Röntgen

Röntgenuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Behandlung von verschiedenen Erkrankungen. Als angehender oder bereits ausgebildeter medizinischer Fachangestellter ist es unerlässlich, die Grundlagen der Röntgentechnik zu verstehen, um Patienten optimal zu betreuen und eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten zu können. In diesem Artikel werden die Definition und Grundlagen des Röntgens, die Strahlenbelastung bei Röntgenuntersuchungen sowie die Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten im Bereich Röntgen behandelt. 

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    Des Weiteren erfährst du mehr über die Anwendungsbereiche dieser Technik, wie beispielsweise Röntgenuntersuchungen von Lunge und Brustkorb, Fuß, Hand und Abdomen, sowie die Besonderheiten beim Röntgen während der Schwangerschaft und in der zahnmedizinischen Diagnostik.

    Einführung in die Röntgentechnik

    Die Röntgentechnik ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Medizin und bietet zahlreiche Möglichkeiten, um interne Strukturen des menschlichen Körpers bildlich darzustellen. In der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten spielt die Röntgentechnik eine wichtige Rolle, da das Fachpersonal oft mit der Vorbereitung und Durchführung von Röntgenuntersuchungen betraut ist. Im Folgenden werden die Grundlagen der Röntgentechnik, die Strahlenbelastung bei Röntgenuntersuchungen und die Rolle des Röntgens in der medizinischen Fachangestellten-Ausbildung erläutert.

    Röntgen Definition und Grundlagen

    Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die dazu verwendet werden, interne Strukturen des Körpers, wie Knochen, Organe und Weichgewebe, sichtbar zu machen. Sie ermöglichen es, medizinische Informationen zu gewinnen, ohne den Körper invasiv untersuchen oder operieren zu müssen. Die Entdeckung der Röntgenstrahlen geht auf den deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen im Jahr 1895 zurück.

    Ein Röntgenbild entsteht, indem Röntgenstrahlen durch den Körper geschossen werden und aufgrund der unterschiedlichen Absorptionseigenschaften der unterschiedlichen Strukturen im Körper auf einem Detektor, meist einem digitalen Röntgenfilm, unterschiedlich stark abgeschwächt werden. Je mehr Röntgenstrahlen durch das Gewebe abgeschwächt werden, desto schwärzer erscheint es auf dem Röntgenbild.

    Zu den Grundlagen der Röntgentechnik gehören:

    • Anatomie und Physiologie
    • Physik der Röntgenstrahlung
    • Aufbau und Funktion der Röntgenapparatur
    • Bildgebung und -verarbeitung
    • Radiologische Diagnostik und Therapie
    • Strahlenschutz-Maßnahmen

    Strahlenbelastung bei Röntgenuntersuchungen

    Röntgenuntersuchungen sind in der Regel schmerzfrei und nicht invasiv. Dennoch sind sie mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Die Strahlendosis, die ein Patient bei einer Röntgenuntersuchung erhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Untersuchung, der verwendeten Röntgenapparatur oder dem Körperbau des Patienten.

    Um das Risiko einer hohen Strahlenbelastung zu minimieren und die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, kommen verschiedene Strahlenschutz-Maßnahmen zum Einsatz:

    • Reduzierung der Strahlungsintensität
    • Reduzierung der Röntgenzeit
    • Gezielte Anwendung von Röntgenuntersuchungen
    • Verwendung von Blei-Schürzen und Schilddrüsen-Schutzkragen
    • Regelmäßige Wartung und Überprüfung der Röntgenapparatur

    Als Medizinische Fachangestellte übernimmst du auch Verantwortung für den Strahlenschutz. Zum einen sorgst du dafür, dass die Patienten korrekt positioniert und vor unnötiger Strahlung geschützt sind. Zum anderen trägst du selbst während der Röntgenuntersuchungen einen Dosimeter, der die von dir aufgenommene Strahlenbelastung kontinuierlich misst.

