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Sklaverei bezeichnet den Besitz eines Menschen, durch einen anderen Menschen. Ein Sklave oder eine Sklavin ist somit gänzlich abhängig von seinem oder ihrem Eigentümenden. Bei der Sklaverei werden Menschen als eine Art Ware gehandelt.Der Sklavenhandel war bereits vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im 15. Jahrhundert keine Seltenheit. Zuvor gab es die Sklaverei schon im antiken Griechenland und im alten Rom. Dort wurden Kriegsgefangene aus eroberten Ländern als rechtlos angesehen und…
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Jetzt kostenlos anmeldenSklaverei bezeichnet den Besitz eines Menschen, durch einen anderen Menschen. Ein Sklave oder eine Sklavin ist somit gänzlich abhängig von seinem oder ihrem Eigentümenden. Bei der Sklaverei werden Menschen als eine Art Ware gehandelt.
Der Sklavenhandel war bereits vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im 15. Jahrhundert keine Seltenheit. Zuvor gab es die Sklaverei schon im antiken Griechenland und im alten Rom. Dort wurden Kriegsgefangene aus eroberten Ländern als rechtlos angesehen und auf großen Märkten in Rom oder Athen als Versklavte verkauft. Die frühesten Aufzeichnungen zeigen, dass die Sklaverei schon 1700 v. Chr. praktiziert wurde.
Im Jahr 1619 kamen die ersten afrikanischen Sklavinnen und Sklaven nach Nordamerika. Ebenso wurden mit den Gründungen der ersten Kolonien auch die Ureinwohnenden Amerikas von den Kolonialisten verschleppt und versklavt.
Im Jahr 1607 wurde von englischen Siedlerinnen und Siedlern Jamestown, die erste Siedlung in der "Neuen Welt", erbaut. Mithilfe des Tabakanbaus gelang es ihnen ihr Überleben zu sichern, da sie mit dem Tabak Handel mit England betreiben konnten. Jedoch waren die Arbeitskräfte für die Tabakplantagen knapp, was letztendlich im August 1619 zum ersten Ankauf von 20 Sklavinnen und Sklaven führte und den Beginn der Sklaverei in Nordamerika datierte.
Die versklavten Menschen verrichteten hauptsächlich Arbeiten in Minen oder auf Feldern, unter katastrophalen Bedingungen. Ab dem 17. Jahrhundert begann der interkontinentale Sklavenhandel, was die Sklaverei zu einem lukrativen Wirtschaftszweig innerhalb Amerikas und Europas machte.
Die Geschichte der Sklaverei in den USA zieht sich über fast 400 Jahre. Es wird geschätzt, dass während dieser Zeit des internationalen Sklavenhandels mindestens elf Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner nach Amerika verschleppt und verkauft wurden, wovon anfänglich um die 500.000 Versklavte in eine neuenglische Kolonie verkauft wurde. Die restlichen Sklavinnen und Sklaven wurden in die Karibik und nach Brasilien verschleppt. Im Jahr 1860 wurde die Zahl der Versklavten in Nordamerika auf vier Millionen geschätzt. Im Folgenden wird Dir die Geschichte der Sklaverei in den USA einfach erklärt und zusammengefasst.
Der Sklaventransport nach Amerika folgte zumeist einer bestimmten Handelsroute. Im Dreieck von Europa, Westafrika und der Karibik florierte der Handelsverkehr, heutzutage bekannt als Dreieckshandel. In Afrika wurden dabei Sklaven gegen Waffen und Nahrungsmittel getauscht.
Anschließend wurde nach Amerika übergesetzt, wobei dort die Versklavten möglichst teuer an Farmer und Kolonialisten verkauft wurden. Bei der anschließenden Rückreise nach Europa hatten die Transportschiffe Handelswaren und Edelmetalle aus der "Neuen Welt" geladen, wodurch sich der Kreislauf wieder schloss und vor allem die Europäerinnen und Europäer profitierten.
Abb. 1 - Karte des Dreieckshandel.
Die Sklavinnen und Sklaven wurden unter unmenschlichen Bedingungen nach Nordamerika transportiert. Neben der Enge auf dem Schiff, der spärlichen Ernährung und der körperlichen Gewalt, kamen auch noch Krankheiten hinzu. Viele verschleppte Afrikanerinnen und Afrikaner verstarben bereits während der Überfahrt an infektiösen Krankheitserregern. Lediglich jeder vierte überlebte diese Tortur.
Während des Handels wurden Sklavinnen und Sklaven oftmals "aufgefrischt". Dabei wurden Wunden und körperliche Makel der Versklavten übermalt, sodass sie einen äußerlich guten Eindruck verschafften und dementsprechend teurer verkauft werden konnten.
