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In den Artikeln "Magisches Viereck" und "Magisches Sechseck" hast du schon einiges über die Ziele der Wirtschaftspolitik gelernt. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen diesen Zielen? Können sie alle gleichzeitig erreicht werden, oder schließt ein Ziel das andere aus?
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Unter Zielbeziehungen versteht man die formalen und logischen Zusammenhänge und Abhängigkeiten, sogenannten Interdependenzen, zwischen verschiedenen wirtschaftspolitischen Zielen.
Zwischen mehreren wirtschaftspolitischen Zielen lassen sich unterschiedliche Beziehungen feststellen. Bei den Zielbeziehungen kannst du drei Grundtypen unterscheiden:
Dabei existiert eine Zielhierarchie. Das bedeutet, dass manche Ziele anderen vorgezogen werden. Das ist notwendig, da aufgrund bestehender Zielkonflikte nicht alle wirtschaftspolitischen Ziele gleichzeitig erfüllt werden können.
Bei der Zielkomplementarität ist es so, dass Maßnahmen, die zur Verbesserung einer Zielgröße führen, auch zur Verbesserung einer anderen führen.
Hier kannst du dir etwa das Senken der Produktionskosten oder das Senken des Verkaufspreises in einem Unternehmen vorstellen. Durch die gesenkten Kosten in der Produktion ist es dem Unternehmen möglich, das Produkt zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen. Die beiden Ziele unterstützen sich also gegenseitig.
Unter Zielkonkurrenz ist zu verstehen, dass Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße zu Einschränkungen bei anderen Zielgrößen führen.
Das Ziel eines Unternehmens, umfangreiche Investitionen zu tätigen, konkurriert mit dem Ziel, Sparvorhaben einzuhalten.
Zielindifferenz bedeutet, dass Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße keine Auswirkungen auf andere Zielgrößen haben.
Ein Unternehmen möchte seinen Marktanteil steigern und die Produktionskosten senken. Diese beiden Ziele können unabhängig voneinander umgesetzt werden und beeinflussen sich nicht.
Um die Zielbeziehungen besser verstehen, ist es wichtig, das magische Viereck und magische Sechseck zu kennen.
Jede Volkswirtschaft verfolgt eine Reihe an quantitativen und qualitativen wirtschaftspolitischen Zielen. Diese erfordern jeweils wirtschaftspolitische Maßnahmen. Dadurch soll das soziale Gemeinwohl und die wirtschaftliche Wohlfahrt einer Volkswirtschaft maximiert werden. Somit bilden die qualitativen und quantitativen Zielkategorien gemeinsam eine Zielhierarchie: das magische Viereck und das magische Sechseck.
Das magische Viereck enthält die quantitativen wirtschaftspolitischen Ziele, das magische Sechseck erweitert dieses um qualitative Ziele.
Genauere Informationen zum magischen Viereck und zum magischen Sechseck findest du in den entsprechenden Artikeln.
Das magische Viereck besteht aus vier wirtschaftspolitischen Zielen:
Bruttoinlandsprodukt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist das Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem gewissen Zeitraum. Gemessen wird der Wert der im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen.
Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote gibt Auskunft über den Anteil der Arbeitslosen an allen potenziellen Arbeitnehmer*innen.
Inflationsrate: Die Inflationsrate ist der Prozentsatz, der das Preisniveau von Herstellern, Konsument*innen und anderen Marktteilnehmern bestimmt. Sie wird in jedem Jahr neu berechnet. Mit der Ermittlung der Inflationsrate soll festgestellt werden, wie sich das Konsumverhalten innerhalb eines Jahres verändert und welche Rolle die Preise der Unternehmen dabei spielen. Das Preisniveau von Alltagsprodukten, Gebrauchsgütern und Dienstleistungen sind dabei von Bedeutung.
Außenbeitragsquote: Die Außenbeitragsquote erfasst die Werte der Importe und Exporte von materiellen und immateriellen Gütern sowie den Dienstleistungen eines Staates innerhalb einer Rechnungsperiode.
Das magische Sechseck ist eine Erweiterung des magischen Vierecks und besteht daher ebenfalls aus den wirtschaftspolitischen Zielen des magischen Vierecks. Dieses wird um die folgenden Ziele ergänzt:
Da dies die qualitativen Ziele einer Wirtschaftspolitik sind, gibt es hier keine Kennzahlen, unter denen das Ziel als erreicht gilt.
