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Licht und Schatten sind wichtige Stilmittel der Kunst, die einem Bild nicht nur plastische Tiefe verleihen, sondern auch ganz bestimmte Bedeutungen übermitteln können. In einer Bildanalyse sind sie deswegen ein nicht wegzudenkender Teil. Es gibt verschiedene Schattenarten, wie Schlagschatten und verschiedene Techniken, um Licht und Schatten zu zeichnen.
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Jetzt kostenlos anmeldenLicht und Schatten sind wichtige Stilmittel der Kunst, die einem Bild nicht nur plastische Tiefe verleihen, sondern auch ganz bestimmte Bedeutungen übermitteln können. In einer Bildanalyse sind sie deswegen ein nicht wegzudenkender Teil. Es gibt verschiedene Schattenarten, wie Schlagschatten und verschiedene Techniken, um Licht und Schatten zu zeichnen.
Licht und Schatten begegnen uns jeden Tag. Sei es, dass wir uns vor der brennenden Sonne in den Schatten eines Schirms flüchten, wir mit den Händen vor einer Taschenlampe Schattenwesen erschaffen oder im Dunkel der Nacht mit dem Handy den Weg durch das Zimmer erleuchten.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Wo Schatten ist, ist auch Licht. Sie sind Gegensätze und trotzdem brauchen sie einander, um sich gegenseitig zu ergänzen. Aus dieser Dualität wird klar, dass in der Kunst Licht und Schatten häufig nicht einfach nur verwendet werden, um einem Bild Tiefe zu verleihen, sondern auch, um ihm eine tiefere Bedeutung zu geben und Geschichten zu erzählen.
Licht kann durch verschiedene Quellen entstehen. Es gibt natürliche Lichtquellen:
Natürliche Lichtquellen entstehen, ohne dass der Mensch daran beteiligt ist. Als wichtigste natürliche Lichtquelle gilt die Sonne, die vor allem bei der Landschaftsmalerei eine wichtige Rolle spielt. Weitere natürliche Lichtquellen sind beispielsweise Blitze oder Sterne.
Aber auch künstliche Lichtquellen:
Künstliche Lichtquellen sind dementsprechend Quellen, die vom Menschen erschaffen sind. Dazu gehören zum Beispiel alle möglichen Lampen (Straßenlaternen, Taschenlampen…), aber auch Kerzen oder Feuer, das im Kamin brennt.
Weiterhin kann man feststellen, wie die Lichtquelle den Schattenwurf beeinflusst. Es gibt das gerichtete Licht:
Gerichtetes Licht, auch Punktlicht genannt, wird konzentriert auf eine Fläche gerichtet. Du kannst Dir das am Beispiel eines Scheinwerfers oder einer Taschenlampe vorstellen. Wenn nun ein Objekt in dem Lichtkegel dieser Lichtquelle steht, so hat sein Schatten scharfe Kanten und ist besonders dunkel. Es entstehen somit auch besonders starke Kontraste.
Aber auch das diffuse Licht:
Diffuses Licht wird oft von Lichtquellen abgegeben, die eine größere Fläche haben als gerichtete Lichtquellen. Das Licht wird nicht auf einen Punkt gebündelt, sondern kann sich mehr verbreiten. Ein Objekt, das in solchem Licht steht, wirft Schatten, die heller sind und weichere Kanten haben.
Probier es mal selbst aus! Schnappe Dir eine Taschenlampe und bringe sie mal weiter weg und mal näher an einen Gegenstand. Oder benutze andere Lichtquellen, wie etwa Deine Deckenlampe. Du wirst sehen, wie sich die Schatten je nach Entfernung und Art der Lichtquelle verändern.
Die Art, wie das Licht in einer dargestellten Szene verteilt ist, lässt sich in eine von drei Kategorien einteilen.
Beim Normalstil erscheint eine dargestellte Szene mit ganz normaler Alltagsbeleuchtung. Alle Bereiche und Elemente sind gleichmäßig beleuchtet und können vom Betrachter gut erkannt werden.
Der Low-Key-Stil wird meistens dann verwendet, wenn eine Szene dramatisch wirken soll. Daher gibt es in diesem Stil ein starkes, gerichtetes Licht, wodurch scharfe Kontraste und damit besonders helle und besonders dunkle Bereiche entstehen.
Das Gegenstück dazu ist der High-Key-Stil. In diesem ist die Szene sehr stark ausgeleuchtet, sodass fast keine Schatten entstehen. Das kann verwendet werden, um einen freundlichen und einladenden Eindruck zu vermitteln; gleichzeitig kann diese Beleuchtung durch ihre Unnatürlichkeit auch als unheimlich aufgefasst werden.
