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Odin, der Göttervater, Thor, der Gott des Donners und sein listiger Bruder Loki, der Gestaltwandler. Eine Sagenwelt voll von mächtigen Göttern, tapferen Kriegern und unheimlichen Ungeheuern, das ist die nordische Mythologie. Als "Nordische Mythologie" wird die Sagenwelt rund um die nordischen Götter bezeichnet, an die die skandinavischen Völker (Wikinger) vor der Zeit der Christianisierung (um das Jahr 1000) glaubten. Die Wikinger waren vor…
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Jetzt kostenlos anmeldenOdin, der Göttervater, Thor, der Gott des Donners und sein listiger Bruder Loki, der Gestaltwandler. Eine Sagenwelt voll von mächtigen Göttern, tapferen Kriegern und unheimlichen Ungeheuern, das ist die nordische Mythologie.
Als "Nordische Mythologie" wird die Sagenwelt rund um die nordischen Götter bezeichnet, an die die skandinavischen Völker (Wikinger) vor der Zeit der Christianisierung (um das Jahr 1000) glaubten.
Die Wikinger waren vor allem im heutigen Schweden, Norwegen und Dänemark, aber auch in Island beheimatet. Mehr über sie erfährst Du in der dazugehörigen Erklärung hier im Studyset!
Doch wie entstand die nordische Mythologie überhaupt?
Wie in vielen anderen antiken Kulturen entstand auch die nordische Mythologie dadurch, dass die Menschen versuchten, für sie unbegreifliche Naturphänomene zu erklären. Fand etwa ein heftiger Sturm statt, eine Überflutung oder eine Dürre, so wurde angenommen, dass nordische Götter dafür verantwortlich waren.
Doch die Götter wurden nicht nur mit Naturphänomenen in Verbindung gebracht. Auch alltägliche Ereignisse, egal ob traurig (Unfall) oder glücklich (Geburt) standen für die Menschen in Zusammenhang mit den Göttern bzw. mit dem Willen der Götter.
Die Menschen begannen damit, den Göttern spezielle Fähigkeiten, Attribute und Charakterzüge zuzuschreiben (dazu gleich noch mehr). Mit der Zeit entwickelte sich dann rund um die einzelnen Figuren eine ganze Sagenwelt mit Geschichten über die Herkunft sowie das Leben und Wirken der Götter – so entstand die nordische Mythologie.
Die Edda
Eine der wichtigsten Quellen bezüglich der nordischen Mythologie und der nordischen Götter ist die sogenannte Edda. Dabei handelt es sich um zwei Schriftstücke des isländischen Dichters Snorri Sturluson aus dem 13. Jahrhundert.
Die "Snorra-Edda" beinhaltet verschiedene Erzählungen der nordischen Mythologie, während die "Lieder-Edda", wie der Name vielleicht verrät, eine Liedersammlung enthält.
Viele der noch heute bekannten Erzählungen über die nordischen Götter sind durch die Edda überliefert worden.
Nun hast Du bereits erfahren, wie die nordische Mythologie entstanden ist. Doch welche Götter gab es nun eigentlich, woher kamen sie und welche Sagen und Legenden erzählten sich die nordischen Völker über sie?
Die Sagen der nordischen Mythologie beginnen mit der Schöpfungsgeschichte, also der Erzählung darüber, wie die Welt und die Götter überhaupt entstanden sind:
Am Anfang war das "Ginnungagap", eine große Leere, in der nur zwei Welten existierten: das feurige Muspelheim und das eiskalte Niflheim.
Bald schon prallten die Feuer- und die Eiswelt aufeinander und so entstand das große Urchaos – die Schöpfung. Aus diesem Urchaos wurden die ersten Lebewesen geboren:
Die drei Söhne Buris, darunter auch Odin, kämpften dann gegen Ymir und tatsächlich gelang es den Göttern den Riesen zu besiegen. Aus seinem Körper formten die Götter dann weitere Welten. Ymirs Fleisch wurde zum Boden, sein Blut zum Meer, seine Knochen zu Felsen und sein Schädel wurde zum Himmel.
Am Ende des Urchaos standen dann neun Welten, die alle von unterschiedlichen Göttern, Wesen und Ungeheuern bewohnt wurden.
Übrigens schufen Odin und seine zwei Brüder auch die ersten beiden Menschen, Ask und Embla. Die beiden wurden aus Baumstämmen geboren.
