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Entdeckung Amerikas

Nur ein Zufall! Das ist die Geschichte der Entdeckung Amerikas. Denn tatsächlich war es nicht mehr als Zufall, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1492 auf seiner Suche nach einem Seeweg in Richtung Indien plötzlich auf den amerikanischen Doppelkontinent stieß. Doch wieso wollte Kolumbus überhaupt nach Indien? Das und mehr erfährst Du jetzt. 

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Nur ein Zufall! Das ist die Geschichte der Entdeckung Amerikas. Denn tatsächlich war es nicht mehr als Zufall, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1492 auf seiner Suche nach einem Seeweg in Richtung Indien plötzlich auf den amerikanischen Doppelkontinent stieß. Doch wieso wollte Kolumbus überhaupt nach Indien? Das und mehr erfährst Du jetzt.

Entdeckung Amerikas – Hintergründe

Die Europäer des 15. Jahrhunderts lebten auf einer weitaus kleineren Welt als wir heute – zumindest dachten sie das. Denn sie waren davon überzeugt, dass es nur die Kontinente Europa, Afrika und Asien gab, die zusammen die "ganze" Welt bildeten. Von der Existenz Australiens sowie Nord- und Südamerikas ahnten die Menschen damals noch nichts.

Dementsprechend anders sah auch die Weltkarte des frühen 15. Jahrhunderts aus:

Entdeckung Amerikas Karte StudySmarterAbb. 1 - Weltkarte des deutschen Kartographen Heinrich Hammer (lat. Name Henricus Martellus Germanus) um 1490-1492. Die Welt vor der Entdeckung Amerikas: Zu sehen sind die Kontinente Europa, Afrika und Asien nach damaligem Wissensstand.

Doch im Jahr 1492 sollte der Abenteuergeist eines Mannes diese Weltkarte für immer verändern. Christoph Kolumbus segelte los und entdeckte durch Zufall die "Neue Welt" – Amerika.

Das Jahr 1492 – Entdeckung Amerikas

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass Columbus von Europa aus in Richtung Westen segelte, dorthin, wo auf der Weltkarte der damaligen Zeit nur noch Meer zu sehen war?

Gründe für die Entdeckung Amerikas

Im ausgehenden 15. Jahrhundert florierte der interkontinentale Handel zwischen Europa und Asien – vor allen die exotischen Waren aus Ländern wie Indien waren in Europa begehrt: Gold, Silber, Seide, Gewürze und Früchte, die es so im Westen nicht gab.

Transportiert wurden diese Waren über den Landweg und nur bei der Meerenge des Bosporus, die Asien mit Europa verbindet, wurden Schiffe benötigt, um die Güter von einem Kontinent auf den anderen zu transportieren. Die direkt am Bosporus gelegene Stadt Konstantinopel (heute: Istanbul) profitierte vom regen Handel und wurde zu einer sehr vermögenden Handelsmetropole.

Doch im Jahr 1453 wurde das unter byzantinischer Herrschaft stehende Konstantinopel von den Osmanen erobert: Nun befand sich der Bosporus und damit einer der bedeutendsten Knotenpunkte des eurasischen Handels in türkischer Hand.

Wenn Du Genaueres über die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen und über die Folgen dieses geschichtlichen Ereignisses für Europa erfahren möchtest, dann wirf gerne einen Blick in die dazugehörige Erklärung "Eroberung Konstantinopel" hier auf StudySmarter!

Handel mit Indien

Die Osmanen begannen damit, Zölle auf sämtliche Waren zu erheben, die den Bosporus überquerten. Dies bedeutete hohe Kosten für die Händler und der Landhandel zwischen Europa und Asien wurde zunehmend unattraktiver. Doch die europäischen Herrscher wollten sich die exotischen Güter aus Indien und den gewinnbringenden Handel mit diesen nicht nehmen lassen – es musste einen anderen Weg nach Indien geben.

So kam in Europa die Idee auf, den Handel mit Indien statt über Land (wie bisher üblich) über das Meer zu tätigen, denn so konnten die Europäer den Handel direkt und ohne Mehrkosten (etwa Zölle) abwickeln. Das Problem: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte noch kein Europäer je versucht, Indien über das Meer zu erreichen – ein Seeweg dorthin war noch nicht bekannt.