Diese Begriffe werden vor allem in der Fotografie verwendet, aber natürlich findet sich diese Art des Spiels mit Licht und Schatten auch bei anderen Kunstgattungen.
Man unterscheidet bei Schatten zwischen zwei verschiedenen Arten. Diese Unterscheidung solltest Du kennen:
Der Körper- oder Eigenschatten ist der Schatten, der von einem Objekt auf sich selbst geworfen wird. So werfen etwa Haare manchmal einen Schatten auf das Gesicht, oder ein aufgeklappter Laptop erzeugt einen Schatten auf seiner Tastatur. Durch diese Schattenart wird die Plastizität, also die Dreidimensionalität, eines Körpers deutlich.
Der Schlag- oder Außenschatten wird von dem Objekt auf seine Umgebung geworfen. Beispiele sind der Schatten eines Wolkenkratzers auf die Stadt oder Dein eigener Schatten auf dem Boden. Schlagschatten stellen zwar auch die Form des Objekts dar, können aber auch missverständlich wirken; denke nur allein an Schattenfiguren, die mit den Händen vor einer Taschenlampe erzeugt werden können. An Schlagschatten sieht man außerdem am klarsten, aus welcher Richtung die Lichtquelle auf das Objekt scheint und wie es in einem Raum steht.
Licht und Schatten sind nicht nur schwarz und weiß. Je nach Licht haben Schatten auch unterschiedliche Farben.
In der Kunst bekommen Schatten häufig unterschiedliche Farbtöne und werden nicht einfach als dunklerer Fleck gemalt. Man bedient sich dabei vorwiegend an kühlen Blau- und Violetttönen, die durch das Zusammenspiel mit Beleuchtungsfarbe, der Farbe des Objekts und den verschiedenfarbigen Reflexionen entstehen. Kommen zudem warme Farben wie Orange- und Gelbtöne im Bild vor, spricht man von einem Kalt-Warm-Kontrast.
Eine ähnliche Technik ist der Komplementärkontrast, welcher besonders im Impressionismus zum Einsatz kam. Hierbei werden Kontraste überhöht und Schatten in Form von Komplementärfarben gemalt. So können Schatten sogar in sehr dunklen Bereichen gesetzt werden.
Komplementärfarben sind Farben, die sich auf dem Farbkreis direkt gegenüberliegen. Wenn Du außerdem mehr über den "Impressionismus" erfahren möchtest, lies Dir gerne die entsprechende Erklärung dazu durch.
In der Kunst gibt es einige Künstler, die für ihre besondere Darstellung und Verwendung von Licht und Schatten bekannt sind. Drei von ihnen lernst Du in diesem Kapitel kennen.
Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610) gilt als Erfinder des sogenannten Zeigelichts, auch als Clair-obscure bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Art der Kontraststeigerung von Licht und Schatten, durch die die Handlung des Bildes bewusst betont werden soll. Dafür werden die Personen, die Objekte oder der Raum durch eine starke, unnatürlich helle Lichtquelle außerhalb des Bildes beleuchtet. Es entsteht ein dramatischer Effekt.
Auch der bekannte Künstler Rembrandt bediente sich dieser Technik.
William Turner (1775–1851) wird als einer der bedeutendsten Künstler der Romantik in England angesehen. Er beeinflusste mit seiner besonderen Umgangsweise mit Licht und Farben die später auf ihn folgenden Impressionisten. Anders als der damals übliche Zeitgeist legte Turner einen großen Fokus darauf, mit kontrastreichen, starken Farben das Licht in seinen Werken darzustellen.
Auch zur "Romantik" findest Du einen passenden Artikel.
Claude Monet (1840-1926) war ein bedeutender Künstler des Impressionismus und hat mit seinem Werk Impression, Soleil levant dieser Bewegung erst ihren Namen verliehen. Typisch für die Kunstbewegung sind viele von Monets Werken von besonderen Lichtverhältnissen und ausdrucksvollen Farben geprägt, die das Augenmerk auf die Atmosphäre anstatt die Details legen sollten.
Nach der Geschichte und Theorie von Licht und Schatten, geht es in diesem Teil darum, selbst das Einzeichnen von Licht und Schatten zu erlernen.
Schatten und Highlights (Punkte, bei denen besonders viel Licht reflektiert wird) richtig zu setzen, ist gar nicht so einfach, wie man sich das zunächst vorstellt.
