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Das Attentat von Sarajevo 1914 gilt als Auslöser des Ersten Weltkriegs. Im Folgenden erfährst Du, wer bei dem Attentat ums Leben kam, wer den Anschlag verübte und weshalb dieser Moment zum Schlüsselereignis des Ersten Weltkriegs wurde.
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Attentat von Sarajevo 1914 gilt als Auslöser des Ersten Weltkriegs. Im Folgenden erfährst Du, wer bei dem Attentat ums Leben kam, wer den Anschlag verübte und weshalb dieser Moment zum Schlüsselereignis des Ersten Weltkriegs wurde.
Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie Chotek in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo von einem serbisch-nationalistischen Attentäter erschossen.
Du möchtest noch mehr über die Situation auf dem Balkan gegen Ende des 19. Jahrhunderts und über den Berliner Kongress 1878 erfahren? Dann schaue gerne mal bei den anderen Erklärungen hier im Set "Ursachen Erster Weltkrieg" vorbei!
Im Folgenden findest Du einige wichtige Hintergrundinformationen zum Attentat von Sarajevo.
Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek beschlossen, am 28. Juni 1914 ein militärisches Manöver der in Bosnien stationierten österreichisch-ungarischen Streitkräfte zu inspizieren. Anschließend sollte eine Militärparade abgehalten werden.
Dies war eine unmissverständliche Machtdemonstration der österreich-ungarischen Besatzer, die von serbischer Seite nach der Annexion Bosnien-Herzegowinas durch die Doppelmonarchie als Provokation gedeutet wurde. Zudem fiel der Besuch auf den Vidovdan, einen nationalen Feiertag Serbiens und Bosnien-Herzegowinas.
Unter Annexion versteht man die gewaltsame und widerrechtliche Aneignung eines fremden Gebiets.
Der Besuch des Thronfolgerpaares wurde bereits Wochen zuvor in den lokalen Zeitungen angekündigt. Doch nicht nur das genaue Datum, sondern auch das Besuchsprotokoll, also der genaue Ablauf des Manövers und der Parade, wurde publik gemacht. Diese ausführliche Berichterstattung machte es den Attentätern leicht, den Anschlag genauestens zu planen.
Auch die genaue Route, die der Autokonvoi des Thronfolgerpaares im Zuge der Militärparade durch die Stadt nehmen würde, wurde veröffentlicht. Entlang der Hauptstraße Appel-Kai, die neben dem Fluss Miljacka verlief, sollte der Konvoi zum Rathaus von Sarajevo fahren.
Am Attentat von Sarajevo waren zwei verschiedene Gruppierung beteiligt – zum einen die serbische Geheimorganisation "Schwarze Hand" und zum anderen die serbisch-nationalistische Vereinigung "Junges Bosnien".
Die "Schwarze Hand" war eine serbische Geheimorganisation, die für ein serbisches Großreich auf dem Balkan und damit für einen Zusammenschluss Serbiens und Bosnien-Herzegowinas kämpfte. Um ihr Ziel zu erreichen, nutzten sie auch terroristische Mittel und verübten bereits vor Sarajevo 1914 Anschläge auf Mitglieder bzw. Vertreter der österreich-ungarischen Doppelmonarchie.
Beim Anschlag von Sarajevo war die "Schwarze Hand" Strippenzieher und versorgte die Attentäter mit Waffen und auch Giftkapseln, damit diese sich nach den Anschlägen selbst töten konnten.
Die Vereinigung "Junges Bosnien" war ein serbisch-nationalistischer Zusammenschluss von hauptsächlich bosnisch-serbischen Studenten. Ihr erklärtes Ziel war es, Bosnien-Herzegowina aus der Hand Österreich-Ungarns zu befreien und so ein gemeinsames Jugoslawien (also einen Zusammenschluss mit Serbien) zu ermöglichen.
Die Attentäter von Sarajevo 1914 waren alle Mitglieder von "Junges Bosnien" und standen im Kontakt mit Mitgliedern der "Schwarzen Hand". Sie positionierten sich am 28. Juni 1914 entlang der Route, die die Militärparade von Franz Ferdinand und Sophie nehmen würde.
Abbildung 3: Der Attentäter Nedeljko Čabrinović.
Abbildung 4: Der Attentäter Gavrilo Princip.
Am 28. Juni 1914 gab es insgesamt zwei Attentatsversuche auf das österreich-ungarische Thronfolgerpaar. Beide fanden während der Militärparade statt.