So wurden zahlreiche Schiffe auf Entdeckungsfahrten geschickt, um einen Seeweg von Europa nach Indien zu finden. Ein regelrechter Wettlauf entbrannte und vor allem die Königreiche Spanien, Portugal und Großbritannien investierten in vielversprechende Seefahrer und Ideen, um als Erster nach Indien zu gelangen.

Die meisten Seeleute wählten dafür eine Ost-Route. Sie wollten einen Weg um Afrika herum in den Pazifischen Ozean finden – mit Blick auf die damalige Weltkarte erschien dies auch als die einzige Option. Doch die Aufmerksamkeit eines Mannes richtete sich nicht nach Osten, sondern nach Westen, nämlich die des Christoph Kolumbus.

Neue Erfindungen und Erkenntnisse

Dass der Wettlauf nach Indien zu See überhaupt möglich war, war unter anderem auch einigen technischen Neuerungen und neuen Erfindungen zu verdanken.

Bislang waren die meisten Schiffe nur für seichte Küstengewässer ausgelegt – Hochseefahrten waren damals noch unüblich. Dies änderte sich jedoch im 15. Jahrhundert zunehmend und im Zuge dessen wurden neue, sehr viel stabilere Schiffe entwickelt. Von diesen profitieren nun auch die Seefahrer, die sich auf Entdeckungsreise in Richtung Indien wagten, denn um dorthin zu gelangen, musste die offene und raue See bereist werden.

Eine weitere wichtige Entwicklung der damaligen Zeit war die Verbesserung der Navigation. Auf offener See konnte sich nicht an den Küstenlinien orientiert werden, folglich mussten auf andere Art und Weise navigiert werden. So wurde die astronomische Navigation (Navigation anhand der Sterne) immer bedeutender und stetig weiterentwickelt. Auch davon profitierten nun die Seeleute auf ihrem Weg nach Indien.

Die Expedition des Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus wurde um das Jahr 1451 als Sohn eines Wollwebers in der italienischen Republik Genua geboren. Er soll Mathematik und Latein an der Universität von Pavia studiert haben und fuhr bereits in jungen Jahren zur See. Im Jahr 1477 siedelte Christoph Kolumbus nach Lissabon um und nahm im Laufe der Jahre an verschiedenen Seeexpeditionen teil (etwa in den Nordatlantik bis nach Grönland, die westafrikanische Küste entlang bis nach Ghana).

Bereits in den 1470er-Jahren soll sich Christoph Kolumbus mit einer möglichen West-Seeroute von Europa nach Asien beschäftigt haben. Basierend auf der Annahme, dass die Erde eine Kugel ist, überlegte sich Christoph Kolumbus, dass es auch möglich sein musste, über den Westen nach Asien zu gelangen und das sehr viel schneller als über die Ost-Route.

Seine Annahmen stützte Kolumbus übrigens auf eine Theorie des antiken Philosophen Aristoteles, der ebenfalls davon ausging, die Erde sei eine Kugel. Aristoteles war davon überzeugt, dass die Strecke zwischen der Meerenge von Gibraltar und Asien relativ kurz sein musste und in wenigen Tagen zurückgelegt werden konnte. Und auch Kolumbus teilte diese Auffassung.

Eine solche Expedition, wie Christoph Kolumbus sie unternehmen wollte, war allerdings sehr kostspielig. Er benötigte finanzielle Unterstützung und diese suchte er bei europäischen Königshäusern. Zuerst sprach Christoph Kolumbus 1484 am portugiesischen Königshof vor, doch ihm wurden die geforderten Geldmittel für eine Entdeckungsfahrt nach Westen verweigert. So zog Kolumbus weiter nach Spanien und versuchte sein Glück am dortigen Königshof.

Im Jahr 1492 konnte Christoph Kolumbus schlussendlich Königin Isabella von Kastilien und König Ferdinand von Aragón von seinen Plänen, Indien über Westen zu erreichen, überzeugen. Die spanische Krone gewährte Christoph Kolumbus die nötigen Geldmittel, um seine Expedition zu starten. Falls Christoph Kolumbus erfolgreich sein sollte, würde Spanien erheblich an Macht und Reichtum gewinnen.

