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Wusstest du, dass das Nettovermögen pro erwachsener Person im Jahr 2017 im Durchschnitt bei 108.000 € lag? Das würde sich natürlich super anhören, wenn das Vermögen nicht vollkommen ungleich verteilt wäre. Allein rund 18 % des gesamten Nettovermögens von 7,8 Billionen Euro war dabei auf das reichste Prozent aufgeteilt. Für dich zum Vergleich: Diese Summe teilen sich die ärmsten 75…
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Jetzt kostenlos anmeldenWusstest du, dass das Nettovermögen pro erwachsener Person im Jahr 2017 im Durchschnitt bei 108.000 € lag? Das würde sich natürlich super anhören, wenn das Vermögen nicht vollkommen ungleich verteilt wäre. Allein rund 18 % des gesamten Nettovermögens von 7,8 Billionen Euro war dabei auf das reichste Prozent aufgeteilt. Für dich zum Vergleich: Diese Summe teilen sich die ärmsten 75 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Das macht das Land innerhalb Europas sogar zu einem der Staaten mit der höchsten Ungleichverteilung des Vermögens.
Vermögensverteilung ist der Oberbegriff dafür, wie das gesamte Vermögen eines Landes auf die Bevölkerung verteilt ist. Du kannst es dir also als eine anteilige Zurechnung des Vermögens vorstellen. Dabei kann man unterscheiden zwischen Personen, Haushalten oder Bevölkerungsgruppen auf verschiedenen Ebenen, wie zum Beispiel der regionalen, nationalen oder globalen Ebene. Man unterscheidet zwischen sektoraler und personaler Vermögensverteilung.
Nun hast du schon etwas über die Vermögensverteilung in Deutschland gelernt. Aber was genau versteht man eigentlich unter Vermögen?
Als Vermögen wird der gesamte Besitz einer Person bezeichnet. Der Wert des Vermögens einer Person wird immer in Form einer Währung, wie zum Beispiel Dollar oder Euro, angegeben. Diese Vermögenswerte werden dann evaluiert und zusammengerechnet, woraus sich das (Rein-)Vermögen ergibt.
Wie du bereits weißt, kann die Vermögensverteilung in sektorale und personale Vermögensverteilung unterschieden werden. Schauen wir uns das doch mal etwas genauer an.
Bei der sektoralen Vermögensverteilung schaut man sich gezielt eine Volkswirtschaft an. Dabei können die Wirtschaftssubjekte, Inländer oder Ausländer fokussiert und einzelne Wirtschaftszweige in Betracht gezogen werden.
Wie der Name vielleicht schon sagt, wird bei der personalen Vermögensverteilung berechnet, welchen Anteil des Vermögens einzelne Personen oder Personengruppen haben.
Die Personen oder Personengruppen können in Kategorien unterteilt werden.
Bei der personalen Vermögensverteilung wird der Anteil des Vermögens einzelner Personen oder Personengruppen ermittelt. Aber in welche Kategorien können diese Personen eingeteilt werden? Die folgende Tabelle wird dir einen Überblick verschaffen:
Kategorien | Erklärung |
Vermögensgrößenklassen | Es soll deutlich werden, dass keine gleiche Vermögensverteilung vorliegt. Eine bildliche Darstellung dafür ist die Lorenzkurve. |
Gliederung nach Alter, Generation, berufliche Qualifikation und Geschlecht | Diese Kategorie dient dazu, die Vermögensverteilung begründen zu können. |
Gliederung nach Staaten und Regionen | Diese Kategorie soll eine Vergleichbarkeit schaffen. |
Gliederung nach Vermögensarten | Vermögensarten wären zum Beispiel Geld- oder Immobilienvermögen. Dadurch lässt sich feststellen, welche Auswirkungen Inflation, Wirtschaftswachstum oder Ähnliches auf die Verteilung des Vermögens haben. |
Gliederung nach sozioökonomischen Gruppen | Diese Kategorie dient der Analyse von soziologischen oder ökonomischen Fragestellungen. Hier kann es zum Beispiel um die wirtschaftliche Macht gehen. Sozioökonomische Gruppen können unter anderem Angestellte oder Selbstständige sein. |
Abb. 1 - Lorenzkurve
Die Lorenz-Kurve stellt statistische Verteilungen grafisch dar, wobei sie das Ausmaß an Ungleichheit oder der relativen Konzentration innerhalb der Verteilung darstellt. Sie wurde 1905 vom US-amerikanischen Ökonomen Max Otto Lorenz entwickelt.
Das Vermögen ist meistens nicht gleich verteilt. Diese Ungleichheit wird durch Ungleichverteilungsmaße angegeben. Dafür verwendet man am häufigsten den Gini-Koeffizienten, der als Zahl zwischen 0 und 1 angegeben wird.
Gini-Koeffizient = 1 | Absolute Ungleichverteilung Du besitzt alles, andere Personen besitzen nichts. |
Gini-Koeffizient = 0 | Absolute Gleichverteilung Alle Personen verfügen über das gleiche Vermögen. |
Andere Maße sind:
Bei der Vermögensumverteilung konzentriert sich die Vermögenspolitik darauf, das ungleich verteilte Vermögen umzuverteilen. Sie knüpfen also an dem bereits vorhandenen Vermögen an.
