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Das magische Sechseck ist die Erweiterung vom magischen Viereck. Dabei ist das magische Viereck ein volkswirtschaftliches Konzept, welches ein wirtschaftliches Gleichgewicht als oberstes Ziel besitzt. Anders als bei dem magischen Viereck besitzt das magische Sechseck sechs Indikatoren mit ihren Zielbeziehungen, welche der Umsetzung der Wirtschaftspolitik dienen. Was genau das magische Sechseck ist, welche Erweiterungen es zum magischen Viereck besitzt und…
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Jetzt kostenlos anmeldenDas magische Sechseck ist die Erweiterung vom magischen Viereck. Dabei ist das magische Viereck ein volkswirtschaftliches Konzept, welches ein wirtschaftliches Gleichgewicht als oberstes Ziel besitzt. Anders als bei dem magischen Viereck besitzt das magische Sechseck sechs Indikatoren mit ihren Zielbeziehungen, welche der Umsetzung der Wirtschaftspolitik dienen. Was genau das magische Sechseck ist, welche Erweiterungen es zum magischen Viereck besitzt und wie dann die Zielbeziehungen und Zielkonflikte aussehen, erfährst Du in diesem Artikel.
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Das magische Sechseck erweitert das magische Viereck um zwei weitere Indikatoren. Dabei beschreibt das Sechseck eine Zielbeziehung der wirtschaftspolitischen Ziele. Diese Ziele sind die Preisniveaustabilität, die Vollbeschäftigung, ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht, ein stetiges Wirtschaftswachstum, Umweltschutz und eine gerechte Vermögensverteilung.
Während die Ziele des magischen Vierecks im Stabilitätsgesetz verankert sind, ist die Erreichung der erweiterten Ziele nicht gesetzlich vorgegeben. Um das magische Sechseck genau zu verstehen, ist es zunächst wichtig, das magische Viereck zu kennen und nachzuvollziehen.
Das magische Viereck beschreibt ebenso eine Zielbeziehung der wirtschaftspolitischen Ziele. Jedoch gibt es im Grundkonzept (wie der Name bereits verrät) nur vier wirtschaftspolitische Ziele. Diese sind:
Damit die Erreichung dieser Ziele oberste Priorität hat, wurden diese vier Ziele im Grundgesetz verankert. Dazu wurde das magische Viereck im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (Stabilitätsgesetz) festgeschrieben.
Durch diese gesetzliche Verankerung setzen der Staat und die Notenbank ihren Fokus auf die Erreichung dieser wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele, um Fehlentwicklungen vorbeugen zu können. Während die Notenbank in der Verantwortung ist, eine Inflation oder Deflation durch Anpassung des Leitzinses zu verhindern, wäre eine staatlich mögliche Fehlentwicklung eine hohe Beschäftigungslosigkeit.
Die genannten Ziele werden auch Indikatoren genannt. Sie können genutzt werden, um mögliche Zielbeziehungen und Zielkonflikte zu finden und zu analysieren. Dabei können die Ziele, auch beim magischen Sechseck, kongruent zueinander sein. Sprich, sie können sich bei der gegenseitigen Erreichung unterstützen. Ebenso ist es jedoch auch möglich, dass sich die Ziele gegenseitig bei der Erreichung behindern. Dann wird von einem Zielkonflikt gesprochen.
Beispielsweise unterstützen sich das stetige Wirtschaftswachstum und die Vollbeschäftigung, da mit einer sinkenden Arbeitslosenquote die wirtschaftliche Produktivität steigt. Die genauen Zielbeziehungen und Zielkonflikte werden im weiteren Verlauf des Artikels noch ausführlich behandelt.
Bei dem magischen Sechseck kann nur von einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht gesprochen werden, wenn alle sechs Ziele erreicht sind. Das "magisch" im Namen kommt daher, dass eine Erreichung aller sechs (beziehungsweise aller vier) Ziele fast unmöglich ist. Der Grund dafür sind Zielkonflikte.
Nachfolgend werden die sechs Ziele betrachtet:
Die Preisniveaustabilität beschreibt, wie stabil die Preise in einer Volkswirtschaft sind. Diese kann anhand der Inflationsrate gemessen werden.
Die Inflationsrate beschreibt dabei den Anstieg der Preise für Produkte und Dienstleistungen eines Warenkorbs, welcher im Voraus festgelegt wurde, gegenüber dem Warenkorb des Vorjahres in Prozent.
Mit einem stabilen Preisniveau kann einer Inflation oder Deflation vorgebeugt werden, weshalb sich die Zentralbank das Ziel gesetzt hat, die Inflationsrate unterhalb von 2 % zu halten. Die Preisniveaustabilität ist daher wichtig, um die Funktion des Geldes als Tauschmittel zu waren und eine Wirtschaft wachsen zu lassen.
In einer Volkswirtschaft wird von einer Vollbeschäftigung gesprochen, wenn die Arbeitslosenquote unterhalb von 3 % liegt. Daher kann zur Beurteilung der Erreichung sowohl die Arbeitslosenquote als auch die Zahl der erwerbstätigen Personen hinzugezogen werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass beide Parameter von konjunkturellen Schwankungen betroffen sind.
