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In der unteren Abbildung siehst Du ein Werk des niederländischen Malers und Zeichners Vincent van Gogh (1853–1890). Seiner Arbeit gab er den Titel "Self-Portrait". Welche Farben des Farbkreises nach Itten und Kontraste kannst Du darin erkennen?Abbildung 1: Beispiel einer harmonischen FarbkombinationVincent Van Gogh: "Self-Portrait" (1889)Öl auf Leinwand, 57,7 x 44,5 cmNational Gallery of Art, Washington D.C.In dem 1889 angefertigten Kunstwerk überwiegen…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn der unteren Abbildung siehst Du ein Werk des niederländischen Malers und Zeichners Vincent van Gogh (1853–1890). Seiner Arbeit gab er den Titel "Self-Portrait". Welche Farben des Farbkreises nach Itten und Kontraste kannst Du darin erkennen?
Abbildung 1: Beispiel einer harmonischen FarbkombinationVincent Van Gogh: "Self-Portrait" (1889)Öl auf Leinwand, 57,7 x 44,5 cmNational Gallery of Art, Washington D.C.
In dem 1889 angefertigten Kunstwerk überwiegen verschiedene Blautöne. Diesen werden Nuancen von Orange gegenübergestellt. Bei der Kombination von Blau und Orange handelt es sich um einen Komplementärkontrast, denn diese beiden Farben stehen sich im Farbkreis von Itten gegenüber. Andererseits unterscheiden sich die beiden Farben in ihrer Farbtemperatur. Durch diese kontrastreiche Farbkombination wird Energie und Ausdruck ausgestrahlt.
Nun fragst Du Dich vielleicht, wie van Gogh und viele weitere Künstlerinnen und Künstler auf solch eine Farbkombination gekommen sind? Und vielleicht auch, was unter Primärfarben, Komplementärfarben und Tertiärfarben verstanden wird? Hierbei kann der Farbkreis aus der Farbenlehre weiterhelfen.
Das menschliche Auge kann nur die Farben Rot, Grün und Blau erkennen. Alle Farbtöne, die dazwischenliegen, sind Mischungen aus diesen drei Farben. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch ein Farbkreis in der Kunst. Bevor Künstlerinnen und Künstler mit dem Malen anfangen, legen sie meist ein Farbschema fest. Hierfür kann der Farbkreis eine Hilfestellung darstellen.
Um mehr über die Entstehung von Farben zu erfahren, klick Dich gern in die Erklärung "Farbenlehre" im Lernset "Ästhetik"!
Bei einem Farbkreis handelt es sich um ein kreisförmiges Ordnungssystem der Farbenlehre, welches dazu dient, Farben zu beschreiben und zu ordnen. Zudem können mithilfe eines Farbkreises harmonische Farbkombinationen festgelegt werden.
In den vergangenen Jahrtausenden konzentrierten sich verschiedene Kunstschaffende in ihren Farbkreisen auf unterschiedliche Schwerpunkte. Angesichts dessen variiert auch die Anordnung der Farben. In dieser Erklärung lernst Du den Farbkreis von Johannes Itten anhand von praktischen Beispielen genauer kennen.
Der Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge Johannes Itten (1888–1967) entwickelte 1961 – während seiner Zeit als Meister am Bauhaus in Weimar – einen Farbkreis mit zwölf Farben. Den Farbkreis veröffentlichte Itten in seinem Werk "Kunst der Farbe".
Bei der Entwicklung seines Farbkreises fokussierte er sich auf die Untersuchung von Farbkontrasten. Dazu gehört etwa der Komplementärkontrast, der Dir in dieser Erklärung genauer erläutert wird. Itten schaffte es, Verknüpfungen zwischen einzelnen Farben anschaulich darzustellen. Heute bildet Ittens Farbkreis an vielen Schulen die Grundlage des Kunstunterrichts.
