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Das Untersuchen von Gestaltungsmitteln ist ein Element der Werkerschließung von Kunstwerken der Bildenden Kunst. Im ersten Schritt der Werkerschließung liegt der Fokus auf der Beschreibung dessen, was im Kunstwerk zu sehen ist. Während im zweiten Schritt der Werkerschließung die Art der Darstellung genau betrachtet und die gestalterischen Mittel untersucht werden. Nach der Analyse der Gestaltungsmittel werden diese auf ihre Aussagekraft analysiert,…
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Untersuchen von Gestaltungsmitteln ist ein Element der Werkerschließung von Kunstwerken der Bildenden Kunst. Im ersten Schritt der Werkerschließung liegt der Fokus auf der Beschreibung dessen, was im Kunstwerk zu sehen ist. Während im zweiten Schritt der Werkerschließung die Art der Darstellung genau betrachtet und die gestalterischen Mittel untersucht werden. Nach der Analyse der Gestaltungsmittel werden diese auf ihre Aussagekraft analysiert, das bedeutet, das Untersuchte wird interpretiert.
Die Gestaltungsmittel sind der Hauptbestandteil der Analyse eines Kunstwerks und die Grundlage für die Interpretation. Sie sind also wichtig für die Interpretation und um die Aussage des Kunstwerks erschließen zu können.
Ob Gemälde oder Plastik – die Gestaltung eines Kunstwerks erfolgt nach verschiedenen Aspekten und Regeln, mit denen die Künstler*innen die Gestaltungsmittel auswählen und anwenden.
Jede Plastik – also alle Werke der Bildhauerei von der Skulptur über die Plastik, die Objektkunst, Installationen und Land Art – kann auf gestalterische Mittel untersucht werden. Gestalterische Mittel der Plastik sind die verschiedenen Formen, die Beziehung der Plastik zum Raum und die Bewegungen in einer Plastik.
Gestaltungsmittel in der Malerei (Gestaltungsmittel Kunst) sind im Wesentlichen die bildnerischen Gestaltungsmitteln: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Perspektive, Licht und Schatten. In der Malerei werden diese Gestaltungsmittel durch die Farbigkeit und Darstellungsweise ergänzt.
Die Gesamtheit der Gestaltungsmittel ergibt die Komposition. Der Begriff Komposition bedeutet die Zusammenstellung der einzelnen Elemente eines Kunstwerks. Die Komposition eines Kunstwerks – in der Malerei auch Bildaufbau genannt – beschreibt den formalen Aufbau und die Zusammensetzung von Gestaltungselementen.
Wenn Du noch nicht alle Arten der Plastik kennst und erst mal mehr über die Gattungen: die Plastik selbst, die Skulptur und die Objektkunst, die Installation, die Land Art wissen möchtest, dann klick Dich zu der Erklärung: "3D Kunst"!
Die Gestaltungsmittel in der Plastik können in mehrere Bereiche eingeteilt werden: die plastischen Grundformen, die Erscheinungsformen, die Körper-Raum-Beziehung und die Art der Darstellung von Bewegung. Jeder dieser Bereiche wird im Folgenden einzeln erklärt.
Die plastischen Grundformen können bei jedem dreidimensionalen Gegenstand untersucht werden. Es handelt sich um die Art der Wölbung und um bestimmte Formelemente.
Jede plastische Form kann auf die Art der Wölbung untersucht werden. Es wird dabei zwischen drei verschiedenen Wölbungen unterschieden:
Eine Form, die sich nach außen wölbt, wird eine konvexe Form – Konvexe – genannt. Während eine Form, die sich nach innen wölbt, als eine konkave Form – Konkave – bezeichnet wird. Eine glatte, plane Oberfläche wird als Ebene beschrieben.
Alle Wölbungen werden unterschiedlich analysiert und interpretiert. Die Konvexe – die Wölbung nach außen – lässt sich zumeist als eine Erhebung, ein Buckel oder eine Ausbuchtung beschreiben. Sie veranschaulicht Spannung durch eine sogenannte innere Formkraft, also eine innere Kraft, die sich gegen den Körper oder den Raum drückt.
