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Lichtinstallation

Einige Städte der Welt nutzen derzeit kreative Aktionen, um auf das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Dabei wird das Ziel verfolgt, Mitgefühl und Verbundenheit mit den vom Krieg betroffenen Menschen zu zeigen. Nicht selten kommt dafür Lichtkunst zum Einsatz. 

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Lichtinstallation

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Einige Städte der Welt nutzen derzeit kreative Aktionen, um auf das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Dabei wird das Ziel verfolgt, Mitgefühl und Verbundenheit mit den vom Krieg betroffenen Menschen zu zeigen. Nicht selten kommt dafür Lichtkunst zum Einsatz.

So auch in der Stadt Prag, Tschechien. Dort erstrahlt das berühmte Bauwerk "Tanzendes Haus" in den ukrainischen Landesfarben. Die Farben Blau und Gelb sind hierbei sogar aus großer Entfernung erkennbar. Hierbei wird in der Kunst auch von einer sogenannten Illumination, dem gestaltenden Licht, gesprochen. Du findest die Lichtkunst im Folgenden:

Lichtinstallation Tanzendes Haus StudySmarter

Abbildung 1: Beispiel einer Lichtkunst in Prag
Vlado Milunić und Frank Gehry: "Tanzendes Haus"
Prag, Tschechien

Lichtkunst – Definition

Die Lichtkunst wird heute neben der Plastik, Malerei oder Fotografie als junge, eigenständige Kunstgattung verstanden, in der Lichtkünstler*innen vor allem mit künstlichem Licht als Lichtquelle arbeiten. Damit die Lichtkunst ihre volle Wirksamkeit entfalten kann, ist eine weitestgehende Abwesenheit vom natürlichem (Tages-) Licht und konkurrierenden künstlichen Lichtquellen nötig.

Von Lichtkunst, auch Illumination genannt, wird gesprochen, wenn der Einsatz von Lichtquellen dazu dient, ästhetisch-künstlerische Eindrücke und Perspektiven für die Betrachterinnen und Betrachter zu entwickeln.

Der Unterschied zwischen Illumination und Beleuchtung

Bei den Begriffen "Illumination" und "Beleuchtung" wird gleichzeitig von "gestaltendem Licht" und "funktionalem Licht" gesprochen.

Bei der Bezeichnung "Illumination" handelt es sich um gestaltendes Licht. Dabei wird das Licht gezielt für dekorative oder künstlerische Zwecke eingesetzt. Das bedeutet zugleich, dass eine Illumination keinen rein praktischen Zweck besitzt. Das Ziel einer Illumination ist es vielmehr, Objekte bewusst in Szene zu setzen und eine besondere Stimmung bzw. Atmosphäre herzustellen.

Funktionale Lichtquellen dagegen dienen der reinen Funktion. Das bedeutet, dessen Zweck ist es lediglich, Gegenstände im Dunkeln durch eine Art von Beleuchtung sichtbar zu machen, oder selbst gesehen zu werden.

Das bedeutet aber nicht, dass funktionales Licht für die Kunst oder das Design unbedeutend ist - Beleuchtung kann mehr als nur Objekte sichtbar machen. Mithilfe von Leuchten oder Lichtobjekten können Kunstobjekte besonders in Szene gesetzt werden, oder sie werden als Kunstwerk selbst genutzt.

Wenn Du für Leuchten oder Lichtobjekte interessierst, kannst Du Dir gerne den Artikel "Lichtkunst" im Bereich Design anschauen!

Um das eben gesagte zu untermauern, folgt ein Zitat des Lichtkünstlers Wolfgang F. Lightmaster aus dem Jahr 2007.

Beleuchtung hat einen rein praktischen Zweck: Man kann etwas sehen. Illumination erhebt sich über den reinen Zweck und wird zur Kunst. 1

– Lichtkünstler Wolfgang F. Lightmaster 2007

Geschichte der Lichtkunst

In der weitesten Bedeutung des Begriffs "Lichtkunst" betrachtet, waren schon Menschen, die gezielt Lichteffekte mit ästhetischen Absichten benutzten, Lichtkünstler*innen. Damals konnten diese Effekte mithilfe von Feuer, Kerzenlicht oder Schwarzpulver (Stichwort "Feuerwerk"), aber auch durch die Gestaltung von Fenstern, die durch das Tageslicht eingefärbt wurden, erzielt werden.