Wenn Du genauer erfahren möchtest, was das Bauhaus ist, schaue gern in der Erklärung "Bauhaus Kunst" vorbei, die Du auf StudySmarter finden kannst.
Die Farbenlehre bzw. der Farbkreis nach Itten baut sich aus insgesamt 12 Farben auf: 3 Primär- bzw. Grund-, 3 Sekundär- und 6 Tertiärfarben:
In der anschließenden Übersicht erfährst Du, was unter den Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben verstanden wird und wie sie sich mischen lassen:
Farbkategorie | Farbkreis Primärfarben / Grundfarben | Farbkreis Sekundärfarben | Farbkreis Tertiärfarben |
Kurzbeschreibung | sind nicht mischbar, bilden die Grundlage für alle weiteren Farben | entstehen aus der Mischung von zwei Primärfarben | entstehen aus der Mischung von einer Primär- und einer Sekundärfarbe |
Farben und wie sie gemischt werden | BlauGelbRot | Grün (Gelb+Blau)Violett (Blau+Rot)Orange (Rot+Gelb) | Blaugrün/Türkis (Grün+Blau)Blauviolett (Blau+Violett)Purpurrot/Violettrot (Violett+Rot)Orangerot (Rot+Orange)Dunkelgelb/Gelborange (Gelb+Orange)Hellgrün/Gelbgrün (Gelb+Grün) |
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Aufgrund dessen, dass sich in den vergangenen Jahrtausenden verschiedene Kunstschaffende auf verschiedene Schwerpunkte (etwa Kunst, Psychologie, Physik usw.) in ihren Farbkreisen konzentrierten, variiert auch die Anordnung der Farben.
Der deutsche Drucktechniker Harald Liebedank Küppers (1928–2021) entwickelte sein Farbmodell aus naturwissenschaftlicher Sicht. Sein Modell besteht nicht aus Primär-, Sekundär- oder Tertiärfarben. Küppers Farbkreis baut sich aus den 3 Urfarben Orangerot, Violettblau und Grün auf. Aus diesen Farben entstehen die 6 Grundfarben Gelb, Cyanblau, Magentarot, Grün, Violettblau und Gelb. Zudem integrierte Küppers die unbunten Farben Schwarz und Weiß als einen separaten Teil des Systems, welcher linear angeordnet ist.
Heute gilt der Farbkreis nach Küppers als der am besten geeignetste Farbkreis, um mit Farben zu gestalten. Deshalb wird er an vielen Hochschulen gelehrt.
Wie der bekannte deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe oder Harald Liebedank Küppers ihren Farbkreis anordneten, erfährst Du in der Erklärung "Farbenlehre"!
Farben können bestimmte Eigenschaften zugeordnet werden. Dazu gehört der Farbton, die Farbhelligkeit, die Farbsättigung und zuletzt die Farbtemperatur. Mithilfe dieser Eigenschaften kann Dein bisher kennengelernter Farbraum weiter ausgebaut werden.
Zu einer der Haupteigenschaften einer Farbe gehört der Farbton. Dabei handelt es sich um nichts anderes als den die Farbe selbst. Zum Beispiel sind die Farben Rot, Grün oder Blau Farbtöne.
Diese Farben werden in digitalen (Gestaltungs-) Programmen meistens in einem Farbrad angeordnet, bei dem eine bestimmte Gradzahl eine bestimmte Farbe definiert. Das Rad reicht von 0° bis 360°. Der Farbton bezieht sich dabei immer auf die Farbe, die sich am Rand des Rads befindet. Bei 0° befindet sich die Farbe Rot, bei 120° die Farbe Grün und bei 240° wiederum die Farbe Blau und so weiter. Weitere Gradzahlen kannst Du an der nachfolgenden Abbildung erkennen.
Abbildung 6: Veranschaulichung des FarbtonsQuelle: wisotop.de
Das bedeutet, mithilfe des Farbtons wird zunächst eine Farbe definiert. Durch andere Eigenschaften wie die Farbhelligkeit oder die Farbsättigung baut sich die Vielfalt der Farben aus.
