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Beschäftigt man sich mit der extensiven Landwirtschaft, stößt man mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Begriff Cash Crops. Was genau sind jedoch Cash Crops? Wie unterscheiden sich Cash Crops von Food Crops?Landwirtschaft beschreibt die zielgerichtete Herstellung tierischer sowie pflanzlicher Erzeugnisse. Dies geschieht auf einer zu diesem Zweck bewirtschafteten Fläche. In der Landwirtschaft werden Boden und Nutztiere sowie Arbeit, Kapital und Know-how…
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Jetzt kostenlos anmeldenBeschäftigt man sich mit der extensiven Landwirtschaft, stößt man mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Begriff Cash Crops. Was genau sind jedoch Cash Crops? Wie unterscheiden sich Cash Crops von Food Crops?
Landwirtschaft beschreibt die zielgerichtete Herstellung tierischer sowie pflanzlicher Erzeugnisse. Dies geschieht auf einer zu diesem Zweck bewirtschafteten Fläche. In der Landwirtschaft werden Boden und Nutztiere sowie Arbeit, Kapital und Know-how als Produktionsfaktoren gesehen.
Cash Crops sind für den Markt erzeugte landwirtschaftliche Produkte. Diese Produkte dienen nicht der Selbstversorgung, sondern werden angebaut, um Gewinne zu erzielen. Man nennt diese Produkte auch Exportfrüchte (aus dem Englischen von cash = Bargeld).
Die Bezeichnung Cash Crops steht für den Anbau von hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten, die ausschließlich für den Export auf den Weltmarkt verwendet werden, da sie den Ansprüchen des Weltmarktes genügen. Sie stehen im Gegensatz zu Food Crops.
Zum Thema Food Crops findest Du auf StudySmarter eine separate Erklärung.
Cash Crops lassen sich in Genussmittel, Industriepflanzen, Gewürze und Nahrungspflanzen unterscheiden. Beispiele für typische Cash Crops sind Getreide, Ölsaaten, Kaffee, Kakao, Zucker, Gemüse und Obst (etwa Avocado und Orangen), Erdnüsse, Baumwolle und Tabak.
Um nachzuvollziehen, weshalb Cash Crops im Laufe der Zeit so an Bedeutung gewonnen haben, sollte die Entwicklung des Weltagrarmarktes betrachtet werden. Man spricht auch vom Food Regime Ansatz.
Bereits seit der 2. Hälfte des 19. Jh. besteht ein Weltagrarmarkt. Die Art der Handelsströme hat sich seitdem jedoch mehrfach verändert. Es gibt drei verschiedene Phasen, die als Food Regimes bezeichnet werden. Jede Phase steht dabei für ein bestimmtes Muster von Produktion, Handel und Konsum, das sich über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht verändert.
Das 1. Food Regimes lässt sich in der Zeit von 1850 bis 1920 einordnen. In den heutigen Industrieländern schritt die Industrialisierung extrem voran und gleichzeitige nahm die Bedeutung der Landwirtschaft ab. Es wurde einerseits mit Rohstoffen in Form von Nahrungsmitteln und industriellen Rohwaren aus den Entwicklungsländern und andererseits mit Fertigwaren aus den Industrieländern gehandelt.
Durch den weiteren Ausbau des Weltagrarmarktes nahm die Dominanz weltweit aktiver Konzerne zu. Hier sind vorwiegend Unilever, Del Monte oder Kellog zu nennen. Landwirtschaft und Industrie gingen weitestgehend ineinander über. In den Industrieländern startete die Massenproduktion von Gütern, welche von einer fortschreitenden Substitution tropischer Rohmaterialien begleitet wurde. Die Industrieländer mit der Überproduktion auf dem Weltmarkt zu Dumpingpreisen. Das 2. Food Regime reicht etwa bis Mitte der 1970er-Jahre.
Das 3. Food Regime zeichnet sich durch eine zunehmende Verdichtung der weltweiten Handelsbeziehungen sowohl für industrielle Produkte als auch für den Agrarbereich aus. Technische Fortschritte in Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, dazu gehören die Biotechnologie und Gentechnik, sind in dieser Phase die bestimmenden Faktoren.
Während in den Entwicklungsländern neue Massenmärkte entstehen, ist in den Industrieländern eine zunehmende Differenzierung der Märkte zu erkennen. Das Verbraucherbewusstsein für ökologische und soziale Belange steigt. International agierende Unternehmen müssen sich flexibel und schnell an die neuen Bedingungen anpassen.