Mithilfe der Beleuchtung von außen, durch beispielsweise durchscheinendes Sonnenlicht, können Räume belichtet werden. Zudem gewinnt die Glasmalerei an Farbleuchtkraft. Ein Beispiel dafür stellt das farbige Genealogie-Christi-Fenster des Regensburger Doms, welches um 1239 entstand, dar.

Lichtinstallation Belichtung eines Innenraumes durch farbiges Glas StudySmarter

Abbildung 2: Belichtung eines Innenraumes durch farbiges Glas
Fenster Dorfkirche Radewege um 1895

Mit der Entwicklung der Glühlampe 1879 wurden die Menschen unabhängiger gegenüber natürlichen Lichtquellen. Das bedeutet, die Menschen waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Lage, frei über das Licht zu verfügen und es sowohl für praktische als auch ästhetische Zwecke einzusetzen. Daraus entwickelte sich zu Beginn des folgenden Jahrhunderts die sogenannte "Lichtkunst".

Im engeren Sinne wird von Lichtkunst also erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen, da seit dieser Zeit fortgeschrittene Beleuchtungstechniken zu künstlerischen Zwecken eingesetzt wurden. Zunächst galt die Lichtkunst als Teil der Skulptur oder der Installation, später etablierte sich die Lichtkunst jedoch zu einer eigenständigen künstlerischen Gattung.

Gleichzeitig mit der Lichtkunst entwickelte sich auch die Fotografie zu einer eigenständigen Kunstrichtung. Dabei war auffallend, dass Licht, als nutzbares und bearbeitbares Medium, einen enormen Einfluss auf die Wahrnehmung des Menschen hat.

László Moholy-Nagys Licht-Raum-Modulator

Die lichtempfindliche Schicht, Platte oder Papier - ist ein unbeschriebenes Blatt, worauf man mit Licht so notieren kann, wie der Maler mir seinen Werkzeugen. – László Moholy-Nagy, 1928 2

Ein Zitat von dem ungarisch-US-amerikanischen Maler, Fotografen, Typografen und Bühnenbilder László Moholy-Nagy.

Dieser fasste 1928 die Erfahrungen mit einer sich entwickelnden Fotografie zusammen, mit der das Licht zum ersten Mal als Medium wahrgenommen wurde. Moholy-Nagy ging es jedoch weniger um die Fotografie als Medium selbst. Vielmehr ging es ihm um ein "Neues Sehen", um eine aus der Maschine stammenden Kunst. Sein Ziel war die Verwirklichung einer technischen Kunst, einer Maschinenkunst.

Den Höhepunkt seiner lichtkünstlerischen Experimente erreichte Moholy-Nagy durch den sogenannten "Licht-Raum-Modulator" (1920–1930), den er und der Architekt Stefan Sebök entwickelten. Der Modulator zählt gleichzeitig zu den Hauptwerken der Lichtkunst.

Der Licht-Raum-Modulator sollte eine Gerätschaft zur Präsentation von Licht- und Bewegungsdarstellungen sein. Mithilfe der Konstruktion war es möglich geworden, dass ein sich bewegender Kubus Schatten und Farbprojektionen auf die Wände projizierte. Das Ziel hinter dem Modulator war das Erzeugen von neuartigen Stimmungen und Atmosphären innerhalb der Bühnenbildgestaltung.

Moholy-Nagy entwickelte die den Modulator seit 1920. Erst 1930 zeigte er ihn auf einer Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Paris.

Der deutsche Werkbund wurde im Jahr 1907 als "Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen" mit dem Sitz in Darmstadt gegründet. Das Ziel der Vereinigung war das Zusammenwirken von Industrie, Kunst und Handwerk.

Lichtkunst im Nationalsozialismus:

Das nationalsozialistische Deutschland wirkte sich zerstörerisch auf die Experimente Moholy-Nagys aus.

