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Die Bildbeschreibung eines Gemäldes ist der erste Schritt zur Untersuchung eines Kunstwerks. Egal, ob Du das Bild auf Deutsch interpretieren, analysieren oder auf einen bestimmten Aspekt untersuchen möchtest – die Beschreibung bildet immer die Grundlage für Deine Aufgabe. Um eine gelungene Bildbeschreibung im Kunstunterricht zu verfassen, ist ein sinnvoller Aufbau sowie die Verwendung einiger bestimmter Formulierungen notwendig bzw. von Vorteil. Auch mit Begriffen wie Pinselduktus,…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Bildbeschreibung eines Gemäldes ist der erste Schritt zur Untersuchung eines Kunstwerks. Egal, ob Du das Bild auf Deutsch interpretieren, analysieren oder auf einen bestimmten Aspekt untersuchen möchtest – die Beschreibung bildet immer die Grundlage für Deine Aufgabe.
Um eine gelungene Bildbeschreibung im Kunstunterricht zu verfassen, ist ein sinnvoller Aufbau sowie die Verwendung einiger bestimmter Formulierungen notwendig bzw. von Vorteil. Auch mit Begriffen wie Pinselduktus, solltest Du Dich vor dem Schreiben befassen.
Die Bildbeschreibung ist die erste Annäherung an ein Kunstwerk und dient als Einführung. Die Bildbeschreibung ist also der 1. Schritt der Werkerschließung. Auf Grundlage dieser Beschreibung entsteht im 2. Schritt die Bildanalyse und danach die Bildinterpretation als finaler Schritt der Werkerschließung.
Die Analyse und Interpretation gehören aber noch nicht in die Bildbeschreibung, sondern bilden separate Schritte!
Zu den einzelnen Schritten findest Du jeweils eine eigene Erklärung “Bildanalyse Kunst” und “Bildinterpretation Kunst”.
Die Beschreibung eines gemalten Bildes dient als Einführung und wird mit den wichtigsten Informationen zum Gemälde eingeleitet. Um ein Werk zu verstehen, solltest Du mit der Beschreibung dessen, was Du im Kunstwerk siehst, beginnen. Die Lesenden deiner Beschreibung sollen am Ende das Bild innerlich vor Augen haben, oder sich sehr gut vorstellen können, auch wenn sie es noch nie gesehen haben.
Dafür schilderst Du den Haupteindruck und erwähnst nach und nach die Details im Bild. Wichtig ist, dass eine Beschreibung im Deutschen immer im Präsens geschrieben wird. Auch wenn das Ereignis, dass auf dem Bild zu sehen ist, in der Vergangenheit liegt.
Der Aufbau einer Bildbeschreibung ähnelt in den gröbsten Zügen dem Aufbau einer Inhaltsangabe in Deutsch und besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Die Einleitung einer Bildbeschreibung enthält alle wichtigen Werkdaten zu dem zu beschreibenden Kunstwerk. Mit Werkdaten sind die relevanten Informationen rund um das Kunstwerk gemeint: der Künstlerin oder der Künstler, der Werktitel, das Entstehungsdatum des Werks, sowie das Material, die Maße, der derzeitige Standort des Werks und der Haupteindruck oder das Hauptthema des Bildes. Diese Daten solltest Du in den ersten, einführenden Sätzen Deiner Bildbeschreibung wiedergeben.
Bilddaten enthalten Informationen über Künstlerin oder Künstler, Titel, Entstehungsjahr, Maße, Material, Ort und Thema/Eindruck.
Nach den ersten Sätzen beginnt die eigentliche Beschreibung von dem, was Du im Bild siehst. Den Haupteindruck oder das Hauptthema hast Du schon kurz benannt. Eine ganz simple Einleitung in eine Bildbeschreibung kann zum Beispiel wie folgt aussehen:
Das Gemälde “Le Pont de l'Europe” des Künstlers Gustave Caillebotte entstand im Jahr 1876 und ist mit Öl auf eine 125×181 cm große Leinwand gemalt. Das großformatige Gemälde, das sich im Musée du Petit Palais in Genf befindet, zeigt eine Stadtansicht von Paris des 19. Jahrhunderts.
