StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Ausbleibender Regen, Hitze und Dürre setzen den Pflanzen in der Landwirtschaft zu. Die Folge sind Ertrags- und Qualitätseinbußen. Um dem entgegenzuwirken und die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen, kommen verschiedene Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft zum Einsatz. Was für Bewässerungsarten gibt es?Ziel von Bewässerungssystemen in der Landwirtschaft ist es, den Wasservorrat des Bodens so zu ergänzen oder auszugleichen, dass Pflanzen…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenAusbleibender Regen, Hitze und Dürre setzen den Pflanzen in der Landwirtschaft zu. Die Folge sind Ertrags- und Qualitätseinbußen. Um dem entgegenzuwirken und die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen, kommen verschiedene Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft zum Einsatz. Was für Bewässerungsarten gibt es?
Ziel von Bewässerungssystemen in der Landwirtschaft ist es, den Wasservorrat des Bodens so zu ergänzen oder auszugleichen, dass Pflanzen auch bei Hitze, Dürre oder ausbleibendem Regen überleben können. Wie viel zusätzlich bewässert werden muss, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind unter anderem das Klima, der Boden und die Pflanzenart.
Wie stark in der Landwirtschaft bewässert werden muss, hängt hauptsächlich vom Klima ab. Um genauer zu sein, hängt es von der Verteilung der Niederschläge ab. Die Menge an Niederschlag unterscheidet sich schon innerhalb von Deutschland.
Im Osten Deutschlands und in Niedersachsen muss mehr als die Hälfte der Flächen mit 450 bis 600 mm Jahresniederschlag auskommen. Im Westen dagegen fallen im Jahresdurchschnitt meist mehr als 600, teilweise sogar über 700 mm Jahresniederschlag.
Auch der Boden entscheidet darüber, wie viel in der Landwirtschaft bewässert werden muss. Die Böden weisen unterschiedliche Wasserspeichereigenschaften auf, denn es hängt von der Bodenart und seiner Zusammensetzung ab, wie viel Bodenwasser für die Pflanzen verfügbar ist. Die Bewässerungstechniken werden an die Bodengegebenheiten angepasst.
Bei der Bewässerung in der Landwirtschaft ist auch die zu bewässernde Pflanzenart entscheidend. Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedliche Fähigkeiten zur Nutzung des Bodenwassers, also werden die Bewässerungstechniken an die jeweilige Pflanzenart angepasst.
Die Wurzeln der Kartoffel reichen zum Beispiel nur bis in 40 cm Tiefe. Also kann die Kartoffel den Bodenwasservorrat auch nur bis in diese Tiefe ausschöpfen. Dagegen besitzen Mais oder Zuckerrüben tiefer reichende Wurzeln und haben daher ein größeres Bodenvolumen für die Deckung ihres Wasserbedarfs zur Verfügung.
Bei der Frage, wie viel bewässert werden muss, sollte man sich an die Grundsätze der fachlichen Praxis halten. Dem Boden sollte nur so viel Wasser zugeführt werden, wie die Pflanze auch aufnehmen kann, damit kein Wasser verschwendet wird.
Folgende 5 Schritte haben sich in der Praxis bewährt:
Bewässerungssysteme sind in der Landwirtschaft notwendig, da diese in den Trockenklimaten der Erde häufig die einzige Möglichkeit sind, um Nutzpflanzen anzubauen. Durch passende Bewässerungstechniken werden hier ausreichende Wassermengen auf die Felder geführt und so der fehlende Regen ersetzt.
Dagegen kommen Bewässerungssysteme auch in feuchtgemäßigten Klimazonen zum Einsatz, um die landwirtschaftlichen Flächen zusätzlich zu bewässern und so die Erträge zu steigern. Die Techniken und Methoden der Bewässerung unterscheiden sich je nach vorherrschendem Klima.
Es wird vor allem zwischen vier Bewässerungsarten unterschieden:
Bei der Unterflurbewässerung kommt vordergründig die Methode der Kapillarbewässerung zum Einsatz. Die Unterflurbewässerung ist durch ein unterirdisch verlegtes Rohrsystem nahezu unsichtbar. Bei dieser Methode wird der Grundwasserspiegel über eine gewisse Distanz angehoben und so den Pflanzenwurzeln zugeführt. Diese Methode kommt hauptsächlich bei ebenem und mäßigem Relief zur Anwendung.
Bei der Oberflächenbewässerung kommen insbesondere folgende Methoden zum Einsatz:
Bei allen Methoden werden Stauanlagen und Verteilungssysteme errichtet und so ein geregelter Flächenüberstau durch Flutwasser ermöglicht. Dieses Verfahren kann sowohl bei ebenem als auch steilem Relief angewendet werden.
Abbildung 2: Oberflächenbewässerung
Bei der Beregnung erfolgt die Wasserverteilung geregelt nach Zeit und Menge. Dies geschieht durch Pumpen, Rohre und Beregner. Die verbreitetsten Methoden sind die Feldberegnung sowie die Reihen- und Einzelberegnung. Dieses Verfahren wird auf mehr oder weniger ebenen Flächen, hauptsächlich in Subtropen und Tropen, angewendet.
Abbildung 3: Beregnung
Bei der Mikrobewässerung werden geringe Wassermengen um einen Tropfkörper verteilt. Der Tropfkörper kann etwa ein Schlauch oder eine Düse sein. Hier kommen die Methoden der Punktbewässerung und der Tröpfchenbewässerung zum Einsatz.
