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1844 ereignete sich in Schlesien der sogenannte Weberaufstand. Dieser Protest der Arbeiter richtete sich gegen die Armut und Gefährdung ihrer Arbeitsplätze und stand in Verbindung mit der Revolution 1848 und der Industrialisierung. In diesem Artikel erfährst Du, um was es sich bei dem Weberaufstand handelt, wie er ablief und welche Folgen er hatte.Der Weberaufstand 1844 in Schlesien war und ist…
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Jetzt kostenlos anmelden1844 ereignete sich in Schlesien der sogenannte Weberaufstand. Dieser Protest der Arbeiter richtete sich gegen die Armut und Gefährdung ihrer Arbeitsplätze und stand in Verbindung mit der Revolution 1848 und der Industrialisierung. In diesem Artikel erfährst Du, um was es sich bei dem Weberaufstand handelt, wie er ablief und welche Folgen er hatte.
Der Weberaufstand 1844 in Schlesien war und ist bis heute einer der bekanntesten und ersten sozialen Proteste im Zuge der Industrialisierung in den deutschen Ländern.
Proteste gegen die schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen hatte es zwar schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegeben, jedoch war dieser Protest von besonderer Bedeutung, denn die öffentliche Aufmerksamkeit war besonders groß. Die Zeitungen und andere Literatur diskutierten den Aufstand ausgiebig. Gerade deshalb trug der Aufstand zur Entstehung politischer Meinungsbilder bei und wird in Verbindung mit dem Einsetzen der Revolution 1848 gebracht.
Falls Du Dir noch einmal die Geschehnisse der Revolution 1848 durchlesen möchtest, findest Du dazu einen eigenen Artikel.
Zu Beginn der Industrialisierung änderte sich vor allem die Tuchproduktion sehr stark. Immer mehr Produktion wurde in Fabriken mit mechanischen Webstühlen verlagert, sodass viele Weber ihre Arbeit verloren. Textilien konnten nun in besserer Qualität, schneller und viel günstiger produziert werden.
Dadurch gerieten viele Familien in große Not, auch aufgrund von Missernten in den 1840er-Jahren, durch die auch Lebensmittel immer teurer wurden.
Hinzu kam, dass viele Waren aus der Textilindustrie aus England importiert wurden, da die englische Ware zu Beginn der Industrialisierung günstiger war.
Zur Textilindustrie Englands findest Du mehr Infos in unserem Artikel “Industrialisierung England”.
Die schlesischen Weber versuchten den Preisverfall wieder wettzumachen, doch selbst Kinderarbeit und höhere Arbeitszeiten konnten keinen Ausgleich schaffen. Technische Innovationen und modernere Webstühle konnten sich die Heimwerker nicht leisten. So wuchs die Angst, die Arbeit zu verlieren.
Aufgrund der ärmlichen Situation der Weber spricht man auch von Pauperismus. Kurz gesagt steht Pauperismus für die, durch die Industrielle Revolution ausgelöste, Massenarmut. Die Benachteiligung betraf vor allem Handwerker, wie etwa die Weber, ganz besonders in Regionen, in denen die Industrialisierung noch nicht so weit fortgeschritten war. Arbeitsunfälle, Krankheiten und fehlende Sozialhilfen sind charakteristisch für den Pauperismus.
Der Weberaufstand wurde am 3. Juni 1844 ausgelöst, als ungefähr zwanzig Weber vor dem Wohnhaus der Textilfabrikanten Ernst Friedrich und August Zwanziger in Peterswaldau das Lied “Das Blutgericht” sangen. Die beiden Fabrikanten hatten die Löhne gekürzt und die Weber wollten sich dagegen wehren.
Der Liedtext spricht davon, dass Menschen gequält werden, wie die Weber an Hunger leiden und vergleicht die Brüder Zwanziger mit dem Henker. Die Weber bitten um Erbarmen und eine würdige Behandlung, denn Ihre Bitten würden bisher nicht erhört werden.
Die beiden Fabrikanten Brüder ließen ihre Diener mit Steinen und Knüppeln die kleine Gruppe demonstrierender Weber vertreiben, ein Weber wurde von der Polizei verhaftet.
Am folgenden Tag verwüsteten Weber das Wohnhaus der Brüder Zwanziger und einen Tag darauf auch ihr Fabrikgebäude. Sie forderten die Freilassung ihres Kollegen und eine Lohnerhöhung. Dem Protestzug schlossen sich fast alle Weber der Umgebung an. Sie zogen danach durch andere Ortschaften und zerstörten andere Fabriken.
Am 6. Juni 1844 wies das Oberlandesgericht Breslau an, die “Aufwiegler” zu finden und zu bestrafen. In der Zwischenzeit wurde von der preußischen Regierung das Eingreifen des Militärs veranlasst, um den Aufstand niederzuschlagen. Die Situation eskalierte. Am Ende starben elf Menschen und 24 wurden schwer verletzt. So endete der Weberaufstand nach drei Tagen am 6. Juni 1844 blutig.
Abb. 2: "Die schlesischen Weber" von Carl Wilhelm Hübner (1844)
Das harte Eingreifen des Militärs schürte große Wut und der Aufstand fand enorme Aufmerksamkeit in den deutschen Städten. Es kam zu weiteren Plünderungen.
Bei der Verurteilung verhängten die Richter keine Höchststrafen, um die drückende Not der Weber zu veranschaulichen und nahmen dies als Milderungsgrund.
Berichte über den Aufstand verbreiteten sich in allen deutschen Ländern. Dichter und Autoren wie Heinrich Heine, Karl May, Gerhart Hauptmann und Käthe Kollwitz verarbeiteten das Geschehen in Gedichten und Romanen. Besonders bekannt ist das Ölgemälde “Die schlesischen Weber” von Carl Wilhelm Hübner.
Der Weberaufstand war ein Protest der schlesischen Weber gegen ihre Arbeitsbedingungen und den Verfall der Preise.
1844 fand der Aufstand der Weber in Schlesien statt. Genauer gesagt wurde der Aufstand in Peterswaldau angefangen
Auslöser des Weberaufstandes war die Verhaftung eines Webers, der vor der Fabrik von Friedrich und August Zwanziger das Lied "das Blutgericht" sang. Daraufhin wehrten sich die Weber mit einem Aufstand.
Der schlesische Weberaufstand begann am 3. Juni 1844.
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