Du hast oben bereits gelernt, dass Ziele einander verstärken, einschränken oder gar nicht beeinflussen können. Im Folgenden wird detaillierter erklärt, wie die einzelnen Zielbeziehungen funktionieren.
Bei den Zielen des magischen Vier- und Sechsecks handelt es sich um einen Leitfaden für die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesrepublik Deutschland. Das sind also die Ziele, auf die die Politik hinarbeiten soll. Sind alle Ziele des magischen Sechsecks erfüllt, dann existiert ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht.
Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht gilt als Ziel der Finanz- und Wirtschaftspolitik. In § 1 des Stabilitätsgesetzes von 1967 sind die vier Ziele der Wirtschaftspolitik festgelegt, die zum Erreichen eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts führen sollen. Diese wurden im Nachhinein um zwei weitere Ziele erweitert (Vier- bzw. Sechseck).
Man verwendet den Begriff "magisch", da eine dauerhafte und zeitgleiche Erreichung aller Ziele in der Praxis nicht möglich ist.
Konkurrenzbeziehungen bestehen zwischen den folgenden Zielen:
Konjunktureller Aufschwung: Unter einem konjunkturellen Aufschwung wird die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Lage, also ein Wirtschaftsaufschwung verstanden.
Ist die Vollbeschäftigung gewährleistet, bedeutet das, dass jede/r einen Arbeitsplatz hat. Folglich gibt es keine Arbeitslosen. Hat jede/r Arbeitnehmer*in eine Arbeitsstelle, so steigt die Kaufkraft, da mehr Geld im Umlauf ist. Daraus resultiert eine erhöhte Nachfrage, wodurch auch die Preise steigen. Haben also alle Menschen gleichzeitig einen Job, können auch nicht die Preise stabil bleiben.
Das Erreichen eines Wirtschaftswachstums und hohen Beschäftigungsniveaus hat positive Auswirkungen auf das Erreichen der anderen Ziele. Wie du bereits oben gelernt hast, geht mit dem Wirtschaftswachstum für gewöhnlich auch eine leichte Inflation einher. Mit den erhöhten Preisen erhöht sich auch der Beschäftigungsgrad. Eine hohe Beschäftigung steigert wiederum die Kaufkraft und die Steuereinnahmen des Staates. Ohne diesen Kreislauf würde der Handel nicht funktionieren.
Die folgenden wirtschaftspolitischen Ziele haben keinen Einfluss aufeinander:
Unter komplementären Zielen versteht man Ziele, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Es liegt demnach eine Zielharmonie vor.
Zielkonflikt bedeutet, dass die Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße zur Einschränkung anderer Zielgrößen führen. Beispiele sind: Preisniveaustabilität und Vollbeschäftigung, Umweltschutz und Wirtschaftswachstum oder Wirtschaftswachstum und gerechte Einkommensverteilung.
Konkurrierende Ziele sind Ziele, die sich widersprechen. Es besteht also ein Zielkonflikt. Das bedeutet, dass Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße zu Einschränkungen bezüglich anderer Zielgrößen führen.
Unter einer Zielbeziehung versteht man die formalen und logischen Zusammenhänge und Interdependenzen zwischen verschiedenen wirtschaftspolitischen Zielen.
Karteikarten in Zielbeziehungen15
Lerne jetztWas ist eine Zielbeziehung?
Als Zielbeziehung werden die formalen und logischen Zusammenhänge und Interdependenzen zwischen verschiedenen wirtschaftspolitischen Zielen verstanden.
Welche Zielbeziehungen gibt es?
Was bedeutet Zielharmonie/Zielkomplementarität?
Maßnahmen, die zur Verbesserung einer Zielgröße führen, führen auch zur Verbesserung einer anderen Zielgröße.
Was bedeutet Zielkonkurrenz/Zielkonflikt?
Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße führen zu Einschränkungen anderer Zielgrößen.
Was bedeutet Zielindifferenz?
Maßnahmen zur Verbesserung einer Zielgröße haben keine Auswirkungen auf andere Zielgrößen.
In welche zwei Kategorien können die wirtschaftspolitischen Ziele unterschieden werden, die eine Volkswirtschaft verfolgt?
Qualitative und quantitative Ziele.
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