Abbildung 4: Mikrobewässerung
Diese Tabelle gibt Dir noch mal einen Überblick über die verschiedenen Bewässerungssysteme, ihre Methoden sowie die jeweiligen Vorteile (+) und Nachteile (−).
Unterflurbewässerung | Oberflächenbewässerung | Beregnung | Mikrobewässerung |
Kapillarbewässerung |
|
|
|
+ Verminderung der Verdunstung + Keine Platzverschwendung durch oberirdische Systeme + Geringer Arbeitsaufwand | + Kein hoher technischer Aufwand + Fläche muss nicht komplett eben sein | + Nicht abhängig von Oberflächenbeschaffenheit + Mehrzweckberegnung+ Wassersparend+ Schutz vor Frost durch spezielle Beregnung | + Individuelle Anpassung an die Pflanze + Methode, die am meistenWasser einspart + Geringer Verdunstungsverlust + Geringe Betriebskosten |
− Nicht für flachwurzelnde Pflanzen geeignet − Zusätzliche Bewässerung im oberen Boden nötig − Teuer | − Teuer − Hohe Verdunstungsraten − Große natürlich anfallende Wassermengen nötig | − Wind hat starke Auswirkungen − Technische Ausrüstung und Erfahrung nötig − Hoher Energieverbrauch − Teuer | − Erfordert hohe Sauberkeit des Wassers − Technisches Verständnis nötig |
Tab. 1 - Vorteile und Nachteile der Bewässerungssysteme
Auch wenn sich die verschiedenen Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft zunächst positiv anhören, bringen diese Auswirkungen mit sich. Die Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft haben ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen.
Das größte Problem ist die Versalzung und die Vernässung der Böden. An manchen Orten ist die Verdunstung sehr stark. Die Salze bleiben im Boden und deren Konzentration nimmt ständig zu. Wenn zudem der Grundwasserspiegel durch das Eindringen großer Wassermengen ansteigt, kommt es zur Vernässung des Bodens.
Auch die Flächen, auf denen Wasser gestaut wird, führen zu Problemen. Denn so verdunstet oder versickert ein Großteil des Wassers. Zudem besteht die Gefahr, dass der Grundwasserspiegel durch die Entnahme von zu großen Wassermengen absinkt.
Die Landwirtschaft ist mittlerweile der größte Wasserverbraucher der Erde.
Schätzungsweise werden circa 70 % des Süßwassers weltweit durch die Landwirtschaft verbraucht. Rund 20 % benötigt die Industrie und die restlichen 10 % entfallen auf die privaten Haushalte. In Asien und Afrika verbraucht die Landwirtschaft sogar 85 % des Frischwassers. In Europa sind es circa 35 %.
Wasserärmere Gebiete sind vorwiegend von den sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Bewässerungssysteme betroffen. Häufig sind Großbauprojekte nötig, um die benötigten Wassermengen aufzubringen. Die Großbauprojekte finden meist in Form von Staudämmen und Kanalanlagen statt. Um die Ausgaben zu decken, wird ein Großteil der angebauten Nahrungsmittel für den Export verwendet. Man spricht auch von Cash Crops.
Cash Crops sind für den Markt erzeugte landwirtschaftliche Produkte. Diese Produkte dienen nicht der Selbstversorgung, sondern werden angebaut, um Gewinne zu erzielen. Man nennt diese Produkte auch Exportfrüchte (aus dem Englischen von cash = Bargeld).
Nicht selten führen Wasserknappheit oder Probleme bei der Wasserverteilung zu Krisen und militärischen Konflikten. Hinzu kommt, dass durch den Bau von Großwasserprojekten oft der Lebensraum der ansässigen Bevölkerung zerstört wird.
Angesichts der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen benötigt es Alternativen in der Landwirtschaft. Auch der Klimawandel wird eine enorme Rolle spielen und die Situation des Wassermangels womöglich noch verschärfen.
Sogenannte intelligente Bewässerungssysteme oder smarte Bewässerungsuhren lassen sich per App einstellen und nutzen die Daten von Bodensensoren. Die Systeme – inklusive Bodensensoren – sind an das Internet angebunden, haben Zugriff auf Wetterdaten und können dementsprechend agieren. Die Gegebenheiten des Bodens sowie der Wetterbericht werden beim Gießen berücksichtigt.
Arten der Bewässerung sind unter anderem: Unterflurbewässerung, Oberflächenbewässerung, Beregnung sowie Mikrobewässerung.
In der Landwirtschaft wird zusätzlich bewässert, um den Wasservorrat des Bodens so zu ergänzen oder auszugleichen, damit Pflanzen auch bei Hitze, Dürre oder ausbleibendem Regen überleben können.
Manche Bauern bewässern nicht, da keine zusätzliche Bewässerung notwendig ist. So braucht zum Beispiel Getreide häufig keine zusätzliche Bewässerung.
In einigen Regionen der Erde führen Hitze, Dürre und ausbleibender Regen zu Ertrags- und Qualitätseinbußen. Um dem entgegenzuwirken, ist die Bewässerung teilweise notwendig.
der Nutzer schaffen das Bewässerungssysteme Landwirtschaft Quiz nicht! Kannst du es schaffen?
Quiz startenWie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser geographie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.