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Dramatische Licht- und Schatteneinfälle, detailreiche Körper, ausdrucksstarke Mimik und dynamische Bewegungen. Das alles hatte der niederländische Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn zu bieten, der heute (anders als die meisten anderen Künstler:innen) unter seinem Vornamen bekannt ist. Der talentierte Maler der Epoche "Das Goldene Zeitalter der Niederlande" malte hauptsächlich Porträts, Selbstbildnisse und Gruppendarstellung. Während Rembrandt selbst völlig verarmt starb, sind seine Gemälde heute Millionen wert und…
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Jetzt kostenlos anmeldenDramatische Licht- und Schatteneinfälle, detailreiche Körper, ausdrucksstarke Mimik und dynamische Bewegungen. Das alles hatte der niederländische Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn zu bieten, der heute (anders als die meisten anderen Künstler:innen) unter seinem Vornamen bekannt ist.
Der talentierte Maler der Epoche "Das Goldene Zeitalter der Niederlande" malte hauptsächlich Porträts, Selbstbildnisse und Gruppendarstellung. Während Rembrandt selbst völlig verarmt starb, sind seine Gemälde heute Millionen wert und in vielen Museen ausgestellt.
Wusstest Du eigentlich, dass es in der Fotografie das "Rembrandtlicht" gibt? Typisch nach der Malweise Rembrandts befindet sich eine Gesichtshälfte der porträtierten Person im Schatten, wobei ein dreieckiger Lichtfleck auf der schattigen Seite zu sehen ist. Der starke Kontrast zwischen Licht und Schatten vermittelt eine gewisse Dramatik.
Abbildung 1: Selbstporträt in späten JahrenRembrandt van Rijn: "Self-Portrait with Two Circles" (1665–1669)Öl auf Leinwand, 114.3 x 94 cmKenwood House, London, England
Rembrandt wurde am 15. Juli 1606 in der niederländischen Stadt Leiden geboren und starb am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Als Sohn eines Müllers und einer Bäckertochter hatte er in seiner Kindheit nicht viel mit Kunst zu tun und ging auf eine streng religiöse Lateinschule.
Seine malerische Ausbildung genoss Rembrandt bei den zwei renommierten Malern Jacob Isaacszoon van Swanenburgh – dessen Spezialgebiet Szenen in der Hölle war – und Pieter Lastmann, der ein Historienmaler war.
Schon im Alter von 18 Jahren gründete Rembrandt zusammen mit einem Freund die erste eigene Werkstatt und widmete sich vorwiegend Historienmalereien und Tronien.
In einer Historienmalerei werden historische oder biblische Szenen in einem Bild dargestellt.
Tronien bilden einen Kopf ab und sind daher mit Porträts zu vergleichen. Das Besondere an einer Tronie ist allerdings, dass die abgebildete Person verkleidet ist und/oder interessante Gesichtsausdrücke/Körperhaltungen zeigt. Für die Tronie steht nicht die abgebildete Person im Vordergrund, sondern vielmehr der Charakter, den sie verkörpert.
In der nachfolgenden Tronie von Rembrandt ist ein Mann mit Turban zu sehen. Wer genau die Person ist, ist in diesem Fall unerheblich, da einfach nur der Charakter "Mann mit Turban" dargestellt werden soll.
Abbildung 2: Tronie eines Mannes mit TurbanRembrandt van Rjin: "Bust of a man wearing a turban" (1629)Öl auf Holz (Eiche), 26.7 x 20.3 cmThe Kremer Collection, Netherlands/Spain/United States of America
Mit der Hilfe einflussreicher Freunde konnte Rembrandt schon 1630 zwei seiner Gemälde an das englische Königshaus verkaufen. Im Jahr darauf zog er schließlich nach Amsterdam, das im "Goldenen Zeitalter" der Niederlande zahlreiche Maler und Künstler anzog. Dort hatte Rembrandt eine Malerschule, wo er und seine Schüler teilweise an denselben Bildern arbeiteten.
Da die Arbeit in den Malerwerkstätten Amsterdams im "Goldenen Zeitalter" nahezu einer Laufbandarbeit glich, war es nicht unüblich, dass Rembrandt nur die wichtigsten Teile eines Gemäldes malte und der Rest von seinen Schülern und Mitarbeitern vervollständigt wurde.
Nach immer erfolgreicheren Aufträgen, die ihm und seiner Frau Saskia van Uylenburgh zu einer hohen gesellschaftlichen Stellung verholfen, erlitt Rembrandt einen schweren Schicksalsschlag: Seine Frau verstarb 1642 und mit ihr verlor er sowohl seinen Antrieb, als auch die Person, die in der Ehe für die Kassenbücher zuständig war. Rembrandt malte weniger und die Aufträge fielen aus, dafür erhöhten sich seine Ausgaben – die Schulden häuften sich. Sein verschwenderischer Lebensstil verschlimmerte seinen finanziellen Zustand zusehends.