Abb. 2 - Abbildung einer Sklavenauktion aus dem Jahr 1865.
Die Sklaverei in den USA wurde während des 16. und 17. Jahrhunderts in folgende drei Formen eingeteilt:
Rurale Sklaverei: Sklaven, die in der Landwirtschaft und auf Plantagen eingesetzt wurden.
Urbane Sklaverei: Sklaven, die für den Haushalt und die Handwerksberufe eingesetzt wurden.
Bergbau Sklaverei: Sklaven, die in Bergwerken eingesetzt wurden.
Die Lebensbedingungen während der Sklaverei in den USA waren hart. Grundsätzlich waren die Sklavinnen und Sklaven ihren jeweiligen Eigentümer:innen oder den Leiter:innen der Arbeitsplantagen schutzlos ausgeliefert. Die härteste Art der Sklaverei in den USA war zweifelsohne die rurale Sklaverei, auf den Zuckerrohr- und Baumwollfeldern.
Die Anwendung von Gewalt war eine Grundvoraussetzung einer Gesellschaft, die zwischen Versklaven und Nichtversklavten unterschied. Dabei wurde Ungehorsam und unzureichende Arbeitsleistung oft hart bestraft. Dementsprechend lag die Misshandlung von Versklavten durch die Aufseher an der Tagesordnung.
Die Grundherren hatten ebenfalls das Recht, über die Kinderzeugung ihrer Sklavinnen und Sklaven zu bestimmen. Ein Neugeborenes von versklavten Menschen ging dabei automatisch in den Besitz des Eigentümenden über.
Dennoch kam es auch vor, dass treue Sklaven und Sklavinnen von ihren Eigentümenden freigelassen wurden. In äußerst seltenen Fällen war es Verklavten möglich, einen Beruf oder ein Handwerk zu erlernen. Dadurch waren sie imstande Geld zu verdienen, allerdings nur unter der Billigung der Besitzenden.
Vor der Aufklärung war es gesellschaftlich üblich, in sein Schicksal hineingeboren zu werden. Die Annahme und Rechtfertigung, dass es sich dabei um den Willen Gottes handele, war allgegenwärtig. Kinder nahmen automatisch die Berufe ihrer Eltern an. Adlige blieben Adlige und Bauern blieben Bauern. In der Sklaverei war es nicht anders: Wer als Kind einer versklavten Person geboren wurde, war zweifellos ein Sklave oder eine Sklavin und gehörte ebenfalls seinem oder ihrem Besitzenden. Oft wurde der Sklavenhandel damit eben gerechtfertigt, dass es von Gott so gewollt gewesen wäre.
Zusätzlich sahen die meisten Menschen den Sklavenbesitz als ihr Recht an. Die Sklaven und Sklavinnen verhalfen den Großgrundbesitzern und Farmern in den südlichen Teilen der USA zu großem Reichtum und Einfluss.
Der Verzicht auf die Sklaverei hätte dafür gesorgt, dass die Plantagenbesitzer in den Südstaaten der USA in den wirtschaftlichen Ruin getrieben worden wären.
Innerhalb der nächsten Jahrhunderte gab es verschiedene Gesetze, die den Sklavenhandel und den Besitz von Sklavinnen und Sklaven reglementierte. Beispielsweise wurde im Jahr 1662 in der Kolonie von Virginia ein Gesetz verabschiedet, das die Vererbung des Sklaven-Status durch die Mutter festlegte. Sieben Jahre darauf,1669, wurde in South Carolina die Sklaverei von Schwarzen erstmals gesetzlich verankert.
Im Jahr 1712 wurde erstmals ein Gesetz in South Carolina verabschiedet, welches die Freilassung von Sklavinnen und Sklaven regelte.
Eine der ersten großen Sklavenaufstände in den USA war die Stono Rebellion im Jahr 1739, die bewirkte, dass der sogenannte "Negro Act" im Jahr 1740 in Kraft trat. Dieser wurde aus Sorge vor weiteren Sklavenaufständen eingeführte und untersagte den Sklavinnen und Sklaven das Recht auf Bildung und Gehalt. Ebenfalls wurde ihnen untersagt, sich zu gruppieren oder das Land zu verlassen.
Im 19. Jahrhundert wurden die Proteste gegen die Sklaverei in den USA immer lauter und immer mehr Menschen sprachen sich gegen die Sklaverei aus. Dies sorgte für die Spaltung der Vereinigten Staaten. Der Norden war gegen die Sklaverei, wohingegen die Südstaaten weiterhin die Sklaverei befürworteten und diese als ihr Recht ansahen.