Die Konkave – die Wölbung nach innen – ist eine Art Höhlung und tritt häufig in Form von einer Einbuchtung, einer Delle, Mulde oder Vertiefung auf. Diese von Außen auf den Körper wirkende Kraft lässt den Raum in ihn eindringen und ihn verformen. Sie gibt also nach und wölbt sich nach innen.
Die verschiedenen Formen treten in Plastiken vielfach in Kombination auf und sollten in einer Analyse erst einzeln und dann zusammen begutachtet werden. Gemeinsam ergeben sie verschiedene Formelemente, die jeweils eigene Namen tragen: Furche, Grat und Falte.
Finden sich in einer Plastik überwiegend runde Formen, dann hat die Plastik in der Regel eine angenehm weiche, schwungvolle Wirkung oder eine sehr pralle und aufgeblähte Wirkung ist möglich. Plastiken mit überwiegend eckigen Formen wirken oft straff, stabil, hart, spröde, technisch oder kristallen.
Du solltest immer die gesamte Erscheinungsform der Plastik betrachten, genau beschreiben und im Folgenden analysieren. Generell wird eine Plastik danach unterschieden, ob sie erhaben oder versenkt ist. Das bedeutet, es wird begutachtet, inwiefern sich die herausgearbeitete Form aus dem Material erhebt oder nur in einem Materialblock versenkt zeigt. Beispielsweise gibt es das Relief, das zwischen Fläche und Raum ein Bindeglied ist. Dabei werden folgenden Formen unterschieden:
In der Abbildung kannst Du die Unterschiede der verschiedenen Reliefs genauer erkennen.
Beim erhabenen Relief – Flach-, Halb-, Hochrelief und Relief mit Hinterschneidung – können sich die Wölbung in unterschiedlichem Ausmaß von der Grundplatte abheben. Solange es diese Verbindung zur Grundplatte gibt, spricht man von einem Relief.
Von einer Unterschneidung spricht man, wenn eine Konkave sich bis zur Grundplatte ausdehnt. Von einer Hinterschneidung wird gesprochen, wenn diese konkave Form weiter in die Grundplatte hineingeht, sozusagen eine Öffnung entsteht und die Figur sich somit von der Grundplatte zu lösen scheint.
Eine weitere Erscheinungsform ist die Vollplastik. Eine Vollplastik hat keinen Kontakt mehr zu der Hintergrundplatte, wie es bei den verschiedenen Reliefformen der Fall ist. Durch diese Loslösung von der Platte entsteht eine Plastik mit einer eigenen Form.
Die Bronzefigur des französischen Künstlers Jean Antoine Houdon mit dem Titel "Winter" ist ein Beispiel für eine Vollplastik – also ein Beispiel einer mehransichtigen Plastik – auf einem kleinen Bronzesockel.
Abbildung 4: Beispiel für eine VollplastikJean Antoine Houdon: "Winter" (1787)Bronze, 43,5 x 39,1 x 50,5 cmMetropolitan Museum of Art, New York
Je nachdem, für welchen Ausstellungsort die Plastik konzipiert ist, gibt es wiederum Unterschiede bei der Plastik. Wenn eine Vollplastik zum Beispiel für eine Nische vorgesehen ist – Nischenplastik, hat sie nur eine Hauptseite und ist nur für die eine Ansicht gestaltet. Plastiken mit einer einansichtig geplanten Präsentation haben nur die eine Hauptseite und werden als einansichtig beschrieben.
Plastiken, die so konzipiert sind, dass man als Betrachtender um sie herum laufen kann, haben eine Mehransicht.
Mehransichtige Plastiken können von den Betrachter*innen von allen Seiten beobachtet werden, doch sie haben trotzdem eine Hauptseite, die die Hauptaussage der Plastik vermittelt. Neben diesen mehransichtigen Plastiken gibt es auch sogenannte allansichtige Plastiken. Allansichtige Plastiken hingegen müssen von den Betrachter*innen für das Verständnis tatsächlich von allen Seiten betrachtet werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Erscheinungsform einer Plastik ist die Art, wie sie präsentiert wird. Achte bei der Beschreibung einer Plastik immer auf die Präsentation der Figur und worauf sie steht, dies kann entscheidend für die Wirkung der Plastik sein. Zur Präsentation werden Plastiken beispielsweise auf einem Sockel gezeigt.