Auf das Bildthema kannst Du in den darauffolgenden Sätzen näher eingehen. Dabei solltest Du versuchen, den Roten Faden nicht zu verlieren.
Unter dem “Roten Faden” versteht man eine Art Leitmotiv, welches die argumentative Struktur des Textes aufzeigt und immer wieder in diesem auftaucht.
In den meisten Fällen kannst Du vom Hauptthema ausgehen und dann zu den Details des Bildes übergehen. Eine andere Möglichkeit wäre es, das Werk in einen Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu teilen, um das Bild strukturiert beschreiben zu können. Eine weitere Alternative kann es sein, die Blickführung des Betrachters durch das Werk zu beschreiben. Wichtig ist nur, dass Du Deine Beschreibung logisch aufbaust und verständlich gestaltest, damit ihr der Leser folgen kann, auch wenn er das Bild noch nicht gesehen hat.
Wenn das Werk zu einer bestimmten Gattung gehört, kannst Du diese Information auch schon in den ersten Sätzen der Beschreibung unterbringen. Gattungen der Kunst sind zum Beispiel “Porträtmalerei” oder “Stillleben”.
Bei jeder Bildbeschreibung solltest Du auf die Bildkomposition, sprich den Bildaufbau achten. Wie ist die Bildfläche konzipiert? Ist sie unterteilt in zwei oder drei Teile, wie Strand, Meer und Himmel? Oder kannst Du das Bild in zwei vertikale Teile aufteilen? Sind in der rechten Bildhälfte nur Häuser zu sehen und in der linken Bildhälfte ausschließlich Menschen dargestellt? In so einem Fall teilt sich das Bild in zwei Bildseiten auf.
Wenn Du den Bildaufbau aufteilst, kannst Du leichter erklären, wo sich die einzelnen Bildelemente befinden und den Lesenden kann Deiner Beschreibung besser folgen.
Für die Beschreibung des Vordergrunds solltest Du Dir folgende Fragen stellen:
Den Bildmittelgrund erkennst Du am besten, wenn Du Dich fragst, wie der Vordergrund und Hintergrund verbunden sind. Einen leeren Raum auf einem Platz kann etwa den Vorder- und Hintergrund verbinden und bildet durch diese Funktion den Bildmittelgrund.
Abbildung 1: Beispiel für BildmittelgrundEdgar Degas: "Place de la Concorde" (1879)Öl auf Leinwand, 78,4 x 117,5 cmHermitage Museum, St. Petersburg
Das Gemälde “Place de la Concorde” von Edgar Degas zeigt, wie ein leerer Platz den Vorder- und Hintergrund eines Bildes miteinander verbinden kann. In einer Beschreibung könntest Du das wie folgt ausformulieren:
Im Vordergrund des Gemäldes blickt der Betrachter auf drei Figuren und einen Hund, die von der unteren Bildseite angeschnitten dargestellt sind. Hinter den Figuren öffnet sich der Blick in den Bildmittelgrund, auf einen menschenleer Platz mit gelblichem Boden. Im Hintergrund erstrecken sich parallel zum Bildrand ein Gehweg und eine Steinmauer.
Die Beschreibung des Hintergrunds ist oft einfach, weil im Hintergrund meistens nichts Genaues und nichts Besonderes dargestellt wird. Meistens ergänzt der Hintergrund nur das Geschehen. Beschreibe, was Du im Hintergrund siehst und achte auf Details, wie Schatten oder eine andere Farbgebung zum Vergleich mit dem restlichen Bild.
Verschattung, Verblauung und Ungenauigkeit im Hintergrund sind gestalterische Mittel, die Künstlerinnen und Künstler anwenden, um das Gefühl von Entfernung und Räumlichkeit im Bild herzustellen. Du kannst die gestalterischen Mittel, also zum Beispiel, dass es im zunehmenden Hintergrund blauer wird, beschreiben und in der Analyse auf die gestalterischen Mittel und deren Bedeutung genauer eingehen.
Außerdem musst Du die Perspektive, Figuren, Formen, Farben und ihre Verortung im Bild beschreiben.