Christoph Kolumbus – Entdeckung Amerikas

Das spanische Königshaus stellte Christoph Kolumbus drei Schiffe zur Verfügung: die Pinta, die Niña und das Flaggschiff der Expedition, die Santa Maria. Am 03. August 1492 hissten Christoph Kolumbus und seine Crew in der Hafenstadt Palos de la Frontera (Andalusien) die Segel und setzten Kurs in Richtung Westen.

Rund zehn Wochen lang segelte die Expedition auf dem Atlantik. Zwischenzeitlich überlegte Christoph Kolumbus sogar umzukehren, doch am 12. Oktober 1492 entdeckte er Land. Christoph Kolumbus war fest davon überzeugt, auf einer Insel vor Indien gelandet zu sein, doch tatsächlich handelte es sich um die nordamerikanische Insel San Salvador (Bahamas). Im Folgenden entdeckte er dann auch noch Kuba und die Insel Hispaniola (Heute: Haiti und Dominikanische Republik).

Ohne es zu wissen, hatte Christoph Kolumbus statt Indien also Amerika entdeckt oder besser gesagt "wiederentdeckt".

Leif Erikson – Entdeckung Amerikas

Tatsächlich war Christoph Kolumbus nicht der Erste, der Amerika entdeckt hat.

Angeblich stieß um das Jahr 1000 eine Wikingergruppe unter Führung von Leif Erikson auf amerikanisches Festland. Über Island und Grönland segelten die Wikinger auf Beutezug bis nach Neufundland, also nach Nordamerika. Und obwohl die Wikinger nach Europa zurückkehrten, blieb ihre Entdeckung unbemerkt, denn sie selbst hatten nicht gewusst, was für ein Land sie da eigentlich entdeckt hatten.

Somit hat Christoph Kolumbus Amerika genau genommen bloß wiederentdeckt. Dennoch wird seine Person unzertrennlich mit "der Entdeckung Amerikas" in Zusammenhang gebracht. Das liegt daran, dass Christoph Kolumbus Expedition und seine Entdeckung der "Neue Welt" (anders als die der Wikinger) berühmt wurden und schlussendlich auch zur Besiedlung Amerikas durch die Europäer führte.

Wie oft genau Seefahrer bis ins 15. Jahrhundert auf ihren Reisen durch Zufall auf Teile des amerikanischen Doppelkontinents gestoßen sind, ohne zu wissen, was sie da entdeckt hatten, ist unklar. Neben Lief Erikson sollen beispielsweise auch chinesische Seefahrer Amerika bereits lange Zeit vor Christoph Kolumbus entdeckt haben.

Als Christoph Kolumbus und seine Mannschaft im Oktober 1492 die nordamerikanischen Inseln betraten, fanden sie Gold, Silber, exotische Tiere und Pflanzen – all die Rohstoffe, die sie sich von ihrer Expedition nach Indien erhofft hatten. Und ebenso schnell trafen die Europäer auch auf die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen der Inseln. In der festen Überzeugung, sich in Indien zu befinden, nannte Christoph Kolumbus diese kurzerhand "Indianer".

Das erste Zusammentreffen zwischen den sich fremden Völkern verlief friedlich und es wurden Geschenke und Waren ausgetauscht. Nach rund drei Monaten, in denen die Europäer die Inseln und ihre Bewohner erkundet hatten, machte sich Christoph Kolumbus Expedition am 16. Januar 1493 auf ihren Weg zurück nach Spanien.

Übrigens: Als erste Amtshandlung erklärte Kolumbus die von ihm entdeckten Gebiete zum Besitz der spanischen Krone. Und das, obwohl niemand wusste, ob die Territorien bereits jemand anderes unterstanden oder ob es sich dabei wirklich um Indien handelte. So wurde Hispaniola von Kolumbus zur ersten spanischen Kolonie in "Indien" (eigentlich: in Amerika) ernannt und Kolumbus wurde zu ihrem Gouverneur.

Am 15. März 1943 erreichten dann die beiden verbleibenden Schiffe, die Pinta und die Niña (die Santa Maria war vor einer nordamerikanischen Insel aufgelaufen) ihren Heimathafen in Palos de la Frontera. Christoph Kolumbus wurde für seine Entdeckung gefeiert und erhielt von der spanischen Königsfamilie stattliche Privilegien, wie etwa eine 10%ige Gewinnbeteiligung an den verkauften Gütern aus der Ferne.