Das Licht wurde zu dieser Zeit von den Nationalsozialisten als politisches Instrument missbraucht. Beispielsweise wurden sogenannte Flakscheinwerfer zu den Propaganda-Aufmärschen der Nationalsozialisten in Berlin, Nürnberg und anderen deutschen Städten verwendet.

Die Flakscheinwerfer unterstützten in der Nacht die Suche nach gegnerischen Flugzeugen. Dafür wurde der erzeugte Lichtbündel nach oben gerichtet platziert. Hat der Scheinwerfer ein Flugzeug gefunden, beschossen es die integrierten Geschütze. Gleichzeitig galt der Lichtstrahl der Flakscheinwerfer bei der Bevölkerung als Indikator für kommende Kriegsnächte.

Lichtinstallation Flakscheinwerfer Nationalsozialismus StudySmarter

Abbildung 3: Ein Flakscheinwerfer aus dem Nationalsozialismus

Die Entwicklung der Lichtkunst nach dem Nationalsozialismus

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde versucht, an die Experimente von Moholy-Nagy anzuknüpfen und das künstlerische Licht als ästhetisches Material wieder zu entdecken.

Der ungarische Bildhauer und Plastiker Nicolas Schöffer entwickelte 1948 in Paris raum-dynamische Lichtarchitekturen. Sein Ziel war es, eine kybernetische Stadt aufzubauen - eine Stadt, die auf Tageszeiten, Wetter und Temperaturen mit Bewegung und Licht reagiert.

Dieses zukunftsorientierte Ziel verfolgte auch die Düsseldorfer Künstlergruppe "ZERO". Dieser Gruppe gehörten beispielsweise Otto Piene, Günther Uecker und Heinz Mack an.

Piene galt als der effizienteste Organisator der Gruppe. Er entwickelte zunächst mit Handlampen, später zunehmend mit mechanischen, elektrisch programmierten Gebilden Lichtballette und Lichtspiele.

Lichtkünstler

Erst in den 1960er-Jahren ging es mit der Lichtkunst richtig los. Zu dieser Zeit entdeckte der amerikanische Künstler Dan Flavin Neonröhren als Werkstoff für seine Kunstinstallationen für sich. Neben ihm gilt auch François Morellet, der, wie Flavin, ab 1963 vor allem mit Neonröhren experimentierte, als bedeutender Vertreter der Lichtkunst. Dazu zählt auch Nam Hoover. Sie beschäftigte sich in ihren Arbeiten besonders mit dem menschlichen Körper in Zusammenhang mit Licht und Schatten. James Turrell hingegen hatte ein starkes Auge für Licht-Raum Beziehungen und eine Faszination für Himmelskörper.

Zu den bedeutendsten Vertretern der Lichtkunst zählen also unter anderem:

  • Dan Flavin
  • François Morellet
  • Nam Hoover
  • James Turell

Dan Flavin

Die Arbeiten des amerikanischen Künstlers Dan Flavin konzentrierten sich auf das "reine" Licht und seine Ausbreitung im dreidimensionalen Raum. Flavin arbeitete dabei eher minimalistisch.

Lichtinstallation Dan Vlavin Neon-Arbeit Monument for V. Tatlin no. 53 StudySmarterAbbildung 4: Werk von Dan FlavinDan Flavin: "Monument for V. Tatlin no. 53" (1968)

Im Gegensatz zur traditionellen Skulptur und Plastik, die mithilfe von Außenlicht modelliert wird, dringt beim Werk von Flavin das Licht von innen nach außen. Das Ziel des Lichtes ist der Raum, nicht der Körper selbst.

Nach Einzelinstallationen entwickelte Flavin ein Repertoire von Lichtkorridoren und Lichtbatterien und wurde so zum Pionier für viele seiner Nachfolge-Künstler*innen.

François Morellet

Als einen bedeutenden Vertreter der Lichtkunst kann auch der Franzose François Morellet gezählt werden. Über viele Generationen hinweg inspirierte er ein Kunstgenre, dessen primäres Medium das Licht darstellt. Bereits ab 1963 experimentierte Morellet vor allem mit Neonröhren.