Auch durch Unterhaltszahlungen, die er an seine zweite Lebensgefährtin Geertje Dircx tätigen musste und Gerichtsprozesse, die damit einhergingen, verlor Rembrandt viel Geld und musste schließlich Bankrott anmelden. Mit seiner dritten Lebensgefährtin Hendrickje Stoffels kam Rembrandt allmählich wieder etwas auf die Beine und fing wieder an, mehr zu malen.
Rembrandt starb im Jahr 1669 im Alter von 63 Jahren. Die genaue Todesursache ist bis heute nicht bekannt. Es war jedoch zu der Zeit nicht unüblich, an Krankheiten wie der Pest oder Tuberkulose zu erkranken. Aufgrund der mangelnden Hygiene sowie medizinischen Kenntnisse zu der Zeit verstarben viele Menschen schon in jungen Jahren. Auch seine vier Kindern und seine Ehefrau Saskia (✝ 30 Jahre) ereilte dieses Schicksal.
Mit seiner Ehefrau Saskia hatte Rembrandt vier Kinder, von denen nur der Jüngste – Titus – das Kindesalter überlebte und immerhin 27 Jahre alt wurde, bevor er vermutlich an der Pest verstarb. Titus van Rijn (1641–1668) diente seinem Vater des Öfteren als Modell für Gemälde und Studien.
Abbildung 3: Porträt von Titus van RijnRembrandt van Rijn: "Titus, the Artist's Son" (1657)Öl auf Leinwand, 68.6 x 57.3 cmThe Wallace Collection, London, England
Rembrandt hatte mit seiner dritten Lebensgefährten Hendrickje Stoffels (1626– 1663) eine gemeinsame Tochter mit dem Namen Cornelia (1654–1684).
Zusammen mit seiner Schwiegermutter Hendrickje gründete Titus im Jahr 1660 einen Kunsthandel, der auf Rembrandts Werke spezialisiert war. Dies schützte seinen Vater, der dort als einziger Angestellter arbeitete, vor den finanziellen Zugriffen der Gläubiger, denen Rembrandt bis zu seinem Lebensende Geld schuldete.
Rembrandt lebte in der Epoche des Barock (1600–1720), das sich in Kunst und Architektur u. a. durch Ausschmückungen und dynamische Rundungen auszeichnet. Es wurde sich zunehmend an den Techniken und Schönheitsidealen der Renaissance (1400–1620) orientiert.
Typische Merkmale für die barocke Kunst sind u. a.:
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Rembrandts künstlerisches Schaffen viel zugleich in die Epoche des sogenannten Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei. Diese Kunstepoche ging ungefähr von 1600 bis 1700. In dieser Zeit erlebte die Niederlande eine wirtschaftliche, politische sowie künstlerische Blütezeit.
Viele "alte Meister" fallen in die Epoche des Barock sowie ins Goldene Zeitalter der Niederlande, darunter:
Vielleicht hast Du Dich schon mal gefragt, warum beinahe jedes Museum, das ältere Kunst beherbergt, eine Vielzahl an niederländischen Gemälden ausstellt. Das liegt daran, dass während der Epoche des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden mehrere Hundert Maler beinahe fließbandartig an abertausenden Bildern arbeiteten und somit während der gesamten Epoche mehrere Millionen Gemälde angefertigt wurden.
Die meisten Maler des Goldenen Zeitalters spezialisierten sich auf ein bestimmtes Thema – beispielsweise malte Melchior d’Hondecoeter (1636–1695) nur Vögel und Pieter Claesz (1597–1661) war bekannt für seine feinen Silbergegenstände.
Rembrandt war hingegen keineswegs ausschließlich auf Porträts festgelegt, sondern malte bspw. auch Historiengemälde und Landschaften. Auch in seinen Gruppenbildnissen zeigte Rembrandt sein Können und kombinierte ausdrucksstarke Gesichter mit detaillierten Körperdarstellungen und dramatischer Lichtstimmung.
Abbildung 4: Eines von Rembrandts GruppenbildnissenRembrandt van Rijn: "The Anatomy Lesson of Dr. Nicolaes Tulp" (1632)Öl auf Leinwand, 169.5 x 216.5 cmMuseum Mauritshuis, Den Haag, Niederlande
Ein wichtiges Bild der Epoche ist Rembrandts Gemälde "Die Anatomie des Dr. Tulp". Auf dem formatgroßen Gemälde werden zum einen der Detailreichtum sowie weitere stilistische Merkmale der Epoche wie eine dramatische Inszenierung deutlich. Zum anderen wird hier ein gesellschaftliches Ereignis gezeigt. Es war nämlich nicht unüblich, Zuschauer:innen gegen Eintritt in sogenannte anatomische Theater einzulassen, damit diese den Doktoren bei der Anatomie-Vorführung zuschauen und Fragen stellen durften.
