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In diesem Artikel geht es um den Politiker Helmut Kohl. Du erfährst wichtige biografische Daten und lernst die Person Helmut Kohls kennen. Außerdem lernst Du alles Wichtige zur Innen- und Außenpolitik des Bundeskanzlers, sowie seinen Beitrag zur deutschen Einheit kennen.Abbildung 1: Helmut Kohl Hier haben wir Dir zum Einstieg wichtige Eckpunkte in Helmut Kohls Leben in…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn diesem Artikel geht es um den Politiker Helmut Kohl. Du erfährst wichtige biografische Daten und lernst die Person Helmut Kohls kennen. Außerdem lernst Du alles Wichtige zur Innen- und Außenpolitik des Bundeskanzlers, sowie seinen Beitrag zur deutschen Einheit kennen.
Abbildung 1: Helmut Kohl
Hier haben wir Dir zum Einstieg wichtige Eckpunkte in Helmut Kohls Leben in chronologischer Reihenfolge aufgeführt:
Helmut Kohl trat mit 16 Jahren der Christlich Demokratischen Union bei. Diese Partei ist in Deutschland auch unter der Abkürzung CDU bekannt und eine starke Volkspartei seit Beginn der Bundesrepublik Deutschlands. Sie stellte den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands, Konrad Adenauer, und im Laufe der Jahre viele weitere.
Helmut Kohl wurde im Jahr 1947 zum Mitbegründer der „Jungen Union“ in Ludwigshafen. Er schaffte es in den Folgejahren in der Partei aufzusteigen und gewann politisch immer mehr an Einfluss. Ab 1953 war er Mitglied desCDU-Vorstands in Rheinland-Pfalz und amtierte gleichzeitig als JU-Vorsitzender in Rheinland-Pfalz.
Ab 1959 wurde Helmut Kohl zum Mitglied des CDU-Landesvorstands und übernahm 1963 den Vorsitz in der CDU-Landtagsfraktion. Drei Jahre später wurde er Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz. Von 1973 bis 1998 war Helmut Kohl Parteivorsitzender der CDU und von 1976 bis 1998 war er Mitglied des Bundestages. Den Höhepunkt seiner politischen Karriere markiert das Amt des Bundeskanzlers, welches er von 1982 bis 1998 innerhalb vier Amtsperioden besetzte.
Der Ruf nach einem vereinigten Deutschland wurde immer lauter. So ergab sich die historische Chance zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands. Kohl ergriff sie. Er legte dem Bundestag einen Zehn-Punkte-Plan vor, der über verschiedene Stufen auf eine Einheit Deutschlands zielte.
Abbildung 2: Helmut Kohl am 19.01.1983 bei einer CDU-Wahlkundgebung
Wahlkampfmotto: Arbeit, Frieden, Zukunft Miteinander schaffen wir's
Helmut Kohl war Bundeskanzler nach Helmut Schmidt und somit als sechster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland im Amt. Er regierte über 16 Jahre von 1982 bis 1998, weshalb man auch von der „Ära-Kohl“ spricht.
Da sich die Bundesrepublik Deutschland zu Beginn seiner Amtszeit als Bundeskanzler in einer Krise befand, reagierte Helmut Kohl mit der Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft. Somit konnte durch gleichzeitig eintretende Stabilisierung der Sozialbeiträge und einer steuerlichen Entlastung der Arbeitnehmer eine Inflation abgewendet werden. In den Folgejahren behielt sich Helmut Kohl die Stabilitätspolitik bei. Sie führte in der Bundesrepublik zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.
1989 traten durch Helmut Kohls Einfluss die Renten- und Krankenversicherungsgesetze in Kraft. Diese waren wichtige Reformen des Sozialsystems.
Zum einen wurden in der Rentenpolitik Männer und Frauen bei der Hinterbliebenenversorgung gleichgestellt. Außerdem wurde die Erziehungsleistung der Mutter in der Rentenversicherung anerkannt. In der Krankenversicherung wurde die Eigenvorsorge gestärkt, um zum einen die finanzielle Belastung dieser Versicherung zu stärken und zum anderen gesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen.
Ein weiterer Aspekt seiner Innenpolitik war die Festlegung des Umweltschutzes als Staatsziel im deutschen Grundgesetz.
