden weniger Beachtung geschenkt, viele der Inhaftierten wurden freigesprochen.
In beispielsweise Spanien und Portugal etablierten sich Nachfolge-Orden, denen nach der Auflösung des Templerordens auch viele der ehemaligen Tempelritter beitraten.
Heute ist vom Vatikan und auch vom Papst anerkannt, dass die Verfolgung und Anklage der Templer nicht rechtens war.
Vonseiten mancher Theologen und Theologinnen sowie Historikern und Historikerinnen wird
der Templerprozess daher als größter Justizmord in der europäischen Geschichte bezeichnet.
Doch auch wenn der Templerorden vor langer Zeit aufgelöst wurde, so erinnert auch heute noch einiges an die Templer. Etwa Straßennamen wie die "Tempelstraße" in Köln oder aber die Ruinen der Templerburgen, die in ganz Europa zu finden sind.
Vor allem aber die Geschichten, Legenden und Verschwörungstheorien (wie der Heilige Gral) rund um den Orden faszinieren die Menschen noch immer.
Eine (Verschwörungs-)Theorie besagt, dass der heute noch existente (Geheim-)Bund der Freimaurer aus den Templern hervorging: Manche Tempelritter sollen der Verfolgung zu Beginn des 14. Jahrhunderts entgangen sein, indem sie nach Schottland geflohen sind. Dort sollen sie sich erneut zusammengefunden und den Bund der Freimaurer gegründet haben.
Ob dies der Wahrheit entspricht, kann bis heute nicht belegt werden. Doch an einigen Orten in Schottland, wie der Rosslyn Chapel (Kirche), sind Symbole sowohl der Templer als auch der Freimaurer zu finden, was eine Verbindung der beiden Ordensgemeinschaften möglich macht.
Die Tempelritter beschützten Pilger auf ihren Reisen von Europa ins Heilige Land.
In Kriegszeiten, besonders in den Kreuzzügen, agierte die Templer als militärische Eliteeinheit.
Zwei Personen hatten eine Schlussrolle bei der Vernichtung der Templer. Zum einen der französische König Philip IV. und zum anderen Papst Clemens V. Philip IV. hatte den Papst dazu gezwungen, die Templer öffentlich als Verbrecher auszurufen. Daraufhin ließ Philip IV. 1307 n. Chr. rund 2000 Mitglieder des Templerordens verhaften und machte ihnen den Prozess.
Clemens V. war es aber, der den Orden 1312 n. Chr. schließlich komplett auflöste.
Die Templer waren ein christlich-religiöser Orden. Demnach unterwarfen sich die Mitglieder den drei großen Prinzipien des Mönchtums: Keuschheit, Armut und Gehorsam.
Die Templer wurden verfolgt, da sie in politischer, finanzieller und militärischer Hinsicht zu mächtig geworden waren. Die weltlichen Herrscher (Könige, Fürsten etc.) wollten den Einfluss der Templer nicht länger dulden und haben sie daher verfolgt und vor Gericht gestellt.
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