Konjunkturelle Schwankungen beschreiben die Fluktuation im Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung.
Für die Messung der Vollbeschäftigung ist es also wichtig, die Arbeitslosenquote auszurechnen. Die Formel dafür sieht wie folgt aus:
Der Anteil unterhalb des Ziels von 3 % wird als freiwillige, saisonale oder konjunkturelle Erwerbslosigkeit beschrieben, weshalb dieser nicht zum Ziel der Vollbeschäftigung zählt, da er temporären Schwankungen unterliegt.
Die Vollbeschäftigung wurde in Deutschland zuletzt zur Zeit des Wirtschaftswunders, welches 1948 begann, erreicht. 2020 lag die Arbeitslosenquote bei 5,9 % und 2021 bei 5,4 %. Daher kann gesagt werden, dass Deutschland sich über die letzten Jahre der Vollbeschäftigung nähert.
Du möchtest mehr über die Vollbeschäftigung wissen? Dann schau Dir den gleichnamigen Artikel hier auf StudySmarter an!
Das Wirtschaftswachstum wird als Wachstum des allgemeinen Wohlstandes verstanden. Durch dieses Ziel sollen Schwankungen in der Beschäftigung verhindert werden. Wichtig ist dies für Beschäftigte im Niedriglohnsektor, da sowohl die Schwankungen als auch das Wachstum des allgemeinen Wohlstandes diese Gruppe am stärksten betreffen.
Gemessen wird das Wirtschaftswachstum anhand des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts, kurz BIP. Seit 1967 lag dieser Wert durchschnittlich bei 2,4 %.
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nutzt die Preise eines Basisjahres zur Berechnung des Bruttoinlandproduktes. Somit ist das Ergebnis unabhängig von Preisveränderungen. Von einem stetigen Wirtschaftswachstum kann gesprochen werden, wenn der BIP jährlich um 2–3 % wächst.
Um das außenwirtschaftliche Gleichgewicht zu beurteilen, wird der Außenbeitrag hinzugezogen. Dieser wird berechnet, indem die Importe von den Exporten abgezogen werden und dieses Ergebnis dann durch das nominale BIP geteilt und mal 100 multipliziert, um das Ergebnis in Prozent zu erhalten.
Das nominale Bruttoinlandsprodukt addiert alle Marktpreise für Güter, welche in einer Volkswirtschaft in einer Periode produziert wurden.
Du möchtest mehr zu dem Thema nominales BIP wissen? Dann schau Dir doch diesen Artikel an, "nominales Bruttoinlandsprodukt"!
Der Umweltschutz ist nur bei dem magischen Sechseck (und auch beim magischen Achteck, welches später kurz angeschnitten wird) eines der wirtschaftspolitischen Ziele. Die Aufnahme dieses Ziels ist im Hinblick auf die Erderwärmung geschehen. Hierbei geht es darum, wirtschaftlich nachhaltig zu handeln und nicht übermäßig viele Ressourcen zu verbrauchen.
Damit Unternehmen mehr auf die Umwelt achten und diese wahren, führte die Bundesregierung neue und strengere Dünger- und Tierhaltungsgesetze ein. Insgesamt verabschiedete die Bundesregierung seit 1994 circa 300 Gesetze und Verordnungen zum Umweltschutz.
Wie Du siehst, greift der Staat hierbei ein, um den Umweltschutz umzusetzen, da die meisten Unternehmen auf Profit ausgerichtet sind und sie dies somit nicht von allein tun.
Der Erdüberlastungstag (engl. Earth Overshoot Day) bezeichnet den Tag, an welchem die nachhaltig nutzbaren Ressourcen für ein Jahr aufgebraucht sind. Dieser Tag wird jährlich vom Global Foodprint Network errechnet, um die ökologischen Grenzen des Planeten zu verdeutlichen.
2022 erreichte Deutschland den Erdüberlastungstag bereits am 28. Juli und somit zwei Tage eher als im Vorjahr. Damit hat die deutsche Bevölkerung vom 1. Januar 2022 bis zum 28. Juli 2022 alle Ressourcen, welche ihr für ein Jahr zustehen würden, aufgebraucht.
Rein rechnerisch würde dies bedeuten, dass die deutsche Bevölkerung 1,75 Erden bräuchte, um den Ressourcenkonsum nachhaltig zu decken.
Das sechste, und somit letzte neue Ziel des Sechsecks, ist eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung. Dieses Ziel ist jedoch sowohl in einer freien, als auch in einer sozialen Marktwirtschaft (wie in Deutschland), nicht realisierbar und somit unmöglich zu erreichen. Es wird hierbei aber versucht, den sozialen Frieden und die soziale Gerechtigkeit durch Gesetze wie den Mindestlohn zu wahren.