Amerigo Vespucci – Entdeckung Amerikas

Hast Du Dich eigentlich einmal gefragt, wieso Amerika eigentlich "Amerika" heißt, und nicht etwa nach seinem berühmten Entdecker Christoph Kolumbus benannt wurde?

Seinen Namen verdankt Amerika tatsächlich dem italienischen Entdecker Amerigo Vespucci. Denn er war derjenige, der sich 1507 dafür aussprach, dass es sich bei dem von Christoph Kolumbus entdeckten Land um einen neuen Kontinent und nicht etwa, wie angenommen, um Asien/ Indien handelte.

Noch im selben Jahr fertigte der deutsche Kartograf Martin Waldseemüller eine neue Weltkarte an, die erstmals den amerikanischen Kontinent zwischen Europa und Asien zeigte. Zu Ehren Vespuccis nannte Waldseemüller den neuen Kontinent auf seiner Karte "Amerika".

Spanische Eroberung Amerikas

Nach der erfolgreichen Entdeckung "Indiens", also Amerikas, unternahm Christoph Kolumbus in den folgenden Jahren noch weitere Expeditionen in den Westen – insgesamt segelte er viermal in die "Neue Welt".

ExpeditionsdatenEntdeckungen und Ereignisse
Erste Kolumbus-ExpeditionAugust 1492 – März 1443 (lila)
  • Entdeckung der Insel San Salvador (Bahamas)
  • Entdeckung Kubas
  • Entdeckung Hispaniolas & Errichtung der ersten spanischen Kolonie
Zweite Kolumbus-ExpeditionSeptember 1493 – Juni 1496 (grün)
  • Entdeckung der Inselgruppe Antillen
  • Entdeckung von Jamaika und Puerto Rico
Dritte Kolumbus-ExpeditionMai 1498 – November 1500 (gelb)
  • Entdeckung der Inseln Trinidad und Tobago
  • Sichtung der Ostküste des südamerikanischen Kontinents
Vierte Kolumbus-ExpeditionMai 1502 – November 1504 (rot)
  • Entdeckung und Erkundung der mittelamerikanischen Ostküste zwischen Honduras und Panama. (Kolumbus betritt das erste Mal amerikanisches Festland)

Entdeckung Amerikas Kolumbus Reisen StudySmarterAbb. 3 - Die Reiserouten der vier Kolumbus-Expeditionen in der Karibik und an den Ostküsten Mittel- und Südamerikas.

Ziel der Expeditionen war es:

  • neue Gebiete zu entdecken und unter spanische Herrschaft zu stellen (Kolonialisierung Amerikas durch Spanien)
  • sowie wertvolle Rohstoffe (vor allem Gold und Silber) zu entdecken, abzubauen und nach Europa zu transportieren.

Und diese Ziele zu erreichen, war den spanischen Eroberern unter Christoph Kolumbus fest jedes Mittel recht. Die anfänglich freundliche Behandlung der indigenen Bevölkerung durch die Europäer schlug schnell um, als die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen begannen, sich gegen die Spanier und ihre ausbeuterischen Forderungen aufzulehnen.

Als Folge kämpften die Europäer gegen die indigene Bevölkerung und gewannen. Sie vertrieben die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen aus ihren Siedlungsgebieten, unterdrückten sie und/oder versklavten sie brutal und begannen dann das Land auszubeuten (etwa durch den Abbau von Rohstoffen).

Es handelte sich also bereits unter Christoph Kolumbus nicht nur um eine bloße "Entdeckung Amerikas", sondern bereits um eine gewaltsame spanische "Eroberung", eine Invasion Amerikas. Und diese Invasion setzte sich unter Kolumbus Nachfolgern fort.

Übrigens: Zwei Jahre nach seiner letzten Expedition verstarb Kolumbus 1506 in Spanien. Noch bis zu seinem Tod war Kolumbus fest davon überzeugt, dass er auf seinen Reisen das Land Indien entdeckt hatte. Er ahnte bis zuletzt nicht, dass es sich um den "neuen" Kontinent Amerika handelte.