Am besten hilft es, sich dabei genau klar zu werden, wo die Lichtquelle ist, die Dein Objekt beleuchtet. Steht sie vorne, seitlich oder hinter dem Objekt? Vielleicht ist sie sogar über oder unter ihm? Ist sie sehr nah, sodass scharfe Kanten bei den Schatten entstehen, oder ist sie eher weiter weg, sodass das Objekt weniger kontrastreiche Schatten wirft?
Wenn Du magst, kannst Du Dir in einer Nebenskizze die Lichtquelle für Dein Objekt einzeichnen. Besonders bei komplexeren Objekten, wie etwa einem menschlichen Gesicht, kann Dir das sehr helfen. Denn dadurch kannst Du Dir so besser verbildlichen, woher das Licht kommt.
Beim Schattieren ist es außerdem wichtig, sich die Oberfläche und das Volumen des Objekts bewusst zu machen. Manche neigen zum Beispiel dazu, ein Gesicht sehr flach zu schattieren, obwohl es eine sehr komplexe Oberfläche ist, bei der fast überall Schatten auftreten. In diesem Fall lässt sich das Problem lösen, indem man sich ein wenig mit der Anatomie des Gesichtes befasst und vor allem Referenzen benutzt. Dadurch wird es leichter, die helleren und dunkleren Flächen zu identifizieren.
Wo die Schatten hinkommen sollen, weißt Du jetzt. Aber welche Techniken gibt es, um sie in ein Bild einzuzeichnen?
Die Schraffur kommt beim Zeichnen zum Einsatz. Mit einem Bleistift, Kugelschreiber, Fineliner oder anderen Zeichenwerkzeugen werden dünne Striche nebeneinander gezogen. Dabei gibt es unzählige Varianten des Schraffierens – im Folgenden siehst Du eine kleine Auswahl:
Je nachdem, wie viel Platz zwischen den einzelnen Strichen ist und wie viele Schichten es gibt, können so sehr helle bis tiefdunkle Schatten gezeichnet werden.
Das Schummern ist eine Zeichentechnik, bei der der Stift sehr schräg zum Papier gehalten wird und man somit größere Flächen gleichmäßig ausmalen kann. Je nachdem, wie fest auf das Papier gedrückt wird, können hier verhältnismäßig leicht Übergänge gezeichnet werden.
Bei dieser Technik wird eine Fläche, die durch Schraffur oder Schummern gezeichnet wurde, verwischt. Bei den meisten kommt dabei intuitiv der Finger zum Einsatz, aber Vorsicht: Diese Methode wird von Kunstlehrer*innen häufig nicht gerne gesehen.
Einer der Gründe dafür ist, dass sich durch das Fett und den Schweiß auf der Haut unkontrollierte Flecken auf dem Bild bilden können und es dadurch oft ein wenig amateurhaft aussieht. Um das zu verhindern, kann man Zeichenwerkzeuge, wie etwa ein Estompe benutzen. Das ist eine Art Papierstift, mit dem viel sauberer und kontrollierter verwischt werden kann, als mit dem Finger. Um schöne, gleichmäßige Übergänge hinzubekommen, braucht es bei dieser Technik dennoch ein wenig Übung.
Eine Technik, die vor allem bei der Aquarell-Malerei zum Einsatz kommen kann, heißt Lavierung. Hierbei macht man sich die Eigenschaften von Aquarellfarben zunutze: Diese trocknen nämlich erst dann wirklich, wenn das Wasser verdunstet ist. Je nach Aquarellpapier kann dies etwa ein bis drei Minuten dauern. Diesen Zeitraum kann man ausnutzen, um mit den noch nassen Farben zu arbeiten und so fließende Farbübergänge zu erschaffen. Dabei kann man entweder zwei (oder mehr) Farben zusammenbringen, oder die nasse Farbe auf dem Bild verteilen, um so hellere und dunklere Bereiche zu malen.
In diesem Beispiel von Rembrandt erkennt man die Technik des Lavierens sehr gut, auch wenn hier mit Tusche anstatt mit Aquarellfarben gearbeitet wurde.
Eine eher ungewöhnlichere Methode ist, anstatt der Schatten, die helleren Bereiche eines Bildes zu zeichnen. Normalerweise zeichnest Du wahrscheinlich auf weißem Papier mit einem dunklen Blei- oder Kohlestift. Bei dieser Technik soll das Ganze einmal umgedreht werden: Also auf schwarzem Papier mit einem weißen Stift malen. Das ist deswegen eine interessante Übung, weil man sich beim normalen Zeichnen häufig eher auf die Schatten, anstatt auf die hellen Bereiche fokussiert, und man so etwas anders vorgehen muss.