Dadurch, dass die freie und die soziale Marktwirtschaft von einem Gewinnstreben als Leistungsanreiz geprägt sind, wird der Charakter einer Leistungsgesellschaft deutlich. Diese Marktwirtschaften sind also nicht kongruent mit einer gerechten Vermögensverteilung. Zudem kann eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung nicht beliebig gebildet werden. Diese Verteilungen sind lediglich von Angebot und Nachfrage abhängig.
Wie auch beim magischen Viereck können die Ziele des magischen Sechsecks in drei verschiedene Arten eingeteilt werden. Ziele können demnach komplementär, indifferent oder konkurrierend sein. Die komplementären Ziele ergänzen sich in ihrer Erfüllung. Das heißt, dass die Erreichung eines Ziels die Realisierung eines anderen Ziels unterstützt. Dies ist der Fall bei der Vollbeschäftigung und dem Wirtschaftswachstum. Sinkt die Arbeitslosenquote, so steigt meist das Wirtschaftswachstum. Wenn sich zwei Ziele gegenseitig unterstützen, so wird auch von Zielharmonie gesprochen.
Indifferente Ziele sind Ziele, welche sich gegenseitig nicht beeinflussen. Das heißt, dass sie die gegenseitige Erreichung weder hindern noch fördern. Die dritte Form der Zielbeziehung sind die konkurrierenden Ziele. Konkurrierend heißt dabei, dass die Ziele sich in der gegenseitigen Erfüllung hindern.
Dadurch, dass Ziele miteinander konkurrieren können, ist die Erreichung aller sechs Ziele unmöglich. Dies ist der Grund dafür, dass immer das Ziel mit dem schlechtesten Wert verbessert wird. Die Konkurrenz der Ziele kann dann zu Zielkonflikten führen.
Von Zielkonflikten wird gesprochen, wenn die Erfüllung des einen Ziels die Realisierung des anderen Ziels erschwert oder gänzlich unmöglich macht.
Zielkonflikte sind folglich das Ergebnis konkurrierender Ziele. Ein Beispiel für einen Zielkonflikt ist, dass das Ziel des Umweltschutzes mit dem des Wirtschaftswachstums konkurriert, da der Profit eines Unternehmens größer ist, wenn die Ausgaben geringer ausfallen. Umweltschutz ist jedoch nicht gerade günstig, weshalb es den Gewinn des Unternehmens reduziert.
Ferner steht auch die gerechte Vermögensverteilung in Konkurrenz zu dem Wirtschaftswachstum. Grund dafür ist, dass das magische Sechseck in die soziale Marktwirtschaft eingebettet ist. In der sozialen Marktwirtschaft hat der Staat nur geringen Einfluss auf die Gehälter, sowie die finanzielle Situation der Bürger*innen.
Weiterhin gelten auch die Zielbeziehungen und Zielkonflikte des magischen Vierecks. Dabei lagen die Zielkonflikte zwischen der Preisniveaustabilität und dem Wirtschaftswachstum und der Preisniveaustabilität und der Vollbeschäftigung.
Du bist Dir nicht mehr sicher, wieso diese Zielkonflikte beim magischen Viereck aufgetreten sind? Dann schau Dir doch diesen Artikel an, "Magisches Viereck"!
Mittlerweile wurde auch das magische Sechseck erweitert. Somit kann das Sechseck zum Siebeneck, Achteck oder Neuneck erweitert werden. Dabei wird im Siebeneck das Ziel der humanen Arbeitsbedingungen ergänzt. Im Achteck kommen die Ziele der humanen Arbeitsbedingungen und die Sicherung von Ressourcen dazu. Wird das Sechseck zum Neuneck erweitert, kommen die vorher genannten Ziele und die Ausgeglichenheit der öffentlichen Haushalte hinzu.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Erweiterung des Sechsecks auch zu mehr Zielkonflikten führen wird. Diese werden somit verstärkt und eine Umsetzung aller sieben, acht oder gar neun Ziele ist noch unwahrscheinlicher als schon beim magischen Sechseck.
Die wirtschaftspolitischen Ziele beim magischen Sechseck sind die Preisniveaustabilität, die Vollbeschäftigung, das Wirtschaftswachstum, das außenwirtschaftliche Gleichgewicht, der Umweltschutz und eine gerechte Vermögensverteilung.
Das magische Sechseck ist die Erweiterung vom magischen Viereck um zwei weitere Indikatoren. Dabei beschreibt das Sechseck eine Zielbeziehung der wirtschaftspolitischen Ziele. Diese Ziele sind die Preisniveaustabilität, die Vollbeschäftigung, ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht, ein stetiges Wirtschaftswachstum, Umweltschutz und eine gerechte Vermögensverteilung.
Das magische Sechseck ist die Erweiterung vom magischen Viereck um zwei weitere Indikatoren. Dabei beschreibt das Sechseck eine Zielbeziehung der wirtschaftspolitischen Ziele. Der Name "magisch" kommt daher, da nie alle sechs Ziele gleichzeitig erreicht werden können. Grund dafür sind auftretende Zielkonflikte.
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