Besiedlung Amerikas

Die Entdeckung der "Neuen Welt" durch Christoph Kolumbus sprach sich schnell herum und im Laufe der nächsten Jahrzehnte machten sich immer mehr Entdecker und Eroberer (vor allem aus Spanien und Portugal) auf die Reise in Richtung Westen, um dort Ruhm, Reichtum und neues Land zu erobern. So begann im 16. Jahrhundert die großangelegte Eroberung und Besiedelung Amerikas durch die sogenannten Konquistadoren.

"Konquistadoren" (vom spanischen conquista = Eroberung) ist ein Sammelbegriff für alle spanischen und portugiesischen Entdecker und Eroberer, die im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts weite Teile des amerikanischen Doppelkontinents in Besitz nahmen und kolonialisierten.

Viele der Konquistadoren waren spanische Ritter, die aufgrund der friedlichen Zeiten in Europa arbeitslos waren. So machten sie sich auf in die "Neue Welt", um dort Beute und Reichtum zu erlangen. Die Konquistadoren waren übrigens vor allem in Mittel- und Südamerika tätig, da diese Gebiete Amerikas zuerst entdeckt und erobert wurden. So wurden Spanien und Portugal dort die Hauptkolonialmächte.

Immer größere Landesteile Amerikas gerieten unter europäische Herrschaft:

  • Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts eroberte Spanien weite Teile Mittelamerikas (Mexiko) und der Westküste Südamerikas. Dort entstanden dann die beiden spanischen Vize-Königreiche "Neuspanien" und "Peru".
  • Die Territorien des heutigen Brasiliens wurden von Portugal erobert und zum portugiesischen Kolonialreich ernannt.
  • Und auch englische, französische und niederländische Seefahrer eiferten den erfolgreichen Konquistadoren nach, segelten nach Amerika und beanspruchten Gebiete der "Neuen Welt" für sich (vor allem in Nordamerika).

Die Entstehung der Kolonialreiche sorgte schlussendlich dafür, dass immer mehr Europäer nach Amerika kamen und sich dort auch fest ansiedelten. Amerika war nun in europäischer Hand.

Positive Folgen der Entdeckung Amerikas für die Europäer

Für die Europäer war die (Wieder-) Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus ein Glücksfall, denn die neu eroberten Gebiete brachten zahlreiche Vorteile für die europäischen Mächte mit sich:

  • Die europäischen Reiche konnten territorial erweitert werden, damit einherging auch eine Vergrößerung der politischen und wirtschaftlichen Macht und des Einflusses.
  • Neue Siedlungsgebiete für Europäer konnten erschlossen werden.
  • Wertvolle Rohstoffe (Gold, Silber, Edelsteine, Tabak etc.) konnten gewonnen werden und der Handel mit diesen brachten den europäischen Ländern großen Reichtum.
  • Durch die Versklavung der indigenen Bevölkerung erhielten die europäischen Kolonien Arbeitskräfte.
  • Die Einfuhr von neuartigen Lebensmitteln (etwa Kartoffel, Mais) nach Europa füllte Lücken in der Nahrungsversorgung, so konnten Hungersnöten in Europa verhindert werden.

Folgen der Entdeckung Amerikas für die Ureinwohner

Während die Entdeckung Amerikas also ein Glücksfall für die Europäer war, so war es für die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen des amerikanischen Doppelkontinents eine humanitäre Katastrophe. Durch die Eroberung Amerikas wurden zahlreiche indigene Völker und Kulturen verdrängt oder gar vollständig zerstört.

Vertreibung, Unterdrückung und Sklaverei

Bereits in der spanischen Kolonie La Isabella, die Kolumbus auf Hispaniola gegründet hatte, war es kurz nach der Ankunft der Spanier zu kriegerischen Konflikten zwischen diesen und den indigenen Einwohnern und Einwohnerinnen gekommen. Die Ureinwohner wehrten sich gegen den Raub ihrer Rohstoffe und auch ihrer Frauen durch die Konquistadoren. Doch die Europäer schlugen den Widerstand schnell nieder und die überlebenden Ureinwohner und Ureinwohnerinnen wurden in die Sklaverei gezwungen.

So oder ähnlich verlief es überall dort, wo die Europäer amerikanischen Boden betraten und diesen wie selbstverständlich für sich beschlagnahmten. Die Europäer nutzten die Gastfreundschaft der Ureinwohner aus, nur um später gewaltsam gegen sie vorzugehen.