    Röntgen in der medizinischen Fachangestellten-Ausbildung

    In der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten rund um die Röntgentechnik ein wichtiger Bestandteil. Du erlernst unter anderem:

    • Den Umgang mit Röntgenapparaturen
    • Die korrekte Patientenpositionierung
    • Die Durchführung verschiedener Röntgenuntersuchungen
    • Die Anwendung von Strahlenschutz-Maßnahmen
    • Die Bewertung von Röntgenbildern
    • Die Dokumentation von Röntgenbefunden

    Während der Ausbildung absolvierst du auch ein Praktikum in einer radiologischen Praxis oder Abteilung, um praktische Erfahrungen in der Anwendung der Röntgentechnik zu sammeln. Außerdem stehen regelmäßige Fort- und Weiterbildungen zur Verfügung, um dein Fachwissen stets auf dem neuesten Stand zu halten.

    Ein Beispiel für eine häufig durchgeführte Röntgenuntersuchung ist die Thorax-Röntgenaufnahme, bei der die Lunge und das Herz dargestellt werden. Als Medizinische Fachangestellte kümmerst du dich um das Positionieren des Patienten, wählst die geeignete Einstellung am Röntgengerät aus und schützt sowohl den Patienten als auch dich selbst vor unnötiger Strahlung. Nach der Aufnahme hilfst du bei der Auswertung des Röntgenbildes und dokumentierst die Befunde.

    Anwendungsbereiche des Röntgens

    Röntgenbilder sind ein grundlegendes Diagnoseinstrument und ermöglichen die Untersuchung unterschiedlichster Körperstrukturen. Sie kommen in verschiedensten Anwendungsbereichen zum Einsatz, wie beispielsweise der Untersuchung von Lungen und Brustkorb, der Diagnostik von Knochen- und Gelenkerkrankungen im Fußbereich, der Untersuchung von Verletzungen und Fehlbildungen der Hand sowie der Darstellung innerer Organe im Abdomen.

    Röntgen Thorax: Lunge und Brustkorb

    Die Thorax-Röntgenaufnahme ist eine der häufigsten und wichtigsten radiologischen Untersuchungen. Sie dient der Darstellung des Brustkorbs, zu dem die Rippen, das Brustbein, die Wirbelsäule, der knöcherne Thorax und die umliegenden Weichteile gehören. Dabei werden vor allem Lunge, Herz und Gefäße in den Mittelpunkt gestellt.

    Gründe für eine Thorax-Röntgenaufnahme können sein:

    • Beurteilung von Atemwegserkrankungen (z.B. Lungenentzündung, Asthma, Lungenfibrose)
    • Erkennung von Tumoren und Metastasen
    • Verletzungen und Brüche der Rippen, des Brustbeins und der Wirbelsäule
    • Herz- und Gefäßerkrankungen (z.B. Herzvergrößerung, Aortenaneurysma)
    • Diagnostik von angeborenen und erworbenen Fehlbildungen

    Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sind zwei Projektionen üblich: die posteroanterior (PA)-Aufnahme und die laterale Aufnahme. Während der Durchführung ist darauf zu achten, dass der Patient eine aufrechte Position einnimmt, damit die Organe nicht durch Lagerungsartefakte verfälscht werden. Die Strahlenbelastung bei einer Thorax-Röntgenaufnahme ist relativ gering.

    Fuß Röntgen: Diagnostik von Knochen- und Gelenkerkrankungen

    Ein Röntgenbild des Fußes kann helfen, Knochen- und Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Entzündungen oder Fehlstellungen zu diagnostizieren oder Verletzungen wie Frakturen und Luxationen nachzuweisen. Die Einstellungen des Röntgengeräts werden je nach Fragestellung und untersuchter Region des Fußes angepasst.

    Indikationen für eine Fußröntgenaufnahme sind beispielsweise:

    • Beurteilung akuter und chronischer Schmerzen
    • Diagnose von Verletzungen (z.B. Frakturen, Bänder- und Sehnenverletzungen)
    • Feststellung von Gelenkverschleiß (z.B. Arthrose)
    • Abklärung von Fehlstellungen (z.B. Hallux valgus)
    • Probeentnahmen von Knochen oder Gelenken

    Es gibt verschiedene Projektionen für eine Fußröntgenaufnahme, darunter die dorsoplantare, die schräge und die laterale Aufnahme. Eine ausführliche Anamnese, genaue Dokumentation und ein sorgfältiger Vergleich beider Füße sind entscheidend für eine erfolgreiche Diagnose.

