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In unserem Artikel über die Konjunktur konntest du schon einiges an Wissen sammeln. Aber was genau ist eigentlich eine Konjunkturschwankung, welche Gründe gibt es für diese Schwankungen und welche Folgen hat eine Konjunkturschwankung?
Als Konjunktur bezeichnet man die gesamtwirtschaftliche Lage eines Landes. Diese bleibt nicht durchgehend gleich, sondern verändert sich von Zeit zu Zeit und schwankt. Dabei werden vor allem die positiven und negativen Trends berücksichtigt. Darunter kannst du dir zum Beispiel Nachfrage- oder Produktionsschwankungen vorstellen.
Aber warum wird Konjunkturpolitik überhaupt benötigt? Ganz einfach: Der Grund sind die Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivitäten. Dabei spielt das Verhalten der Haushalte und der Unternehmen eine wichtige Rolle. Der Staat stellt in diesem Zusammenhang ein wichtiges Wirtschaftssubjekt dar. Er muss entsprechend agieren und eingreifen, um die Schwankungen wieder in den Griff zu bekommen und damit die Gesamtwirtschaft zu stabilisieren.
Konjunkturschwankungen sind wiederkehrende Schwankungen, welche die gesamte Wirtschaft betreffen. Sie beschreiben den Status, in dem sich die Wirtschaft eines Landes befindet. Um es für dich verständlicher zu machen: Konjunkturschwankungen beschreiben, "wie es der Wirtschaft aktuell geht".
Konjunkturschwankungen lassen sich in verschiedene Zyklusphasen untergliedern. Diese bilden zusammen den Konjunkturzyklus. Es existieren die folgenden vier Phasen:
Dabei werden zyklische Schwankungen im Zusammenhang mit dem Grad der Auslastung des Produktionspotenzials einer Volkswirtschaft unter die Lupe genommen.
Das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft beschreibt die Menge an Produkten und Dienstleistungen, die mit dem maximalen Einsatz von Produktionskapazitäten erreicht werden kann. Mit Produktionskapazitäten sind zum Beispiel Arbeitskraft, Maschinen, Räume oder Material gemeint.
Nur bei einer Hochkonjunktur können alle Produktionskapazitäten voll ausgelastet werden.
Abbildung 1: KonjunkturzyklusQuelle: Oliver Grau Finanzen
Bei einer Hochkonjunktur geht es der Wirtschaft gut, sie befindet sich in einem Hoch und die Produktionskapazitäten sind vollkommen ausgelastet. Das liegt daran, dass die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen durch die Konsumenten steigt. Hier spricht man auch oft von einer Vollbeschäftigung, da mehr Arbeitskräfte benötigt werden.
Du möchtest mehr zur Vollbeschäftigung erfahren? Schau doch mal in unseren Artikel dazu!
Bei einer Hochkonjunktur liegt ein Zustand vor, bei dem Absätze von Unternehmen nicht weiter steigen können. Eine Hochkonjunktur ist jedoch nur auf begrenzte Zeit möglich. Es besteht die Gefahr, dass durch steigende Preise eine Inflation eintritt. Dadurch wird für die Zukunft eine negative Wende erwartet.
Eine Inflation beschreibt den Vorgang des Preisanstiegs, wodurch der Wert des Geldes sich verringert.
Befand sich die wirtschaftliche Lage am Höhepunkt, folgt darauf ein Abschwung. In dieser Phase ist die Wachstumsrate der Wirtschaft gering oder sinkt. Die Konsumenten fragen weniger Güter nach und damit verringert sich auch die Produktion. Dadurch sinkt auch die Auslastung der Produktionskapazitäten und Angestellte müssen entlassen werden, wodurch die Arbeitslosenquote steigt.
Auch zur Arbeitslosenquote findest du einen tollen Artikel bei StudySmarter.
Die Zinsen und Güterpreise verringern sich. Zusammengefasst geht es der Wirtschaft also nicht besonders gut.
Wie du dem Namen sicher schon entnehmen kannst, befindet sich die Wirtschaft in dieser Phase an einem Tiefpunkt. Die Auslastung der Produktionskapazitäten ist sehr gering. Unternehmen investieren kaum noch und es müssen noch mehr Mitarbeiter entlassen werden. Durch die hohe Arbeitslosenquote haben die Konsumenten weniger finanzielle Mittel zur Verfügung und die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen ist niedrig. Dadurch sinkt auch das Preisniveau und die Gefahr einer Deflation wächst.
Die Deflation ist das Gegenteil einer Inflation. Preise sinken, wodurch Geld an Wert gewinnt.
Bei einem Aufschwung geht es der Wirtschaft wieder besser. In dieser Phase liegt ein positives Wirtschaftswachstum vor. Die Nachfrage steigt und der Konsum nimmt zu. Dadurch steigen auch Investition und Produktion an. Die Auslastung der Produktionskapazitäten von Unternehmen nimmt also zu und somit werden auch mehr Arbeitskräfte benötigt. Die Arbeitslosenquote sinkt und es kommt zu einem Anstieg der Güterpreise.
Hier siehst du noch einmal die Auswirkungen der verschiedenen Phasen auf die relevanten Faktoren:
Konjunkturphase | Güternachfrage | Güterpreise | Produktionskapazitäten | Arbeitslosigkeit |
Hochkonjunktur | sehr hoch | steigen | voll ausgelastet | gering |
Abschwung | nimmt ab | sinken leicht | geringer genutzt | nimmt zu |
Tiefphase | sehr gering | sinken | nicht ausgelastet | steigend |
Aufschwung | wächst | steigen leicht | zunehmend ausgelastet | sinkt |
Schwankungen in der Konjunktur können ganz unterschiedlich begründet werden. Grundsätzlich ist zwischen drei Gründen zu unterscheiden:
Wie der Name schon sagt, ist diese Schwankung saisonal bedingt, steht also mit dem Wechsel der Jahreszeiten in Verbindung. Diese Art von Schwankungen kommt jedoch nur in Teilbereichen vor, nicht in der gesamten Wirtschaft. In der Regel haben saisonale Schwankungen einen Zyklus von etwa drei Monaten. Da diese Art von Schwankungen saisonal bedingt ist, sind sie vorhersehbar und die betroffenen Unternehmen können sich darauf einstellen.