Neon beschäftigt mich intensiv. Es ist ein hartes und kaltes Material, das ich mag und das es mir ermöglicht, mit Elementen wie Zeit und Rhythmus zu arbeiten. – François Morellet 3


Zunächst produzierte er Objekte, in denen die Neon-Lichter ein- und ausgeschaltet wurden. Ab den 1980er-Jahren kombinierte er Neons mit anderen Materialien - dazu gehörten Holz, Stoff, Acrylfarbe oder Aluminium. Viele der Arbeiten von Morellet spielen mit der Raumwahrnehmung der Betrachter*innen.

Lichtinstallation Morellet Neon-Arbeit StudySmarter

Abbildung 5: Neon-Arbeit von Morellet
Francois Morellet: "L'Avalanche" (1996)
blaue Neonröhren im Raum

Nam Hoover

Zu den Pionieren der Lichtkunst, mit den Mitteln der Video-, Film- und Performancekunst, gehört die amerikanische Künstlerin Nan Hoover. Sie beschäftigt sich in ihren Arbeiten vor allem mit dem menschlichen Körper in Zusammenhang mit Licht und Schatten. Damit drückt die Künstlerin die Verbindung zwischen Schatten und Körper im Sinne des Platonschen Höhlengleichnisses aus.

Der Philosoph Platon hat das Höhlengleichnis aufgeschrieben. Dabei geht es um die Tatsache, dass Menschen, die in einer Höhle festsitzen, Schatten an den Wänden fixieren. Die Menschen halten die Schatten von Objekten, die am Licht vorbeigetragen werden, für die Wirklichkeit, weil sie nicht anderes als die Schatten kennen. Erst, wenn sie sich aus der Höhle befreit haben und zum Licht gingen, haben sie die wirklichen Dinge gesehen - welche als unglaubwürdig für die anderen, in der Höhle fesselten, Menschen erschienen.

Platon glaubte daraufhin, dass Dinge, die uns umgeben, auch nur wie die Schatten sind. Er war der Meinung, dass der Mensch die Welt nur mit seinen Gedanken wirklich verstehen kann.

Lichtinstallation Lichtkunst von Nam Hoover StudySmarterAbbildung 6: Lichtkunst von Nam HooverNam Hoover: "FLORA" (2007)

James Turrell

Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell (*1943) wuchs in strengen religiösen Verhältnissen in Los Angeles, Kalifornien auf. Seine Familie verzichtete weitestgehend auf elektrische und moderne Geräte. Turrell selbst schlug aber alsbald einen anderen Weg als seine Eltern ein. Nach einem Studium der Psychologie und Mathematik studierte er an einer Kunsthochschule und schloss 1973 ab.

Ab 1966 begann Turrell mit Licht in seinen Kunstwerken zu arbeiten. In den 70er-Jahren suchte er nach einer unberührten Fläche für seine Arbeit. Er wurde in der Wüste Arizonas fündig: Ein erloschener Vulkankrater sollte der neue Ort für eine großflächige Anlage werden. Roden Crater – so wurde das Projekt von Turrell benannt – ist ein unterirdisches Lichtobservatorium, das die Besucherinnen und Besucher zum Erfahren der Himmelskörper einlädt.

Lichtinstallation Roden Crater James Turrell StudySmarterAbbildung 7: Werk von James TurrellJames Turrell: "Roden Crater"

2010 gestaltete Turrell im Kunstmuseum in Wolfsburg eine seiner größten Lichtinstallationen: "Bridget's Bardo" war eine begehbare Installation, in der zwei komplett leere Räume miteinander verbunden wurden. Die Räume wurden mit sich langsam wechselnden Farblicht lichtdurchflutet.

Lichtinstallation Kunst

Bei Lichtinstallationen handelt es sich um eine animierte Form der Beleuchtung von beispielsweise:

  • großen Innenräumen
  • einem Bauwerk
  • einem Brunnen
  • einem öffentlichen Platz

Heute werden Lichtinstallationen meistens mit Musik kombiniert und per Computer gesteuert. Lichtinstallationen können auch selbsttätig sein oder von Besucher*innen beeinflusst werden, sog. interaktive Lichtinstallation.