Durch die Zugabe von Weiß oder Schwarz kann eine Künstlerin oder ein Künstler die Helligkeit seines gewählten Farbtons steuern. Wird einer Farbe Weiß beigemischt, wird die Farbe aufgehellt, wird einer Farbe Schwarz beigemischt, wird die Farbe abgedunkelt.
Mithilfe der Farbhelligkeit kann die Räumlichkeit einer Farbe und somit eines Kunstwerks beeinflusst werden, indem etwa Schattierungen oder Lichtreflexe in der gleichen Farbfamilie gesetzt werden.
In der folgenden Abbildung siehst Du eine Abstufung der Farbhelligkeit anhand von vier Farben. In der Mitte befinden sich jeweils die Originalfarben. Nach links werden die Farben schrittweise heller, bis sie in Weiß resultieren. Nach rechts werden die Farben zunehmend dunkler und entwickeln sich bis zu Schwarz:
Abbildung 7: Veranschaulichung der FarbhelligkeitQuelle: zeix.com
Würde in einem Porträt die Hautfarbe aus nur einem Farbton bestehen, sähe die abgebildete Person nicht wirklich realistisch aus. Durch das Einbeziehen von unterschiedlichen Helligkeiten dieser Hautfarbe kann erzielt werden, dass die Person realistischer und gleichzeitig räumlicher aussieht.
Achte in der folgenden Abbildung auf den Kopf des dargestellten Mannes: Die rechte Gesichtshälfte ist dunkler als die linke. Durch Helligkeitsabstufungen der Hautfarbe erreichte der Künstler Harmenszoon van Rijn einen fließenden Übergang von Licht- zu Schattenpartien.
Abbildung 8: Beispiel einer HelligkeitsabstufungRembrandt Harmenszoon van Rijn: "Alter Mann im Lehnstuhl" (1654) Öl auf Leinwand, 108 x 86 cmHermitage Museum, St. Petersburg, Russland
Mithilfe einer Farbabstufung kann einem zweidimensionalen Kunstwerk Räumlichkeit verliehen werden. Mehr zum Thema Räumlichkeit in der Kunst erfährst Du in der Erklärung "Raumkomposition".
Die Farbsättigung stellt dar, wie farbkräftig eine Farbe wahrgenommen wird. Beim Farbkreis weisen alle Farben eine Sättigung von 100 Prozent auf. Wird einer Farbe ein Grauton beigemischt, verändert sich die Farbsättigung. Die Farben verblassen und wirken wie matt und ausgewaschen. Das bedeutet also, je intensiver eine Farbe wirkt, umso höher ist die Farbsättigung und umso weniger Grautöne sind beigemischt.
Abbildung 9: Veranschaulichung der FarbsättigungQuelle: hile.studip.de
Im Anschluss siehst Du dazu auch ein Praxisbeispiel aus der bildenden Kunst. Es handelt sich um das Werk "Fischerboote am Strand" (1888) von Vincent van Gogh. Achte bei dem Gemälde besonders auf die Farbigkeit der Boote. Kannst Du erkennen, wie die Farbintensität Boot für Boot an Sättigung verliert? Die Boote, die sich am rechten Bildrand befinden, sehen deutlich blasser aus, als die Boote auf der linken Seite des Kunstwerks.
Abbildung 10: Beispiel einer SättigungsabstufungVincent van Gogh: "Fischerboote am Strand" (1888)Öl auf Leinwand, 65 x 81,5 cmArles, Frankreich
Farben vermitteln den Betrachtenden Gefühle, die Assoziationen zu Eigenschaften aufweisen können. Mithilfe von bestimmten Farben kann auch die Empfindung einer Temperatur erzeugt werden. Wie im echten Leben wird zwischen kalt und warm unterschieden. Farben, in denen ein hoher Blauanteil existiert, werden eher als kalt wahrgenommen. Dominieren dagegen Rottöne, wird die Farbe als warm bezeichnet.