Die Erhöhung der Plastik durch einen Sockel dient nicht allein dem Schutz des Kunstwerks, sondern führt auch zu einer gefühlten Erhöhung der Wertigkeit der Plastik. Die Präsentation auf einem Sockel hat eine forcierte Untersicht für die Betrachterinnen und Betrachter zur Folge – die Betrachtenden sind gezwungen, nach oben zu schauen. Durch einen Sockel wirken Plastiken dominant und überlegen.
Beispielsweise ruht die bekannte Bronzefigur "Der Denker" von Auguste Rodin auf einem sehr hohen Sockel. Die Fotografie der Plastik verdeutlicht ausgezeichnet, dass die Betrachterinnen und Betrachter des Kunstwerks dazu gezwungen sind nach oben zu schauen und somit automatisch in die Untersicht gelangen. Die mehransichtige Vollplastik wirkt dadurch erhaben.
Abbildung 5: Plastik auf SockelAuguste Rodin: "Der Denker" (1902)Bronze, 72 cm; Bronzefigur auf Steinsockel, 181 cmMusée Rodin, Paris
Es gibt auch Plastiken, die auf einem Sockel präsentiert werden, der gleichzeitig figürliche Darstellungen trägt. Sockel dieser Art werden häufig als Postament bezeichnet. Das Postament im Beispielbild bietet mehrere figürliche Darstellungen unter der eigentlichen Statue oben auf dem Sockel beziehungsweise oben auf dem Postament.
Abbildung 6: Plastik auf PostamentJoachim Machado de Castro: "José I" (1775)Bronzefigur, Praça do Comércio, Lissabon
Neben dem Sockel gibt es noch eine weitere Form der Art der Präsentation einer Plastik: Der Begriff Plinthe wird für flache Platten, auf denen eine Plastik präsentiert wird, genutzt.
Die Plinthe besteht in der Regel aus demselben Material wie die Plastik selbst. Sie schützt die Plastik vor Nässe und hebt sie zumindest etwas vom Boden und der Umgebung ab. Ein Sockel ist deutlich höher als eine Plinthe.
Die folgende Abbildung zeigt insbesondere eine Statue auf einer sogenannten Plinthe.
Abbildung 7: Statue auf PlintheUnbekannt: "Marble statue of a wounded Amazon"Marmor, 204 cmThe Metropolitan Museum of Art, New York
Des Weiteren gibt es sogenannte Bodenplastiken / Bodenskulpturen. Wie der Name vermuten lässt, stehen diese Plastiken ohne einen Untergrund auf dem Boden. Die Betrachter*innen befinden sich also auf der gleichen Ebene wie die Plastik und haben häufig eine Draufsicht.
Neben den frei stehenden Plastiken gibt es baugebundene Plastiken. Diese befinden sich häufig in kirchlichen Häusern – Kirchen oder Kathedralen – aber auch an privaten oder öffentlichen Gebäuden. Diese Art der Plastik wird auch Bauplastik genannt. Sie sind mit einem Gebäude fest verbunden, zum Beispiel in den Tür- / Torrahmen.
Die Werkerschließung von Plastiken hat einen grundlegenden Unterschied zu den anderen Werkbetrachtungen. Die dreidimensionalen Kunstwerke sind immer Raum einnehmend und müssen daher in ihrer Raumbeziehung untersucht werden.
Raumbeziehungen stehen in Abhängigkeit zu der Erscheinungsform, also der Reliefart und der Präsentationsart. Die Untersuchung der Erscheinungsform zeigt in der Analyse, ob die Plastik eine sogenannte raumoffene oder eine raumgreifende Wirkung auf die Betrachterinnen und Betrachter hat.
Beide Eigenschaften treten eher bei Vollplastiken auf als bei Reliefplastiken, da Reliefs an ihre Grundplatte gebunden sind und daher nicht so viel Raum einnehmen wie Vollplastiken.