Zu den sogenannten kompositorischen Elementen Perspektive, Formen und Farben findest Du eine eigene Zusammenfassung, die Dir die genauen Unterschiede erläutert.
Es gibt verschiedene Perspektiven, die Du kennen und in Deiner Beschreibung benennen solltest. Mit der Perspektive beschreibst Du, von wo aus die betrachtende Person auf die dargestellte Szene blickt. Die bekanntesten sind die Zentralperspektive und die Vogel- oder Froschperspektive. Auch den Betrachterstandort kannst Du beschreiben, indem Du die Perspektive erklärst und beschreibst, dass die Betrachtenden einen erhöhten Standpunkt einnehmen und von oben auf die dargestellte Szene im Bild blicken. Zudem gibst Du an, ob es einen Fluchtpunkt gibt und wenn ja, wo er sich befindet.
Ebenso solltest Du Dir für die Beschreibung von Hauptfiguren Zeit nehmen. Erkläre, wie groß sie sind und versuche, auf Details wie Gestik, Mimik, Farbigkeit, Kleidungsstücke und Beziehung zu anderen Figuren und Objekten im Bild einzugehen. Auch bei den Figuren musst Du auf die Perspektive achten. Wo im Bild sind sie zu sehen? Wie groß sind die Figuren und sind sie ganz im Bild abgebildet oder nur zum Teil? In solchen Fällen spricht man von einer Ganzfigur oder einer Halbfigur.
Es gibt noch verschiedene andere Typen von Figuren, die je nach Ausschnitt variieren, die meisten davon sind aber hauptsächlich für das Porträt wichtig. Beispiele für andere Figurentypen, sind das Kniestück, das Bruststück, Schulterstück/Büste und das Kopf- und Hüftbild.
Denk daran zu erklären, wo sich die Bildelemente im Werk befinden und wie groß sie dargestellt sind. Es hilft häufig, wenn Du bei der Beschreibung von Größen auf andere Bildelemente oder auf die gesamte Größe des Werks verweist. Formulierungsbeispiele für Größenverhältnisse können zum Beispiel so aussehen wie hier zu dem Porträt von Erzherzog Karl:
Die männliche Ganzfigur nimmt den größten Teil des Bildes ein. Sie erstreckt sich von der unteren bis zur oberen Bildkante.
Abbildung 2: Beispiel für eine GanzfigurJoseph Hickel: "Porträt Erzherzog Karl" (1800)Öl auf Leinwand, 78,4 x 117,5cmHeeresgeschichtliches Museum, Wien
Ein anderes Beispiel für die Beschreibung von Größenverhältnissen bei vielen Figuren im Bild:
Im Vergleich zu den Hauptfiguren im Vordergrund, nimmt die Personengruppe im Hintergrund nur einen kleinen Teil des Bildes ein.
Außerdem sind Licht und Schatten wichtig. Erkläre die Lichtführung im Bild, indem Du beschreibst, von wo das Licht ins Bild kommt. Ist es natürliches oder künstliches Licht? Ist ein Element im Werk vielleicht stärker beleuchtet als andere oder nur schlecht zu erkennen, weil es im Schatten liegt? Baue die Lichtführung am besten in die Bildbeschreibung mit ein.
Essenziell und gut zu beschreiben sind die Farben im Bild. Du kannst sie meistens einfach in anderen Teilen Deiner Bildbeschreibung unterbringen. Wenn Du eine Figur beschreibst, die einen Mantel trägt, kannst Du die Farbe des Mantels einfach in den Satz einbauen:
Die männliche Hauptfigur läuft auf den Betrachter zu und ist mit einem schwarzen Mantel, einer grauen Hose und Weste, weißem Hemd darunter und einer schwarzen Fliege gekleidet. Er trägt einen großen Zylinderhut auf dem Kopf und in seiner linken Hand hält er den Regenschirm über sich und seine Begleitung.
Die Fachbegriffe für die Beschreibung von Farben, Figuren, Bildkomposition und Perspektiven werden Dir in der Erklärung “Bildanalyse” und der Erklärung “Komposition und Bildaufbau” genauer erklärt.