Yggdrasil – der Weltenbaum – war der erste Baum, der nach dem Urchaos wuchs. Die Esche war so groß, dass sich ihre Wurzeln und ihre Äste über alle neun Welten erstreckten und diese unter sich beherbergten. Yggdrasil war die übergeordnete Größe, die alle Welten zusammenhielt.
Der Weltenbaum wurde oft in drei Teile unterteilt: Die Oberwelt, die Erde und die Unterwelt.
Yggdrasil | Neun Welten |
Oberwelt |
|
Erde |
|
Unterwelt |
|
Bei dieser Übersicht handelt es sich nur um eine von vielen. Aus unterschiedlichen Quellen sind auch verschiedene Aufteilungen Yggdrasils und der neun Welten bekannt. So wird zum Beispiel Jötunheim in einigen Fällen zur Unterwelt gezählt.
Nun hast Du einen Eindruck davon, wie sich die nordischen und germanischen Völker den Kosmos der Götter und der Menschen vorstellten. Im nächsten Kapitel geht es um die göttlichen Bewohner der einzelnen Welten.
Grundlegend wurden die nordischen Götter in drei verschiedene Geschlechter unterteilt: Die Jötunn, die Wanen und die Asen.
Die nordische Mythologie der Wikinger kannte über 100 Götter, sie alle vorzustellen würde zu lange dauern. Daher werden hier nur die berühmtesten und wichtigsten Persönlichkeiten der nordischen Götterwelt erwähnt.
Den Jötunn Ymir kennst Du bereits. Der Urriese war laut Schöpfungsgeschichte der nordischen Mythologie das erste Lebewesen und damit auch der erste Gott überhaupt. Aus seinem Körper wurden später die neun Welten geformt.
Ebenfalls zu den Jötunn gehörte der Gott Mimier. Dieser saß am Fuße von Yggdrasil und bewachte dort die Quelle der Weisheit. Mimir war ein mächtiges Wesen, das die Gabe der Weissagung beherrschte.
Einer der bekanntesten Wanen war der Gott Njörd, der Herrscher der Meere und Meerestiere und der Schutzpatron der Seefahrt.
Und auch Njörds Kinder, die Zwillinge Freyr und Freya waren bedeutende Wanen. Freyr war der Gott der Jagd und der Fruchtbarkeit, und Freya war die Göttin der Liebe und Ehe. Sie wurden oft mit der Sonne und dem Mond gleichgesetzt.
Das Oberhaupt der Asen war Odin, der Göttervater. Er war der Gott der Weisheit, der Magie und des Krieges. Als Göttervater war es Odins Aufgabe, das Gleichgewicht zwischen den neun Welten zu erhalten. Laut einer Legende konnte Odin von seinem Thron aus alle neun Welten überblicken. Um aber auch zu wissen, was genau dort vor sich geht, entsandte Odin seine zwei Raben, um Informationen in den Welten zu sammeln.
Um die Gabe der Weissagung zu erhalten, um also in die Zukunft sehen zu können, bot Odin dem Riesen Mimir eines seiner Augen als Pfand an. Ab diesen Zeitpunkt besaß Odin nur noch ein Auge.
Bei den Wikingern galt Odin als der höchste und stärkste aller Götter – deshalb auch die Bezeichnung "Göttervater".
Eines von Odins vielen Kindern war Thor, der Gott des Donners. Auch er gehörte zu den Asen und war wohl eine der berühmtesten Figuren der nordischen Mythologie. Thor galt als mächtiger und temperamentvoller Krieger. Deshalb wurde er von den Wikingern fast ebenso gefürchtet wie Odin selbst.
Thors treuer Begleiter war sein Kriegshammer Mjölnir, mit dessen Hilfe er all seine Feinde bezwang.
Der Nächste in der Reihe der Asen war Balder, der Gott des Lichts und der Tugendhaftigkeit. Auch er war Odins Sohn. Balder war die Verkörperung alles Schönen und Guten auf der Welt und ihm wurd große Schönheit nachgesagt.
Balder war eine sehr bedeutende Figur der nordischen Mythologie im Zusammenhang mit der Endzeit-Prophezeiung "Ragnarök". Durch Balders Tod sollte alles Gute und Schöne von der Welt verschwinden und Yggdrasil sollte beginnen zu verwelken. Ein Krieg zwischen den Asen und den anderen Göttern sollte entbrennt und dieser sollte das Ende der neun Welten einläuten.
