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In der medizinischen Fachassistenz ist das Röntgen des Thorax eine bedeutende und unverzichtbare Technik. Im Folgenden wird auf verständliche Weise dargelegt, was du über diesen Prozess wissen musst. Du erfährst mehr über die Grundlagen, Strahlenbelastung und wie Krankheiten wie Tumore und Pneumonie durch Röntgen des Thorax erkannt werden können. Es wird ebenfalls auf verschiedene Perspektiven eingegangen, denen du im Rahmen der Röntgen-Untersuchungen begegnen kannst. Dieses Wissen ist essentiell für einen erfolgreichen Start in die Welt der Radiologie.
Die Radiologie bildet eine essentielle Säule in der medizinischen Diagnostik und begleitet Ärzte bei vielen Entscheidungen hinsichtlich weiterer Untersuchungen und Therapien. Ein häufig angewandtes Verfahren hierbei stellt das Röntgen-Thorax dar. Als MFA Schüler ist es von Bedeutung, das Verfahren, seine Anwendungsgebiete und potentielle Risiken zu kennen und zu verstehen.
Das Röntgen-Thorax ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem zur Untersuchung des Brustkorbs eingesetzt wird. Mit seiner Hilfe ist es möglich, Veränderungen der Lungen, des Herzens oder des Skeletts im Brustkorb zu detektieren.
Es gehört zu den Standarduntersuchungen in der Radiologie und wird häufig als Erstuntersuchung bei Verdacht auf Erkrankungen der Brustorgane durchgeführt.
Aber wie funktioniert das Röntgen-Thorax genau? Zunächst positioniert sich der Patient in der gewünschten Position vor der Röntgenmaschine. Anschließend wird eine bestimmte Menge an Röntgenstrahlen aussendet, die den Körper des Patienten durchdringen und auf einem Detektor gebündelt werden.
Die genau dosierten Röntgenstrahlen durchleuchten den Körper des Patienten und treffen auf einen elektronischen Empfänger. Ähnlich einem Schattenbild, entsteht daraus ein 2D-Bild, wobei je nach gewählter Position verschiedene Strukturen dahaft dargestellt werden.
Wenn die Lungen im Fokus der Untersuchung stehen, wird der Patient in der Regel aufgefordert, tief einzuatmen und den Atem anzuhalten. So können die Lungen in voller Ausdehnung beurteilt werden.
Beim Auswerten eines Röntgen-Thorax geht es darum, Auffälligkeiten zu erkennen und zu klassifizieren. Regularien und Referenzwerte sind hierbei unerlässlich.
Normalbefund: Lungen | Beide Lungenflügel sind symmetrisch, gleichmäßig belüftet und ohne pathologische Verdichtungen oder Hohlräume. |
Normalbefund: Herz | Das Herz ist normal groß und ohne konturenaufhellende Veränderungen. |
Normalbefund: Skelett | Thoraxskelett ohne knochenzerstörende Veränderungen und normale Weichteilverhältnisse. |
Obwohl das Röntgen-Thorax als sicher angesehen wird, gibt es eine bestimmte Strahlenbelastung, die berücksichtigt werden muss.
Die Strahlenbelastung bezeichnet die Menge an ionisierender Strahlung, der ein Organismus ausgesetzt ist. Ihr Ausmaß ist abhängig von der Art und Dauer der Strahleneinwirkung.
Beim Röntgen-Thorax beträgt die effektive Dosis in der Regel weniger als 0.1 mSv, was etwa dem natürlichen Strahlenexpositionsspektrum von zehn Tagen entspricht.
Zum Vergleich: Die Dosis einer Computertomographie des Brustkorbs liegt im Durchschnitt bei 7 mSv, also erheblich höher.
Bei der Untersuchung des Thorax mittels Röntgenaufnahme können verschiedene Perspektiven bzw. Ebenen gewählt werden. Diese Auswahl ist von der Fragestellung, also dem zu untersuchenden klinischen Problem, abhängig.
Das Röntgen des Thorax in zwei Ebenen erlaubt es, eine aussagekräftige und tiefgehende Untersuchung des Brustkorbs durchzuführen. Dabei werden zwei Aufnahmen aus zwei verschiedenen Perspektiven angefertigt: Eine im Stehen von vorne (postero-anterior oder PA) und eine seitlich (lateral).
Das Mediastinum bezeichnet den Raum in der Brusthöhle, der zwischen den beiden Lungenflügeln liegt und verschiedene vitale Strukturen wie das Herz, die großen Blutgefäße und die Speiseröhre beinhaltet.