Der Food Regime Ansatz zeigt die Veränderung vom klassischen Süd-Nord-Handel hin zu einem aufgrund der Diversifizierung des Konsums vielschichtigen Systems. Bei der neuen Dimension des Handels entstehen hauptsächlich für kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe der Tropen und Subtropen neue Absatzchancen. Einige Entwicklungsländer versuchen durch den Anbau und Verkauf von Food Crops am Welthandel teilzunehmen.
Ein Vorteil von Cash Crops besteht darin, dass die Landwirte für ihre Produkte häufig Bargeld von den Zwischenhändlern bekommen. Der von den Bauern erhaltene Barbetrag für seine Cash Crops kann für die Rückzahlung des Darlehens, für den Kauf von Saatgut, Dünger usw. verwendet werden. Dies ermutigt die Bauern, mehrere Ernten in einem Jahr für Geldleistungen zu kultivieren.
Cash Crops werden auf großen Flächen in Monokulturen angebaut. Dies hat eine künstliche Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch den verstärkten Einsatz von Düngemitteln zur Folge.
Als Monokultur werden landwirtschaftliche, gartenbauliche oder forstwirtschaftliche Flächen bezeichnet, auf denen ausschließlich eine einzige Nutzpflanzenart über mehrere Jahre hintereinander angebaut wird.
Ein weiterer Nachteil von Cash Crops ist der Einsatz von landwirtschaftlicher Großtechnik, die den Boden tiefgreifend zerfurcht. Dadurch wird die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig beeinflusst und eine Erosion wird begünstigt. Dass Cash Crops in Gebieten angebaut werden, die dafür nicht geeignet sind, hat finanzielle Gründe.
Denn mit Cash Crops können nur Gewinne erzielt werden, wenn man den Anforderungen des Weltmarktes gerecht wird. Auch müssen häufig Pachtgebühren an den Landbesitzer gezahlt werden.
Vor allem in Entwicklungsländern werden Cash Crops in großen Mengen angebaut und stehen häufig mit den Bedürfnissen der eigenen Bevölkerung im Konkurrenzkampf.
Auf dem Exportmarkt zählt Deutschland für zahlreiche afrikanische Länder zu den führenden Abnehmern ihrer Rohstoffe insgesamt, mit Anteilen von etwa 5 bis 15 Prozent am Exportvolumen.
Deutschland ist einer der größten Importeure von Rohkaffee. 2016 wurden rund 1,1 Mio. Tonnen im Wer von 3 Mrd. Euro importiert. Im Vergleich lag die Welterzeugung von Kaffee bei 9 Mio. Tonnen. Der Cash Crop Kaffee wurde überwiegend aus Südamerika bezogen.
Deutschland importiert rund 58.000 Tonnen Tee im Wert von etwa 200 Mio. Euro im Jahr. Die weltweite Produktion liegt bei etwa 5,4 Mio. Tonnen. Etwa 14 Prozent der Importe kommen aus Afrika. Der Großteil des Cash Crop Tees stammt dagegen aus Indien und China.
Deutschland bezieht Rohkakao fast ausschließlich aus Westafrika. Über die Hälfte der Importe des Cash Crop kommt von der Elfenbeinküste. 2015 waren das etwa 52 Prozent.
Der Rohtabak zur Verarbeitung wird von Deutschland überwiegend aus dem Ausland importiert. Dieser wird dann vorher verarbeitet und in lagerungsfähigem Zustand hier in großen Mengen eingelagert. Der Cash Crop aus Afrika macht nur weniger als 1 Prozent der Gesamteinfuhr in dem Bereich aus.
Deutschland ist bei den Baumwollimporten führend. Der Importwert liegt 2016 bei knapp 1 Mio. Euro 2016. Etwa zwei Drittel davon kommen aus Asien. Der Anteil afrikanischer Länder an dem Cash Crop ist bislang nur gering.
Wie unterscheiden sich Food Crop und Cash Crop? Die untere Tabelle gibt Dir einen Überblick über Food Crop und Cash Crop und ihre Unterschiede.
Cash Crops | Food Crops | |
Markt | Verkauf auf internationalen und lokalen Markt | Verkauf nur auf lokalen Markt |
Kapital | viel Kapital nötig | nicht viel Kapital nötig |
Anbau | Komplexe Landwirtschaft, um hohe Erträge zu erzielen | Einfache Anbautechniken |
Richtlinien | Spezifisch vorgegebene Richtlinien | keine Richtlinien |
Zweck der Landwirtschaft | Gewinne erzielen | Nahrung zum Überleben sichern |
Pflanzen, die Cash Crops sind, sind etwa Getreide, Ölsaaten, Baumwolle und Tabak.
Cash Crops werden haupsächlich in Entwicklungsländern angebaut.
Cash Crops in Afrika, die angebaut werden, sind Kaffee, Tee, Kakao, Tabak und Baumwolle
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