Militärisch gesehen waren die Europäer den indigenen Völkern Amerikas weit überlegen, denn sie hatten viel modernere Waffen. So hatten die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen im Kampf kaum eine Chance gegen die Invasoren.

Auslöschung von Hochkulturen

Durch die europäischen Eroberer wurden nicht nur große Teile der indigenen Bevölkerung vertrieben, unterdrückt oder versklavt, sondern sogar ganze Völker und Kulturen fast vollständig ausgelöscht. Beispiele hierfür sind die Eroberungen der spanischen Konquistadoren Hernán Cortés und Francisco Pizarro.

Hernán Cortés eroberte von 1519 bis 1521 für die spanische Krone die Gebiete des heutigen Mexikos. Im Zuge der gewaltsamen Eroberung wurde das dort lebende Volk der Azteken fast vollständig ausgelöscht und mit ihnen zusammen ihre antike Hochkultur.

Ähnlich verlief es auch an der Westküste Südamerikas: Dort eroberte Francisco Pizarro ab 1532 Land für Spanien und kämpfte dort gegen die Inka. Die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen erlitten eine vernichtende Niederlage und ähnlich wie bei den Azteken wurde auch das Volk der Inka fast ausgelöscht.

Die Eroberung Amerikas, hier am Beispiel der Konquistadoren, vernichtete nicht nur einzelne Menschenleben, sondern zerstörte ganze Hochkulturen, die sich seit Jahrhunderten in Amerika entwickelt hatten, mit einem Schlag.

Nicht nur die Zerstörung von Hochkulturen, sondern auch die angestrebte "Christianisierung" der "Neuen Welt" durch die Europäer trug maßgeblich dazu bei, dass die indigenen Kulturen und Religionen heute weitestgehend verschwunden sind. Oft genug unterzogen die Eroberer die indigenen Einwohner einer Zwangsmissionierung und zwangen ihnen so den christlichen Glauben auf.

Tot durch eingeschleppte Krankheiten

Doch die indigene Bevölkerung starb nicht nur durch Menschenhand. Ein gravierendes Problem stellten Krankheiten dar, die durch die Europäer nach Amerika eingeschleppt wurden.

Krankheiten wie Masern, Pocken und die Grippe existierten vor der Ankunft der Europäer in Amerika nicht, dementsprechend waren die Körper der Ureinwohner und Ureinwohnerinnen nicht auf diese Erreger vorbereitete. Als diese in Amerika zuvor "unbekannten" Krankheiten nun dort ausbrachen, wurden sie schnell zu einer Seuche, der zahlreiche Mitglieder der indigenen Bevölkerung zum Opfer fielen.

Um die Ausmaße einmal zu verdeutlichen: Schätzungen nach starben 20 Millionen Ureinwohner und Ureinwohnerinnen im Laufe der Zeit an den eingeschleppten Krankheiten.

Entdeckung Amerikas – Fluch oder Segen

Die Frage danach, ob die Entdeckung Amerikas ein Fluch oder Segen war, kann nicht klar beantwortete werden, denn je nachdem von welcher Seite man es betrachtete (vonseiten Europas oder vonseiten der indigenen Völker) war die Entdeckung entweder das eine oder das andere.

Fest steht aber, dass ohne die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus und die danach folgenden Entwicklungen, die moderne Welt, wie wir sie heute kennen, nicht existieren würde. Die Entdeckung Amerikas legte den Grundstein für die heutige globalisierte Welt.

Dennoch muss betont werden, dass die Art und Weise der Eroberung Amerikas heute stark kritisiert wird. Vor allem der brutale Umgang und die zwanghafte Unterwerfung der Ureinwohner und Ureinwohnerinnen durch die Eroberer.

Auch heute sind die Folgen der Entdeckung und Eroberung Amerikas durch die europäischen Mächte noch zu spüren. Die Nachfahren der indigenen Völker Amerikas leiden noch immer unter den Folgen der damaligen Versklavungen und Tötungen. Die indigenen Kulturen und Religionen sind weitestgehend verschwunden und die indigenen Völker leben heute als eine ethnische Minderheit in ihren eignen Heimatländern.