Außenpolitisch setzte Kohl in den 80er-Jahren die Entspannungspolitik mit dem Ostblock (Ostpolitik) fort. Während der Wiedervereinigung korrespondierte er mit Politikern der DDR und der ehemaligen Besatzungsmächte Deutschlands und setzte sich für die deutsche Einheit ein.
Zudem vertiefte Kohl die transatlantischen Beziehungen. Der amerikanische Präsident hatte Angst, dass mit der Umsetzung Deutschlands und der EU, die NATO an Bedeutung verlieren würde. Somit stand das deutsch-amerikanische Verhältnis kurzzeitig „in der Schwebe“. Dieser Angst konnte Helmut Kohl entgegenwirken, indem er dem amerikanischen Präsidenten George H. W. Bush die Deutschlands Mitgliedschaft in der NATO zusicherte. Somit verbesserte er das Vertrauen und die Beziehung zu den USA. Später konnte Deutschland auch so auf die amerikanische Unterstützung während der 2+4-Verhandlungen, die zur Wiedervereinigung führten, bauen.
George H. W. Bush bezeichnete Helmut Kohl in einem Interview 2017 als „Fels“, welcher sein Leben der Stärkung von Institutionen und der Demokratie gewidmet habe. Er sei während der deutschen Wiedervereinigung beständig gewesen und daher, einer der „große Freuden seines Lebens“ so der ehemalige amerikanische Präsident.
Helmut Kohl setzte sich immer wieder für die Beziehung Deutschlands zu anderen Staaten ein. Im September 1984 erinnerten er und der französische Staatspräsident François Mitterrand mit einer ganz besonderen Geste an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Um ihre Verbundenheit, die deutsch-französische Freundschaft und die Überwindung von Differenzen zu zeigen, hielten die beiden Politiker bei den Nationalhymnen gegenseitig ihre Hand.
Für diese Geste wurden sie daher am 1. November 1988 mit dem internationalen Karlspreis der Stadt Aachen geehrt.
Helmut Kohl unterstützte stets die Erweiterung der Europäische Union. Er plante, das Verhältnis und die Zusammenarbeit der Staaten zu vertiefen. Hierbei leistete er einen wesentlichen Beitrag bei den Verhandlungen um eine gemeinsame europäische Währung. Aufgrund seiner Tätigkeit und seines Einsatzes für Europa wurde er am 25. Oktober 1998 zum „Ehrenbürger Europas“ ernannt.
Abbildung 3: Helmut Kohl zusammen mit Mitterrand
26. Juni 1986 in Den Haag
Im Jahr 1989 kam es zu einer historischen Wende in der deutschen Geschichte: der Wiedervereinigung. Deutschland war seit 1949 in die beiden deutschen Staaten BRD und DDR unterteilt und die deutsche Nation durch die Berliner Mauer voneinander getrennt.
Dazu findest Du auch spannende Artikel bei uns im Themenblock "Geteiltes Deutschland".
Im Jahr 1989 kam es zur friedlichen Revolution in der DDR. Die Revolution entsprang aus der Reformpolitik des sowjetischen Politikers Gorbatschow, der unter dem Motto „Glasnost und Perestroika“ den Weg für die Öffnung der Berliner Mauer ebnete.
Allerdings weigerten sich die DDR-Vorsitzenden, dies zu tun. Daraufhin gingen viele Bürger*innen der DDR auf die Straße und protestierten. Diese Demonstrationen nahmen so große Ausmaße an, dass die DDR-Vorsitzenden letztendlich gezwungen waren, auf die Forderungen der Bürger*innen einzugehen. Am 9. November 1989 öffneten sie die Berliner Mauer.
Doch mit diesem Schritt stand man wie 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg vor der "deutschen Frage", welche in Bezug auf ein getrenntes oder vereinigtes Deutschlands offen blieb. Helmut Kohl setzte sich stark für die Wiedervereinigung Deutschlands ein.
Hierzu legte er am 28. November 1989 dem Bundestag ein "Zehn-Punkte-Programm" vor. Dieses Programm war als Stufenplan angedacht, der weiterhin zur Wiedervereinigung des deutschen Staates führen sollte und eine politische Perspektive für Deutschland lieferte.
Der Zehn-Punkte-Plan sah die folgenden Aspekte vor:
Des Weiteren handelte er einen Staatsvertrag mit der DDR aus, welcher die Fragen rund um die gesamtdeutsche Währung, die Wirtschaft und das Verhältnis von DDR und BRD klären sollte. Dieser trat am 1. Juli 1990 in Kraft.
