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Balkankriege ist die Bezeichnung für die beiden Kriege zwischen den Balkanstaaten in den Jahren 1912 und 1913.Motiviert wurden die Kriege durch Expansionsbestreben auf Seiten der Balkanstaaten gegenüber dem Osmanischen Reich. In ihrer Folge wurde das Osmanische Reich in die Grenzen der heutigen Türkei zurückgedrängt.Nach Österreich-Ungarns Annexion von Bosnien und Herzegowina verstärkte sich Österreich-Ungarns Konflikt mit Serbien. Russland schloss als Reaktion…
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Jetzt kostenlos anmeldenBalkankriege ist die Bezeichnung für die beiden Kriege zwischen den Balkanstaaten in den Jahren 1912 und 1913.Motiviert wurden die Kriege durch Expansionsbestreben auf Seiten der Balkanstaaten gegenüber dem Osmanischen Reich. In ihrer Folge wurde das Osmanische Reich in die Grenzen der heutigen Türkei zurückgedrängt.
Nach Österreich-Ungarns Annexion von Bosnien und Herzegowina verstärkte sich Österreich-Ungarns Konflikt mit Serbien. Russland schloss als Reaktion auf die Annexion einen Balkanbund, zunächst zwischen Serbien und Bulgarien, später auch mit Griechenland und Montenegro. Der Bund wurde durch russische Patronage unterstützt. Die verschiedenen ethnischen Völker strebten nach einer Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und machten es sich zum Ziel, den europäischen Teil des Osmanischen Reichs unter ihren Bündnispartnern aufzuteilen.
Annexion: Gewaltsame Aneignung von fremdem Gebiet.Patronage: Förderung und Schutz von bevorzugten Personen (hier Gruppe Balkanbund) durch einen fähigen Unterstützer (Patron).
In den Jahren 1875 bis 1878 erhoben sich Bosnien, Herzegowina, Montenegro, Serbien und Bulgarien aus der Unterdrückung des Osmanischen Reichs. Durch den Panslawismus unterstützte Russland diese Länder. Allerdings ist umstritten, ob es sich beim Panslawismus von Russland nur um einen Vorbehalt handelte, um an einen Mittelmeerzugang zu kommen, da Russland ein geostrategisches Interesse daran hatte.Kriegerische Auseinandersetzungen folgten darauf.
Panslawismus: Solidarität aller slawischen Völker
Wenn du mehr Details über die Balkankrise von 1875 bis 1878 wissen möchtest, dann sieh dir doch unseren Artikel zur Balkankrise an!
Als sich 1875 einige Länder gegen die Unterdrückung des Osmanischen Reichs erhoben, konnte der Aufstand von osmanischer Seite schnell niedergeschlagen werden. Danach griff Russland in die Krise ein und positionierte sich als Schutzmacht orthodoxer Christen. Damit begannen sie einen Krieg gegen das Osmanische Reich.
Zur Schlichtung rief der damalige deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck 1878 alle Großmächte dazu auf, zu einem Berliner Kongress zu kommen. Dort vermittelte er Frieden und hielt damit das Bündnissystem mit Russland und Österreich aufrecht. Sie beschlossen einen Vertrag, mit dem Rumänien, Serbien und Montenegro die Unabhängigkeit erhielten. Russische Diplomaten sahen in dem Friedensvertrag allerdings eine Niederlage, da sie danach noch immer keinen Zugang zum Mittelmeer hatten.
Wenn du mehr Details über den Berliner Kongress wissen möchtest, dann sieh dir doch unseren Artikel zum Berliner Kongress an!
Mit der Kriegserklärung des Balkanbunds an das Osmanische Reich am 8. Oktober 1912 begann der Erste Balkankrieg. Die osmanische Armee erlitt kurz zuvor eine Niederlage gegen Libyen und war dementsprechend geschwächt. Außerdem befürchteten sie einen russischen Angriff in Ostanatolien und mussten somit einige ihrer Truppen dort zur Verteidigung absetzen. Wenige Truppen blieben dem Osmanischen Reich dann nur noch für den Krieg gegen den Balkanbund und so hatte der Balkanbund das Osmanische Reich schnell geschlagen.
Am 28. Dezember 1912, noch während des Krieges, erklärte außerdem Albanien seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und wurde völkerrechtlich anerkannt.