Wie würdest du es finden, wenn einfach jemand dein Vermögen nimmt und es jemand anderem gibt? Aber nicht nur persönliche Interessen stehen der Vermögensumverteilung im Weg. Schon allein das Grundgesetz legt dieser politischen Maßnahme Steine in den Weg. So heißt es in Art. 14 GG:
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
Die verfassungsrechtliche Ausgestaltung des Eigentums nach Art. 14 GG steht einer Umverteilung also im Weg, denn danach sind keine entschädigungslose Enteignungen erlaubt.
In Deutschland sind der Lastenausgleich und die Erbschaftssteuer Instrumente mit einem umverteilungspolitischen Ziel.
Der Lastenausgleich sorgt dafür, dass ein Teil des Vermögens abgegeben wird. Dieser Teil kommt vertriebenen Flüchtlingen zugunsten und kann durch die Neubildung des Vermögens ausgeglichen werden.
Die Erbschaftssteuer belastet das Erbvermögen für den Empfänger eines Erbes. Geht also das Vermögen einer verstorbenen Person auf eine lebende Person über, dann fällt diese Steuer an. Diese hat jedoch kaum wesentliche Auswirkungen auf die Verteilung, da mit ihr nicht nur verteilungspolitische Ziele verfolgt werden, sondern auch eine Reihe von Nebenzielen, zum Beispiel familienpolitischer Art. Sie gewährt hohe Freibeträge und starke Tarifermäßigungen für nahe Familienangehörige.
Vermögen sind noch ungleicher Verteilt als Einkommen. Diese Ungleichverteilung nimmt stetig zu.
Die ungleiche Verteilung des Vermögens bedeutet nicht gleichzeitig, dass das Vermögen unfair verteilt ist. In Deutschland ist das allerdings der Fall.
Der DIW berichtete in einem Wochenbericht über die folgenden Zustände:
Ca. der Deutschen besitzt kein persönliches Vermögen
7% der Deutschen Bevölkerung weisen weniger Bruttovermögen als Verbindlichkeiten auf
Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt über 817.000 Euro
Die Vermögensungleichheit in Deutschland ist schon seit über zehn Jahren sehr groß. Dieser Zustand soll sich vor allem zwischen den Jahren 2002 und 2012 verschlimmert haben.
Dabei stehen Vermögen und Einkommen in enger Verbindung miteinander. Je mehr Nettoeinkommen du hast, desto mehr kannst du sparen. Das sorgt dafür, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Dafür gibt es drei Gründe:
Das durchschnittliche Vermögen der Deutschen ist jedoch nicht einfach einzuschätzen. Im Jahr 1996 wurde die Vermögenssteuer abgeschafft. Seitdem existiert keine offizielle Erfassung der Vermögen mehr, die Vermögenswerte beruhen also nur auf Schätzungen oder Umfragen. Bei solchen Umfragen sind die Reichen jedoch regelmäßig unterrepräsentiert, wodurch die Statistik verzerrt wird.
Die Wirtschaft bleibt nicht unberührt von den Auswirkungen der Ungleichverteilung des Vermögens. Eine dieser Folgen ist die Instabilität der Gesamtwirtschaft.
Zwischen 1990 und 2010 ist die Wirtschaft in 19 Ländern um 4,7 % gesunken.
Die Gründe dafür sind:
Chancenungleichheit in Deutschland
Fehlende wirtschaftliche Dynamik als Folge der fehlenden Chancengleichheit
Fehlende Bildungsgerechtigkeit bzw. ungleiche Bildungschancen
Schon allein die gerechte Verteilung von Bildungschancen würde zu einer Verbesserung führen, da diese auch zu besseren Chancen bezüglich der Karriere führen. Die Bevölkerung würde mehr verdienen, was die Wirtschaft ankurbeln würde.
Auch die erneute Einführung der Vermögenssteuer und die Abschaffung der Abgeltungssteuer, die aktuell bei 25 % liegt, stehen zur Diskussion.
Wenn eine Steuer auf Kapitalerträge erhoben wird, dann wird dies als Abgeltungssteuer bezeichnet. Unter Kapitalerträgen versteht man Renditen sowie Zielgewinne aus verschiedensten Anlageformen. Übersteigen die Kapitalerträge einen Freibetrag von 801 Euro pro Person, so müssen diese verteuert werden.
Zusätzlich wird dazu geraten, den Spitzensteuersatz zu erhöhen.
Diejenigen, die über ein besonders hohes Einkommen im Vergleich zum Durchschnittseinkommen eines Landes verfügen, müssen für gewöhnlich auch höhere Steuern zahlen. Das nennt man dann Spitzensteuersatz. In Deutschland liegt er aktuell bei 42 %.
Aber nicht nur auf nationaler Ebene ist das Vermögen ungleich verteilt. Nimmt man nur die ganze Weltbevölkerung in den Blick, dann lässt sich folgendes festhalten:
Abb. 2 - Vermögenspyramide 2016
Das reichste Prozent der deutschen Bevölkerung besitzt über 817.000 €.
Das Vermögen in Deutschland ist sehr ungleich verteilt.
Der DIW berichtete in einem Wochenbericht über die folgenden Zustände:
Wenn du jährlich 126.000 verdienst, dann gehörst du laut einem Artikel der FAZ zum reichsten Prozent.
Das Vermögen ist nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene sehr ungleich verteilt. Betrachtet man die Weltbevölkerung, lässt sich Folgendes festhalten:
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