Entdeckung Amerikas – Das Wichtigste

  • Ist heute von der "Entdeckung Amerikas" die Rede, wird darunter meist die Entdeckung des amerikanischen Doppelkontinentes durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 verstanden.
  • Genau genommen handelte es sich bei Christoph Kolumbus Entdeckung Amerikas aber um eine "Wiederentdeckung", da bereits zuvor verschiedene Personengruppen auf den amerikanischen Kontinent gestoßen waren (etwa die Wikinger unter Leif Erikson um das Jahr 1000).
  • Christoph Kolumbus entdeckte Amerika aus Versehen, als er von Europa aus in Richtung Westen einen Weg nach Indien finden wollte. Statt in Asien/Indien landete er aber in der Karibik auf der nordamerikanischen Insel San Salvador (Bahamas).
  • Als Folge von Kolumbus Entdeckung kam es im 16. und 17. Jahrhundert zu einer groß angelegten Eroberung und Besiedlung Amerikas durch die Europäer. Die Europäer gründeten Kolonien in der Neuen Welt, um sich am Reichtum des amerikanischen Landes (Rohstoffe, Edelmetalle, Lebensmittel etc.) zu bereichern.

  • Ob die Entdeckung Amerikas Fluch oder Segen war, kommt auf den Betrachtungsstandpunkt an. Für die Europäer war die Entdeckung Amerikas ein Glücksfall, für die indigenen Völker hingegen war es eine Katastrophe – sie wurden vertrieben, gewaltsam unterdrückt und unterworfen, versklavt oder sogar getötet.

Nachweise

  1. Abb. 3 - Christopher Columbus voyages (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christopher_Columbus_voyages.gif) von Roke~commonswiki unter der Lizenz von CC BY-SA 3.0.
  2. Bitterli, Urs (1992). Die Entdeckung Amerikas: von Kolumbus bis Alexander von Humbolt. Beck Verlag.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Entdeckung Amerikas

Zur Entdeckung Amerikas kam es durch einen Zufall. Ende des 15. Jahrhunderts waren europäische Seefahrer auf der Suche nach einem Seeweg von Europa nach Indien. Während viele Schiffe eine Ost-Route um die Südspitze Afrikas suchten, entschied sich Christoph Kolumbus dazu, nach Westen zu segeln. Doch statt in Indien landete er auf dem zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten amerikanischen Kontinent. 

Kolumbus entdeckte in Amerika eine vollkommen neue Welt. Er entdeckte Inseln mit kostbaren Bodenschätzen (Gold, Silber etc.) und Rohstoffen, exotischen Pflanzen und Tieren und er traf auch auf die indigene Bevölkerung, die den amerikanischen Doppelkontinent schon seit Jahrhunderten bevölkerten.

Kolumbus hat Folgendes entdeckt: 


  • Insel San Salvador (Bahamas)
  • Kubas
  • Insel Hispaniola (Errichtung der ersten spanischen Kolonie)
  • Inselgruppe der Antillen
  • Jamaika und Puerto Rico 
  • Inseln Trinidad und Tobago
  • die mittelamerikanische Ostküste zwischen Honduras und Panama

Für die Europäer war die Entdeckung Amerikas von großem Vorteil. Sie eroberten neue Gebiete, errichteten Kolonien und profitierten von den wertvollen Bodenschätzen, Rohstoffen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen Amerikas. 

Für die indigene Bevölkerung Amerikas hingegen hatte die Entdeckung Amerikas katastrophale Folgen. Sie wurden von den Europäern gewaltsam unterdrückt, vertrieben, versklavt oder gar getötet.

Der Wikinger Bjarni Herjulfsson sichtete Amerika als erster Europäer. Er wollte im Jahr 986 von Island nach Grönland fahren und kam vom Kurs ab. Um das Jahr 1000 herum kam ein anderer Wikinger nach Amerika: Leif Eriksson. Er war der erste Europäer, der amerikanisches Festland betrat. 

Christoph Kolumbus entdeckte "die Neue Welt" im Jahr 1492. Bereits vor ihm betrat Leif Eriksson um das Jahr 1000 das amerikanische Festland. 

Teste dein Wissen mit Multiple-Choice-Karteikarten

Ende des 15. Jahrhunderts versuchten die Europäer einen _____ nach _____ zu finden, um direkten Handel mit dem Land tätigen zu können. 

In welcher Himmelsrichtung suchte Kolumbus einen Weg zwischen Europa und Indien?

Von wem erhielt Kolumbus finanzielle Unterstützung für seine erste Expedition? 

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