Der Versuch Bulgariens im November 1912 Istanbul zu erobern scheiterte jedoch. Am 1. Mai 1913 endete der erste Balkankrieg mit einem Waffenstillstand.
Nach dem Londoner Friedensvertrag am 30. Mai 1913 musste das Osmanische Reich auf fast alle europäischen Gebiete verzichten. Ein kleiner Rest, westlich von Istanbul, blieb ihnen noch bestehen.
Nach dem Ersten Balkankrieg gab es Streit darüber, wer welches neu gewonnene Land angliedern dürfe. Gerade zwischen Bulgarien und Serbien eskalierte der Streit am 29. Juni 1913 mit einem Angriff Bulgariens auf Serbien und Griechenland, die sich in diesem Streit hinter Serbien stellten.
Der Zweite Balkankrieg hatte begonnen.
Rumänien beschloss ebenfalls dem Krieg beizutreten, da sie ein Interesse an der Eroberung des südlichen Dobrudscha hatten. Sie kämpften selbstständig gegen die Bulgaren, ebenso wie das Osmanische Reich, nach ihrem Kriegseintritt.
Bulgarien hatte sich weit überschätzt und verlor diesen Krieg, den sie allein gegen vier Länder führten. Am
10. August 1913 endete der Krieg mit dem Bukarester Frieden. Dieser sah vor, dass Bulgarien Süd-Dobrudscha an Rumänien abtreten musste, Mazedonien wurde zwischen Serbien und Griechenland aufgeteilt, Kreta wurde mit Griechenland vereint und das Osmanische Reich durfte das zurückeroberte Adrianopel-Gebiet behalten. Bulgarien verlor durch diesen Krieg fast alle ihrer im Ersten Balkankrieg besetzten Gebiete. Auf Druck von Russland hin erhielten sie allerdings einen Mittelmeerzugang in Westthrakien.
Abbildung 2: Zweiter Balkankrieg, Truppenbewegung
Mit dem "Pulverfass Balkan", werden metaphorisch die explosiven Spannungen zwischen den Großmächten bezeichnet, die besonders im Balkan durch den androhenden Zusammenbruch des Osmanischen Reichs entstanden.
Das "Pulverfass" bezieht sich darauf, dass die Region sehr anfällig für Konflikte ist und dass ein kleiner Funke genügen kann, um eine Explosion auszulösen.
Zum Einen waren Serbien, Griechenland, Bulgarien und das Osmanische Reich nicht zufrieden mit ihren neuen Grenzen nach dem Frieden und strebten eine Revision an. Die Forderungen dieser Revision wurden später zum Teil auch zum militärischen Engagement zum Ersten Weltkrieg.
Zum Anderen stand das Osmanische Reich nach dem Zweiten Balkankrieg kurz vor dem Zusammenbruch. Österreich und Russland sahen ihre Chance Einfluss im Balkan zu gewinnen, was zu Spannungen zwischen den Großmächten führte, welche letztendlich 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten.
Die Balkankriege forderten etwa 500.000 tote Soldaten. Die Zahl an zivilen Opfern ist unbekannt, wird jedoch durch Vertreibung, Massaker und ähnliches auf nicht allzu niedrig geschätzt.
Zum Ersten Balkankrieg kam es einerseits durch die Unterdrückung der Länder des Balkanbundes durch das Osmanische Reich. Zum Anderen aber auch durch Russlands Unterstützung des Balkanbundes.
Zum Zweiten Balkankrieg kam es durch Streit bei der Verteilung der Kriegsbeute, insbesondere zwischen Bulgarien und Serbien.
Mit dem Pulverfass Balkan, werden metaphorisch die explosiven Spannungen zwischen den Großmächten bezeichnet, die besonders im Balkan durch den androhenden Zusammenbruch des Osmanischen Reichs entstanden.
Im Ersten Balkankrieg kämpfte der Balkanbund, also Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro, gegen das Osmanische Reich. Im Zweiten Balkankrieg kämpfte Bulgarien gegen Serbien, Griechenland, Rumänien und das Osmanische Reich.
Die Balkankriege begannen mit dem Ersten Balkankrieg. Dieser begann mit einem Angriff des Balkanbundes, also Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro, auf das Osmanische Reich.
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