Ragnarök – Der Untergang der Welten
Laut der Endzeit-Prophezeiung Ragnarök sollten die neun Welten und die Götter durch eine Reihe von katastrophalen Ereignissen vernichtet werden. Ragnarök besagte unter anderem, dass:
Nachdem die Welten schließlich durch Ragnarök zerstört wurden, sollte dann aus den Trümmern eine neue und bessere Welt hervorgehen.
Loki stammte ursprünglich von den Riesen ab, wurde aber durch Odin bei den Asen aufgenommen und als ein Bruder Thors großgezogen. Loki war ein Gestaltwandler und besaß einen hinterlistigen Charakter.
Ihm wurde auch der Tod des Balder zugeschrieben. Loki brachte Balders blinden Bruder Hödur durch eine List dazu, Balder zu töten. Somit war Loki dafür verantwortlich, dass die Prophezeiung Ragnarök ihren Lauf nehmen konnte.
Die Göttin Frigg war die Frau Odins. Sie galt als Schutzpatronin der Ehe, der Mutterschaft und des Hauses. Laut Legende lebte sie in einem prunkvollen Palast in Asgard und webte dort Wolken.
Mit Odin zeugte sie unter anderem die Götter Balder und Hödur und auch die Walküren (zu ihnen erfährst Du gleich noch mehr).
Thor war übrigens kein Sohn von Frigg, sondern von einer Göttin namens Jörd.
Nun hast Du einen groben Überblick über die Sagenwelt und die Figuren der nordischen Mythologie erhalten. Zuletzt stellt sich nun aber noch die Frage, wie der nordische Götterglaube im Alltag der Wikinger tatsächlich gelebt wurde.
Die Quellenlage zu diesem Thema ist schwierig, da nur sehr wenige zeitgenössische Schriften und Berichte über die nordische Mythologie bzw. deren Ausübung erhalten sind. Viele davon stammen auch nicht von den Wikingern selbst, sondern von Außenstehenden (etwa von den Römern) und sind daher keine objektiven Überlieferungen.
Und auch archäologische Funde wie Votivsteine (Weihsteine mit Inschriften, die einzelnen Göttern gewidmet waren) und Runen-Inschriften lassen nur begrenzte Rückschlüsse auf die Auslebung des Götterglaubens im Alltag der Wikinger und Germanen zu.
Als "Runen" bezeichnet man übrigens die alten Schriftzeichen der Wikinger und Germanen.
Sicher ist aber, dass es sich bei der nordischen Mythologie, anders als etwa bei der katholischen Kirche, um keine einheitliche Religion handelte. Die nordische Mythologie kannte keine Kirche, kein geistliches Oberhaupt (Papst) und keine festgeschriebenen Glaubensregeln oder Praktiken (Beichte, Gottesdienst etc.).
Ob und wie die Wikinger den Götterglauben in ihren Alltag integrierten und lebten, unterschied sich vermutlich von Region zu Region und von Volk zu Volk. Einige verbreitete Praktiken im Kontext der nordischen Mythologie konnten dennoch rekonstruiert werden:
Einer der wohl bedeutendsten Teile der nordischen Mythologie im Alltag der Wikinger war aber der Glaube an Walhalla – also der Glaube an ein Leben nach dem Tod.
Der Palast "Walhalla" in Asgard ist in der nordischen Mythologie die letzte Ruhestätte für die Seele von gefallenen tapferen Kriegern (auch Einherjer genannt).
Die Seele eines jeden Kriegers, der tapfer in der Schlacht fiel, wurde von den Walküren auf dem Schlachtfeld eingesammelt und nach Walhalla gebracht. Dort feierten die toten Krieger dann zusammen mit ihren Kameraden und Vorfahren ein ewiges Fest.
Aufgrund dieses Glaubens war es den Wikingern möglich, ihren Feinden in der Schlacht unerschrocken entgegenzutreten.
Die nordische Mythologie besagt, dass innerhalb des großen Weltenbaumes Yggdrasil neun Welten existieren. All diese Welten werden von unterschiedlichen Göttern und Wesen bewohnt. Der Göttervater Odin wacht von Asgard aus über die neun Welten, darunter auch "Midgard", die Heimat der Menschen.
An die nordische Mythologie glaubten vor allen die skandinavischen Völker (Wikinger), die germanischen Stämme und auch die Kelten.
Es gibt über 100 nordische Götter. Einige der wichtigsten sind:
Die nordische Mythologie heißt auch "nordischer Götterglaube" oder "Glaube der Wikinger".
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