    Röntgen Hand: Untersuchung von Verletzungen und Fehlbildungen

    Die Handröntgenaufnahme ermöglicht die Untersuchung von Verletzungen und Fehlbildungen an Fingern, Handgelenk und Handwurzel. Sie kann zum Beispiel eingesetzt werden, um Frakturen oder Gelenkveränderungen zu erkennen, entzündliche oder degenerative Veränderungen abzuklären oder Fehlbildungen festzustellen.

    Indikationen für eine Röntgenuntersuchung der Hand können sein:

    • Verdacht auf Frakturen, Verrenkungen oder Rissquetschwunden
    • Feststellung von degenerativen und entzündlichen Gelenkveränderungen
    • Nachweis von Rheuma oder Gicht
    • Diagnostik von Tumoren und Knochentumoren
    • Überprüfung des Knochenalters bei Wachstumsstörungen

    Bei der Handröntgenaufnahme gibt es ebenfalls verschiedene Projektionen, wie die dorsopalmar, die oblique und die laterale. Eine sorgfältige Anamnese und genaue Dokumentation sind essenziell für die spätere Diagnose.

    Röntgen Abdomen: Darstellung innerer Organe

    Das Röntgen des Abdomens ermöglicht die Darstellung der inneren Organe im Bauchraum und kann helfen, verschiedene Erkrankungen und Veränderungen zu erkennen, wie beispielsweise freie Luft durch einen Darmdurchbruch, Verstopfungen oder spezifische Strukturen wie Gallensteine oder Nierensteine.

    Indikationen für eine Abdomen-Röntgenaufnahme können sein:

    • Verdacht auf einen Ileus (Darmverschluss)
    • Abklärung von freien Flüssigkeiten oder freier Luft im Bauchraum
    • Diagnose von Gallen- oder Nierensteinen
    • Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
    • Suche nach Fremdkörpern im Magen-Darm-Trakt

    Die Abdomen-Röntgenaufnahme kann in stehender, liegender oder seitlicher Position erfolgen, je nach Fragestellung und Verdacht. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Patient, Medizinischer Fachangestellter und Radiologe ist entscheidend für eine erfolgreiche Untersuchung.

    Besonderheiten beim Röntgen

    In bestimmten Situationen und bei speziellen Patientengruppen sind bei der Durchführung von Röntgenuntersuchungen besondere Vorsichtsmaßnahmen und Techniken erforderlich. Dazu zählen insbesondere Röntgenaufnahmen während der Schwangerschaft und die Verwendung von moderner 3D-Röntgentechnologie in der Zahnmedizin.

    Röntgen während der Schwangerschaft

    Während der Schwangerschaft sollte das Risiko von Röntgenuntersuchungen besonders sorgfältig abgewogen werden, da das ungeborene Kind empfindlicher gegenüber ionisierender Strahlung ist und ein erhöhtes Risiko für Strahlenschäden besteht. Besonders während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen, in denen die Organentwicklung des Fötus stattfindet, ist Vorsicht geboten.

    Wichtige Punkte, die bei einer Röntgenuntersuchung während der Schwangerschaft beachtet werden sollten, sind:

    • Röntgenuntersuchungen sollten wenn möglich auf das zweite und dritte Trimester begrenzt werden.
    • In Notfällen oder bei dringendem medizinischem Bedarf können Röntgenuntersuchungen unter Anwendung von Strahlenschutzmaßnahmen durchgeführt werden.
    • Die Strahlendosis sollte so gering wie möglich gehalten werden, ohne die Qualität der Aufnahmen zu beeinträchtigen.
    • Alternativ kann in bestimmten Fällen auch auf strahlenfreie bildgebende Verfahren, wie die Ultraschalldiagnostik oder die Magnetresonanztomographie, ausgewichen werden.