Abb. 3 - Aufteilung der Staaten in Nord und Süd.
Mit der Wahl Abraham Lincolns zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, am 06. November 1860, eskalierte der Konflikt um das Thema der Sklaverei. Lincoln war ein Gegner der Sklaverei und dementsprechend den Südstaatlern ein Dorn im Auge.
Als Reaktion auf die Präsidentschaftswahl erklärte South Carolina bereits am 20. Dezember 1860 als erster Südstaat den Austritt aus den USA. Nur ein paar Monate später folgten weitere Südstaaten diesem Beispiel und die Abtrünnigen vereinigten sich daraufhin in der Konföderation, auch die "Confederate States of America" genannt. Die Konföderation wählte Jefferson Davis zu ihrem eigenen Präsidenten und der Besitz von Sklaven und Sklavinnen wurde in der konföderierten Verfassung ausdrücklich unter Schutz gestellt.
Die Spannungen zwischen der Union im Norden und der Konföderation im Süden nahmen stetig zu und entluden sich schließlich am 12. April 1861 im Ausbruch des Sezessionskrieges. Insgesamt dauerte der amerikanische Bürgerkrieg vier Jahre.
Der amerikanische Bürgerkrieg zwischen 1861 und 1865 wird Sezessionskrieg genannt, da das Wort Sezession die Ablösung einzelner Gebiete aus einem bereits bestehenden Staat bedeutet. Der Bürgerkrieg behandelte den Versuch der Südstaaten, sich von den Vereinigten Staaten abzulösen.
Zu Beginn des Sezessionskrieges gewannen die Südstaaten viele Schlachten, jedoch gewannen die industrialisierten Nordstaaten im Laufe der Zeit die Oberhand. Je länger der Krieg dauerte, desto deutlicher wurde die Überlegenheit der Nordstaaten. Dies führte letztendlich dazu, dass die Südstaatentruppen am 09. April 1865 beschlossen, die Kapitulation bekannt zugeben.
Wenn Du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, dann lies Dir die Erklärung zum Sezessionskrieg durch.
Lincoln gilt bis heute als Aushängeschild für die Abschaffung der Sklaverei. Ein Hauptteil seines Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahl war die Befreiung der Sklaven und Sklavinnen. Im Jahr 1863 verabschiedete er die sogenannte Emanzipations-Proklamation, die besagte, dass alle in der Vergangenheit versklavten Menschen frei seien.
Jedoch geschah die eigentliche Abschaffung der Sklaverei erst durch den nachfolgenden US-Präsidenten Andrew Johnson, da Abraham Lincoln am 14. April 1865 einem Attentat zum Opfer fiel. Somit veranlasste Präsident Johnson am 18. Dezember 1865 die Abschaffung der Sklaverei, die im 13. Zusatzartikel in der Verfassung der Vereinigten Staaten festgehalten wurde. Erst hiermit war das Ende der Sklaverei in den USA offiziell.
In den USA endete die Sklaverei offiziell mit dem Ende des Sezessionskrieges im 19. Jahrhundert. Allerdings hat die über 400-jährige Epoche der Sklaverei die USA nachhaltig geprägt. Die offizielle Abschaffung der Sklaverei sorgte nicht automatisch für Gleichberechtigung innerhalb der Gesellschaft. Da vor allem Mitglieder der schwarzen Bevölkerung als Sklaven gehalten wurden, beherrscht bis heute zu großen Teilen der Rassismus die Vereinigten Staaten.
Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, dann lies Dir die Erklärung zur Black Lives Matter Bewegung durch.
In der Geschichte der USA wurden nicht nur Mitglieder der schwarzen Bevölkerung als Sklaven gehalten. Ebenfalls wurden amerikanische Ureinwohner und Ureinwohnerinnen versklavt, sowie viele Bevölkerungsgruppen aus dem asiatischen Raum.
Abb. 4 - Zeitstrahl Sklaverei USA.
Sklaverei in den USA gabe es für eine Zeitspanne von etwa 350 bis 400. 1807 verbot Großbritannien den Sklavenhandel, dennoch gab es die Sklaverei in den USA bis 1865.
Mit dem 13. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung wurde die Sklaverei in den USA am 18. Dezember 1865 abgeschafft.
Im Jahr 1619 kamen die ersten Schiffe mit afrikanischen Sklavinnen und Sklaven nach Nordamerika. Dort wurden sie zur Arbeit gezwungen. Hier beginnt die Geschichte der Sklaverei in den USA.
Präsident Andrew Johnson unterschrieb das Gesetz für den 13. Verfassungszusatz und beendete damit die Sklaverei in den USA.
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