Die technische Umsetzung erfolgt bevorzugt mithilfe von Scheinwerfern (klassisches Halogen oder LED), speziellen künstlichen Lichtquellen oder Bild-Projektoren (Video Projektoren oder Großbild-Dia Projektoren).

Innerhalb von Räumlichkeiten werden Lichtinstallationen oftmals für Konzerte verwendet, immer mehr auch als Unterstützung von Kunstführungen oder in Ausstellungen.

Im Freien finden Lichtinstallationen normalerweise abends statt, weil die Lichtkunst sonst schwer wahrnehmbar ist und somit nicht ihre volle Wirkung entfalten kann.

Lichtinstallation Lichtinstallation im Wiener Stadtpark StudySmarterAbbildung 8: Lichtinstallation im Wiener Stadtpark mit StraßenlaternenVictoria CoelnStadtpark, Wien

Lichtinstallationen, die in und an verschiedenen Bauwerken, dazu gehören Brücken oder Kirchen, finden sich seit 2000 jedes zweite Jahr in Frankfurt am Main in der sogenannten Luminale - ein Festival der Lichtinstallationen, Lichtkultur und medialen Lichtkunst - statt.

Lichtinstallation Lichtinstallation in der Luminale StudySmarterAbbildung 9: Lichtinstallation in der LuminaleFH Mainz Gestaltung Innenarchitektur in Kooperation mit der Hochschule für MusikLicht- und Klanginstallation "Resonate" in einem Containerschiff am Mainufer von Frankfurt am Main während der Luminale 2012

Lichtprojektion

Die Lichtprojektion wurde in den 1980er-Jahren zu einem bestimmendem Medium der Lichtkunst. Dabei wird ein Bild verkleinert, vergrößert oder anders modifiziert auf eine Projektionsfläche übertragen. Die Projektionsfläche kann so groß sein wie Berge oder Hochhäuser oder so klein wie Produkte auf einem Messestand.

Bei Lichtprojektionen wird unter anderem zwischen interaktiven Lichtprojektionen, Bodenprojektionen und Fassadenbeleuchtung unterschieden.

Mithilfe von Lichtprojektionen können besondere Events ausgeleuchtet werden und so unvergesslich werden. So konnte diese Form der Lichtkunst schon für beispielsweise bekannte Gebäude umgesetzt werden. Dazu gehören in Deutschland:

  • Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche
  • Deutsche Reichstag
  • Brandenburger Tor

Lichtinstallation Lichtprojektion auf das Brandenburger Tor StudySmarter

Abbildung 10: Lichtprojektion auf das Brandenburger Tor
Brigit Zander, Daniel Bandke: "Language of Love" (2018)
Brandenburger Tor, Berlin, Deutschland

Interaktive Lichtinstallation bzw. -projektion

Bei einer interaktiven Lichtinstallation wird die Lichtintensität, -farbe und Lichtrichtung durch die Bewegungen von den Besucher*innen gesteuert bzw. beeinflusst. Dies wird durch Bewegungs- oder andere Sensoren möglich. Der/Die Besucher*in wird quasi zum "Lichtdirigenten" und interagiert innerhalb einer Lichtkunst-Installation durch Geräusche, Laute, Sprache, Bewegungen oder über das Smartphone.

Museen und permanente Installationen der Lichtkunst

Werke, in denen mit der Lichtkunst gearbeitet wird, finden sich im deutschsprachigen Raum in Unna (Zentrum für Internationale Lichtkunst – das erste und einzige Museum, das sich nur der Lichtkunst widmet) sowie in der österreichischen Hellweg-Region ("Hellweg – ein Lichtweg"). Auch in den USA, in dem Museum of Neon Art, gibt es Lichtkunstwerke, die betrachtet werden können.

Am Bauhaus Dessau findet seit 1997 das Farbfest statt. Dort werden licht-basierte Installationen und Interventionen gezeigt. In den Jahren 2011 und 2012 widmete man das Farbfest dem Licht - unter dem Motto "Statt Farbe: Licht".

Du möchtest mehr vom "Bauhaus" erfahren? Schau dafür gerne in den für Dich vorbereiteten Artikel zum Thema "Bauhaus".