In Bezug auf die Farbe gibt es ein weiteres Element der Bildbeschreibung: die Malweise. Die Malweise solltest Du am besten immer mindestens einmal in die Beschreibung eines Bildes einbauen. Du kannst beschreiben, ob der Farbauftrag lasierend oder deckend und ob der Pinselduktus zu erkennen ist. Der Pinselduktus kann zum Beispiel “glatt”, “fleckig”, “pastos” oder “pointillistisch” sein. Außerdem solltest Du auf die Stofflichkeit im Bild achten. Wird ein Kleidungsstück besonders durch Haptik, durch den Pinselduktus im Bild betont?
Haptik meint die haptische Wahrnehmung, also das, was man fühlen kann. In Bezug auf die Malerei meint die Haptik, ob man bei der Berührung eines Bildes Erhebungen und stehen gelassene Erhöhungen von der Farbe spüren könnte. Die Haptik vermittelt in der Kunst auf zweidimensionalen Bildträgern eine Dreidimensionalität.
Der Begriff “Pinselduktus” beschreibt die Strichführung des Pinsels in der Malerei, also wie der oder die Kunstschaffende den Pinsel führt.
Den Pinselduktus kannst Du in die Beschreibung eines Gemäldes einbauen. Dafür gibt es mehrere Fachbegriffe, die Du dafür benötigst:
Am Ende Deiner Bildbeschreibung kannst Du abermals kurz die wichtigsten Elemente des Hauptteils zusammenfassen. Was sind die wichtigsten Merkmale des Bildes? Der Schlussteil muss nicht lang sein. Er kann den Übergang zu Deiner Bildanalyse aber erheblich erleichtern.
Eventuell ist eine kurze eigene Meinung zu dem Bild gewünscht, die Du am Ende Deiner Bildbeschreibung unterbringen kannst. Aber achte genau auf Deine Vorgaben in der Aufgabestellung.
Ein paar Formulierungsbeispiele hast Du bereits gelesen.
Wichtig ist, wie bereits erwähnt, dass Du immer beschreibst, wo sich die Figuren und Details im Bild befinden. Für die Beschreibung der Verortung von Elementen im Bild sind diese Wörter hilfreich:
Der Goldene Schnitt ist eine der wichtigsten Proportionen der Bildanalyse. Die Proportionsregel des Goldenen Schnitts meint ein Teilungsverhältnis der Bildbreite oder Bildlänge, bei der eine Bildstrecke in zwei ungleiche Teile geteilt wird. Eine Länge wird so geteilt, dass der kleinere Teil sich zum größeren so verhält wie der größere Teil zur Gesamtlänge.
Das hört sich zunächst etwas kompliziert an, wenn Du den Goldenen Schnitt aber selbst mal bei der Erstellung einer Kompositionsskizze ausmisst und einzeichnest, wird es klarer.
Jede Bildbeschreibung kann unterschiedlich aussehen, weil jede bzw. jeder Betrachtende unterschiedliche Details wahrnimmt.
Eine Bildbeschreibung in Kunst ist immer mit
aufgebaut.
Ein Bild in Kunst beschreibst Du, indem Du immer auf das Hauptthema und den Haupteindruck des Werks eingehst. Beim Beschreiben eines Bildes sollte immer die Bildkomposition (Bildaufbau), der Bildinhalt, Figuren, Farben, Licht und Schatten, Perspektiven und die Blickführung durch das Bild beschrieben werden.
Eine Bildbeschreibung in Kunst fängt immer mit einem Einleitungssatz, der die wichtigsten Daten rund um das Bild benennt, an, wie: Künstler*in, Titel des Werks, Entstehungsdatum, Format, Material, Größe, Typus und Standort des Bildes
Zentrale Begriffe, die Dir bei einer Bildbeschreibung helfen, sind beispielsweise: Bildkomposition, Vorder- und Hintergrund, Betrachtende, Blickführung, Perspektive, Figuren, Farbe und Farbauftrag, Licht und Schatten. Auch Wörter wie Bildrand oder Bildzentrum kannst Du verwenden, um zu beschreiben, wo sich gewisse Bildelemente im Bild befinden.
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