In Ittens Farbkreis befinden sich die kalten Farben links unten, also zwischen Gelbgrün und Rot. Die warmen Farben findest Du dagegen rechts oben. Dazu gehören die Farben zwischen Grün und Magenta.
Die Farbpsychologie besagt, dass kalte Farbtöne eine beruhigendere Wirkung auf den Menschen haben. Warme Farben dagegen haben eine anregende Wirkung.
Abbildung 11: Veranschaulichung der FarbtemperaturenQuelle: kunst7farbe.wordpress.com
Nachfolgend siehst Du ein Gemälde, in dem mit kalten und warmen Farbtönen gearbeitet wurde. Es stammt von dem Künstler Paul Cézanne (1839–1906) und zeigt eine Landschaft mit Häusern, Meer und Bergen. Betrachtest Du die Häuser vorn im Bild, kannst Du erkennen, dass diese sehr warm aussehen — so, als wären sie von einem warmen Sonnenschein angestrahlt.
Im Gegensatz dazu steht das blaue Meer, die blauen Berge und der blaue Himmel. Diese aufgezählten Elemente wurden durch warme Farbtöne aufgehellt, im Gesamteindruck erscheinen sie jedoch kühler. Durch die Farbkombination wirkt das Werk farbintensiv und spannend. Auch bei diesem Gemälde werden die Farben als Mittel zur Erzeugung von Räumlichkeit eingesetzt: Die Häuser erscheinen näher als das Meer, die Berge und der Himmel.
Abbildung 12: Beispiel einer Kombination von warmen und kalten FarbenPaul Cézanne: "Die Bucht von Marseille, von L'Eestaque aus gesehen" (ca. 1885)Öl auf Leinwand, 80 x 99,6 cmArt Institute of Chicago, United States
Der Mensch assoziiert mit verschiedenen Farben unterschiedliche Bedeutungen und Emotionen. Dieses Phänomen wird von Kunstschaffenden bei der Erstellung ihrer Werke oft genutzt, um eine bestimmte Wirkung mit den Farben zu erzielen.
Die Bedeutung einer Farbe kann für jeden Menschen unterschiedlich sein, dennoch herrscht in Kulturkreisen ein allgemeines Verständnis über die Wirkung einer Farbe.
In der folgenden Tabelle siehst Du eine Liste mit den häufigsten psychologischen Wirkungen, die bestimmten Farben zugeschrieben werden. Dabei ist es interessant zu beobachten, dass Farben manchmal gegensätzliche Wirkungen haben können – je nach Kontext:
Farbe | Wirkung |
Gelb | Sommer, Sonne, Wärme, Heiterkeit, Gift, Feigheit, Gier, Egoismus, Leichtigkeit, Kreativität, Eifersucht, Optimismus |
Orange | Lebendigkeit, Ausgelassenheit, Fröhlichkeit, Neugier, Energie, Aufdringlichkeit, Freude, Gemütlichkeit, Willenskraft |
Rot | Achtung, Gefahr, Intensität, Liebe, Wut, Aggressivität, Wärme, Anziehung, Kraft, Feuer, Energie, Hass, Stolz |
Violett | Kreativität, Fantasie, Magie, Religion, Luxus, Spiritualität, geheimnisvoll, Exklusivität, Eitelkeit, Macht, Eleganz |
Blau | Kälte, Verantwortungsbewusstsein, Meer, Himmel, Ferne, Ruhe, Depressivität, Sicherheit, Loyalität, Sauberkeit, Vertrauen, Sehnsucht, Kälte |
Grün | Glück, Natur, Gesundheit, Ruhe, Leben, Wachstum, Harmonie, Hoffnung, Fruchtbarkeit, Eifersucht, Unreife, Beruhigung, Erfrischung |
Braun | Authentizität, altmodisch, dreckig, gemütlich, traditionell, Wärme, Natur, Erde |
Weiß | Neutralität, Unschuld, Sauberkeit, Licht, sensibel, leer, steril, Weisheit, Frieden, Leere, Reinheit |
Grau | Zurückhaltung, Formalität, Emotionslosigkeit, Professionalität, Modernität, Langeweile, Alter, Würde |
Schwarz | Finsternis, Seriosität, Tod, Trauer, Dominanz, Funktionalität, Formalität, Einsamkeit, Ernsthaftigkeit, Schmerz, Edel |
Die Farbe Violett wird als besonders luxuriös und edel wahrgenommen. Anhand des nachfolgenden Gemäldes von Robert Lewis Reid (1862–1929) kannst Du diese Wirkung erkennen. Das Werk beinhaltet fast ausschließlich violette Farbtöne, wobei helle Nuancen überwiegen, die mit Weiblichkeit, Zartheit und Romantik verbunden werden. Zudem erscheint das Werk als fantasievoll, da in der Wirklichkeit selten ein solches Zusammenspiel des Farbtons zu sehen ist.