Kohl spielte zudem eine große Rolle in den Zwei-plus-Vier-Vertrag-Gesprächen. Hier konnte er gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten der DDR die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs zur Wiedervereinigung Deutschlands überreden.
Am 3. Oktober 1990 erfolgte die deutsche Wiedervereinigung und Helmut Kohl wurde durch seine große Teilhabe und entschlossenes Handel bei diesem historischen Schritt für ganz Deutschland „Vater der Einheit“.
Mit der Wiedervereinigung stieß Helmut Kohl auf weitere Herausforderungen in seiner Amtszeit. So kam es auch zu einer speziellen Ostpolitik, die die Verbesserung der ostdeutschen Verhältnisse und dessen Angleichung an Westdeutsche vorsah. In diesem Zusammenhang wurde auch der ostdeutsche Aufbau der Wirtschaft geplant, da viele Industriesektoren zusammengebrochen waren. Zudem galt es, das Problem hoher Arbeitslosigkeit zu bewältigen.
Als Lösung dieser Probleme kam es zu wirtschaftsaufbauenden Maßnahmen wie Steuererhöhungen, umfangreiche Investitionshilfen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Kreditaufnahmen, sowie einer Neuregelung des Bund-Länder-Finanzausgleichs.
Helmut Kohl ist auch als der "ewige Kanzler" bekannt, da seine Amtszeit als Bundeskanzler insgesamt 5870 Tage betrug. Nach der Bundestagswahl 2021 war noch nicht klar, ob seine CDU-Nachfolgerin Angela Merkel ihn in seiner Regierungszeit übertreffen könnte. Beide regierten 16 Jahre im Amt des Bundeskanzlers. Helmut Kohl von 1982 bis 1998 und Angela Merkel von 2005 bis 2021.
Die Regierungszeit Kohls endete nach 16 Jahren als Bundeskanzler. Am 27. September 1998 verlor der Politiker der CDU seine fünfte Wahl, in der er als Bundeskanzler angetreten war. Sein Nachfolger wurde SPD-Politiker Gerhard Schröder. Nach der Niederlage übergab er auch das Amt der Parteiführung an Wolfgang Schäuble.
Das Ende seiner Amtszeit war zudem überschattet von seiner Spendenaffäre. Helmut Kohl hatte zuvor jegliche Vorwürfe, die ihm bereits während seiner Amtszeit begegnet waren, zurückgewiesen. Am 16. Dezember 1999 gestand der Politiker während eines Fernsehinterviews des ZDF Spenden in Höhe von fast 2 Millionen Mark angenommen zu haben. Aufgrund dieser illegalen Aktivität wurde ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet und Helmut Kohl musste auf den Ehrenvorsitz seiner Partei verzichten.
Heute gilt Helmut Kohl als einer der umstrittensten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Dies lässt sich insbesondere in der Spendenaffäre begründen, die nach seiner Amtszeit veröffentlicht wurde.
Fakt ist, Helmut Kohl war mit vier Amtsperioden so lange im Amt wie kein Bundeskanzler vor ihm und setzte sich immer wieder gegen die Konkurrenz der SPD durch.
Als „Kanzler der Einheit“ ist er heute noch bekannt, da er maßgeblich an der Wiedervereinigung Deutschlands beteiligt war. Zudem setzte er sich auch für die Europäische Gemeinschaft ein.
Helmut Kohl verfügte über einen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland. Bei einer Umfrage von 2009 wurden deutsche Bürger*innen nach der Person gefragt, die ihrer Meinung nach die Bundesrepublik seit 1949 am meisten geprägt hatte, gewann der Politiker Helmut Kohl mit 40,6%. Dabei setzte er sich deutlich gegen Bundeskanzler wie Konrad Adenauer, Helmut Schmidt oder Willy Brandt durch.
Helmut Kohl war von Beruf Politiker, wobei er von 1982-1998 das Amt des Bundeskanzlers übernahm.
Helmut Kohl kam aus Ludwigshafen am Rhein, wo auch seine politische Karriere in der CDU begann.
Helmut Kohl war seit seinem 17. Lebensjahr Mitglied der Christlich Demokratischen Union (CDU).
Helmut Kohl war 52 Jahre alt, als er Bundeskanzler wurde und regierte in drei Amtsperioden bis zu einem Alter von 68 Jahren.
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