    3D-Röntgen beim Zahnarzt: Moderne Technologie in der Zahnmedizin

    Das 3D-Röntgen, auch bekannt als digitale Volumentomographie (DVT) oder Cone-Beam-Computertomographie (CBCT), ist eine innovative Technologie in der Zahnmedizin, die es ermöglicht, dreidimensionale Aufnahmen des Kieferbereichs und der Zähne anzufertigen. Im Gegensatz zum herkömmlichen zweidimensionalen Röntgenbild bietet das 3D-Röntgen eine detailliertere und präzisere Darstellung der anatomischen Strukturen, was eine verbesserte Diagnostik und Therapieplanung ermöglicht.

    Zu den Vorteilen des 3D-Röntgens gehören:

    • Hohe Auflösung und präzise Darstellung der anatomischen Strukturen
    • Verbesserte Diagnostik von Zahn- und Kiefererkrankungen
    • Ermöglicht eine präzisere Planung von chirurgischen Eingriffen, z. B. bei Implantaten oder Weisheitszahnentfernungen
    • Schnellere Untersuchungszeiten und minimaler Platzbedarf im Vergleich zur herkömmlichen Computertomographie (CT)
    • Niedrigere Strahlenbelastung im Vergleich zur herkömmlichen CT-Untersuchung

    Wie ein 3D-Röntgen durchgeführt wird

    Bei einer 3D-Röntgenuntersuchung wird ein spezielles Röntgengerät verwendet, bei dem der Röntgenaufnahmesensor um den Kopf des Patienten rotiert und dabei eine Vielzahl von zweidimensionalen Projektionen erfasst. Diese werden anschließend von einer speziellen Software zu einer dreidimensionalen Darstellung der untersuchten Strukturen zusammengesetzt. Während der Aufnahme nimmt der Patient eine sitzende oder stehende Position ein, wobei der Kopf in einem Haltebügel fixiert wird, um eine stabile Position und eine optimale Bildqualität zu gewährleisten.

    Anwendungsbereiche der 3D-Röntgentechnik in der Zahnmedizin

    Das 3D-Röntgen findet in zahlreichen Bereichen der Zahnmedizin Anwendung, unter anderem:

    • Zahn- und Kieferdiagnostik, z. B. bei entzündlichen Erkrankungen oder Knochendefekten
    • Planung und Durchführung von Implantaten
    • Bestimmung des Kiefergelenkstatus und Analyse von Kiefergelenkserkrankungen
    • Einschätzung von Weisheitszahnpositionen vor der Entfernung
    • Diagnostik von Verletzungen und Frakturen im Kieferbereich
    • Orthodontische Planung und Behandlungskontrolle

    Röntgen - Das Wichtigste

    • Definition Röntgen: elektromagnetische Wellen zur bildlichen Darstellung interner Körperstrukturen
    • Strahlenbelastung Röntgen: abhängig von Untersuchungsart, Röntgenapparatur und Patienten
      • Minimierung durch Strahlenschutz-Maßnahmen
    • Röntgen MFA: Vermittlung von Kenntnissen in Röntgentechnik und Strahlenschutz während Ausbildung
    • Röntgen Thorax: Untersuchung von Lunge und Brustkorb
    • 3D-Röntgen Zahnarzt: digitale Volumentomographie für dreidimensionale Aufnahmen von Kieferbereich und Zähnen
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    Röntgen
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Röntgen

    Wie oft darf man im Jahr Röntgen?

    Die Häufigkeit von Röntgenuntersuchungen im Jahr hängt von individuellen medizinischen Notwendigkeiten und der Strahlendosis ab. Es gibt keine festgelegte Anzahl, wie oft man Röntgen darf. Entscheidend ist eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken durch den Arzt für jede einzelne Untersuchung.
    Wie funktioniert Röntgen?
    Röntgen funktioniert, indem Röntgenstrahlen durch den Körper geschossen werden, die unterschiedlich von verschiedenen Strukturen wie Knochen, Weichteilgewebe und Luft absorbiert werden. Auf einem Röntgendetektor entsteht dadurch ein Schattenbild, das von einem Arzt zur Diagnose verschiedener Erkrankungen und Verletzungen ausgewertet wird.
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