Lichtdesign

Das Lichtdesign beschäftigt sich mit den gestalterischen Aspekten der Lichtplanung. Es kann sich dabei um dekorative, architektonische oder am Theater orientierte Gestaltung handeln.

Mit Licht wird vor allem im Architekturbereich oder für Bühnenbilder im Show und Event Bereich gestaltet.

Charakteristisch für das Lichtdesign, in Bezug auf die Architektur, sind eine korrekte Beleuchtung und der Einsatz von Leuchten, die zur Einrichtung passen.

Bei der Lichtplanung geht es um die Planung der Beleuchtung oder Belichtung einzelner Objekte oder Gebäude, aber auch um die Gesamtplanung der Lichtkunst. Ziel dabei ist die bewusste Gestaltung der Umgebung mithilfe von Licht.

Lichtinstallation - Das Wichtigste

  • Lichtkunst Definition:
    • Von Lichtkunst, auch Illumination genannt, wird gesprochen, wenn der Einsatz von Lichtquellen dazu dient, ästhetisch-künstlerische Eindrücke und Perspektiven für die Betrachter*innen zu entwickeln.
  • Geschichte der Lichtkunst:
    • Die Menschen waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Lage, frei über das Licht zu verfügen und es sowohl für praktische als auch ästhetische Zwecke einzusetzen.
    • Daraus entwickelte sich zu Beginn des folgenden Jahrhunderts die sogenannte "Lichtkunst".
    • Zu den Hauptwerken der Lichtkunst zählt der von László Moholy-Nagy und Stefan Sebök entwickelte "Licht-Raum-Modulator".
    • Das Ziel war das Erzeugen von neuartigen Stimmungen und Atmosphären innerhalb der Bühnenbildgestaltung.
  • Lichtkünstler:
    • Dan Flavin
    • François Morellet
    • Nam Hoover
    • James Turrell
  • Lichtinstallation Kunst:
    • Bei Lichtinstallationen handelt es sich um eine animierte Form der Beleuchtung.
  • Lichtprojektion:
    • Die Lichtprojektion wurde in den 1980er-Jahren zu einem bestimmendem Medium der Lichtkunst. Dabei wird ein verkleinertes, vergrößertes oder anders modifiziertes Bild auf eine Projektionsfläche übertragen.
  • Lichtdesign:
    • Das Lichtdesign beschäftigt sich mit den gestalterischen Aspekten der Lichtplanung.

Nachweise

  1. Abbildung 1: Beispiel einer Lichtkunst in Prag; Vlado Milunić und Frank Gehry: "Tanzendes Haus" (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Overview_of_illuminated_Dancing_House_in_support_of_Ukraine_during_the_2022_Russian_invasion_of_Ukraine_in_Prague_14.jpg) by Jiří Sedláček (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Frettie) licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
  2. Abbildung 2: Belichtung eines Innenraumes durch farbiges Glas; Fenster Dorfkirche Radewege um 1895 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fenster_Dorfkirche_Radewege.jpg) by Gregor Rom (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Haster2) licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
  3. Abbildung 3: Ein Flakscheinwerfer aus dem Nationalsozialismus (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Wehrmachts-Flak-Scheinwerfer_1.jpg) by Norbert Schnitzler (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Timo_Beil) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de)
  4. Abbildung 4: Werk von Dan Flavin; Dan Flavin: "Monument for V. Tatlin no. 53" (1968) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dan_Flavin_at_Neue_Nationalgalerie_(2370071902).jpg) by Rino Porrovecchio (https://www.flickr.com/people/80267449@N00) licensed by CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en)
  5. Abbildung 5: Neon-Arbeit von Morellet; Francois Morellet: "L'Avalanche" (1996) (https://www.flickr.com/photos/workflo/5611354250) by Florent Darrault (https://www.flickr.com/photos/workflo/) licensed by CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)
  6. Abbildung 6: Lichtkunst von Nam Hoover; Nam Hoover: "FLORA" (2007) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CCA-Glasgow-2007-Nan-Hoover-Flora.JPG) by Myriam Thyes (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:MyriamThyes) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en)
  7. Abbildung 7: Werk von James Turrell; James Turrell: "Roden Crater" (https://www.flickr.com/photos/jurvetson/51663342108) by Steve Jurvetson (https://www.flickr.com/photos/jurvetson/) licensed by CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
  8. Abbildung 8: Lichtinstallation im Wiener Stadtpark mit Straßenlaternen; Victoria Coeln (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stadtpark-Wien-Lichtinstallation-DSC_0638w.jpg) by Peter Haas (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:P_e_z_i) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en)
  9. Abbildung 9: Lichtinstallation in der Luminale; FH Mainz Gestaltung Innenarchitektur in Kooperation mit der Hochschule für Musik (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Luminale_2012_-_Resonate-1.jpg) by Thomas Wolf (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Der_Wolf_im_Wald) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de)
  10. Abbildung 10: Lichtprojektion auf das Brandenburger Tor; Brigit Zander, Daniel Bandke: "Language of Love" (2018) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brandenburg_Gate_during_Festival_of_Lights_2018_04.jpg) by Sparrow (麻雀) (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Woman_on_a_mission) licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Lichtinstallation