Nachdem Du nun einiges zur Farbigkeit und dem Farbkreis lesen konntest, fragst Du Dich vielleicht, wie Du mit diesem Wissen eine harmonische Farbzusammenstellung erreichen kannst? Es gibt unterschiedliche Methoden, mit denen gelungene Farbschemata kreiert werden können.
Bei dieser Farbzusammenstellung, wie auch bei den anschließenden, entscheiden sich Künstlerinnen und Künstler zunächst für eine Farbe. Diese Farbe wird in der analogen Farbharmonie mit den Farben kombiniert, die im Farbkreis nach Itten direkt aneinander angrenzen. Entscheidet sich der Kunstschaffende also für die Farbe Orange, kann er damit unter anderem Gelb- und Rottöne kombinieren. Daraus resultiert ein harmonischer und sanfter Gesamteindruck, der über wenig Kontraste verfügt.
Abbildung 14: Veranschaulichung des analogen FarbschemasQuelle: blog.hubspot.de
Mithilfe des analogen Farbschemas können etwa Jahreszeiten gut dargestellt werden: Der Herbst wird in der Regel mit warmen Farbtönen dargestellt. Der Frühling dagegen wird mit kühleren Farben assoziiert. Claude Monet (1840–1926) hat 1885 ein Kunstwerk angefertigt, welches den Frühling darstellen soll.
Bei diesem Werk arbeitete er mit kühlen Farbtönen, die verwandt zueinander sind. Das bedeutet, sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbintensität. Um bei diesem Bild den Eindruck von Räumlichkeit zu erreichen, malte Monet den Hintergrund in blasseren Farben als im Vordergrund. Insgesamt ist der Kontrast zwischen den Farben gering, wodurch sie umso mehr harmonieren und beinahe ineinander fließen.
Abbildung 15: Beispiel eines analogen FarbschemasClaude Monet: "Die Weide. Frühling an der Epte" (1885)
Im Gegensatz zur eben beschriebenen Methode können auch Farben miteinander kombiniert werden, die einen hohen Kontrast zueinander aufweisen. Dabei handelt es sich um die Kombination von Komplementärfarben. Das sind Farben, die im Farbkreis direkt gegenüber voneinander liegen. Nach Ittens Farbkreis sind das die Farben Rot-Grün, Gelb-Violett und Blau-Orange. Es bilden demnach immer eine kalte und eine warme Farbe eine Komplementärfarbe.
Eine Mischung aus zwei Komplementärfarben ergeben neutrale Farben wie Grau, Braun oder andere Erdtöne.
Abbildung 16: Veranschaulichung des komplementären FarbschemasQuelle: blog.hubspot.de
Das komplementäre Farbschema kann verwendet werden, um die zwei Komplementärfarben kräftiger und leuchtender darzustellen, um einem Werk Spannung und Abwechslung zu verleihen oder um damit Schattierungen zu setzen.
