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Landwirtschaftliche Betriebe mit 100.000 Legehennen und 10.000 Masthühnern oder Puten sind heutzutage keine Ausnahme mehr. Die Größe der Betriebe nimmt immer weiter zu, während die Anzahl an Betrieben abnimmt. Diese Haltungsform wird als Massentierhaltung bezeichnet. Massentierhaltung ist die Haltung einer großen Anzahl an Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte unter beengenden, belastenden und meist nicht artgerechten Umständen. Massentierhaltung kann…
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Jetzt kostenlos anmeldenLandwirtschaftliche Betriebe mit 100.000 Legehennen und 10.000 Masthühnern oder Puten sind heutzutage keine Ausnahme mehr. Die Größe der Betriebe nimmt immer weiter zu, während die Anzahl an Betrieben abnimmt. Diese Haltungsform wird als Massentierhaltung bezeichnet.
Massentierhaltung ist die Haltung einer großen Anzahl an Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte unter beengenden, belastenden und meist nicht artgerechten Umständen.
Massentierhaltung kann auch als Intensivtierhaltung oder als intensive Tierhaltung bezeichnet werden. Das Ziel dieser Haltungsform ist es, mit geringen Kosten möglichst viele tierische Produkte herzustellen. Hierbei handelt es sich vor allem um die industrielle Fleisch-, Milch-, Eier-, Leder- und Fellproduktion.
Abbildung 1: Hühner in der Massentierhaltung
Auch wenn die Massentierhaltung in unserer Gesellschaft inzwischen als negativ angesehen wird, wird diese Haltungsform durch unser Konsumverhalten weiterhin unterstützt und gefördert. Die Nachfrage nach tierischen Produkten ist demnach noch immer so hoch, dass Massentierhaltung nötig ist, um den Bedarf zu decken.
Des Weiteren wächst auch die Bevölkerung weiterhin. Dadurch steigt natürlich auch die Nachfrage nach tierischen Produkten. Und da die Wirtschaft profitorientiert ist und möglichst günstig und schnell produzieren möchte, wird auf die Massentierhaltung zurückgegriffen.
Während die Form der Tierhaltung in den 1960er-Jahren modern und neu war und einen Fortschritt ankündigte, wird heute kritisch auf die Massentierhaltung geschaut. Ihre Anfänge hatte die Intensivtierhaltung bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
Die zunehmend urbanisierte Bevölkerung der USA konnte nicht mehr mit Techniken des 19. Jahrhunderts ernährt werden und es gab zu wenig Nahrung für die Menschen. Die Erhöhung der Nahrungsmittelversorgung wurde so zur nationalen Priorität. Man begann nach Wegen zu suchen, um die Größe und die Effizienz der tierischen Landwirtschaft zu steigern.
Es wurde also begonnen, Hühner speziell nur für die Fleischproduktion zu züchten. Dazu kamen Entwicklungen wie die Verwendung von Antibiotika in der Nahrung der Tiere. Diese ermöglichten es, die Tiere auf engstem Raum einzusperren, ohne, dass sie einander mit Krankheiten anstecken.
Seitdem werden Tiere in Massentierhaltungen nur noch als „Produzenten“ zur Herstellung von Milchprodukten oder Eiern gesehen oder als Fleischlieferanten. Dies ist einer der großen Kritikpunkte an der Massentierhaltung.
Insgesamt sterben etwa allein in Deutschland, 763 Millionen Tiere pro Jahr. Das ist nur aufgrund der vielen Betrieben möglich, die Massentierhaltung betreiben.
Weltweit leben 90 % aller Tiere in einer Massentierhaltung. In den USA sind es sogar 99 % aller Tiere. Diese Haltungsform wird jedoch inzwischen sehr kritisch gesehen und es gibt viele Verbände und Organisationen, die dagegen vorgehen und die Massentierhaltung abschaffen wollen.
Für verschiedene Tiere gibt es innerhalb der Massentierhaltung verschiedene Techniken und Ansätze, wie die Tiere behandelt werden. Tiere, die meist in Massen gehalten werden, sind:
Abbildung 2: Fische in einer Aquakultur
Fische und viele andere im Wasser lebende Tiere werden durch Aquakultur, oder Aquafarming, aufgezüchtet, um der Überfischung entgegenzuwirken. Das stellt eine besondere Form der Massentierhaltung dar, die jedoch auch viele Probleme mit sich bringt.
Je nachdem, welches Tier für welchen Zweck gehalten wird, unterscheiden sich die Haltungsformen. Was jedoch alle gemeinsam haben, sind folgende Aspekte:
Dass die Tiere so häufig Antibiotika einnehmen, ist übrigens auch für den späteren Konsumenten schlecht und kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die hohe Einnahme von Antibiotika kann bei den Tieren zu einer Antibiotikaresistenz führen, die dann an den Menschen weitergegeben werden kann. Sowohl bestehende als auch neue Krankheiten in der menschlichen Bevölkerung werden unheilbar.
Die Massentierhaltung geht mit vielen Problemen einher. Neben gesundheitlichen Folgen für die Menschen, ist die Massentierhaltung natürlich auch schlecht für die Gesundheit der Tiere. Der Tierschutz kann bei dieser Form der Tierhaltung nicht umgesetzt werden.