Auch die Farbgebung von Schatten will gelernt sein. Wenn Du nicht gerade an einer Schwarz-Weiß Zeichnung arbeitest, sondern lieber einen natürlichen Effekt erzielen möchtest, solltest Du von komplett schwarzen und weißen Flächen absehen. Wie Du bereits im Kapitel "Licht, Schatten und Farben" gelernt hast, ist in der Realität kaum ein Schatten komplett schwarz, sondern hat immer einen Stich Farbe, der auf seine Umgebung zurückzuführen ist. Um diese Farben zu lernen und anzuwenden, lohnt es sich, wie so oft, Referenzen zu verwenden.
Natürlich gibt es – wie in allen Bereichen der Kunst – je nach Stil Ausnahmen. Klassische Comics arbeiten beispielsweise mit komplett schwarzen Schatten.
Zuletzt sollen noch die Tonwerte, also die verschiedenen Helligkeits- und Dunkelheitsabstufungen, besprochen werden:
Um realistisch Licht und Schatten malen zu können, erfordert es einiges an Können. Man muss den Umgang mit Tonwerten gut beherrschen, um Kontraste richtig darzustellen und somit dem Bild ein Gefühl von Räumlichkeit zu geben.
Um Tonwerte richtig erkennen zu können, kannst Du die folgende Übung einmal ausprobieren:
Wenn Du von einem Foto abzeichnest, kannst Du dieses zu einem Schwarz-Weiß-Bild bearbeiten – auch wenn Du gar kein schwarz-weißes Bild zeichnen möchtest. Durch diese Methode fällt es Dir nämlich leichter, dunkle und helle Stellen zu erkennen.
Um diese Übung zu erweitern, kannst Du das bearbeitete Foto auch ausdrucken und in verschiedene Helligkeitsbereiche aufteilen. Besonders bei einer Malerei kann das von Vorteil sein. Somit kannst Du diese Bereiche gleich auch auf Deine Leinwand übertragen und hast so bereits eine Basis, aus der Du dann die Details herausarbeiten kannst.
Licht und Schatten sind in der Kunst nicht nur dafür wichtig, um einem Werk Tiefe und Plasitizität zu verleihen, sondern auch, um ihm eine tiefere Bedeutung zu geben. So werden Dunkelheit und Licht gerne als Symbole für schlechte und gute Dinge verwendet.
Um Licht und Schatten selbst zu malen bzw. darzustellen, gibt es viele verschiedene Methoden. Während beim Zeichnen zum Beispiel Techniken wie die Schraffur oder das Schummern zum Einsatz kommen, wird bei der Aquarell-Malerei oft mit Lavierung gearbeitet. Je nach Medium und Kunstart gibt es somit unterschiedliche Vorgehensweisen.
Licht und Schatten haben folgende Wirkung: Sie sorgen zum einen dafür, dass ein Motiv plastisch wirkt und nicht nur wie ein 2D-Objekt aussieht. Zum Anderen werden Licht und Schatten auch gerne als Stilmittel verwendet, um dem Werk eine tiefere Bedeutung zu geben. Licht steht dafür normalerweise für das Gute, Schatten dagegen für das Böse.
Der Körperschatten oder Eigenschatten ist der Schatten, der von einem Objekt auf sich selbst geworfen wird. So werfen zum Beispiel Haare manchmal einen Schatten auf das Gesicht, oder ein aufgeklappter Laptop erzeugt einen Schatten auf seiner Tastatur. Durch diese Schattenart wird die Plastizität, also die Dreidimensionalität, eines Körpers deutlich.
Karteikarten in Licht und Schatten Kunst27
Lerne jetztWelche beiden Funktionen haben Licht und Schatten in der Kunst?
Von welchen beiden Arten von Lichtquellen unterscheidet man?
Was sind natürliche Lichtquellen? Nenne Beispiele.
Natürliche Lichtquellen sind Lichtquellen, die enstehen, ohne dass der Mensch daran beteiligt ist. Beispiele: Sonne, Blitze, Sterne.
Was sind künstliche Lichtquellen? Nenne Beispiele.
Künstliche Lichtquellen sind Lichtquellen, die vom Menschen erschaffen sind. Beispiele: Lampen, Kerzen.
Von welchen beiden Lichtarten unterscheidet man bei der Lichtqualität?
Was ist gerichtetes Licht?
Gerichtetes Licht wird konzentriert auf eine Fläche gerichtet. Es entstehen starke und scharfe Kontraste.
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