Berühmte Künstler von Lichtinstallationen sind beispielsweise Dan Flavin, François Morellet, Nam Hoover und James Turell.

Die Bezeichnung "Illumination" bedeutet gestaltendes Licht. Dabei wird das Licht gezielt für dekorative oder künstlerische Zwecke eingesetzt. Eine Illumination erfüllt keinen praktischen Zweck.

Unter Lichtkunst, auch Illumination genannt, versteht man den Einsatz von Lichtquellen, der dazu dient,, ästhetisch-künstlerische Eindrücke und Perspektiven für die Betrachter*innen zu entwickeln. Es kommen dabei vorwiegend künstliche Lichtquellen zum Einsatz.

Finales Lichtinstallation Quiz

Lichtinstallation Quiz - Teste dein Wissen

Frage

Wie wird Lichtkunst im Allgemeinen definiert?

Antwort anzeigen

Antwort

Von Lichtkunst, auch Illumination genannt, wird gesprochen, wenn der Einsatz von Lichtquellen dazu dient, ästhetisch-künstlerische Eindrücke und Perspektiven für die Betrachterinnen und Betrachter zu entwickeln.

Frage anzeigen

Frage

Was unterscheidet die Illumination von der klassischen Beleuchtung?

Antwort anzeigen

Antwort

Bei der Bezeichnung "Illumination" handelt es sich um gestaltendes Licht. Dabei wird das Licht gezielt für dekorative oder künstlerische Zwecke eingesetzt. Eine Illumination erfüllt im Gegensatz zur Beleuchtung keinen praktischen Zweck.

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Frage

Durch welche Erfindung wurden die Menschen unabhängiger bezüglich Lichtquellen?

Antwort anzeigen

Antwort

Durch die Erfindung der Glühlampe 1879.

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Frage

Welche andere Kunstgattung entwickelte sich stark parallel zur Lichtkunst?

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Antwort

Die Fotografie entwickelte sich gleichzeitig zu einer eigenen Kunstrichtung.

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Frage

Fülle die Lücken zum Licht-Raum-Modulator!


Der Licht-Raum-Modulator sollte eine Gerätschaft zur Präsentation von Licht- und _________darstellungen sein. Das Ziel hinter dem Modulator war das Erzeugen von neuartigen _________ und Atmosphären innerhalb der ______________.

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Antwort

Der Licht-Raum-Modulator sollte eine Gerätschaft zur Präsentation von Licht- und Bewegungsdarstellungen sein. Das Ziel hinter dem Modulator war das Erzeugen von neuartigen Stimmungen und Atmosphären innerhalb der Bühnenbildgestaltung.

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Frage

Ab wann wird offiziell von Lichtkunst gesprochen?

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Antwort

Im engeren Sinne wird von Lichtkunst erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen, da seit dieser Zeit fortgeschrittene Beleuchtungstechniken zu künstlerischen Zwecken eingesetzt wurden.

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Frage

Welche Art von Lichtquelle wurde häufig von den Künstlern Morellet und Flavin in ihrer Kunst verwendet?

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Antwort

Die Neonröhre

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Frage

Erläutere, wie sich die Arbeiten von Dan Flavin häufig beschreiben lassen?