Im folgenden Gemälde von Agnolo Bronzino (1503–1572) kannst Du die Kombination der Komplementärfarben Grün- und Rot erkennen. Die Farben kontrastieren stark miteinander, das rote Kleid der dargestellten Dame sticht besonders hervor. Diese Betonung erzeugt bei den Betrachtenden die Wirkung von Stärke und Charakter der abgebildeten Dame.
Abbildung 17: Beispiel eines komplementären FarbschemasAgnolo Bronzino: "A Young Woman and Her Little Boy" (ca. 1540)Öl auf Platte, 99.50 x 76 mmNational Gallery of Art, Washington, D.C.
Neben dem Komplementärkontrast gibt es zum Beispiel auch den Farbe-an-sich- und den Qualitätskontrast. Um was es sich dabei handelt, kannst Du in der Erklärung zur "Farbenlehre" genauer nachlesen!
Kombinieren Kunstschaffende unterschiedliche Helligkeitsabstufungen einer Farbe miteinander, kann vom monochromen Farbschema gesprochen werden: Einer Farbe wird Schwarz oder Weiß beigemischt, um die Farbe abzudunkeln oder aufzuhellen. Dadurch kann Abwechslung und Tiefe in ein zweidimensionales Werk gebracht werden. In der bildenden Kunst werden monochromatische Farben besonders oft für Bildhintergründe verwendet.
Abbildung 18: Veranschaulichung des monochromen FarbschemasQuelle: blog.hubspot.de
Im Folgenden siehst Du ein weiteres Werk von van Gogh. Dabei arbeitete er fast ausschließlich mit Gelbtönen und dessen Helligkeitsstufen, um eine Landschaft darzustellen. Im Vordergrund mischte er dem Gelb mehr Schwarz bei, wodurch es dunkler wurde. Für die Partien, die von der Sonne angestrahlt werden, fügte er dem Gelb etwas weiße Farbe hinzu. Für den strahlend gelben Himmel nutzte er dagegen nur minimale Abstufungen.
Bei dem triadischen Schema werden drei Farben ausgewählt, die im Farbkreis von Itten denselben Abstand zueinander aufzeigen. Dazu gehören etwa die Farben Rot, Gelb und Blau. Diese Farbzusammenstellung ist sehr kontrastreich, weswegen diese Kombination bunt und lebendig wirkt, gleichzeitig aber auch recht aufdringlich.
Abbildung 20: Veranschaulichung des triadischen FarbschemasQuelle: blog.hubspot.de
Im Werk "Der Schrei" arbeitete Edvard Munch mit einem triadischen Farbschema. Du kannst sowohl Rot- als auch Gelb-, Grün- und Blautöne erkennen. Es ist zudem auffällig, dass alle Farben dieselbe Sättigung und Helligkeit aufweisen. Dadurch bildet sich ein harmonischer Gesamteindruck, obwohl die Farben eigentlich stark miteinander im Kontrast stehen.
Primärfarben sind alle Farben, die sich nicht aus anderen Farben mischen lassen. Deswegen bilden sie die Grundlage für alle weiteren Farben. Zu den Primärfarben gehören die Farben Rot, Blau und Gelb.
Werden jeweils zwei Primärfarben in einem 50:50-Verhältnis miteinander gemischt, ergeben sich die Sekundärfarben. Die Tertiärfarben ergeben sich aus der Mischung von je einer Primär- und Sekundärfarbe.
Die 6 Grundfarben laut Küppers Farbkreis, der im Grunde einem Sechseck entspricht, sind Gelb, Orange, Magenta, Violett, Cyan und Grün.
Komplementärfarben sind Farben, die im Farbkreis direkt gegenüber voneinander liegen. Sie werden auch Ergänzungsfarben genannt. Das wären nach Ittens Farbkreis die Farben Rot-Grün, Gelb-Violett und Blau-Orange.
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