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Zur Zeit der Französischen Revolution kam es zu vielen Hinrichtungen. Während der König und der Adel sich gegen die Aufständischen lehnten, wollten diese wiederum die Herrschenden loswerden. Nachdem Maximilien Robespierre die Führung der Revolution übernommen hatte, nahmen die Hinrichtungen noch mehr zu. Dabei wurde die Guillotine als Mittel für die Hinrichtungen verwendet. Die Guillotine war eine Maschine, bei der ein Schneideblatt vertikal…
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Jetzt kostenlos anmeldenZur Zeit der Französischen Revolution kam es zu vielen Hinrichtungen. Während der König und der Adel sich gegen die Aufständischen lehnten, wollten diese wiederum die Herrschenden loswerden. Nachdem Maximilien Robespierre die Führung der Revolution übernommen hatte, nahmen die Hinrichtungen noch mehr zu. Dabei wurde die Guillotine als Mittel für die Hinrichtungen verwendet.
Die Guillotine war eine Maschine, bei der ein Schneideblatt vertikal herunterfiel, um Personen zu köpfen.
Abb. 1: Guillotine auf Burg Sommeregg im Foltermuseum
Die Guillotine bestand aus einem horizontalen Brett, an dessen Anfang eine vertikale Vorrichtung befestigt war. An dieser Vorrichtung befand sich ein Fallbeil mit diagonalem Schneideblatt, das mit einem Seil gespannt war. Wurde die Spannung des Seils gelöst, dann rauschte das Schneideblatt nach unten.
Die Person, die hingerichtet werden sollte, wurde auf das Brett gelegt und ihr Kopf wurde unter dem Messer eingespannt. Wenn das Schneideblatt runterfiel, wurde die Person am Nacken geköpft. Wie in der Abbildung dargestellt, wurde die Spannung des Seils durch eine Person gelöst, die am Seil zog. Der Kopf fiel daraufhin in einen Korb.
Aufgrund der Funktionsweise ist die Guillotine auch als Fallschwertmaschine bekannt.
Bereits seit dem 12. Jahrhundert gab es ähnliche Vorrichtungen mit fallenden Klingen. Die Guillotine wurde jedoch in ihrer, uns heute bekannten, Form erst während der Französischen Revolution erfunden. Grund dafür war, dass eine humane Art der Hinrichtung gefordert wurde. Die Verurteilten sollten würdevoll, anstatt grausam und erniedrigend, sterben.
Deshalb richtete sich der Arzt Joseph-Ignace Guillotin am 10. Oktober 1789 an die Pariser Gesetzgebung. Seine Forderung, eine Strafgesetzesreform durchzubringen, wurde vom Pariser Scharfrichter Charles-Henri Sanson unterstützt. Guillotins Vorschlag, ein mechanisches Enthauptungsgerät zu verwenden, wurde vom königlichen Leibarzt Antoine Louis begutachtet. Schließlich wurde der Bau des Geräts am 20. März 1792 gestattet. So wurde die Guillotine als einziges Mittel für Hinrichtungen eingeführt.
Das Gerät wurde zwar unter dem Namen Guillotine bekannt, allerdings missbilligte Guillotin die Verwendung seines Namens für die Enthauptungsmaschine.
Im Sprachgebrauch der damaligen Zeit waren auch andere Namen für die Guillotine üblich. Darunter la rasoir national, was übersetzt "das nationale Rasiermesser" bedeutet, und la raccourcisseuse, die Kurzmacherin.
Ursprünglich hieß die Guillotine "Louisette", da der königliche Leibarzt die ersten Entwürfe für die Enthauptungsmaschine vorgelegt hatte. Die Medien verbreiteten jedoch den Begriff Guillotine.
Aber was genau wollte Guillotin mit der Strafrechtsreform bewirken? Guillotin kritisierte, dass unterschiedliche Personen unterschiedlich bestraft wurden. Adelige starben durch ein Schwert, während das einfache Volk durch den Galgen umgebracht wurde. Somit wurden nicht alle Verurteilten gleich bestraft.
Der Tod durch den Galgen galt als brutaler und würdeloser als eine Enthauptung durchs Schwert. Durch die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 und die neue Verfassung von 1791 wurden allen Menschen die gleichen Rechte zugeschrieben. Guillotin forderte, dass diese Gleichheit auch bei Hinrichtungen gelten sollte.
Außerdem bestand die Annahme, dass die Guillotine einen schnellen Tod bringen würde. Die Maschine wurde deshalb auch an Schafen getestet, um zu garantieren, dass der Tod mit nur einem Schnitt erfolgte.
Ein weiterer "Vorteil" der Guillotine war, dass sie keinen direkten Henker mehr benötigte. Zwar musste jemand das Fallbeil auslösen, aber kein Mensch vollzog den tötenden Schlag. Dadurch wurde derjenige, der das Fallbeil auslöste, nicht direkt als Mörder angesehen.
Henker war ein rein männlicher Beruf.
Die Frage, wer die Guillotine erfunden hat, lässt sich nicht so leicht beantworten. Guillotin hatte die Idee für eine Köpfmaschine. Der Arzt Louis hatte daraufhin einen Entwurf vorgelegt, der am 20. März 1792 genehmigt wurde. Diesen Entwurf nutze der deutsche Klavierbauer Tobias Schmidt, um das erste Modell der Guillotine zu bauen. Somit trugen alle drei zur Erfindung der Guillotine bei.