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Antwort

Flavin arbeitete eher minimalistisch, eines seiner Werke zeigt beispielsweise nur eine einzige Leuchtröhre. In seinen Werken dringt das Licht häufig von innen nach außen. Es geht um den Raum, in den das Licht dringt und nicht zwangsläufig um den Körper.

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Frage

Welche Materialien verwendete der Künstler François Morellet in Kombination mit Neonröhren?

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Antwort

Holz, Stoff, Acrylfarbe oder Aluminium.

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Frage

Mit welchen Beziehungen beschäftigte sich die amerikanische Künstlerin Nam Hoover häufig in ihren Werken?

Antwort anzeigen

Antwort

Sie beschäftigt sich in ihren Arbeiten vor allem mit dem menschlichen Körper in Zusammenhang mit Licht und Schatten.

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Frage

Wie wird das unterirdische Lichtkunstobjekt des Künstlers James Turrell genannt, welches sich in einem erloschenen Vulkankrater befindet?

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Antwort

Roden Crater

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Frage

Wo kann man öffentliche Lichtinstallationen finden?

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Antwort

Beispielsweise in großen Innenräumen, an einem Bauwerk, an einem Brunnen oder an einem öffentlichen Platz.

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Frage

Welche Technik wird bei der Umsetzung von Lichtinstallationen verwendet?

Antwort anzeigen

Antwort

Die technische Umsetzung erfolgt bevorzugt mithilfe von Scheinwerfern, speziellen künstlichen Lichtquellen oder Bild-Projektoren.

Frage anzeigen

Frage

Erkläre, was man unter einer Lichtprojektion versteht.

Antwort anzeigen

Antwort

Bei einer Lichtprojektion wird ein Bild verkleinert, vergrößert oder anders modifiziert auf eine Projektionsfläche übertragen. Die Projektionsfläche kann dabei beliebig groß sein.

Frage anzeigen

Frage

Was versteht man unter dem Begriff "Lichtdesign"?

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Antwort

Das Lichtdesign beschäftigt sich mit den gestalterischen Aspekten der Lichtplanung. Es geht dabei um eine korrekte Beleuchtung und der Einsatz von Leuchten, die zur Einrichtung passen

Frage anzeigen

Karteikarten in Lichtinstallation15

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Wie wird Lichtkunst im Allgemeinen definiert?

Von Lichtkunst, auch Illumination genannt, wird gesprochen, wenn der Einsatz von Lichtquellen dazu dient, ästhetisch-künstlerische Eindrücke und Perspektiven für die Betrachterinnen und Betrachter zu entwickeln.

Was unterscheidet die Illumination von der klassischen Beleuchtung?

Bei der Bezeichnung "Illumination" handelt es sich um gestaltendes Licht. Dabei wird das Licht gezielt für dekorative oder künstlerische Zwecke eingesetzt. Eine Illumination erfüllt im Gegensatz zur Beleuchtung keinen praktischen Zweck.

Durch welche Erfindung wurden die Menschen unabhängiger bezüglich Lichtquellen?

Durch die Erfindung der Glühlampe 1879.

Welche andere Kunstgattung entwickelte sich stark parallel zur Lichtkunst?

Die Fotografie entwickelte sich gleichzeitig zu einer eigenen Kunstrichtung.

Fülle die Lücken zum Licht-Raum-Modulator!


Der Licht-Raum-Modulator sollte eine Gerätschaft zur Präsentation von Licht- und _________darstellungen sein. Das Ziel hinter dem Modulator war das Erzeugen von neuartigen _________ und Atmosphären innerhalb der ______________.

Der Licht-Raum-Modulator sollte eine Gerätschaft zur Präsentation von Licht- und Bewegungsdarstellungen sein. Das Ziel hinter dem Modulator war das Erzeugen von neuartigen Stimmungen und Atmosphären innerhalb der Bühnenbildgestaltung.

Ab wann wird offiziell von Lichtkunst gesprochen?

Im engeren Sinne wird von Lichtkunst erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen, da seit dieser Zeit fortgeschrittene Beleuchtungstechniken zu künstlerischen Zwecken eingesetzt wurden.

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