Betroffene Branchen wären zum Beispiel die Landwirtschaft oder der Tourismus-Sektor. Diese saisonalen Schwankungen haben dann jedoch oft Auswirkungen auf andere Branchen, die nicht direkt betroffen sind.
So boomt die Tourismus-Branche zum Beispiel besonders in der Ferienzeit. Die Menschen haben Zeit, um in den Urlaub zu fahren. Es werden mehr Flugzeuge eingesetzt, wodurch auch der Verschleiß dieser höher ist. Unternehmen, die Flugzeuge reparieren oder Verschleißteile herstellen, sowie deren Lieferanten, sind dadurch ebenfalls von den saisonalen Schwankungen betroffen.
Konjunkturelle Schwankungen betreffen das gesamte Wirtschaftsleben. Diese müssen um die saisonalen Schwankungen bereinigt werden, um einer Verfälschung entgegenzuwirken. Unter konjunkturellen Schwankungen kannst du dir rhythmisch wiederkehrende Schwankungen vorstellen, deren Phasen länger als ein Jahr dauern.
Konjunkturelle Schwankungen kommen nicht so regelmäßig vor, wie saisonale Schwankungen. Daher sind sie für Unternehmen nicht vorhersehbar und können zu schweren volkswirtschaftlichen Krisen führen.
Unter konjunkturellen Schwankungen kannst du dir zum Beispiel ein Ungleichgewicht zwischen dem gesamtwirtschaftlichen Angebot und der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage vorstellen. Das Angebot ist also größer als die Nachfrage oder andersrum. Das wirkt sich dann auf die Preise aus, wodurch es zu einer Inflation oder zu einer Deflation kommen kann.
Als Trends bezeichnet man eine erkennbare Grundrichtung der wirtschaftlichen Entwicklung während einer bestimmten Zeitspanne. Wie du aus dem Wort bestimmt schon ableiten kannst, geht es hier um Tendenzen. Diese werden über einen gewissen Zeitraum beobachtet und sind statistisch erfassbar. Sie sind unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen.
Als einfachstes Beispiel lassen sich hier modische Trends nennen. Sind zum Beispiel Hüte total angesagt, steigt die Nachfrage und es werden mehr Hüte produziert. Zusätzlich können auch die Preise steigen. Lässt dieser Trend allerdings nach, dann sinkt die Nachfrage und auch die Preise für die Hüte, da die Händler sie loswerden wollen.
In der Volkswirtschaft gibt es auch sogenannte Megatrends. Du kannst sie dir vorstellen, wie eine Lawine in Zeitlupe. Sie entwickeln sich nur langsam, haben aber enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft, Unternehmen, Institutionen und Individuen.
Sie dauern mehrere Jahrzehnte an und wirken sich auf alle gesellschaftlichen Bereiche aus. Megatrends können auch als globale Phänomene beschrieben werden. Zwar finden sie nicht überall gleichzeitig statt oder sind gleich stark ausgeprägt, früher oder später lassen sie sich jedoch überall auf der Welt beobachten.
Die Globalisierung ist ein gutes Beispiel für einen Megatrend. Als Globalisierung wird das Zusammenwachsen der Weltbevölkerung bezeichnet. Internationale Wirtschaftsbeziehungen stehen unter schwankenden nationalen Interessenlagen und Wirtschaft. Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stehen in einem weltweit zunehmenden engeren Austausch.
Konjunkturschwankungen können eine Vielzahl von Folgen haben. Sie wirken sich aus auf:
Als Konjunkturphase werden die Phasen einer Konjunktur bezeichnet. Sie geben an, wie gut oder schlecht es der Wirtschaft eines Landes zu einem bestimmten Zeitpunkt geht. Aus den vier Konjunkturphasen (Hochkonjunktur, Abschwung, Tiefstand und Aufschwung) ergibt sich der Konjunkturzyklus.
Der Abschwung einer Konjunktur folgt nach der Hochkonjunktur, bei der es der Wirtschaft eines Landes sehr gut geht. Da bei einer Hochkonjunktur die Produktionskapazitäten voll ausgelastet sind und eine hohe Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen vorliegt, ist auch der Beschäftigungsgrad sehr hoch. Durch steigende Preise kann es jedoch zu einer Inflation kommen, welche dann den Abschwung der Konjunktur auslöst. Das Geld verliert an Wert, die Nachfrage sinkt und die Auslastung der Produktionskapazitäten wird weniger, wodurch auch Personal entlassen werden muss.
Die Schwankungen der Wirtschaft bauen aufeinander auf. Steigen zum Beispiel die Preise, sinkt die Nachfrage. Durch die sinkende Nachfrage sinkt auch die Auslastung der Produktionskapazitäten und somit der Bedarf an Arbeitskräften. Dadurch sinken dann die Preise, um die Nachfrage wieder zu steigern. Mit steigender Nachfrage steigen auch die Produktionskapazitäten und somit der Bedarf an Mitarbeitern.
Die vier Phasen des Konjunkturverlaufs sind die Hochkonjunktur, der Abschwung, der Tiefstand und der Aufschwung. Zusammen bilden sie den Konjunkturzyklus, bei dem eine Phase immer aus der jeweils anderen resultiert.
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