Zu der Komposition im Raum kannst Du eine eigene Erklärung lesen: "Raumkomposition".
Körperhaft gestaltete Plastiken wirken oft dynamisch auf ihre Betrachterinnen und Betrachter. Dynamische Wirkungen empfinden Betrachtende zumeist durch die Andeutung von Bewegung, sie kann aber auch durch eine nicht zu gewichtige, also leicht wirkende Erscheinungsform und Plastik-Raum-Beziehung zustande kommen.
Dreidimensionale Kunstwerke wie Plastiken, Skulpturen oder Objektkunst sind in der Regel ebenso starr wie Gemälde.
Künstlerinnen und Künstler lassen nur das Gefühl von Bewegung entstehen, und zwar durch den Einsatz von verschiedenen Gestaltungsmitteln. Diese gefühlte Bewegung bei starren Kunstwerken werden dargestellte Bewegung genannt.
Sollten sich die Plastiken jedoch tatsächlich bewegen – eine von der Künstlerin oder dem Künstler inszenierte Bewegung – dann kann diese Bewegung als reale Bewegung beschrieben werden. Diese inszenierte Bewegung kann ebenso ein Gefühl vom Dynamik vermitteln.
Beispielsweise entsteht ein Gefühl von Bewegung durch abwechslungsreiche Formen – Konvexe und Konkave – direkt nebeneinander. Endet eine Abfolge von diesen Formen nebeneinander, so folgt der Blick der Betrachter*innen in den Raum, weg von der Plastik. Durch diese Blickführung über mehrere Formen und schließlich ins Leere bekommen Betrachter*innen einer solchen Plastik das Gefühl, als würde sich die Plastik bewegen.
Außerdem kann die Anordnung der Volumina den Blick der Betrachter*innen führen und somit strukturierende Richtungstendenzen, also von Bewegungsillusionen, vermitteln. Die Illusion von Bewegung führt letztlich zu einer dynamischen Wirkung der Plastik.
Eine futuristische Bronzeplastik des Künstlers Umberto Boccioni verdeutlicht in diesem Beispiel, wie der künstlerische Einsatz der plastischen Grundformen und Gestaltungsmittel einer Plastik die Wirkung von Dynamik und Bewegung erzeugen kann. Vielen Konvexe und Konkave nebeneinander – Furchen und Grate – erzeugen eine dynamische Plastik und eine dargestellte Bewegung, die den Blick der Betrachtenden über die gesamte allansichtige Vollplastik leiten.
Abbildung 8: Beispiel für Bewegung und DynamikUmberto Boccioni: "Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum" (1913)Bronze, 111,2 x 88,5 x 40 cmMuseum of Modern Art, New York
Gestaltungsmittel sind in der Kunst gezielt eingesetzte formale Mittel, um die Aussage eines Bildes zu unterstreichen. Formale Mittel sind die Art, wie etwas dargestellt wird. Gestaltungsmittel können zum Beispiel die Perspektive, die Bewegungen und die Malweise sein.
Gestalterische Mittel bewirken zum Beispiel Gefühle und Stimmungen beim Betrachten eines Kunstwerks. Gestalterische Mittel können Dynamik in ein Kunstwerk bringen und dadurch bestimmte Gefühle beim Betrachtenden auslösen.
Die meisten gestalterischen Mittel werden von Künstler*innen gezielt eingesetzt, um die Aussage des Kunstwerks zu verstärken oder um beim Betrachtenden des Kunstwerks bestimmte Gefühle zu erwecken.
In der Plastik gibt es Gestaltungsmittel beispielsweise die Formen oder die Raumbeziehung. Werden zum Beispiel mehrere verschiedene Formen nebeneinandergesetzt, beispielsweise erst eine große Wölbung, dann eine riesige Einkerbung und danach eine weitere Wölbung, die spitz zulaufend ist, dann erzeugen die Gestaltungsmittel viel Dynamik und Bewegung und geben dem Betrachtenden ein aufbrechendes Gefühl, als würde die Plastik auf sie zukommen.
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