Zum Beispiel können vergrößerte Lymphknoten, die ansonsten durch das Herz verdeckt wären, bei der lateralen Aufnahme besser erkannt werden.
Die seitliche Aufnahme liefert zusätzliche Informationen, die bei der standardmäßigen frontalen Aufnahme verborgen bleiben könnten. Insbesondere Strukturen, die sich in der mittleren und hinteren Brustwand befinden, können so besser dargestellt werden.
Die seitliche Röntgenaufnahme des Thorax ist eine Untersuchungsvariante, bei der durch Anwendung eines seitlichen (lateralen) Strahlengangs zusätzliche Informationen über Veränderungen im Brustkorb gewonnen werden können.
Struktur | Nutzen des seitlichen Röntgens |
Mediastinum | Das Längenausmaß des Mediastinums kann besser beurteilt werden. Veränderungen, wie eine Vergrößerung des Herzens, können durch die seitliche Perspektive bestätigt werden. |
Wirbelsäule | Die Wirbelsäule ist in der seitlichen Aufnahme vollständig zu sehen, was die Beurteilung von pathologischen Veränderungen erleichtert. |
Lungen | Veränderungen im hinteren Teil der Lungen, die auf einer PA-Aufnahme durch das Herz verdeckt werden könnten, können identifiziert werden. |
So kann bei unklaren Befunden in der PA-Aufnahme mit der seitlichen Aufnahme zum Beispiel ein hinter dem Herz gelegener Lungentumor erkannt werden.
Generell gilt: Eine Zweiebenen-Untersuchung kann wichtige zusätzliche Informationen liefern und sollte bei entsprechender klinischer Fragestellung durchgeführt werden.
Beim Röntgen des Thorax ist es entscheidend, Krankheiten oder andere pathologische Veränderungen effektiv zu erkennen. Die schnelle und präzise Diagnose von Tumoren sowie von Lungenentzündungen bildet hierbei einen wichtigen Bestandteil.
Die Erkennung von Lungentumoren gehört zu den wichtigsten Anwendungsgebieten der Röntgenthoraxuntersuchung. Auch wenn diese Methode nicht immer in der Lage ist, frühe Stadien von Tumoren sichtbar zu machen, hat sie sich in der Lungenkrebsdiagnostik dennoch als wertvolles Werkzeug erwiesen.
Ein Lungentumor ist eine krankhafte Gewebeneubildung in der Lunge. Die Tumoren können gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Im letzteren Fall spricht man von Lungenkrebs.
Auf Röntgen-Thorax-Aufnahmen können verschiedene tumorbedingte Auffälligkeiten sichtbar werden. Dazu gehört eine erhöhte Dichte im Bild, die durch die Anhäufung von Tumorzellen entsteht. Weitere Anzeichen können den Lymphknoten, das Mediastinum oder das Rippenfell betreffen.
Spezifische tumorinduzierte Auffälligkeiten im Röntgenbild:Das Röntgen des Thorax ist auch bei der Diagnose einer Pneumonie (Lungenentzündung) von großer Bedeutung. Es ermöglicht eine schnelle Identifikation von entzündlichen Prozessen in der Lunge, die durch verschiedene Erreger verursacht werden können.
Eine Pneumonie ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Sie kann durch verschiedene Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren und Pilze, verursacht werden.
Auf dem Röntgenbild sind bestimmte Muster und Veränderungen sichtbar, die auf eine Pneumonie hinweisen können. Dazu gehören Verdichtungen im Lungengewebe sowie ein vergrößertes Lungenvolumen. Auch das Vorhandensein von Flüssigkeit in der Lunge kann auf eine Entzündung hindeuten.
Einige häufige Anzeichen für Pneumonie im Röntgenbild:Das Vorhandensein von Luftbronchogrammen zeigt zum Beispiel an, dass die Alveolen (Lungenbläschen) mit Flüssigkeit oder entzündlichen Zellen gefüllt sind, während die Luftröhren hingegen offen bleiben.
Beim Thorax-Röntgen sieht man die Strukturen des Brustkorbs wie Lunge, Herz, große Blutgefäße, Rippen und das Brustbein. Erkrankungen wie Lungenentzündung, Tumore, Lungenemphysem oder Herzvergrößerung können daran erkannt werden.
Thorax-Röntgen in 2 Ebenen bedeutet, dass der Brustkorb (Thorax) des Patienten aus zwei verschiedenen Perspektiven geröntgt wird. Üblicherweise werden die Aufnahmen einmal von vorne (anterior-posterior) und einmal von der Seite (lateral) gemacht.
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