Rembrandt van Rijn malte, radierte und zeichnete zu Lebzeiten zahlreiche Bilder. Man geht insgesamt von mehr als 1.600 Werken aus, zu denen aber auch Skizzen zählen.
Er widmete sich unter anderem Historienmalereien, in denen er Mythen und biblische Szenen darstellte. Sein Steckenpferd waren jedoch (Selbst-)Porträts. Durch zahlreiche Studien gelang es Rembrandt, ausdrucksstarke Gesten sowie Gesichtsausdrücke in den Porträts umzusetzen.
Ein charakteristisches Merkmal von Rembrandts Werken ist seine Hell-Dunkel-Malerei. Diese von Caravaggio (1571–1610) abgeleitete Technik stellt einen starken Kontrast zwischen Licht und Schatten dar, wodurch eine besondere Atmosphäre in den Bildern erzeugt wird.
Abbildung 5: Eines von Rembrandts Gemälden mit starkem Hell-Dunkel-KontrastRembrandt van Rijn: "The Night Watch" (1642)Öl auf Leinwand, 379.5 x 453.5 cmRijksmuseum, Amsterdam, Niederlande
Dieses Gemälde, das unter dem Titel "Die Nachtwache" bekannt ist, hat eine enorme Größe und zeigt Offiziere und Schützen in Amsterdam. Die Soldaten werden dynamisch in Bewegung dargestellt, während sie sich in einer scheinbar dunklen Gegend befinden. Eine Reinigung des Gemäldes um das Jahr 1940 gab preis, dass sich das Geschehen eigentlich am Tag abspielt. Dieses Bild gilt als Hauptwerk Rembrandts und kann dem Genre "holländische Gruppenporträts" zugeschrieben werden.
Rembrandt fertigte zahlreiche Selbstporträts an, in denen er mit Mimik, Gestik und Rollen spielte. Er experimentierte zudem mit verschiedenen Licht- und Schatteneinfällen und studierte die hierdurch entstehenden unterschiedlichen Wirkungsweisen.
Abbildung 6: Selbstbildnis im Halbschatten zu StudienzweckenRembrandt van Rijn: "Selbstporträt" (1628–1629) Öl auf Eichenholz, 22.6 x 18.7 cmRijksmuseum, Amsterdam, Niederlande
Während er in jungen Jahren die Selbstbildnisse hauptsächlich zu Studienzwecken anfertigte, wollte er in späteren Jahren sein Altern bildnerisch festhalten sowie in historische Rollen schlüpfen.
Abbildung 7: Rembrandt in historischen GewändernRembrandt van Rijn: "Selbstporträt" (1640)Öl auf Leinwand, 102 x 80 cmNational Gallery, London, England
In seinem Selbstporträt von 1640 zeigt sich Rembrandt vor einem hellen Hintergrund in z. T. dunkler, edler Kleidung aus u. a. Seide und Pelz. Die Kleidung sowie die Gestik, Mimik und Malweise erinnert an Porträtdarstellungen der Renaissance, wie bspw. vom Maler Tizian (1488–1576).
In Amsterdam befindet sich das Rijksmuseum, in dem sich viele Werke von niederländischen Künstler:innen befinden, wie Jan Vermeer (1632–1675), Vincent van Gogh (1853–1890) oder Frans Hals (1580–1666). Auch der niederländische Maler Rembrandt van Rijn lässt sich hier mit zahlreichen seiner Werke finden – wie u. a. die bereits erwähnte Nachtwache.
Abbildung 8: Blick in die "Nachtwache"-Halle im Rijksmuseum, Amsterdam
Besucher:innen erfahren oft erst vor Ort die besondere Wirkungsweise der z. T. sehr großen und detailreichen Gemälde. Die jahrhundertealte, aber hervorragend erhaltene Kunst ist hier zum Greifen nah. Die besondere Beleuchtung und historische Atmosphäre geben einem das Gefühl, in der Zeit zurückzureisen und den "alten Meistern" ganz nah zu sein. Ein Besuch des Rijksmuseum ist daher unbedingt empfehlenswert.
Ferner kann auch Rembrandts damaliges Wohnhaus mit Atelier in Amsterdam besucht werden. In dem Haus lebte der Künstler von 1639 bis 1659 und fertigte dort zahlreiche Grafiken und Gemälde an. Wenn Du gerne mehr über das Leben des berühmten Malers erfahren möchtest, lohnt sich ein Besuch des Rembrandthaus Museums in Amsterdam.
Es ist nicht belegt, wie Rembrandt gestorben ist. Möglich ist jedoch die Erkrankung an der Pest oder Altersschwäche.
Rembrandts Hauptwerk "Die Nachtwache" hängt im niederländischen Rijksmuseum in Amsterdam.
Besondere Merkmale an Rembrandts künstlerischem Stil sind starke Licht-Schatten-Kontraste, ausdrucksstarke Porträts, eine naturalistische Darstellungsweise und z. T. dynamische sowie dramatische Szenerien.
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