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Um auf verschiedenen Märkten die Preisentwicklung auswerten zu können, haben wir in Deutschland ein System von Preisindizes. In diesem Artikel bekommst du einen genauen Überblick zum Thema Preisindex, was der Verbraucherpreisindex ist und wie man ihn berechnet. Ganz allgemein setzen sich Preisindizes damit auseinander, wie sich Preise in verschiedenen Perioden verändern. Preisindizes sind Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung, mit denen man die Preisentwicklung…
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Jetzt kostenlos anmeldenUm auf verschiedenen Märkten die Preisentwicklung auswerten zu können, haben wir in Deutschland ein System von Preisindizes. In diesem Artikel bekommst du einen genauen Überblick zum Thema Preisindex, was der Verbraucherpreisindex ist und wie man ihn berechnet.
Ganz allgemein setzen sich Preisindizes damit auseinander, wie sich Preise in verschiedenen Perioden verändern. Preisindizes sind Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung, mit denen man die Preisentwicklung auf einem bestimmten Markt misst, beziehungsweise statistisch auswerten kann.
Mithilfe eines Preisindex wird also die Preissteigerungsrate in einem Bereich ermittelt, indem man die Preisänderungen einer bestimmten Gütergruppe erfasst. Diese Gütergruppe bezeichnet man auch als einen Warenkorb.
Wie schon angedeutet, gibt es viele verschiedene Preisindizes. In Deutschland haben wir Indizes für Erzeugerpreise:
Der wichtigste Preisindex in Deutschland ist der Verbraucherpreisindex, kurz VPI.
Die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, welche wir, also die privaten Haushalte kaufen, wird mit dem Verbraucherpreisindex gemessen. Das können Nahrungsmittel, Fahrzeuge, Kleidung, Reparaturen, Friseurbesuche etc. sein. Beachtet werden alle getätigten Ausgaben innerhalb des Landes. Das bedeutet also, nicht nur die Ausgaben von beispielsweise Familien oder Single-Haushalten werden berücksichtigt, sondern auch die Ausgaben ausländischer Touristen in diesem Land.
In der Regel wird der Verbraucherpreisindex in Deutschland mit dem Laspeyres Index ermittelt. Dazu kommen wir gleich.
Steigt der Verbraucherpreisindex langfristig, spricht man auch von Inflation. Sinkt der VPI dagegen langfristig, spricht man von Deflation. Die Veränderungsrate nennt man umgangssprachlich auch Inflationsrate. Der VPI dient also dazu, die Geldwertstabilität zu messen.
Wenn du mehr zum Thema Preisniveaustabilität und Inflation lesen möchtest, klicke auf die Begriffe und du gelangst direkt zu den passenden Artikeln.
Der VPI wird von der EZB als Entscheidungsgrundlage genutzt. Für private Haushalte ist er aber auch wichtig, da Mieten oder andere langfristige Zahlungen an die Entwicklung des VPI gebunden werden.
Der VPI wird für gesamt Deutschland ermittelt und auch für jedes Bundesland. Um die VPI europaweit vergleichen zu können, wird der sogenannte Harmonisierte Verbraucherpreisindex berechnet. Dazu wird ein Warenkorb erstellt.
Der Warenkorb umfasst alle Güterarten, und repräsentiert alle gekauften Waren und Dienstleistungen in Deutschland. Um die Preisentwicklung einzelner Produkte im Warenkorb zu messen, werden monatlich über 300.000 einzelne Preise von Unternehmen erhoben. Die Preiserhebung ergibt sich zum einen aus der dezentralen Preiserhebung, also durch Ermittler in Geschäften aus ganz Deutschland. Zum anderen erfolgt sie aus Erhebungen aus dem Internet, also der zentralen Preiserhebung.
Den Warenkorb kann man in zwei Ebenen aufteilen. Die obere Ebene besteht aus 650 Güterarten. Diese können Bekleidung, Zucker, Handys sein. Auf dieser Ebene bleibt der Warenkorb für fünf Jahre konstant. Wie die einzelnen Güterarten da mit einfließen, wird im Wägungsschema festgehalten.
Die untere Ebene stellt die konkreten Einzelprodukte dar, z. B. 500 g Schokolade. Hier wird der Warenkorb ständig angepasst. Beispielsweise gibt es eine neue Variante des Gutes oder wegfallende Güter werden durch eine neue Marke ersetzt.
Kommen wir nochmal genau zum Wägungsschema. Mit dem Wägungsschema wird ein Gesamtpreisindex als gewichteter Durchschnitt der verschiedenen Güterarten berechnet. Darin sind die Wägungsanteile der Güterbereiche enthalten. Die jeweiligen Gewichtungsangaben zeigen die Bedeutung der einzelnen Güterbereiche.
Gibt es beispielsweise hohe Ausgaben für Bekleidung, wird dies entsprechend hoch gewichtet. Wird Tabakware weniger stark konsumiert, wird das auch weniger gewichtet.