Der erste Attentäter, ein Mann namens Nedeljko Čabrinović, warf eine Bombe auf den Autokonvoi von Franz Ferdinand und Sophie. Durch einen glücklichen Umstand verfehlte die Bombe ihr Ziel – dennoch wurden der österreich-ungarische Oberstleutnant Erik von Merizzi und auch einige Passanten verletzt.
Nach seinem missglückten Anschlag versuchte Čabrinović, sich mit einer Giftkapsel das Leben zu nehmen, was ihm jedoch nicht gelang. Auch sein Versuch, sich im Fluss Miljacka zu ertränken, schlug fehl. Schließlich wurde er festgenommen.
Beim Zwischenstopp am Rathaus von Sarajevo wurde mit Verantwortlichen darüber diskutiert, ob die Parade wie geplant weitergeführt werden konnte. Franz Ferdinand entschloss schließlich, sie nicht zu unterbrechen. Doch statt zum sogenannten Konak, einem nahe gelegenen Verwaltungssitz zu fahren, wollte der Erzherzog seinen verletzten Kameraden Merizzi im Krankenhaus auf der anderen Seite der Stadt, besuchen.
Daraufhin gab es Diskussionen, welche Route eingeschlagen werden sollte – man entschloss sich erneut für die Appel-Kai, eine relativ übersichtliche Hauptstraße.
Auf dem Rückweg kam es nun zu einer folgenschweren Verwirrung. Drei der sechs Fahrzeuge (darunter auch das des Thronfolgerpaares), bogen in Richtung Konak ab und folgten so der ursprünglichen Route statt der zuvor neu festgelegten Strecke entlang des Appel-Kai.
In dem Moment, als versucht wurde, die Wagen zu wenden und wieder auf die Appel-Kai zurückzufahren, eröffnete sich eine Möglichkeit für den Verschwörer Gavrilo Princip, das Attentat zu vollenden. Als das Auto mit dem Thronfolgerpaar zufällig in seiner Nähe zum Stehen kam, feuerte er zuerst auf Sophie Chotek und dann auf Franz Ferdinand – beide wurden tödlich verletzt.
Auch Princip versuchte sich mit Gift das Leben zu nehmen. Doch auch er scheiterte, wurde von Passanten entwaffnet und festgehalten, bis er schließlich verhaftet wurde.
Im Zuge der Verbrechensaufklärung wurden rund 25 Verschwörer und Attentäter festgenommen, die am Attentat von Sarajevo beteiligt waren.
Abbildung 5: Princip erschießt das Thronfolgerpaar. – Illustration von Achille Beltram 1914.
Die Tötung des Thronfolgerpaares war ein direkter Angriff auf die Herrscherfamilie Österreich-Ungarns und daher schwerwiegend. Österreich-Ungarn konnte und wollte ein solches Verbrechen nicht ungestraft lassen.
Dementsprechend löste das Attentat von Sarajevo 1914 folgende Kettenreaktion auf dem europäischen Kontinent aus:
Am Ende dieser Kettenreaktion hatte nur sechs Wochen nach dem Attentat von Sarajevo der Erste Weltkrieg begonnen!
Du möchtest noch mehr zur "Julikrise" erfahren? Dann schaue Dir gerne den gleichnamigen Artikel dazu an!
Das Attentat war eine Folge des Unabhängigkeitskampfes serbisch-nationalistischer Anhänger gegen die Besetzung Bosnien-Herzegowinas durch die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.
Sarajevo war 1914 und ist auch heute noch die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas. Bosnien-Herzegowina liegt auf der Balkanhalbinsel.
Bosnien-Herzegowina stand seit 1878 unter der Verwaltung von Österreich-Ungarn. Nationalistische Anhänger wollten das Land aus der Herrschaft der Doppelmonarchie befreien. So beschlossen sie, den österreich-ungarischen Thronfolger zu ermorden.
Das Attentat von Sarajewo führte die sogenannte Julikrise herbei und endete schlussendlich im Ersten Weltkrieg.
Karteikarten in Sarajevo 19144
Lerne jetztWie viele Attentatsversuche gab es in Sarajevo 1914?
Zwei
Wie hießen die beiden Hauptattentäter?
Nedeljko Čabrinović
Gavrilo Princip
Welcher Organisation gehörten die Attentäter an?
Sie gehörten der serbisch-nationalistischen Organisation "Junges Bosnien" an.
Wie sah der zweite Attentatsversuch aus?
Princip schoss auf das Thronfolgerpaar, als ihr Fahrzeug bei einem Wendemanöver in seiner Nähe zum Stehen kam. Franz Ferdinand und Sophie wurden tödlich verletzt.
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