Beim Tierschutz spielt zum einen die Weise, wie Tiere gehalten werden, eine Rolle sowie der Platz, den jedes einzelne Tier zur Verfügung hat. Eine zu große Anzahl der Tiere in einem Betrieb hat negative Auswirkungen. Es können sich dadurch keine Rangordnungen zwischen den Tieren bilden, was vermehrt zu Rangordnungskämpfen führt. Das führt zu Stress.
Bei einer Massentierhaltung können außerdem bei Einzeltieren keine Gesundheitskontrollen oder tierärztliche Versorgungen durchgeführt werden.
Die Tiere werden in Käfigen, Ställen oder Kastenständen gehalten. Die Bewegungsmöglichkeiten der Tiere sind in solchen Haltungssystemen erheblich eingeschränkt. Sie können ihr arteigenes Verhalten, das sie in ihrer natürlichen Umgebung sonst hätten, nicht ausleben. Das äußert sich bei den Tieren in Aggressivität, Ängstlichkeit und Kannibalismus. Auch wirkt sich das Haltungssystem negativ auf die Gesundheit aus, da der Infektionsdruck und die Krankheitsanfälligkeit der Tiere zunimmt.
Abbildung 3: Schweine in Massentierhaltung
Der Deutsche Tierschutzbund versucht, mit Maßnahmen gegen die Massentierhaltung vorzugehen. Er hat zum Ziel, die Haltungsform der Tiere in der Landwirtschaft zu verbessern.
So viele Tiere auf engem Raum zu halten, ist ohne die Zufuhr von Antibiotika gar nicht erst möglich. Erkrankungen und Verletzungen werden bei den Tieren aufgrund der schlechten Umgebung begünstigt und um dem entgegenzuwirken, werden in solchen Betrieben häufig Medikamente eingesetzt. Dadurch besteht die Gefahr resistenter Keime oder Keimerreger, die auch auf den Menschen übertragen werden können.
Jedes zweite Hühnerfleisch aus deutschen Supermärkten ist mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Das hat eine Untersuchung des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben.
Auf die Umwelt wirkt sich die Massentierhaltung auch aus. Durch die Ausscheidungen der Tiere entstehen große Mengen an Ammoniak. Das wirkt sich negativ auf unsere Ökosysteme aus. Auch im Grundwasser entstehen Verschmutzungen. Gülle wird in landwirtschaftlichen Tierhaltebetrieben als Düngemittel eingesetzt. Dadurch gelangt Nitrat in das Grundwasser, was 60 bis 70 Prozent unseres Trinkwassers ausmacht.
Auch verursacht Massentierhaltung Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid und Methan. Fast 15 Prozent des weltweiten Kohlenstoffdioxidausstoßes ist auf die Massentierhaltung zurückzuführen.
Als Folge der Massentierhaltung wird viel Fleisch produziert. Das ist ein sehr wasserintensiver Vorgang. Zum einen benötigen die gezüchteten Tiere Wasser zum Trinken, zum anderen wird auch Wasser benötigt, um das Essen für die Tiere anzubauen. Der Wasserverbrauch für die Fleischproduktion ist also enorm hoch.
Abbildung 4: Fleischproduktion Verbrauch
In der Abbildung ist zu sehen, wie viel Wasser, Fläche und Getreide für ein Kilo Rindfleisch verbraucht wird. Außerdem zeigt sie auch, wie viel CO₂ Ausstoß ein Kilo Rindfleisch verursacht.
Die Massentierhaltung bietet auch Vorteile, die begründen können, warum trotz der ganzen Probleme, die Massentierhaltung dennoch größtenteils praktiziert wird. Folgende Vorteile von Massentierhaltung sind:
Um einen Überblick über die Vorteile und Probleme der Massentierhaltung zu erhalten, kannst Du Dir die folgende Tabelle anschauen:
Vorteile | Probleme |
Kostenvorteile für Landwirte | Enge Räume und Käfige ohne Bewegungsfreiheit; Ställe ohne Tageslicht |
Produktion in großen Mengen | Lebenserwartung der Tiere ist kurz |
Kostenvorteile für den Verbraucher | Misshandlung von Tieren; Manipulation |
Tierrechte werden missachtet | |
Extreme Antibiotikazufuhr und Rückstände im Fleisch | |
Unzureichende Gesundheitskontrollen | |
Umweltprobleme als Folge |
In der Tabelle kann man im direkten Vergleich sehen, dass die Probleme der Massentierhaltung definitiv überwiegen. Diese Haltungsform kann verhindert oder zumindest verringert werden, indem der Fleischkonsum verringert wird.Etwa die vegetarische oder vegane Ernährung wirken so Massentierhaltung aktiv entgegen. Aber auch durch Organisationen, die sich für das Tierwohl einsetzten, können die Lebensbedingungen und Haltungsformen verbessert werden.
Schlecht an Massentierhaltung ist unter anderem:
Vorteile von Massentierhaltung sind etwa:
Massentierhaltung wird betrieben, da durch diese Haltungsform mit geringen Kosten möglichst viele tierische Produkte hergestellt werden können.
Tiere, welche in Massentierhaltung gehalten werden, sind unter anderem Rinder, Schweine und Hühner.
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