Für eine Güterart wird die durchschnittliche Preisentwicklung auf das Basisjahr bezogen, mit dem Anteil der Ausgaben für diese Güterart gewichtet. Das Wägungsschema wird alle fünf Jahre aktualisiert.
Normalerweise wird der Verbraucherpreisindex mit dem Laspeyres Index bestimmt. Daneben gibt es noch den Paasche Index.
Wie oben schon erwähnt, brauchen wir zur Berechnung des VIP den repräsentativen Warenkorb. Dieser enthält alle Güterarten und Waren, wie beispielsweise Nahrung, Kleidung, Mieten usw. Die Preisentwicklung wird von allen Waren und Dienstleistungen gemessen.
Sollte ein Produkt nicht mehr so oft verkauft werden, wird es gegen ein anderes ausgetauscht, damit der Warenkorb aktuell bleibt. Auch, wenn sich die Qualität ändert, wird das berücksichtigt.
Beispielsweise werden Smartphones und Tablets leistungsfähiger. Das wird dann ebenfalls berücksichtigt.
Wenn sich Produkte qualitativ mit der Zeit verbessern, bedeutet das bei gleichbleibendem Preis, eine Preissenkung. Man bekommt also "mehr" beziehungsweise etwas Besseres für gleiches Geld.
Ebenfalls werden Mengenänderungen und Änderungen der Packungsgröße für die Berechnung berücksichtigt.
Wird beispielsweise die Verpackung einer Milch kleiner, bei aber gleichbleibendem Preis, wird dies in der Preisstatistik als Preiserhöhung verbucht.
Oder die Chipstüte wird größer, bei gleichbleibendem Preis. Dann wird das als Preissenkung verbucht.
Nach Laspeyres ist die Grundlage für den Preisindex der Warenkorb der Basisperiode.
Die Formel zur Berechnung des Preisindex ist folgende:
Klein pjt steht hierbei für den Preis der aktuellen Periode. Klein qj0 steht für die Menge der Basisperiode. Null ist also immer das Basisjahr. pj0 steht dann für den Preis der Basisperiode.
An der Formel kannst du auch nochmal erkennen, dass beim Laspeyres Index die Mengen stets auf das Basisjahr bezogen werden. Das veranschaulichen wir nun an einem Beispiel:
Um den Laspeyres Index zu berechnen, brauchen wir nun erstmal ein Basisjahr und einen Warenkorb. Nehmen wir an, das Basisjahr ist 2010 und der Warenkorb beinhaltet Pommes und Bücher. Wir berechnen den Index für das Jahr 2019. Der Preis für Pommes lag 2010 bei 4 €, mittlerweile kosten diese aber 5 €. Der Preis für Bücher lag bei 10 € und liegt jetzt bei 12 €. Jeweils wird genau eine Menge konsumiert.
Die Werte setzen wir jetzt in die Formel ein. Daraus folgt:
Somit ergibt sich ein Preisindex von 121,4.
Wenn die Preise im aktuellen und im Basisjahr gleich bleiben, dann ist der Laspeyres Index ist genau gleich 100. Ist dieser kleiner 100, fallen die Preise. Das bedeutet also für größer 100, die Preise steigen.
Wie oben bereits erwähnt, gibt es auch den Paasche Index. Beim Laspeyres Index werden die Mengen stets auf das Basisjahr bezogen. Beim Paasche Index werden die Mengen dagegen auf das aktuelle Jahr bezogen. Zur Berechnung der Preisänderung wird also kein vorgegebener Warenkorb betrachtet, sondern laufende Mengen genutzt.
Bestimmt hast du schon mal vom Statistischen Bundesamt, kurz StBA, gehört. Das StBA ermittelt statistische Informationen zu wichtigen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Themen und veröffentlicht diese. Es ist dafür zuständig, Statistiken und Messungen zur Preisniveaustabilität vorzunehmen. Unter anderem eben den VPI.
Im Jahr 2020 lag der VPI in Deutschland bei 105,8 Punkten. Das Basisjahr ist 2015 mit 100 Punkten. Der VPI ist der zentrale Indikator, um die Geldentwicklung in Deutschland zu beurteilen.
Der Verbraucherpreisindex in Deutschland lag 2020, mit nur einer minimalen Steigerung zum Vorjahr, bei 105,8.
Der VPI wird mit dem Laspeyres Index bestimmt. Hier geht man bei den Preisen und Mengen immer vom Basisjahr bzw. der Basisperiode aus.
Der Preisindex wird vom Statistischen Bundesamt ermittelt und veröffentlicht. Das StBA ist dafür zuständig, Statistiken und Messungen zur Preisniveaustabilität vorzunehmen.
In Deutschland haben wir Preisindizes für Erzeugerpreise: Großhandelsprodukte, Bau- und Immobilienpreise, Dienstleistungen, Land- und Forstwirtschaft und gewerbliche Produkte. Der wichtigste Preisindex ist der Verbraucherpreisindex.
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