Vielleicht fragst Du Dich, was so besonders an der Guillotine war. Wie schon angemerkt, wurde bei den Hinrichtungen mit der Guillotine nicht zwischen Adel und einfachen Bürgern und Bürgerinnen unterschieden. Sogar der König fiel der Enthauptungsmaschine zum Opfer.
Die erste Hinrichtung durch die Guillotine fand am 25. April 1792 statt. Der Dieb Nicolas-Jacques Pelletier wurde nachmittags am Place de Grève, dem damaligen Zentrum von Paris, hingerichtet. Die Guillotine wurde dabei von Sanson betätigt.
Die erste Hinrichtung einer Berühmtheit durch die Guillotine fand am 21. Januar 1793 statt. König Ludwig XVI. wurde im Zuge der Revolution abgesetzt und als Feind der Nation zum Tode verurteilt. Seine öffentliche Hinrichtung fand vor über 20.000 Schaulustigen statt und wurde ebenfalls durch Sanson vollstreckt. Angeblich soll seine Hinrichtung nicht reibungslos geklappt haben und es wurden mehrere Fälle des Beils benötigt.
Am 16. Oktober 1793 folgte die Hinrichtung der ehemaligen Königin, Marie Antoinette, durch die Guillotine.
Zu Marie Antoinette und Ludwig XVI. findest Du Erklärungen auf StudySmarter.
Maximilien de Robespierre war ein Anführer der Jakobiner und führte die Terrorherrschaft während der Französischen Revolution an. Allerdings ließ ihn das Parlament verhaften, als die vielen Hinrichtungen als ungerechtfertigt wahrgenommen wurden. Deshalb starb Robespierre am 28. Juli 1794 durch die Guillotine. Durch seinen Tod "normalisierte" sich der Verlauf der Revolution wieder. Die Schreckensherrschaft der Revolution starb mit ihm und seinen Anhängern.
Zu den Jakobinern findest Du eine Erklärung auf StudySmarter!
Zusätzlich gewann die Guillotine als Symbol der Französischen Revolution an Bedeutung. Durch die Effizienz, mit der die Hinrichtungen stattfanden, wurden diese normalisiert und als Bestandteil der Revolution verstanden. Es gab sogar Souvenirs mit Guillotine-Motiven zu kaufen. Bei den Hinrichtungen versammelten sich Massen an Menschen und klatschten, als die Köpfe durch die Luft rollten. Vor allem die Exekutionen der Staatsfeinde dienten dem Volk als Unterhaltung.
Ihr wurde sogar ein Lied mit dem Namen La guillotine permanente ("Die beständige Guillotine") gewidmet. In dem Lied wird die Guillotine als Waffe der Französischen Revolution besungen.
Besonders unter der Leitung von Robespierre erreichte der Einsatz der Guillotine einen Höhepunkt. Er ließ jede Person verfolgen, und auch hinrichten, die sich vermeintlich gegen die Revolution richtete.
Schätzungsweise starben zwischen Juni 1793 und Juli 1794 über 16.500 Menschen durch die Guillotine.
Die Enthauptungsmaschine wurde zum Erfolgsschlager. Sie war nicht mehr nur das Symbol der Französischen Revolution, sondern auch ein schneller und effizienter Weg, um die Feinde auszuschalten. Auch in anderen europäischen Staaten, wie Deutschland und Italien, gewann die Guillotine an Beliebtheit und wurde dazu genutzt, das Land von den Feinden zu "säubern".
Allerdings wurde in Deutschland nicht der französische Name Guillotine, sondern die Bezeichnung Fallschwertmaschine benutzt. Besonderes während der Zeit des Nationalsozialismus kam diese zum Einsatz. Die Geschwister Scholl der Widerstandsgruppe Weiße Rose wurden Opfer der Fallschwertmaschine.
Seit 1939 fanden Hinrichtungen mit der Guillotine in Frankreich nur noch in Gefängnissen statt. Das heißt, es gab kein Publikum mehr. Die letzte Hinrichtung durch die Guillotine fand am 10. September 1977 in Marseille statt. Das letzte Opfer der Guillotine war Hamida Djandoubi. Djandoubi hatte seine Freundin zwangsprostituiert und später ermordet. Seine Hinrichtung war die letzte Hinrichtung in Westeuropa. Dennoch sagte der französische Justizminister Alain Peyrefitte damals:
Für die Mehrheit unserer Mitbürger ist die Guillotine noch ein Symbol der Sicherheit. Sie ist die letzte Zuflucht angesichts der schlimmsten Verbrechen und schließlich ein Abschreckungsmittel, mithin eine präventive Maßnahme gegen die Kriminalität.4
In Frankreich wurde die Todesstrafe dann 1981 offiziell abgeschafft.
Eine Guillotine ist eine Enthauptungsmaschine und wurde für Hinrichtungen eingesetzt.
Zu den bekanntesten Opfern der Guillotine gehören Ludwig XVI., Marie Antoinette und Maximilien de Robespierre. Während der Französischen Revolution war die Guillotine das einzige Hinrichtungsmittel, sodass alle Revolutionsgegner durch die Guillotine umkamen.
Die Guillotine enthauptet Verurteilte, indem ein Fallbeil den Nacken abtrennt.
Die letzte Hinrichtung der Guillotine in Frankreich war am 10. September 1977.
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